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Kantine Westfalia

Baudenkmal in LünenBauwerk in LünenErbaut in den 1870er JahrenRoute der Industriekultur (Kreis Unna)
Kantine Westfalia 2012 Nordostansicht
Kantine Westfalia 2012 Nordostansicht

Die Kantine Westfalia ist das letzte erhaltene Betriebsgebäude der Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia im Lüner Ortsteil Wethmar.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kantine Westfalia (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kantine Westfalia
Hüttenallee,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.619735 ° E 7.555397 °
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Adresse

Westfalia - ehem. Kantine

Hüttenallee 66
44534 , Beckinghausen
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Kantine Westfalia 2012 Nordostansicht
Kantine Westfalia 2012 Nordostansicht
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In der Umgebung

Ziegelei Siegeroth
Ziegelei Siegeroth

Die Ziegelei Siegeroth war ein handwerkliches Familienunternehmen im Lüner Ortsteil Wethmar, früher Altlünen. Das Firmengelände wird heute in funktionstüchtigem Zustand für Museumszwecke erhalten. Begonnen mit der Firmengründung im Jahre 1811 befindet sich das Unternehmen seit über fünf Generationen im Besitz der Familie Siegeroth. Aus Essen kommend, gründete der Ur-Ur-Großvater eine Ziegelei – damals nichts Besonderes im lehmreichen Westfalen; zeitweise gab es bis zu 13 Ziegeleien in Lünen. Zunächst waren Feldbrandöfen im Einsatz, dann erst ein Kasseler Ofen, der bereits mit Schamottesteinen ausgelegt war und Seitenbefeuerung hatte, 1870 kamen zwei weitere hinzu. 1930 wurden die Öfen durch einen sog. Zick-Zack-Ofen mit acht Kammern ersetzt. Einzelne Arbeitsschritte wurden im Lauf der Jahre modernisiert (1956 künstliche Trocknung, 1959 automatische Abschneidevorrichtung, später automatische Schüranlage und Teile der Lehmaufbereitung/-formung). Zick-Zack-Ofen und der Schuppen sind ein Industriedenkmal. Nach den alten Bauplänen von Siegeroth wird der Zick-Zack-Ofen nun mehrfach in Ruanda nachgebaut (2017). Die Ziegelei Siegeroth legte immer Wert auf Handarbeit und konnte gegen größere, auf Massenproduktion ausgelegte Betriebe nur deshalb überleben, weil sie immer wieder die Produktion auf neue, innovative Produkte umstellte. Zuerst wurden Randsteine für Gärten gebrannt, bekannt als „Pättkensteine“. Später waren es Gitterziegel, Drainröhren, druckfeste Abdeckplatten für Kabelschächte und sogar achteckige, stapelbare Röhren für Weinflaschen. Am 31. Januar 1995 wurde jedoch der letzte Brand (= Produktionsdurchgang) durchgeführt. Die gesamte Anlage aus Ofen, Werkstatt, Lehmhalde und Trockenschuppen ist seitdem von der Familie in museumsfreiem Zustand erhalten worden. Die Betriebsgenehmigung ist allerdings erloschen, so dass heute kein Aufheizen der Öfen mehr erlaubt ist. In den letzten Arbeitsjahren vor der Stilllegung wurden von Westfälischem Landesmuseum für Industriekultur verschiedene Fotoreihen und Lehrfilme von den Produktionsschritten angefertigt. Einzelne technische Geräte werden in Museen des LWL ausgestellt.Die Ziegelei Siegeroth steht inzwischen unter Denkmalschutz und ist Teil der Route der Industriekultur.

Römerlager Beckinghausen

Die Entdeckung des als Uferkastell bekannt gewordenen Römerlagers bei Beckinghausen (heute ein Ortsteil Lünens) geht auf Vermutungen des Pfarrers Otto Prein zurück. Wie er herausfand, waren im Bereich des Beckinghauser Friedhofes angeblich noch im 19. Jahrhundert römische Funde im Fluss Lippe (Lupia) gemacht worden. Auch eine Furt durch die Lippe soll es damals noch an jener Stelle gegeben haben. Prein vermutete daher, dass die Römer in diesem Bereich einen befestigten Lippeübergang gebaut haben könnten. Im Jahr 1906 fanden sich dort tatsächlich Keramikscherben, die von Constantin Koenen aus Neuss in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert wurden. Im Jahr 1911 konnten die Ausgräber des nahe gelegenen Römerlagers Oberaden, Albert Baum und Gerhard Kropatschek, bei einer Suchgrabung Preins Vermutung bestätigen. Weitere Grabungen fanden in den Jahren 1912 bis 1914 statt. Dabei konnten mittels einzelner Suchschnitte Größe und Gestalt der Befestigung festgestellt werden; größere Flächen wurden nicht erkundet. Auch 1937 und 1938 wurde gegraben. Zur bislang letzten Ausgrabung kam es im Jahr 1995–1998. Ein umfangreicher Befund ergab sich nicht, weil die Fläche erheblich gestört ist. Das einzige sichere Gebäude im Lagerinneren ist ein 12,30 m breiter und 13,20 m langer Speicherbau (horreum). Das Militärlager liegt an einem steil zur Lippe hin abfallenden Hochufer; es ist von ovaler Gestalt. Bei einer maximalen Länge von 185 m und einer Breite von 88 m misst seine Fläche rund 1,6 ha. Drei parallel verlaufende Spitzgräben umgaben die Anlage im Westen, Süden und Osten, der innere bis zu 3,7 m breit und mehr als 2 m tief. Nach Norden hin schützte das 11 m abfallende Steilufer der Lippe das Lager. Hinter den Gräben lag eine 3 m breite Holz-Erde-Mauer, möglicherweise alle 30 m durch Türme verstärkt. Eine Toranlage wurde nur im Westen der Anlage gefunden. Die zwei inneren Spitzgräben waren hier durch eine Erdbrücke unterbrochen. Innerhalb des Lagers wurden vier Straßengräben gefunden. Der Wallstraßengraben verläuft im Abstand von 7 m parallel zur Holz-Erde-Mauer, zwei weitere verlaufen im Abstand von bis zu 25 m nahezu parallel entlang der Längsachse des Lagers. An der Toranlage im Westen wurden neben zwei unklaren Gebäudegrundrissen einige Gruben entdeckt. Zwei von ihnen waren Töpferöfen, in denen Tonwaren hergestellt wurden; in einem der Öfen wurden mehrere ziegelartige Steine gefunden. Die Datierung des Uferkastells ist auf die Jahre 11 bis 8/7 v. Chr., also zeitgleich mit dem Römerlager Oberaden, anzusetzen. Beide Lager stehen im Zusammenhang mit den Drusus-Feldzügen (12–8 v. Chr.). Wenige Münzen und Keramikfunde werden ebenfalls als zeitgleich mit den Funden aus Oberaden eingestuft. s. auch: Germania magna