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Stadtwaage am Rathaus (Stralsund)

Alter Markt (Stralsund)Backsteingotik in StralsundBaudenkmal in StralsundBauwerk in StralsundErbaut im 13. Jahrhundert
StadtwaageWaaghaus
Stralsund, Alter Markt, Zwischenbau am Rathaus (2008 10 10)
Stralsund, Alter Markt, Zwischenbau am Rathaus (2008 10 10)

Die Stadtwaage am Rathaus steht am Alten Markt in Stralsund und ist eine der beiden erhaltenen Stadtwaagen der alten Hansestadt. Die andere ist die Stadtwaage im Gebäude Wasserstraße 68, im Volksmund und im Tourismus nicht ganz genau als die Stadtwaage bezeichnet. Bis in die frühe Neuzeit wurden auf dem Landweg in die Stadt gelangte Waren am Rathaus verzollt, auf dem Seeweg gekommene in der Wasserstraße. Die Stadtwaage am Rathaus ist im Kern ein Bauwerk aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Schon im Jahr 1310 stand hier ein Anbau am als Kaufhaus errichteten, heutigen Rathaus der Stadt. Drei hölzerne Deckenbalken dienten wahrscheinlich der Aufhängung der Ratswaage. Im Obergeschoss befand sich eine Treppe, die zum Obergeschoss des Kaufhauses führte. Um 1321 wurde das noch heute erhaltene Bauwerk angefügt, das sich ein Gewölbejoch weiter auf den Kirchhof ausdehnt als sein Vorgängerbau. Den ungewöhnlichen, schiefwinkligen Grundriss erhielt der Bau aufgrund der damals hier noch angrenzenden Buden, kleiner Gebäude, die kranzförmig den Kirchhof der Nikolaikirche umgaben. Ungewöhnlich für damalige Bauten war auch der große, lichtdurchflutete Raum im Obergeschoss; wahrscheinlich diente er den Schreibern des Rates als Arbeitsraum. Diese „Kanzlei“ hieß ab dem 18. Jahrhundert dann „Kamer“ oder „Cämmerei-Stube“. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kammer neugestaltet, nachdem die Ostmauer des Rathauses erneuert werden musste. Im 20. Jahrhundert wurde der Raum als Technikzentrale genutzt. Den barocken Volutengiebel zum Alten Markt erhielt es zwischen 1700 und 1725. Eine als gotischer Spitzbogen ausgeführte Durchfahrt führt auf den Vorplatz zum Westportal der Nikolaikirche.

Auszug des Wikipedia-Artikels Stadtwaage am Rathaus (Stralsund) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Stadtwaage am Rathaus (Stralsund)
Alter Markt,

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18439 , Altstadt
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stralsund, Alter Markt, Zwischenbau am Rathaus (2008 10 10)
Stralsund, Alter Markt, Zwischenbau am Rathaus (2008 10 10)
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In der Umgebung

Alter Markt 12
Alter Markt 12

Alter Markt 12 ist die postalische Adresse eines unter Denkmalschutz stehenden historischen Gebäudes an der Südseite des Alten Marktes in der deutschen Hansestadt Stralsund. