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Silbergasse (Bozen)

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Bozen 1 (325)
Bozen 1 (325)

Die Silbergasse (italienisch Via Argentieri) ist eine der ältesten Straßen der Stadt Bozen. Der leicht geschwungene Straßenzug bildet mit seiner repräsentativen Häuserfront die Hinterseite der Laubengasse. Er mündet am Westende auf den südlichen Abschnitt des Obstplatzes ein, am östlichen Ende geht er im Kornplatz auf. Die Silbergasse ist auf dem im 13. Jahrhundert zugeschütteten südlichen Stadtgraben entstanden und hieß ursprünglich nur am vndern graben ze Pötczen (1433), auf dem alten Graben (1490) oder Hindergasse von der alt statgraben genannt (1540). Doch wurde schon im späten 14. Jahrhundert ein Gebäude als Silberhaus bezeichnet (Silbergasse 32), wovon sich vermutlich der erstmals im städtischen Urbar von 1765 bezeugte Name sogenannte Silbergasse herleitet.Die Gebäude der nördlichen Straßenseite, die zugleich die Rückseite der südlichen Laubenzeile bilden, gehörten zu den früheren, seit dem späten 15. Jahrhundert dokumentierten 5. und 6. Vierteln, die Gebäude der südlichen Straßenseite, die zugleich die Hinterseite der Mustergasse bilden, zum 7. Viertel. Mit dem Steglein ist auch einer der ehemaligen Durchgänge von den Lauben zur Silbergasse zwischen 5. u. 6. Viertel bereits im Jahr 1335 urkundlich genannt. In der nördlichen Zeile der Silbergasse befinden sich mit der spätrenaissancezeitlichen Troyburg, die im 16./17. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Troilo gehörte, und dem Merkantilmagistrat aus dem 17. Jahrhundert zwei historisch besonders bedeutsame Gebäude. Im Durchhaus Silbergasse 10–12 / Lauben 45 ist seit 2019 das Museum Eccel Kreuzer eingerichtet, mit dem eine bürgerliche Kunstsammlung des 19. und 20. Jahrhunderts dank einer privaten Stiftung öffentlich zugänglich gemacht wurde.Die Silbergasse gehört zu Bozens Fußgängerzone, kann aber von Fahrrädern in beiden Richtungen und von Taxis und (zu gewissen Zeiten) Zulieferern und Anrainern in westlicher Richtung befahren werden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Silbergasse (Bozen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Silbergasse (Bozen)
Silbergasse, Bozen Altstadt

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 46.49903 ° E 11.35363 °
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Adresse

Silbergasse 11
39100 Bozen, Altstadt
Trentino-Südtirol, Italien
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Bozen 1 (325)
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In der Umgebung

Palais Pock
Palais Pock

Das Palais Pock (vormals Hotel Kaiserkrone) ist ein als Baudenkmal anerkanntes Bauwerk in Bozen. Es befindet sich in der Mustergasse am Musterplatz und steht seit 1952 unter Denkmalschutz. Es wurde 1759 errichtet und hat vier Stockwerke und zwei Flügel. Im 18. Jahrhundert gab es in der Handels- und Messestadt Bozen nur kleine Gasthäuser ohne besonderen Komfort. Um dem abzuhelfen, errichtete der Handelsmann Franz Anton Pock (geadelt zu „von Pock“) 1759 dieses vornehme Hotel, indem er das frühere Bozner Amtshaus der Herren von Liechtenstein in repräsentativer Form umbaute. Wenige Wochen nach der Fertigstellung besuchte der römisch-deutsche Kaiser Joseph II. das Haus. Im Hotel Kaiserkrone haben auch Papst Pius VI. (1782) und die österreichischen Kaiser Franz I. (1820) und Franz Joseph (1905) genächtigt. Daran erinnern Gedenktafeln an der Fassade. Die Gedenktafel für Kaiser Franz Joseph wurde 1921 von den Faschisten zertrümmert.1805 wurde im rückwärtigen Teil des Palais, wo sich vorher ein Garten befunden hatte, ein Theater errichtet. Der Bau erfolgte auf Betreiben einiger reicher Familien aus der Stadt. Der Zuschauerraum gliederte sich in ein Parterre, zwei übereinanderliegende Logenreihen und eine Galerie, die insgesamt mehr als 600 Plätze boten. Im Parterre gab es 120 Sitz- und ebenso viele Stehplätze, weitere 100 Plätze, die auf 25 Logen auf zwei übereinanderliegende Reihen verteilt waren, sowie mindestens 250 Stehplätze in der Galerie. Im Laufe seines Bestehens gab es 69 Spielzeiten mit Schauspiel, Oper, Ballett, Operette und musikalischen Werken.Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Hotelbetrieb aufgelassen. Seit 1928 wird das Palais Pock vorwiegend als Bürokomplex genutzt, im Erdgeschoss befindet sich ein Gastronomiebetrieb.

