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Tiergartentunnel

Bezirk Friedrichshain-KreuzbergBezirk MitteErbaut in den 2000er JahrenTunnel in BerlinTunnel in Europa
Unterwasserbauwerk

Tiergartentunnel bezeichnet einen Komplex von drei Tunnelanlagen, die unter Berlins zweitgrößtem Stadtpark, dem Tiergarten, verlaufen und von 1995 bis 2006 errichtet wurden. Die drei Tunnel unterqueren gemeinsam den Spreebogen im Dreieck zwischen dem Berliner Hauptbahnhof, dem Kanzleramt und dem Paul-Löbe-Haus, sind jedoch verkehrlich nicht miteinander verbunden und dienen verschiedenen Zwecken: Tunnel Tiergarten Spreebogen (TTS): ein Straßentunnel im Verlauf der Bundesstraße 96 Tunnel Nord-Süd-Fernbahn: ein Eisenbahntunnel für den Fern- und Regionalverkehr U-Bahn-Tunnel im Zuge der Linie U5Nicht zu diesem Komplex gehört die geplante Unterquerung des Spreebogens für die S-Bahn (Strecke S21). Auftraggeber waren die Deutsche Bahn AG und die zuständige Senatsverwaltung des Landes Berlin. Die Baudurchführung oblag der 2002 gegründeten Projektgesellschaft für die Verkehrsanlagen im Zentralen Bereich Berlin. Der Eisenbahntunnel ist Teil des Projektes Knoten Berlin.

Auszug des Wikipedia-Artikels Tiergartentunnel (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Tiergartentunnel
Tunnel Tiergarten Spreebogen, Berlin Tiergarten

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 52.516388888889 ° E 13.370555555556 °
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Adresse

L 790

Tunnel Tiergarten Spreebogen
10557 Berlin, Tiergarten
Berlin, Deutschland
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In der Umgebung

Siegesallee
Siegesallee

Die Siegesallee (auch: Sieges Allee) war ein von Kaiser Wilhelm II. 1895 in Auftrag gegebener und finanzierter Prachtboulevard im östlichen Teil des Tiergartens in Berlin, der 1901 vollendet wurde. 32 Denkmäler aus Marmor stellten sämtliche Markgrafen und Kurfürsten Brandenburgs und Könige Preußens zwischen 1157 und 1888 dar. Den Hauptfiguren standen je zwei Büsten von Personen zur Seite, die im Leben oder in der Zeit der jeweiligen Herrscher eine wichtige Rolle spielten. Die 750 Meter lange Allee lag als Sichtachse zwischen dem Königsplatz (seit 1926: Platz der Republik), vormals Standort der Siegessäule, und dem Kemperplatz mit dem Rolandbrunnen. Seit den Nachkriegsjahren und dem Nachwuchs der Bäume des Tiergartens verblieb ein Spazierweg, der von der Straße des 17. Juni gegenüber vom Sowjetischen Ehrenmal in die Kleine Querallee mündet, die zum Kemperplatz führt. durch den Großen Tiergarten. Als Parkallee war sie im Herbst 1873 – unmittelbar vor Einweihung der Siegessäule – angelegt worden. Die repräsentative Allee gilt als umfangreiches Werk des Historismus in der Bildenden Kunst. Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten, da Kritiker Wilhelm II. vorwarfen, durch die glorifizierende Darstellung der Hohenzollernherrscher den imperialen Machtanspruch des Kaiserreichs unterstreichen zu wollen. Teile der Berliner Bevölkerung belächelten die Skulpturen als „Puppenallee“. Im Zuge der Erweiterung der damaligen Charlottenburger Chaussee zur Ost-West-Achse und der Umsetzung der Siegessäule an den Großen Stern wurde die Siegesallee abgeräumt und die 32 Denkmäler in die heutige Große Sternallee versetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Figuren beschädigt. Ein Teil (4 von 32) ist verschollen. Einige wurden an neuen Plätzen aufgestellt. Die Allee wurde eingeebnet und die übrigen Denkmäler im Park des Schlosses Bellevue vergraben. Die 1978 wieder ausgegrabenen Figuren werden in der Zitadelle Spandau gelagert, konserviert und restauriert. Seit April 2016 werden die Figuren als Teil der neuen Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ präsentiert.

