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Bozen

Bezirksgemeinschaft (Südtirol)BozenErsterwähnung 769Gemeinde in SüdtirolHauptstadt in Italien
Hochschul- oder Universitätsstadt in ItalienOrt am EisackOrt an der EtschOrt in SüdtirolProvinzhauptstadt in ItalienWeinbau in SüdtirolWeinbauort in Italien
Bozen in Südtirol Positionskarte
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Bozen (italienisch Bolzano, ladinisch Bulsan oder Balsan) ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, und als solche Sitz der Landesregierung sowie des Landtags. Seit 1948 ist die Stadt überregionaler Messestandort, seit 1964 Bischofssitz der neugeschaffenen Diözese Bozen-Brixen, seit 1997 mit der Freien Universität Bozen auch Universitätsstadt. Bozen wird zu den großen städtischen Zentren im Alpenraum gerechnet und gilt auf Grund seiner Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort zwischen dem deutsch- sowie dem italienischsprachigen Kultur- und Wirtschaftsraum. Mit 107.407 (2019) Einwohnern ist Bozen größte Stadt Südtirols und nach Innsbruck und Trient die drittgrößte in der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino. In ihrem Ballungsraum leben rund 250.000 Menschen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Bozen (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Bozen
Rathausplatz, Bozen Altstadt

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Breitengrad Längengrad
N 46.49926 ° E 11.35661 °
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Municipio - Rathaus

Rathausplatz
39100 Bozen, Altstadt
Trentino-Südtirol, Italien
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Bozen in Südtirol Positionskarte
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In der Umgebung

Rathaus (Bozen)
Rathaus (Bozen)

Das neobarocke Rathaus der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen befindet sich am Rathausplatz am östlichen Ende der Lauben. Seit 1977 steht es unter Denkmalschutz. Von 1455 bis 1907 war der Sitz der Bozner Stadtverwaltung im Alten Rathaus im Haus Lauben Nr. 30 untergebracht. Nach dem starken Anwachsen der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschloss der Stadtrat 1901 den Bau eines neuen, größeren Rathauses. Zu diesem Zweck wurden zwei Häuser am südlichen Ende des Dreifaltigkeitsplatzes (heute: Rathausplatz) angekauft und anschließend abgerissen. Für den Neubau schuf zunächst Stadtbaumeister Wilhelm Kürschner ein Vorprojekt, das vom Münchner Professor Carl Hocheder zum Endprojekt überarbeitet wurde. 1904 wurde mit dem Bau begonnen. Die Bauleitung übernahm der Nachfolger Kürschners, Stadtbaumeister Gustav Nolte. Am 22. Dezember 1907 fand die feierliche Einweihung statt. Besondere Erwähnung verdient der symbolträchtige Sitzungssaal des Gemeinderates im zweiten Stock mit allegorischen Fresken von Gottfried Hofer. Auf Ersuchen von Bürgermeister Julius Perathoner und nach einem detaillierten Programm malte Hofer das Deckenfresko des Gemeinderatssaales als eine Demonstration des national-liberalen Gedankens. Triumphierend hält ein Jüngling die Flamme der Erkenntnis – in den deutschen Farben schwarz-rot-gold – empor und vertreibt damit die dunklen Wolken am rechten Bildrand, die von der Personifizierung der Schule (eine Frau mit Buch) hintangehalten werden. Ein alter Mann begleitet einen Knaben mit Schulbüchern unter dem Arm, der mit bangem Blick zurückblickt, ob die dunklen Wolken ihn ja nur nicht einholen. Über dem Kamin des Saals war ursprünglich eine Büste Kaiser Franz Josephs I. angebracht. Nach dem Muster Wiens wurde 1912 auch ein Rathauskeller als Restaurant und Weinstube errichtet. Die getäfelten Räume wurden mit Fresken von Albert Stolz ausgeschmückt. Auf einem der Wandgemälde ist ein Kreis von berühmten Persönlichkeiten auf der Terrasse des Ansitzes Unterpayrsberg von Bürgermeister Joseph Streiter dargestellt. Ab den 1970er kurzzeitig eine Diskothek, war der Rathauskeller seit vielen Jahren nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich. Nach erfolgter Restaurierung in den Jahren 2008/09 wurde er zum Sitz des Stadtklubs-Circolo cittadino.Südwestlich an das 1907 vollendete Repräsentationsgebäude angebaut in der Gumergasse befinden sich moderne Rathaustrakte. Das Rathaus war am 2. Oktober 1922 auch Schauplatz des Marsches auf Bozen, mit dem die Faschisten den frei gewählten Bürgermeister Julius Perathoner und den Stadtrat gewaltsam zur Demission zwangen. Im Jahr 2012 gedachte die Stadtverwaltung der Ereignisse durch Anbringung einer mahnenden Gedenktafel.