Obstmarkt (Bozen)
Obstmarkt (Bozen)

Der Obstmarkt, auch Obstplatz (italienisch Piazza delle Erbe), ist ein Platz in der Altstadt der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Seinen Namen verdankt der schmale und langgezogene Platz seiner Funktion als Viktualienmarkt, der ursprünglich der Landbevölkerung den Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse an städtische Konsumenten ermöglichte. Als solcher wird der Platz bereits von Johann Wolfgang von Goethe in seiner Italienischen Reise gewürdigt. Er notierte zum 11. September 1786: „Auf dem Platze [= Obstmarkt] saßen Obstweiber mit runden, flachen Körben, über vier Fuß im Durchmesser, worin die Pfirschen [= Pfirsiche] nebeneinander lagen, daß sie sich nicht drücken sollten. Ebenso die Birnen.“Der Platz wird von einer alten Wegkreuzung determiniert. Hier, am schon im 13. Jahrhundert zugeschütteten alten Stadtgraben Bozens, überschneiden sich die Bozner Lauben, die Museumstraße (frühere Fleischgasse), die Franziskanergasse und die Goethestraße (frühere Predigergasse), auch war die Örtlichkeit unter Graf Meinhard II. von Tirol-Görz Sitz der öffentlichen Gerichtsversammlung. Laut der alten Vierteleinteilung im Altstadtbereich wurde der Obstmarkt vom ehemaligen 1. und 6.–8. Viertel gerahmt. Der alte Name des Platzes rührt hingegen vom Obertor her, das hier die Lauben westlich abschloss und mit dem am Rathausplatz (früher: Unterer Platz) das Niedertor korrespondierte – die beiden bald abgekommenen Bauten waren auch für zwei stadtadelige Familien namengebend. So lautete der alte Name des Platzes denn auch Oberer Platz oder einfach Platz; er wird in lateinischsprachigen Urkunden schon 1305 als „superior platea“ genannt, während die deutschsprachige Bezeichnung „am Obern platz“ 1471 begegnet. 1487 ist erstmals die Bezeichnung „Obzplatz“ belegt. Gemäß dem Bozner Stadtrecht von 1437 durften Geflügel, Obst und Eier nur am Obstplatz verkauft werden.Im oberen Bereich des Platzes befand sich, gespeist von den alten Mühlkanälen, eine mittelalterliche Badstube. Den Platz bestimmt ein Neptunbrunnen, eine klassizistische Bronzefigur des städtischen Kunstgießers Joachim Reiss, gegossen 1749 nach einem Modell des Bildhauers Georg Mayr d. J. Das im Volksmund als „Gabelwirt“ bezeichnete Werk wurde 1777 anstelle des ehemaligen Prangers aufgestellt. Dem Brunnen gegenüber erhebt sich das Torgglhaus. Diesem gegenüber und damit den Zugang zur Museumstraße säumend, steht der frühere Sonnenwirt, in dem u. a. Goethe, Herder und Kaiser Josef II. übernachtet haben. Der im späten 19. Jahrhundert zwecks Straßenverbreiterung im Tudorstil zum Wohnhaus umgebaute ehemalige Gasthof (Obstmarkt 24) ist bereits im 15. Jahrhundert, damals dem Bozner Heiliggeistspital zugehörig, als „haus an der Sunen“ urkundlich bezeugt.Ein faschistischer Überfall auf den Messefestzug vom 24. April 1921, dessen Gewalttaten am Obstmarkt kulminierten, führte zum Bozner Blutsonntag.2015 wurden im oberen Abschnitt des Platzes zwei Stolpersteine verlegt, die an die beiden Holocaust-Opfer Auguste Freund und Wilhelm Alexander Loew-Cadonna erinnern.Charakteristisch für den Platz sind die zahlreichen Obststände, auf denen neben Obst und Gemüse zusehends auch andere Lebensmittel, Blumen und Waren angeboten werden. Das ehemalige Hotel Tirol, unmittelbar am Neptunbrunnen gelegen, ist heute Sitz der Raiffeisenkasse Bozen; vor dem Gebäude, eingangs der nördlichen Laubenzeile, steht eine kleine Bronzenachbildung des Charging Bull der Wall Street.