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Oberbolheim

Ehemalige Gemeinde (Kreis Düren)Gemeindeauflösung 1969Ortsteil von Nörvenich
Oberbolheim
Oberbolheim

Oberbolheim ist ein Dorf in der Gemeinde Nörvenich im Kreis Düren, Regierungsbezirk Köln, NRW.

Auszug des Wikipedia-Artikels Oberbolheim (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.810833333333 ° E 6.6538888888889 °
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Adresse

L 495
52388
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Oberbolheim
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In der Umgebung

Heiligenhaus Am Kreuzberg
Heiligenhaus Am Kreuzberg

Das Heiligenhaus Am Kreuzberg ist ein denkmalgeschütztes Heiligenhaus in Nörvenich, Kreis Düren. Es steht etwa 30 m von der Straße „Am Kreuzberg“ entfernt unter hohen Lindenbäumen. Der kapellenartige Bau wurde um 1900 errichtet. Er umschließt ein im Jahre 1685 vom Nörvenicher Pfarrer Conradus Flocken als prachtvolles Renaissance-Kreuz ausgeführtes Bußkreuz, das 1851 restauriert worden war. Das Kreuz war die 2. Station der Sieben Fußfälle in Nörvenich. In einer Höhe von 5 m ist der gekreuzigte Christus dargestellt. Am Fuß des Kreuzes ist folgende Inschrift zu lesen: Die Übersetzung des lateinischen Chronogramms, das die Jahreszahl 1685 ergibt, lautet: Leg ab (deine Last) unter dieser Achse (dem Kreuz), und demütig bete an die Gottheit. Auf der Rückseite steht: Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts die zuständige Pfarre St. Medardus einen Niedergang erfuhr, ließ der damalige Pfarrer Matthias Tillmann das Kreuz neu errichten und ein Jahr später zur Wiederherstellung der moralischen Ordnung eine Volksmission durch drei Patres durchführen. Er veranlasste die Bevölkerung, im Rahmen einer Buße die Umgebung des Kreuzes so zu gestalten, wie sie heute noch zu sehen ist. Eine Spende der Eheleute Vois um 1900 ermöglichte die Errichtung des heutigen, das Kreuz umfassenden Heiligenhauses. Heute kümmern sich der Nörvenicher Landwirt von Laufenberg und der Heimat- und Geschichtsverein der Gemeinde Nörvenich e.V. um die Unterhaltung des Areals. Das Kreuz wurde am 20. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 50 eingetragen. Seit den 1970er Jahren verfiel das Heiligenhaus immer mehr. 2003 nahm sich der Heimat- und Geschichtsverein des Denkmals an. Im Jahr 2010 wurde es nach Spenden aus der Bevölkerung, des RWE und anderer Institutionen möglich, eine Fachfirma mit der Sanierung zu beauftragen. Im Januar 2011 wurden die Sanierungsarbeiten für erfolgreich beendet erklärt. Am Palmsonntag 2011 fand nach mehr als 30 Jahren wieder eine Prozession zum Heiligenhaus statt.

Gypenbusch
Gypenbusch

Gypenbusch ist ein Gutshof, der zwischen Nörvenich und Rath im nordrhein-westfälischen Kreis Düren steht. Im Jahr 1416 verpfändete der Jülicher Herzog das Dorf Nörvenich an den Ritter Wilhelm von Vlatten, Amtmann zu Nörvenich. In der darüber erstellten Urkunde wird erstmals der „hoff zu Gepenbusch“ erwähnt. 1630 schenkte Barbara von Merode, Frau zu Neurath, Witwe Craz von Scharfenstein, unter zahlreichen anderen Gütern und Rechten auch Gypenbusch an Johann Otto Freiherr von Gymnich. Nach dem Aussterben der Freiherren von Gymnich erbten die Grafen Wolff Metternich 1823 und später die Vicomtes de Maistre zu Gymnich den Hof Gypenbusch. Anfang der 1950er Jahre erwarb die Familie Zimmermann das Hofgut von den Vicomtes de Maistre, den Grafen von Gymnich, wie der Volksmund sagte. Immer wieder tauchen die Pächter, die Halfen, wie sie in alter Zeit genannt wurden, die Gypenbusch bewirtschaftet haben, in Nörvenicher Akten und Urkunden auf. Seit 1634 sind die Namen der Halfen fast lückenlos bekannt. Das Nörvenicher Bruderschaftsbuch nennt Dederich von Gepenbusch, Trein von gypenbusch und peter tabbert halfen zu gippenbusch. Sie wurden zu unterschiedlichen Zeiten vor dem Jahr 1609 eingetragen, sind aber nicht exakt datierbar. 1669 wird Heinrich Meiler genannt, dessen Grabkreuz heute noch auf dem Nörvenicher Kirchhof steht. Es ist undatiert. Nach den Kirchenbüchern ist er 1720 verstorben. Nach ihm wurde sein Schwiegersohn Wilhelm Pütz Hälfe auf Gypenbusch. Die Witwe seines Sohnes heiratete Wilhelm Rey, der 1798 verstarb. 1802 starb auf dem Hof Johann Pütz, wohl ein Enkel von Wilhelm Pütz. Im 19. Jahrhundert saßen die Familien Mundt, Merscheim und Hembgenberg als Pächter auf dem Hof. Von 1848 bis 1852 wird Reiner Brand in Gypenbusch genannt. Er wanderte mit seiner Familie nach Nordamerika aus. Er dürfte wohl kein Hälfe gewesen sein. Von 1882 bis 1925 war dann Joseph Dolff in Gypenbusch. 1926 kam die Familie Cuvelier hierhin, deren Tochter und Schwiegersohn, Wilhelm Zimmermann, den Hof kauften. Gegenüber von Gypenbusch liegt ein Maar, Die Else.

