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Entlastungsstraße

Berlin-TiergartenStraße in BerlinVerkehrsplanung
WP Entlastungsstraße Berlin 1987
WP Entlastungsstraße Berlin 1987

Die Entlastungsstraße war eine Straße in Berlin. Sie verlief von 1961 bis 2006 in Nord-Süd-Richtung durch den östlichen Teil des Großen Tiergartens und war Teil der Bundesstraße 96. Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 wurde eine neue Nord-Süd-Verbindung in West-Berlin notwendig, da mit der Schließung der Grenze die Durchquerung Ost-Berlins nicht mehr möglich war, sich die Verkehrsströme verlagerten und Teile des bestehenden Straßennetzes um den Großen Stern überlasteten. Um rasche Abhilfe zu schaffen, wurde in nur 44 Tagen Bauzeit eine 1,2 Kilometer lange Schneise durch die Parkanlagen des Großen Tiergartens geschlagen und eine Straße angelegt. Sie begann nahe der damaligen Schweizerischen Delegation im Spreebogen unweit des Reichstagsgebäudes, passierte den Platz der Republik und kreuzte dann die Straße des 17. Juni, um anschließend weiter bis zur Lennéstraße am Südrand des Parks zu verlaufen und in die Potsdamer Straße überzugehen. Um die neue Straße klar als Provisorium kenntlich zu machen, erhielt sie keinen Namen, sondern mit Entlastungsstraße nur eine Funktionsbezeichnung. Sie führte diese Benennung seit dem 8. Januar 1962, nachdem sie zuvor nur als Notstraße bezeichnet worden war. Allerdings galt diese Bezeichnung zunächst ausschließlich für den Abschnitt nördlich der Straße des 17. Juni. Erst am 1. Januar 1968 wurde die Bezeichnung auch dem südlichen Teilstück zugeordnet. Da die Entlastungsstraße eine bedeutende Parkanlage zerteilte, galt sie weithin als Schandfleck. Für den Straßenverkehr West-Berlins wurde sie allerdings als unverzichtbar angesehen. Auch für den ÖPNV, denn die Buslinie A83 der Berliner Verkehrsbetriebe stellte über die Entlastungsstraße eine direkte und schnelle Verbindung zwischen den Bezirken Wedding und Schöneberg her. Daher kam ein Rückbau über Jahrzehnte nicht in Frage. In den späten 1970er Jahren gab es sogar Überlegungen, die Entlastungsstraße als Teilabschnitt der Westtangente A 103 erheblich zu einer Stadtautobahn auszubauen. Erst 1992, nachdem sich die Rahmenbedingungen durch die deutsche Wiedervereinigung grundlegend geändert hatten, begannen ernsthafte Planungen, die Entlastungsstraße durch einen Tunnel zu ersetzen. Mit dem Bau des Tiergartentunnels (TTS) wurde 1995 begonnen. Teilstücke der Entlastungsstraße, die auch nach der Eröffnung des Tunnels erhalten bleiben sollten, erhielten neue Namen: im Norden Yitzhak-Rabin-Straße, im Süden Ben-Gurion-Straße. Nachdem man wegen der Fanmeile auf der Straße des 17. Juni das Ende der Fußball-Weltmeisterschaft abgewartet hatte, begann im Juli 2006 der endgültige Rückbau der Straße mit der anschließenden Bepflanzung der Schneise durch den Tiergarten. Dabei wurde auch 2007 das Komponistendenkmal wiederhergestellt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Entlastungsstraße (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Entlastungsstraße
Baumschulenweg, Berlin Tiergarten

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10785 Berlin, Tiergarten
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WP Entlastungsstraße Berlin 1987
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Siegesallee
Siegesallee

Die Siegesallee (auch: Sieges Allee) war ein von Kaiser Wilhelm II. 1895 in Auftrag gegebener und finanzierter Prachtboulevard im östlichen Teil des Tiergartens in Berlin, der 1901 vollendet wurde. 32 Denkmäler aus Marmor stellten sämtliche Markgrafen und Kurfürsten Brandenburgs und Könige Preußens zwischen 1157 und 1888 dar. Den Hauptfiguren standen je zwei Büsten von Personen zur Seite, die im Leben oder in der Zeit der jeweiligen Herrscher eine wichtige Rolle spielten. Die 750 Meter lange Allee lag als Sichtachse zwischen dem Königsplatz (seit 1926: Platz der Republik), vormals Standort der Siegessäule, und dem Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen. Seit den Nachkriegsjahren und dem Nachwuchs der Bäume des Tiergartens verblieb ein Spazierweg, der von der Straße des 17. Juni gegenüber vom Sowjetischen Ehrenmal in die Kleine Querallee mündet, die zum Kemperplatz führt. durch den Großen Tiergarten. Als Parkallee war sie im Herbst 1873 – unmittelbar vor Einweihung der Siegessäule – angelegt worden. Die repräsentative Allee gilt als umfangreiches Werk des Historismus in der Bildenden Kunst. Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten, da Kritiker Wilhelm II. vorwarfen, durch die glorifizierende Darstellung der Hohenzollernherrscher den imperialen Machtanspruch des Kaiserreichs unterstreichen zu wollen. Teile der Berliner Bevölkerung belächelten die Skulpturen als „Puppenallee“. Im Zuge der Erweiterung der damaligen Charlottenburger Chaussee zur Ost-West-Achse und der Umsetzung der Siegessäule an den Großen Stern wurde die Siegesallee abgeräumt und die 32 Denkmäler in die heutige Große Sternallee versetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Figuren beschädigt. Ein Teil (4 von 32) ist verschollen. Einige wurden an neuen Plätzen aufgestellt. Die Allee wurde eingeebnet und die übrigen Denkmäler im Park des Schlosses Bellevue vergraben. Die 1978 wieder ausgegrabenen Figuren werden in der Zitadelle Spandau gelagert, konserviert und restauriert. Seit April 2016 werden die Figuren als Teil der neuen Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ präsentiert.