Rathausplatz (Bozen)
Rathausplatz (Bozen)

Der Rathausplatz (italienisch Piazza Municipio) befindet sich in der Altstadt der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen am Ausgang der Bozner Lauben. Der Platz wird von dem im Jahr 1907 an der Stelle des früheren Gasthofes Am Anker erbauten repräsentativen, im Münchner Neobarockstil gestalteten Rathaus geprägt. Der Rathausplatz bildet mit den hier östlich endenden Lauben und den ein- bzw. ausmündenden Straßenzügen von Bindergasse, Gummergasse, Weintraubengasse und Piavestraße ein wichtiges Wegekreuz des Bozner Altstadtbezirks. Der älteste Name der die im späten 12. Jahrhundert gegründete Marktsiedlung östlich abschließenden Freifläche war „Unterer Platz“, im Gegensatz zum „Oberen Platz“, dem heutigen Obstplatz. Der Name ist urkundlich noch 1417 als am Unttern platze bezeugt, als hier eine öffentliche Gerichtsversammlung des Stadt- und Landgerichts Gries-Bozen abgehalten wurde. Am Laubenende stand auch das Niedertor, das als Stadttor fungierte und einem Adelsgeschlecht den Namen gab. 1396 ließ Niklas Vintler am Unteren Platz eine der hl. Dreifaltigkeit dedizierte Kapelle errichten, die zwar nach ihrer Profanierung im Zuge der Säkularisation abgerissen wurde, aber dem Platz bis in das frühe 20. Jahrhundert den Namen „Dreifaltigkeitsplatz“ gab und am Erker eines ostseitigen Platzgebäudes als Fresko von Rudolf Stolz abgebildet ist.Der heutige Durchgang am Amonnhaus mit der Dr.-Julius-Perathoner-Passage wurde erst 1911 infolge der Eingemeindung von Zwölfmalgreien nach Bozen geschaffen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden mehrere Gebäude des Platzes im Zuge des Luftkriegs in der Operationszone Alpenvorland (1943–1945) schwer getroffen und nach 1945 wieder aufgebaut.

Raingasse (Bozen)
Raingasse (Bozen)