Einsatzlager Haus Hardt
Einsatzlager Haus Hardt

Das Einsatzlager Haus Hardt war ein Einsatzlager der Hitlerjugend bei Nörvenich im nordrheinwestfälischen Kreis Düren. Im Spätsommer 1944 rekrutierten die NS-Behörden alle verfügbaren Männer zum Schanzdienst am Westwall. Der Gauleiter der NSDAP, Josef Grohé, forderte am 2. September 1944 über Rundfunk und Presse alle Jugendlichen, die das 15. Lebensjahr vollendet hatten, zum Schanzdienst auf. Der Dürener Industrielle Leopold Peill hatte 1910 das Gelände Haus Hardt gekauft und dort eine Villa errichten lassen, die er von 1914 bis etwa 1943 bewohnte. Mitte 1943 begann die Organisation Todt in einem Teil des Geländes mit dem Bau eines Ausweichkrankenhauses, da in den Städten die Krankenhäuser durch Bombenabwürfe sehr gefährdet waren. In Nörvenich wäre ein Sichtschutz durch den bewaldeten Hügel gegeben gewesen. Es entstanden nach der Verlegung von Versorgungsleitungen drei Steinbauten und neun Holzbaracken für das Personal und die Patienten. In der Peillschen Villa hatte sich ein Divisionsstab der Wehrmacht eingerichtet. Bei guter Sicht waren ständig Flugzeuge über Haus Hardt, die auf alles schossen, was sich bewegte. Nach Beendigung der Schanzaktion bei Herzogenrath, begann die Führung in Nörvenich ein Einsatzlager für erneut einberufene Jugendliche einzurichten. Stroh wurde als Nachtlager in den Baracken verteilt und die Mädchen der 8. Klasse aus Nörvenich wurden zum Butterbrote schmieren verpflichtet. Etwa 600 bis 700 Jugendliche sollen in dem Lager untergebracht gewesen sein. Die Zahlen schwanken aber. Die Dürener Zeitung spricht im Artikel Jagdbomber greifen Barackenlager an vom 28. September 1994 von 400 Jugendlichen. Die genaue Zahl ist nicht mehr feststellbar. Weitere Lager gab es im Saal Gohr in Rölsdorf und in der Gastwirtschaft Empt in Lüxheim. Von Montag bis Donnerstag, 26. bis 28. September 1944, wurden die in Düren gesammelten Jungen schubweise nach Nörvenich in Marsch gesetzt. In Nörvenich wurden die Jugendlichen ermahnt, nicht im Gelände herumzulaufen, damit die Feindflugzeuge nicht auf die Menschenansammlung aufmerksam werden konnten. Zum Schanzen sind die Jungen nie eingesetzt worden. Am Donnerstag, dem 28. September 1944, erfolgte ein Angriff amerikanischer Jagdbomber vom Typ P-38 Lightning auf das Lager Haus Hardt. Die Flugzeuge gehörten der 9. taktischen Flotte der US-Luftwaffe an. Sie waren durch ihren Doppelrumpf eindeutig zu identifizieren. Zwei Tage vorher hatte eine SS-Einheit ein solches Flugzeug bei Wissersheim abgeschossen, das bei Gut Ving abstürzte. Um 11:20 Uhr warfen zwei Flugzeuge vier Bomben in das Gelände, das aus einer Höhe von etwa 800 m wie eine Fabrikanlage aussah. Zusätzlich feuerten sie mit ihren Bordwaffen in die Baracken, die sofort lichterloh brannten, da sehr viel Stroh in den Holzbaracken war. Die amerikanischen Flieger hatte das Gelände wohl zufällig entdeckt. Die Jugendlichen wurden teilweise in den eingestürzten Baracken eingeklemmt und verbrannten. Andere liefen in Panik in das offene Feld und wurden dort mit den Bordwaffen der Lightnings erschossen. Der gesamte Angriff dauerte etwa 10 Minuten. Es wird erzählt, dass die Jungen angenommen hätten, es hätte sich um deutsche Flugzeuge gehandelt. Sie wären dann auf die Barackendächer gestiegen und hätten den Fliegern zugewunken. Dies ist nach Aussage der Augenzeugen falsch. Die Verletzten machten sich, soweit sie gehfähig waren, zu Fuß auf den Weg nach Hause. Schwerverletzte wurden nach Eschweiler über Feld in die dortige Schule gebracht, wo ein Hauptverbandplatz eingerichtet war. Da sich der Angriff wie ein Lauffeuer im Kreisgebiet rundgesprochen hatte, kamen einige Eltern mit dem Fahrrad oder einem Fuhrwerk, um ihr Kind nach Hause zu holen. Die Eltern wurden nicht vom Tod ihrer Kinder benachrichtigt. Einige wenige Überlebende leben noch und sind heute meist um 90 Jahre alt. Über 45 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahre wurden, entgegen anderslautenden Zahlen, getötet. Die Sterbefälle sind alle beim Standesamt Nörvenich mit dem Eintrag ... gefallen bei einem Fliegerangriff in Nörvenich, in der Hardt, ... um 11,30 Uhr beurkundet. Die Zahl der Verletzten ist nicht bekannt. Die Getöteten kamen aus verschiedenen Orten des Kreises Düren, wie aus der Liste zu ersehen ist. Sie wurden in ihren Heimatorten begraben. Heute befindet sich auf dem Gelände die Bundeswehrkaserne Haus Hardt.