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Musterplatz (Bozen)

Erbaut im 14. oder 15. JahrhundertGeschichte BozensPferdemarktPlatz in BozenPlatz in Europa
Palais Pock in Bozen Südtirol
Palais Pock in Bozen Südtirol

Der Musterplatz (italienisch Piazza della Mostra) ist ein Platz mitten im Altstadtbereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Seinen Namen verdankt er seiner frühneuzeitlichen Funktion als Ort der militärischen Musterung (s. Musterplatz). Der Platz wird gerahmt vom klassizistischen Palais Pock mit dem Gasthof Zur Kaiserkrone, der den im 18. Jahrhundert abgerissenen Bozner Stadtsitz der Herren von Liechtenstein ersetzte. In ihm befand sich das älteste Stadttheater Bozens, ehe ab 1913 das neue, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Theater im Bahnhofspark errichtet wurde. Geschichtlich wird der Musterplatz erstmals um 1450 urkundlich genannt: Er fungierte damals als Pferdemarkt, wie eine landrichterliche Verfügung belegt, wonach niemand im Stadtbereich Pferde vorführen solle als „auf der rechten Musterstadt“. Wenig später, um 1470/80, ist der heutige Name als „auff der Muster in der stat Potzen“ und „die gmain Muster“ ausdrücklich bezeugt.Der Musterplatz liegt an der von neuzeitlichen Stadtpalais gesäumten Mustergasse; unter den Bauten ragen die Palais Trapp, Campofranco und Menz hervor. Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts befand sich im ostseitigen Gebäude des Platzes das Cafè Kusseth, ein Kaffeehaus nach Art der Wiener Cafés.

Auszug des Wikipedia-Artikels Musterplatz (Bozen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Musterplatz (Bozen)
Musterplatz, Bozen Altstadt

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Breitengrad Längengrad
N 46.498492 ° E 11.353403 °
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Adresse

Musterplatz 3
39100 Bozen, Altstadt
Trentino-Südtirol, Italien
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Palais Pock in Bozen Südtirol
Palais Pock in Bozen Südtirol
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In der Umgebung

Palais Pock
Palais Pock

Das Palais Pock (vormals Hotel Kaiserkrone) ist ein als Baudenkmal anerkanntes Bauwerk in Bozen. Es befindet sich in der Mustergasse am Musterplatz und steht seit 1952 unter Denkmalschutz. Es wurde 1759 errichtet und hat vier Stockwerke und zwei Flügel. Im 18. Jahrhundert gab es in der Handels- und Messestadt Bozen nur kleine Gasthäuser ohne besonderen Komfort. Um dem abzuhelfen, errichtete der Handelsmann Franz Anton Pock (geadelt zu „von Pock“) 1759 dieses vornehme Hotel, indem er das frühere Bozner Amtshaus der Herren von Liechtenstein in repräsentativer Form umbaute. Wenige Wochen nach der Fertigstellung besuchte der römisch-deutsche Kaiser Joseph II. das Haus. Im Hotel Kaiserkrone haben auch Papst Pius VI. (1782) und die österreichischen Kaiser Franz I. (1820) und Franz Joseph (1905) genächtigt. Daran erinnern Gedenktafeln an der Fassade. Die Gedenktafel für Kaiser Franz Joseph wurde 1921 von den Faschisten zertrümmert.1805 wurde im rückwärtigen Teil des Palais, wo sich vorher ein Garten befunden hatte, ein Theater errichtet. Der Bau erfolgte auf Betreiben einiger reicher Familien aus der Stadt. Der Zuschauerraum gliederte sich in ein Parterre, zwei übereinanderliegende Logenreihen und eine Galerie, die insgesamt mehr als 600 Plätze boten. Im Parterre gab es 120 Sitz- und ebenso viele Stehplätze, weitere 100 Plätze, die auf 25 Logen auf zwei übereinanderliegende Reihen verteilt waren, sowie mindestens 250 Stehplätze in der Galerie. Im Laufe seines Bestehens gab es 69 Spielzeiten mit Schauspiel, Oper, Ballett, Operette und musikalischen Werken.Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Hotelbetrieb aufgelassen. Seit 1928 wird das Palais Pock vorwiegend als Bürokomplex genutzt, im Erdgeschoss befindet sich ein Gastronomiebetrieb.

Silbergasse (Bozen)
Silbergasse (Bozen)