Die Raingasse (italienisch Via della Rena) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie verbindet das Ostende des Waltherplatzes, an dem sie südlich des historischen Hotels Greif (Schwarzer Greif) beginnt, mit dem Friedl-Volgger-Platz, verzweigt sich dort zu Weintraubengasse und Laurinstraße und findet ihre gerade Fortsetzung in der Gerbergasse. Die Raingasse entspricht dem alten südlichen Abschluss des mittelalterlichen Stadtkerns von Bozen, der hier auch geländemäßig zu den Niederungen des Eisacks hin abfiel, was bis heute am West-Ost-Gefälle der Straße ablesbar ist. Der Rain war ursprünglich der erhöhte Geländesaum, der als nicht überschwemmungsgefährdet angesehen wurde. Der Name der alten Wegeverbindung ist bereits im Jahr 1291 als „ame Rayne“ (an dem Rain) urkundlich bezeugt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die am Nordrand verbaute Verbindung als am Rain, am Rayn oder am Raine zu Boczen bezeichnet. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 wird als für am Rain zuständiger Hauptmann ein Jacob Pfeffer genannt.Am nördlichen Ostende der Raingasse befand sich der spätmittelalterliche Ansitz Niederhaus, Sitz der Herren von Niederhaus, eines ursprünglich vermutlich aus dem Sarntal stammenden, seit 1203/04 bezeugten Ministerialengeschlechts aus dem politischen Umfeld der Edelfreien von Wangen. Ihnen wurde 1337 von Herzog Heinrich von Kärnten das haus gelegen in des selben Niderhausers gazzen ze Poczen gehaizzen auf dem Raine als landesfürstliches Lehen übertragen. Das ab dieser Zeit als Niederhaus bezeichnete Herrenhaus musste 1898 dem Neubau des Grand Hotels Bristol weichen, in dem sich zwischen 1939 und 1943 die Amtliche deutsche Ein- und Rückwanderungsstelle (ADERSt) befand, die mit der Abwicklung der Umsiedlung der Optanten aus Südtirol befasst war. Das Hotelgebäude wurde 1961 seinerseits zur Errichtung eines Geschäfts- und Wohnhauses abgerissen. Von 1868 bis 1918 befand sich in der Raingasse Nr. 15 (dem ehemaligen, 1633 für Adam Atzwanger gefreiten Ansitz Rieglheim) die Bezirkshauptmannschaft Bozen, die nach ihrer Auflösung infolge der Annexion Südtirols durch Italien im Jahr 1919/20 Sitz einer staatlichen Polizeidienststelle (heute Finanzpolizei) wurde.2005 wurde die Raingasse um eine nördlich gelegene, überdachte Fußgängerpassage, die Greifpassage, ergänzt, die den Niveauunterschied zwischen Walther- und Volggerplatz durch eine Treppen- bzw. Rolltreppenanlage ausgleicht. Die Raingasse gehört zu Bozens Fußgängerzone.

St.-Andreas-Kapelle (Bozen)
St.-Andreas-Kapelle (Bozen)

Die Sankt-Andreas-Kapelle war eines der ältesten Kirchengebäude Bozens (Südtirol). Sie stand am Kornplatz und gehörte zu der im 12. Jahrhundert errichteten und im 13. Jahrhundert abgerissenen Stadtburg des Bischofs von Trient. Die dem Apostel Andreas dedizierte Kapelle wird 1189 ersturkundlich erwähnt und war die einzige kirchliche Einrichtung im hochmittelalterlichen Gründungsareal der Stadt Bozen rund um die Bozner Lauben. Als Teil der bischöflichen Befestigung der Marktsiedlung ist sie als Privatkapelle der Trienter Bischöfe anzusprechen, deren Kapläne mit Bertold Köhl im Jahr 1438 („Perichtoldt Köel, gewaltiger capplan der cappellen zu sand Andre zu Boczen“) genannt sind. Die Kapelle war unmittelbar am ehemaligen Stadtgraben gelegen, der im 13. Jahrhundert verfüllt wurde und die heutige Silbergasse bildet. Dank zahlreicher Stiftungen im Stadtbereich verfügte das mit der Kapelle verknüpfte Benefiziat auch über ein eigenes Archiv, das bereits im frühen 16. Jahrhundert vom Bozner Notar Friedrich Schlegel verzeichnet wurde.Die noch 1759 als „S. Andree-Kürchen“ genannte Kapelle wurde 1786 aufgelassen und säkularisiert, teilweise abgerissen und in den Nachfolgebau integriert. Im Gebäude der ehemaligen Kapelle am Kornplatz Nr. 4 wurde bis in die 1960er Jahre das legendäre Gasthaus zum Schlutzigen Luis (Unterhofer) betrieben. Heute befinden sich in dem Gebäude einige Geschäfte und Wohnungen sowie der Sitz der Südtiroler Tagesmüttergenossenschaft.