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Casone Barenon

Campagna LupiaInsel (Europa)Insel (Lagune von Venedig)Insel (Venetien)Unbewohnte Insel

Die Insel Casone Barenon oder Cason Barenon befindet sich im Süden der Lagune von Venedig. Sie gehört zur Gemeinde Campagna Lupia und hat eine Fläche von 1.639 m² oder 0,1639 ha. Sie liegt im Valle di Barenon, am Ausgang des Canale della Cavandola im Westen der Lagune. Auf der Insel befindet sich ein einziges Haus, das jedoch stark verfallen ist. Diese Art von Häusern wird als Cason(e) di pesca bezeichnet; diese Häuser gelten als die einfachsten, und wohl auch ältesten baulichen Strukturen auf den Inseln. Sie dienen den Fischern (pescatori) als Unterkunft, Lager und Anlegestelle für ihre Boote. Dabei bedeutet ‚casone‘, abgeleitet von ‚casa‘, ‚großes Haus‘. Spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts war die Bezeichnung bekannt, denn sie erscheint bei Cristoforo Sabbadino, dem Beauftragten für die venezianischen Gewässer. Zwischen 1810 und 1840 entstand der Casone Barenon, womit das schlecht erhaltene Gebäude wohl das älteste seiner Art in der Lagune ist. Heute wird die Insel gelegentlich noch von Fischern aufgesucht und hin und wieder von Besuchern. Im Gebiet um die Insel findet man in manchen Jahren zahlreiche Alpenstrandläufer, doch schwanken die Bestände extrem stark, so dass in manchen Jahren gar keine Vögel dieser Art anzutreffen waren.

Auszug des Wikipedia-Artikels Casone Barenon (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 45.309994444444 ° E 12.192608333333 °
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Adresse

Valle Sora


30010
Venetien, Italien
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In der Umgebung

Valle Millecampi
Valle Millecampi

Das Valle Millecampi ist einer der flachen Fanggründe in der Lagune von Venedig. Es ist das einzige Gebiet in der Lagune, das zur Provinz Padua gehört, genauer zur Municipalità Codevigo, einem Ort von wenig mehr als 6000 Einwohnern. Die Entfernung zwischen dem Lagunenort und Codevigo liegt bei etwa 9 km. Die Fläche des Valle beträgt 1608 Hektar, womit es eines der größten Valli da pesca der Lagune ist. Im Westen grenzt es an das Valle Morosina und das Valle Ghebo Storto, im Osten an das Valle dei Sette Morti sowie weitere kleine Valli. Valle Millecampi besteht zum überwiegenden Teil aus einem See, während der Rest des Gebietes aus Velme besteht, vegetationslosen Untiefen, die nur bei Ebbe auftauchen, der Cason Millecampi, sowie Barene, die nur selten bei hoher Flut untertauchen. Zwischen diesen Barene fließen Kanäle, die als Ghebi bezeichnet werden. Über die Kanäle Sette Morti, Acque Negre und kleinere Kanäle erhält das Gebiet Salzwasser, dazu kommt ein wenig Süßwasser über die Kanäle Scirocchetto, Cavaizza Scirocchetto und Novissimo und den Entwässerungsgraben Fogolana im Ort Conche. Hier befindet sich die Insel Torson di Sotto. Das Barenensystem konnte Ende des 20. Jahrhunderts restauriert werden, nachdem starker Sedimentabfluss infolge der Verbreiterung und Vertiefung der Adriazugänge der Lagune seinen Fortbestand gefährdet hatte. Solche Sedimentverluste waren bereits ab dem 17. Jahrhundert durch die Umleitung des Brenta, der nun nicht mehr in die Lagune floss, eingetreten, da nun von dieser Seite der Sedimentzufluss ausblieb. Hauptgrundbesitzer im Ort Codevigo war die venezianische Adelsfamilie Corner, später die der Foscari. Selbst für die Lagune, die eine reichhaltige Fauna, insbesondere Insekten und Vögel beherbergt, bietet das Valle Millecampi eine überaus dichte Population und zahlreiche seltene Arten. Daher wurde das Gebiet 1989 unter Schutz gestellt.

