place

Cross Bones (Friedhof)

Friedhof in EuropaFriedhof in LondonGeschichte der ProstitutionSakralbau im London Borough of Southwark
Cross Bones, Southwark, London, September 2014
Cross Bones, Southwark, London, September 2014

Cross Bones ist ein aufgegebener Londoner Friedhof aus der Frühen Neuzeit. Er befindet sich am Redcross Way in Southwark. Die letzte Beisetzung fand 1853 statt, danach wurde er als Begräbnisort geschlossen. Mutmaßlich bis zu 15.000 Menschen fanden auf diesem Armenfriedhof ihre letzte Ruhe.

Auszug des Wikipedia-Artikels Cross Bones (Friedhof) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Cross Bones (Friedhof)
Union Street, London Borough (London Borough of Southwark)

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse Weblinks In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Cross Bones (Friedhof)Bei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.503902 ° E -0.093427 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Crossbones Garden

Union Street
SE1 1SZ London, Borough (London Borough of Southwark)
England, Vereinigtes Königreich
mapBei Google Maps öffnen

linkWikiData (Q5188236)
linkOpenStreetMap (42784759)

Cross Bones, Southwark, London, September 2014
Cross Bones, Southwark, London, September 2014
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Marshalsea
Marshalsea

Das Marshalsea (1373–1842) war ein berüchtigtes Londoner Gefängnis in Southwark, einen halben Kilometer vom südlichen Ufer der Themse gelegen. Obgleich es eine Vielzahl verschiedener Gefangener beherbergte, darunter Piraten, Meuterer, Aufwiegler oder andere politische Häftlinge, wurde es vornehmlich als Schuldgefängnis bekannt. Dies folgt der Tatsache, dass die Hälfte aller Gefängnisinsassen im England des 18. Jahrhunderts säumige Schuldner waren.Es wurde, wie alle Gefängnisse Englands bis zum 19. Jahrhundert, privat und auf kommerzieller Basis geführt. Äußerlich mutete es wie ein altes Universitätsgebäude an; darin aber wurde mit Erpressung Geld „verdient“. Schuldner, die im 18. Jahrhundert in solchen Gefängnissen einsaßen und gleichwohl noch etwas Geld aufbringen konnten, hatten Zugang zu Geschäften, Speisesälen und auch Kneipen innerhalb und außerhalb des Areals. Dazu wurde ihnen, je nach Umfang ihrer Strafe, wie aber auch finanzielle Zuwendungen an die Aufseher, gestattet außerhalb der Gefängnismauern einer Arbeit oder dem Betteln nachzugehen. Anderen hingegen bot sich nur eine Sackgasse, bei der sie in einer von neun kleinen Zellen zusammen mit Dutzenden anderen Schuldnern einsaßen. Was kumulativ auch zur Erhöhung ihrer Schuldenlast führte, da sie ja zeitgleich auch ihren Gefängnisaufenthalt zahlen mussten. Dabei geschah es, dass die Ärmsten an Hunger starben und Aufsässige mit Körperstrafen behandelt wurden. Eine parlamentarische Untersuchungskommission stellte 1729 fest, dass innerhalb von nur drei Monaten 300 Insassen an Hunger verstarben; an heißen Sommertagen starben pro Tag acht bis zehn Gefangene. Weltweite Bekanntheit erhielt das Marshalsea durch den Schriftsteller Charles Dickens und die Erwähnung dieser Einrichtung in seinen Romanen, insbesondere in der Satire Little Dorrit von 1857. Hier kommen autobiographische Momente seines Lebens zum Tragen: Dickens Vater saß 1824 aufgrund von Schulden, welche sich auf recht komplexem Wege bei einem Bäcker angehäuft haben, im Marshalsea ein; Charles war daraufhin gezwungen die Schule aufzugeben und an einer Fabrikmauer als Schuhputzer Geld zu verdienen. 1870 wurde das Gefängnis weitgehend abgerissen. Verbliebene Teile dienten bis ins 20. Jahrhundert als Ladengeschäfte und sonstige Räumlichkeiten. Heute steht dort eine öffentliche Bücherei (John Harvard Library). Der einzige Überrest ist eine lange Steinmauer, welche die südlichste Einfriedung des Gefängnisses darstellt. Eine Plakette erinnert an den Ort, dessen Abriss Dickens zufolge „die Welt nicht schlechter“ machte.