Entlastungsstraße
Entlastungsstraße

Die Entlastungsstraße war eine Straße in Berlin. Sie verlief von 1961 bis 2006 in Nord-Süd-Richtung durch den östlichen Teil des Großen Tiergartens und war Teil der Bundesstraße 96. Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 wurde eine neue Nord-Süd-Verbindung in West-Berlin notwendig, da mit der Schließung der Grenze die Durchquerung Ost-Berlins nicht mehr möglich war, sich die Verkehrsströme verlagerten und Teile des bestehenden Straßennetzes um den Großen Stern überlasteten. Um rasche Abhilfe zu schaffen, wurde in nur 44 Tagen Bauzeit eine 1,2 Kilometer lange Schneise durch die Parkanlagen des Großen Tiergartens geschlagen und eine Straße angelegt. Sie begann nahe der damaligen Schweizerischen Delegation im Spreebogen unweit des Reichstagsgebäudes, passierte den Platz der Republik und kreuzte dann die Straße des 17. Juni, um anschließend weiter bis zur Lennéstraße am Südrand des Parks zu verlaufen und in die Potsdamer Straße überzugehen. Um die neue Straße klar als Provisorium kenntlich zu machen, erhielt sie keinen Namen, sondern mit Entlastungsstraße nur eine Funktionsbezeichnung. Sie führte diese Benennung seit dem 8. Januar 1962, nachdem sie zuvor nur als Notstraße bezeichnet worden war. Allerdings galt diese Bezeichnung zunächst ausschließlich für den Abschnitt nördlich der Straße des 17. Juni. Erst am 1. Januar 1968 wurde die Bezeichnung auch dem südlichen Teilstück zugeordnet. Da die Entlastungsstraße eine bedeutende Parkanlage zerteilte, galt sie weithin als Schandfleck. Für den Straßenverkehr West-Berlins wurde sie allerdings als unverzichtbar angesehen. Auch für den ÖPNV, denn die Buslinie A83 der Berliner Verkehrsbetriebe stellte über die Entlastungsstraße eine direkte und schnelle Verbindung zwischen den Bezirken Wedding und Schöneberg her. Daher kam ein Rückbau über Jahrzehnte nicht in Frage. In den späten 1970er Jahren gab es sogar Überlegungen, die Entlastungsstraße als Teilabschnitt der Westtangente A 103 erheblich zu einer Stadtautobahn auszubauen. Erst 1992, nachdem sich die Rahmenbedingungen durch die deutsche Wiedervereinigung grundlegend geändert hatten, begannen ernsthafte Planungen, die Entlastungsstraße durch einen Tunnel zu ersetzen. Mit dem Bau des Tiergartentunnels (TTS) wurde 1995 begonnen. Teilstücke der Entlastungsstraße, die auch nach der Eröffnung des Tunnels erhalten bleiben sollten, erhielten neue Namen: im Norden Yitzhak-Rabin-Straße, im Süden Ben-Gurion-Straße. Nachdem man wegen der Fanmeile auf der Straße des 17. Juni das Ende der Fußball-Weltmeisterschaft abgewartet hatte, begann im Juli 2006 der endgültige Rückbau der Straße mit der anschließenden Bepflanzung der Schneise durch den Tiergarten. Dabei wurde auch 2007 das Komponistendenkmal wiederhergestellt.

Carillon (Berlin)
Carillon (Berlin)

Das Carillon in Berlin ist ein von Hand spielbares Glockenspiel im Ortsteil Tiergarten. Es steht südöstlich der Kongresshalle bzw. südlich des Tipis am Kanzleramt im Großen Tiergarten, etwa an der Stelle, an der sich bis 1951 die Krolloper befand. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Carillons in Berlin und Potsdam zerstört; bis dahin gab es eine Tradition dieser Glockenspiele, z. B. nach Gottesdiensten, an Markttagen oder zu Feiertagen. 1984 schlug der 1950 im kalifornischen Santa Monica geborene US-Amerikaner Jeffrey Bossin, der 1972 nach West-Berlin kam und 1984 seinen Magister in Musikwissenschaften erlangte, der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten vor, anlässlich des 750. Geburtstag der Stadt Berlin im Jahr 1987, ein Carillon nach US-amerikanischem Vorbild zu bauen, das von der Daimler-Benz AG unter Edzard Reuter mit fünf Millionen Mark gestiftet wurde. Bossin hat das Carillon mitentworfen, sich um die Qualität der Glockenbronze gekümmert und um das Holz des Spieltisches. Mit dem Turmglockenspiel sollte der historischen Carillons in der Parochialkirche in Berlin-Mitte und der Potsdamer Garnisonkirche gedacht werden, die beide im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Der Turm des Carillons besteht aus vier zum Karree gruppierten Einzeltürmen, die jeweils 42 Meter hoch und mit schwarzem Granit verkleidet sind. Die Pläne des Turmes stammen von den Architekten Dietrich Bangert, Bernd Jansen, Stefan Scholz und Axel Schultes (BJSS). 187 Stufen einer Wendeltreppe führen im Inneren zur Spielerkabine in 33 Meter Höhe. Mit 68 Kirchenglocken und einem Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven ist es eines der größten Carillons Europas (das größte Instrument des Kontinents ist mit 76 Glocken das Europa-Carillon im Roten Turm in Halle/Saale, das zweitgrößte der Welt). Die Glocken wiegen insgesamt 48 Tonnen, die größte 7,8 Tonnen, die kleinste acht Kilogramm; die zehn schwersten Glocken sind unterhalb, die restlichen 58 Glocken oberhalb der Spielkabine angebracht.