Die Silbergasse (italienisch Via Argentieri) ist eine der ältesten Straßen der Stadt Bozen. Der leicht geschwungene Straßenzug bildet mit seiner repräsentativen Häuserfront die Hinterseite der Laubengasse. Er mündet am Westende auf den südlichen Abschnitt des Obstplatzes ein, am östlichen Ende geht er im Kornplatz auf. Die Silbergasse ist auf dem im 13. Jahrhundert zugeschütteten südlichen Stadtgraben entstanden und hieß ursprünglich nur am vndern graben ze Pötczen (1433), auf dem alten Graben (1490) oder Hindergasse von der alt statgraben genannt (1540). Doch wurde schon im späten 14. Jahrhundert ein Gebäude als Silberhaus bezeichnet (Silbergasse 32), wovon sich vermutlich der erstmals im städtischen Urbar von 1765 bezeugte Name sogenannte Silbergasse herleitet.Die Gebäude der nördlichen Straßenseite, die zugleich die Rückseite der südlichen Laubenzeile bilden, gehörten zu den früheren, seit dem späten 15. Jahrhundert dokumentierten 5. und 6. Vierteln, die Gebäude der südlichen Straßenseite, die zugleich die Hinterseite der Mustergasse bilden, zum 7. Viertel. Mit dem Steglein ist auch einer der ehemaligen Durchgänge von den Lauben zur Silbergasse zwischen 5. u. 6. Viertel bereits im Jahr 1335 urkundlich genannt. In der nördlichen Zeile der Silbergasse befinden sich mit der spätrenaissancezeitlichen Troyburg, die im 16./17. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Troilo gehörte, und dem Merkantilmagistrat aus dem 17. Jahrhundert zwei historisch besonders bedeutsame Gebäude. Im Durchhaus Silbergasse 10–12 / Lauben 45 ist seit 2019 das Museum Eccel Kreuzer eingerichtet, mit dem eine bürgerliche Kunstsammlung des 19. und 20. Jahrhunderts dank einer privaten Stiftung öffentlich zugänglich gemacht wurde.Die Silbergasse gehört zu Bozens Fußgängerzone, kann aber von Fahrrädern in beiden Richtungen und von Taxis und (zu gewissen Zeiten) Zulieferern und Anrainern in westlicher Richtung befahren werden.

Goethestraße (Bozen)
Goethestraße (Bozen)

Die Goethestraße (auch Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße; italienisch Via Goethe) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie ist nach Johann Wolfgang von Goethe benannt, der sich auf seiner Italienischen Reise im September 1786 in Bozen aufhielt. Die Goethestraße ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt und führte ursprünglich den Namen Schustergasse und dann Predigergasse (nach dem nahegelegenen Dominikanerkloster). Der nördliche Abschnitt der Straße bzw. das südliche Ende des Obstplatzes wurden im 15. Jahrhundert auch als Hudergasse bezeichnet. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 wird als für die untern Schuestergasz zuständiger Oberhauptmann, verantwortlich für das militärische Aufgebot, ein Hanns Seitz genannt.1901 wurde die Straße zur Erinnerung an Goethes Bozener Aufenthalt umbenannt. Durch ihren Mittelabschnitt fuhr zwischen 1909 und 1949 die Straßenbahn Bozen. Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straßenzug nimmt seinen Ausgang am Südende des Obstplatzes und mündet auf den Dominikanerplatz mit der dortigen Dominikanerkirche. Über die heutige Kapuzinergasse war die alte Anbindung an die Eisackbrücke gegeben, so dass die Goethestraße ursprünglich Teil der überregionalen Route Richtung Brenner bzw. Trient und von mehreren Wirtshäusern gesäumt war. Noch heute rechnet der Gasthof Roter Adler (auch: Vögele) zu den bekanntesten Gastbetrieben Bozens. An der Ecke zur Mustergasse befindet sich das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wiedererrichtete Hofmann-Haus (heutiges Cafè).An der Ecke zur Leonardo-da-Vinci-Straße wurde 2015 ein Stolperstein für das hier wohnhafte Holocaust-Opfer Adolf Schwarz (1871–1944) verlegt.Die Goethestraße gehört zu Bozens Fußgängerzone.

Pfarrplatz (Bozen)
Pfarrplatz (Bozen)

Der Pfarrplatz (italienisch Piazza Parrocchia) befindet sich in der Altstadt der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Südwestlich des Waltherplatzes gelegen, umschließt er westlich und südlich die Dompfarrkirche Bozen und weitet sich platzartig zum Propsteigebäude und dem Pfarrheim. Südlich davon schließt der Domplatz an, der den Innenhof des 1997 errichteten Diözesan- und Pastoralzentrums Bozen bildet. Der historisch bedeutsame Platz war seit jeher ein Dreh- und Angelpunkt der frühen Stadtgeschichte Bozens. Auf ihm stand, an der Stelle der heutigen Hauptpost, bis zum Abriss 1886 die weitläufigen Gebäude des ehemaligen Heiliggeistspitals, einer der zentralen sozial-karitativen Einrichtungen des vormodernen Bozens. Auf dem südlich der Dompfarrkirche gelegenen Hauptteil des Pfarrplatzes sind die Grundmauern der ehemaligen St.-Nikolaus-Kirche erhalten, die – so wie die Hauptkirche und das Propsteigebäude selbst – bei alliierten Luftangriffen auf die Operationszone Alpenvorland in den Jahren 1943/44 schwer getroffen und hernach vollständig abgerissen wurde. Angrenzend an die Eisackstraße befindet sich am Pfarrplatz das Peter Mayr, einem der Protagonisten der Tiroler Erhebung von 1809, gewidmete und 1900 enthüllte Denkmal, das nach einem Entwurf von Georg von Hauberrisser gestaltet und 2010 nach Restaurierung der Kriegsbeschädigungen erneuert wurde. Im Propsteigebäude ist das Museum der Domschatzkammer Bozen untergebracht.