Die Villa Lehfeldt war ein 1843 bis 1844 nach Plänen des Baumeisters S. Eduard Hoffmann für den Verlagsbuchhändler Joseph Lehfeldt errichtetes Wohnhaus an der Matthäikirchstraße in Berlin-Tiergarten. Zunächst als Sommerhaus genutzt, wurde die Villa nach einem Umbau im Jahr 1863 zum ganzjährigen Wohnsitz der Familie Lehfeldt. Die erwachsenen Kinder – der Richter und Abgeordnete des Preußischen Abgeordnetenhauses Leonhard Lehfeldt, der Kunsthistoriker Paul Lehfeldt und die Tochter Clara (1846–1907), verheiratet mit dem Maler Paul Friedrich Meyerheim bezogen mit ihren Familien eigene Wohnungen im Haus, sodass sich die Villa zu einem generationsübergreifenden Familiensitz entwickelte.
Villa und Garten bildeten zugleich den Rahmen eines lebendigen gesellschaftlichen Lebens, das maßgeblich durch das Ehepaar Meyerheim und ihrem Freundeskreis geprägt war. Die im Dachgeschoss befindlichen Ateliers waren an bekannte wie weniger bekannte Künstler vermietet. Im Eckturm befand sich über 25 Jahre hinweg das Atelier von Paul Meyerheim, in dem viele seiner Werke entstanden. Meyerheim stellte die Räume auch befreundeten Künstlern zur Verfügung – so etwa Franz von Lenbach, der dort an Porträts bekannter Persönlichkeiten des Kaiserreiches arbeite.
1880 ließ die Familie Lehfeldt das große Grundstück in vier Parzellen aufteilen. Die erste wurde noch im selben Jahr verkauft, die übrigen ab 1890. Die anschließende Neubebauung machte 1892 den Abriss der Villa erforderlich. Nach der Zerstörung der Nachfolgebauten im Zweiten Weltkrieg befindet sich an der Stelle der ehemaligen Villa Lehfeldt die heutige Herbert-von-Karajan-Straße und das Kunstgewerbemuseum Berlin.