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Schwanenwerder

Berlin-NikolasseeBinneninsel (Havel)Insel (Berlin)Insel (Europa)Ort in Berlin
Villenkolonie in Berlin
Schwanenwerder B Wannsee 08 2017
Schwanenwerder B Wannsee 08 2017

Schwanenwerder ist eine Insel im Berliner Ortsteil Nikolassee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Sie liegt in der Havel am Ausgang des Großen Wannsees und ist über eine Brücke mit dem Ufer verbunden. Westlich der Insel am gegenüberliegenden Havelufer liegt Kladow, südwestlich die Pfaueninsel. Schwanenwerder ist fast komplett mit Villen und Einfamilienhäusern bebaut; ein Zugang zum Ufer ist für die Öffentlichkeit nicht möglich. Erschlossen ist die Insel durch die Inselstraße, die weitgehend nierenförmig verläuft. Schwanenwerder ist ein gefragtes Wohngebiet. Unter anderem wohnten hier Alexander Parvus und NS-Größen wie Joseph Goebbels, Ernst Udet und Theo Morell. Auch Axel Springer errichtete dort in einem 2,7 Hektar großen Park die Villa Tranquillitati.

Auszug des Wikipedia-Artikels Schwanenwerder (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Schwanenwerder
Inselstraße, Berlin Nikolassee

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 52.448346111111 ° E 13.169131111111 °
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Adresse

Inselstraße 15
14129 Berlin, Nikolassee
Deutschland
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Schwanenwerder B Wannsee 08 2017
Schwanenwerder B Wannsee 08 2017
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In der Umgebung

Wannseekonferenz
Wannseekonferenz

Auf der Wannseekonferenz kamen am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und der SS-Behörden zusammen, um unter dem Vorsitz des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich in seiner Funktion als Chef der Sicherheitspolizei (SiPo) und des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD) den begonnenen Holocaust an den Juden im Detail zu organisieren und die Zusammenarbeit der beteiligten Instanzen zu koordinieren. Entgegen verbreiteter Meinung war es nicht Hauptzweck der Konferenz, den Holocaust zu beschließen – diese Entscheidung war mit den seit dem Angriff auf die Sowjetunion (22. Juni 1941) stattfindenden Massenmorden in vom Deutschen Reich besetzten Gebieten faktisch schon gefallen –, sondern die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas zur Vernichtung in den Osten zu organisieren und die erforderliche Koordination sicherzustellen. Die Teilnehmer legten den zeitlichen Ablauf für die weiteren Massentötungen fest, erweiterten die dafür vorgesehenen Opfergruppen zunehmend und einigten sich auf eine Zusammenarbeit unter der Leitung des Reichssicherheitshauptamts (RSHA), das Heydrich führte. Heydrich war von Hermann Göring am 31. Juli 1941 mit der Gesamtorganisation der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt worden. Im Dezember 1941 lud Heydrich zu der streng geheimen Konferenz ein, an der Staatssekretäre aus verschiedenen Reichsministerien und dem Generalgouvernement, ein Ministerialdirektor der Reichskanzlei sowie leitende Beamte des Hauptamtes Sicherheitspolizei, des Sicherheitsdienstes und der Parteikanzlei teilnahmen. Protokollant war der SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, Heydrichs Referent für „Judenangelegenheiten“. Der erst nach dem Zweiten Weltkrieg geprägte Begriff „Wannseekonferenz“ ergab sich aus dem Tagungsort, dem Gästehaus der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes, Am Großen Wannsee 56/58. Die ehemalige Villa Marlier in Berlin-Wannsee war 1914/1915 nach Plänen von Paul Otto August Baumgarten erbaut worden. Heute ist das Haus eine Gedenkstätte für den Holocaust.

Reichsluftschutzschule
Reichsluftschutzschule

Die Reichsluftschutzschule ist ein Gebäudeensemble in Heckeshorn am Ende der Straße Am Großen Wannsee (Hausnummern 77/80) im Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf von Berlin. Das Gebäude wurde vom Architekten Eduard Jobst Siedler 1938/39 entworfen. Hier sollten Luftschutzwarte aus ganz Deutschland geschult werden. Zur Tarnung ist die Reichsluftschutzschule nicht im Stil einer typischen Kaserne, sondern eher wie eine gediegene Wohnsiedlung gebaut worden. Bemerkenswert an dem Gebäudekomplex ist, wie sehr bei den Planungen auf die vorhandene Waldlandschaft Rücksicht genommen wurde. Um das natürliche Niveau des Geländes, besonders die mit Bäumen bestandene Talmulde zu erhalten, wurde auf kasernentypische Großbauten – mit Ausnahme eines Hochbunkers – verzichtet. Stattdessen verteilte man auf der weitläufigen Liegenschaft mit 490.000 m² in locker gestreuter Form zweigeschossige Häuser für die Unterkunft, Schul- und Hörsäle, Verwaltung und Garagen. Die angelegten Wege folgen den Höhenkurven. Mit einer pompösen Feier weihte Hermann Göring im Mai 1939 das Gelände ein. Für die Fassaden der Gebäude verwendete Siedler rötlich-braunen Klinker, der sich gut in die Landschaft einfügt. Jedes Haus erhielt eine zurückhaltende Backsteinornamentik mit Gesimsbändern und vorkragenden Backsteinbändern. An den Eingängen erkennt man quer zur Quaderung erhaben eingesetzte Klinker in Form von Dreiecken (Beispiel: Haus H). Diese Schmuckelemente erinnern an expressionistische Formen. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete man in den unversehrt gebliebenen Bauten zunächst eine Heilanstalt für Tuberkulose-Kranke, die später zur Lungenklinik Heckeshorn (jetzt Helios Klinikum Emil von Behring, Lungenklinik Heckeshorn, seit 2007 in der Walterhöferstrasse 11) wurde. Hier wirkte unter anderem der Pneumologe Karl Ludwig Radenbach, ein Pionier der Tuberkuloseforschung.

Landhaus Oppenheim
Landhaus Oppenheim

Das Landhaus Oppenheim ist ein 1907 bis 1908 vom Architekten Alfred Messel erbautes Landhaus in der Villenkolonie Alsen in Berlin-Wannsee. Auftraggeber waren Franz Oppenheim, Generaldirektor der Agfa, und seine zweite Ehefrau Margarete, eine bedeutende Kunstsammlerin. Die ursprüngliche Adresse lautete Große Seestraße 22, heute ist das Haus nach Neuparzellierung des Grundstücks und Überbauung des Gartens in den 1980er Jahren über die Straße Zum Heckeshorn erschlossen und trägt die Hausnummer 38. In den Sommermonaten diente es als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Oppenheims und beherbergte ihre umfangreiche Kunstsammlung. Nach dem Tod von Franz und Margarete Oppenheim verkauften die vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die Schweiz und nach England emigrierten Erben das Anwesen 1940 zu einem Bruchteil des Wertes an das Reichssicherheitshauptamt. Unter dem Tarnnamen Institut für Altertumsforschung hatte bereits 1938 das Wannsee-Institut das Gebäude bezogen, das nun geheimdienstlichen Zwecken und der Kriegsvorbereitung in Osteuropa diente. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war es zusammen mit weiteren benachbarten Villen Teil des Krankenhauses Wannsee bis zu dessen Auflösung 1971. Dem letzten verbliebene im Auftrag eines privaten Kunstsammlers erstellte Bau Messels drohte anschließend der Abriss. Nach längerem Leerstand und Verfall wurde er 1982 wiederhergestellt und 1983 unter Denkmalschutz gestellt. Von 1990 bis 2009 betrieb der Verein Tannenhof Berlin-Brandenburg das Landhaus als Drogentherapiezentrum. Seit einer erneuten denkmalgerechten Sanierung nutzt die Internationale Montessori-Schule das Gebäude. Gelegentlich wird das Landhaus Oppenheim als Großer Messel und das bereits 1900/1901 von Messel für den Verleger Ferdinand Springer auf dem unmittelbar angrenzenden Grundstück erbaute Landhaus Springer als Kleiner Messel bezeichnet.