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Borough (London Underground)

Bahnhof in EuropaErbaut in den 1890er JahrenStation der London UndergroundU-Bahnhof in LondonVerkehrsbauwerk im London Borough of Southwark
Borough station building
Borough station building

Borough ist eine unterirdische Station der London Underground im historischen Zentrum des Stadtbezirks London Borough of Southwark. Sie liegt in der Travelcard-Tarifzone 1, an der Kreuzung von Borough High Street und Marshalsea Road. Im Jahr 2013 nutzten 4,89 Millionen Fahrgäste diese von der Northern Line bediente Station.Eröffnet wurde die Station am 18. Dezember 1890 durch die City and South London Railway (heute der City-Ast der Northern Line), als Teil der ersten elektrisch betriebenen U-Bahn-Linie der Welt. Die Strecke führte damals von Stockwell zur King William Street. Letztere Station wurde am 24. Februar 1900 nach Inbetriebnahme einer Neubaustrecke bis Moorgate geschlossen.Während des Zweiten Weltkriegs baute die Bezirksverwaltung von Southwark einen Teil des nicht mehr genutzten Tunnels zwischen Borough und dem Südufer der Themse zum Luftschutzbunker um. Er besaß sechs Eingänge entlang der Borough High Street und war von Juni 1940 bis Mai 1945 in Verwendung. Vom 16. Juli 1922 bis zum 23. Februar 1925 war die Station Borough geschlossen. Während dieser Zeit erweiterte man das Tunnelprofil zwecks Kapazitätserhöhung. Eine weitere Schließung erfolgte 1999 zwischen dem 2. Juli und dem 5. September, um sämtliche Gleis- und Signalanlagen erneuern zu können.

Auszug des Wikipedia-Artikels Borough (London Underground) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Borough (London Underground)
Borough High Street, London Borough (London Borough of Southwark)

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.50112 ° E -0.09328 °
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Adresse

National Probation Service

Borough High Street
SE1 1AA London, Borough (London Borough of Southwark)
England, Vereinigtes Königreich
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Borough station building
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In der Umgebung

Marshalsea
Marshalsea

Das Marshalsea (1373–1842) war ein berüchtigtes Londoner Gefängnis in Southwark, einen halben Kilometer vom südlichen Ufer der Themse gelegen. Obgleich es eine Vielzahl verschiedener Gefangener beherbergte, darunter Piraten, Meuterer, Aufwiegler oder andere politische Häftlinge, wurde es vornehmlich als Schuldgefängnis bekannt. Dies folgt der Tatsache, dass die Hälfte aller Gefängnisinsassen im England des 18. Jahrhunderts säumige Schuldner waren.Es wurde, wie alle Gefängnisse Englands bis zum 19. Jahrhundert, privat und auf kommerzieller Basis geführt. Äußerlich mutete es wie ein altes Universitätsgebäude an; darin aber wurde mit Erpressung Geld „verdient“. Schuldner, die im 18. Jahrhundert in solchen Gefängnissen einsaßen und gleichwohl noch etwas Geld aufbringen konnten, hatten Zugang zu Geschäften, Speisesälen und auch Kneipen innerhalb und außerhalb des Areals. Dazu wurde ihnen, je nach Umfang ihrer Strafe, wie aber auch finanzielle Zuwendungen an die Aufseher, gestattet außerhalb der Gefängnismauern einer Arbeit oder dem Betteln nachzugehen. Anderen hingegen bot sich nur eine Sackgasse, bei der sie in einer von neun kleinen Zellen zusammen mit Dutzenden anderen Schuldnern einsaßen. Was kumulativ auch zur Erhöhung ihrer Schuldenlast führte, da sie ja zeitgleich auch ihren Gefängnisaufenthalt zahlen mussten. Dabei geschah es, dass die Ärmsten an Hunger starben und Aufsässige mit Körperstrafen behandelt wurden. Eine parlamentarische Untersuchungskommission stellte 1729 fest, dass innerhalb von nur drei Monaten 300 Insassen an Hunger verstarben; an heißen Sommertagen starben pro Tag acht bis zehn Gefangene. Weltweite Bekanntheit erhielt das Marshalsea durch den Schriftsteller Charles Dickens und die Erwähnung dieser Einrichtung in seinen Romanen, insbesondere in der Satire Little Dorrit von 1857. Hier kommen autobiographische Momente seines Lebens zum Tragen: Dickens Vater saß 1824 aufgrund von Schulden, welche sich auf recht komplexem Wege bei einem Bäcker angehäuft haben, im Marshalsea ein; Charles war daraufhin gezwungen die Schule aufzugeben und an einer Fabrikmauer als Schuhputzer Geld zu verdienen. 1870 wurde das Gefängnis weitgehend abgerissen. Verbliebene Teile dienten bis ins 20. Jahrhundert als Ladengeschäfte und sonstige Räumlichkeiten. Heute steht dort eine öffentliche Bücherei (John Harvard Library). Der einzige Überrest ist eine lange Steinmauer, welche die südlichste Einfriedung des Gefängnisses darstellt. Eine Plakette erinnert an den Ort, dessen Abriss Dickens zufolge „die Welt nicht schlechter“ machte.