Torson di Sotto

Torson di Sotto ist eine rund 1000 m² große Insel in der mittleren Lagune von Venedig, genauer im Valle Millecampi, einem für Vögel und Insekten überregional bekannten Gebiet, das über den Canale di Piovego zu erreichen ist. Dort wurden auch archäologische und geologische Untersuchungen durchgeführt. So wurde in den späten 1970er Jahren ein Bohrkern von 3,3 m Länge entnommen, der zwischen 1,3 und 2 m unter dem mittleren Meeresspiegel Torf enthielt. Pollenanalysen zeigten, dass in der Epoche, die dieser einst oberirdischen, 70 cm starken Torflage entsprach, vor allem Eichen und Erlen wuchsen. Die unterste Lage der Torfschicht entstand demnach 1730 ±80 Jahre BP, die oberste Lage weist schon starke Brackwasserspuren auf und konnte auf 1140 ±80 Jahre BP datiert werden. Die unterhalb von 2 m befindliche Schicht weist brackischen Charakter mit zahlreichen Foraminiferen auf. Damit konnte eine Hebung des Landes im Verhältnis zum Meeresspiegel (Regression) zwischen etwa 150 und 300 n. Chr. in diesem Gebiet mit einer folgenden Senkung (Transgression) zwischen etwa 750 und 900 nachgewiesen werden. Mehrere Untersuchungen in der Lagune zeigten, dass dieses Phänomen zwar im Süden auftrat, nicht aber im Norden der Lagune. Wahrscheinlich änderten sich in der Spätantike einige Flussläufe und brachten mehr Süßwasser in die Lagune. Möglicherweise war die Ursache eine Klimaveränderung. Torson di Sotto ist, ähnlich wie die anderen Inseln in der Lagune, von der Zerstörung der sie umgebenden Barene bedroht, der für die Lagune von Venedig spezifischen Form der Salzwiesen.

Kloster Santi Ilario e Benedetto

Das Kloster Santi Ilario e Benedetto wurde im frühen 9. Jahrhundert am Westrand der Lagune von Venedig auf Initiative der Familie Particiaco gegründet, die zu dieser Zeit mit Agnello Particiaco (Herrscher etwa 811–827) den Dogen von Venedig stellte. Er und sein mitregierender Sohn Giovanni Particiaco übertrugen im Jahr 819, wie aus einer Urkunde hervorgeht, Abt Johannes fortan dazugehörende Liegenschaften und eine Kapelle. Sie war bis dahin nur als Sant’Ilario bekannt. Doch die Mönche befolgten die Benediktsregel, daher rührt der Namensteil Benedetto. Zum Kloster gehörten zudem bestimmte Rechte, wie etwa am Fischfang in einigen Teilen der Lagune, an Mühlen und vor allem an Ackerland. Die Initiative war wohl im Mai 819 von den Mönchen ausgegangen, die bis dahin auf der Insel San Servolo gelebt hatten, die ihnen jedoch den Unterhalt ihres Klosters nicht mehr ermöglichte. Das Kloster wurde nicht nur zur Grablege für den Gründerdogen und seinen Sohn, also für Agnellus und Johannes, wie sie in den zeitnahen Dokumenten heißen, sondern auch für weitere zwei Dogen, was die Bedeutung der Einrichtung unterstreicht. So wurden hier im Jahr 976 Pietro IV. und drei Jahre später Vitale Candiano beigesetzt. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts zerstört, wurde es im 15. Jahrhundert aufgegeben. Die Klostergründung stellt das erste Ausgreifen Venedigs auf die Terraferma, das oberitalienische Festland dar. Im 10. und 11. Jahrhundert erwarben zahlreiche vermögende Venezianer Land auf dem Festland, was im 12. bis 13. Jahrhundert zur Entstehung eines ‚unsichtbaren Contado‘ führte, einer informellen Inbesitznahme von immer mehr zusammenhängenden Landgebieten, und zwar an den Rechtsansprüchen des Römisch-deutschen Reiches vorbei. Klöster und Kirchen im unmittelbaren Umkreis der Lagune, gesteuert durch die führenden Familien Venedigs, boten dazu die ersten Möglichkeiten.

Pellestrina
Pellestrina

Pellestrina ist eine schmale, mehr als 11 km lange Insel am Nordwestende der Adria, die einen Teil des Abschlusses der Lagune von Venedig in Richtung offener See bildet. Sie bildet eine Art Sanddüne, die an der Ostseite bereits im 18. Jahrhundert stark befestigt wurde. Politisch zählt sie mit ihren 3711 Einwohnern (Stand: 2018). zur Stadt Venedig. Spätestens seit dem 6. Jahrhundert durchgehend besiedelt, spielten vor allem Fische und Muscheln eine wesentliche Rolle bei der Selbstversorgung und dem Handel, aber auch der Bau von Wasserfahrzeugen; zudem spielte die Herstellung von Spitzen bester Qualität durch die Frauen der Insel lange eine bedeutende Rolle. Wie überall in der Lagune gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung. Dabei versucht man, Fahrrad- und Autoverkehr zu trennen. Die Anbindung an die Nachbarinseln, an Chioggia, Lido und Venedig erfolgt durch Autofähren und die für die Lagunenstädte so bedeutenden Vaporetti. Nur wenige Gebäude aus der Zeit vor dem 18. Jahrhundert sind erhalten geblieben, da die Insel mehrfach von Naturkatastrophen und Kriegen heimgesucht und zeitweise völlig entvölkert worden ist. Seit dem 18. Jahrhundert hat sich die Einwohnerzahl von bis zu 10.000 um beinahe zwei Drittel reduziert. Heute existieren fünf Kirchen auf der Insel, hinzu kommt ein Museum, das Piccolo Museo Laguna Sud, das sich mit der südlichen Lagune und ihrer Geschichte befasst. Im Süden befindet sich ein Naturschutzgebiet, das eine Vorstellung vom ursprünglichen Zustand der Insel gibt.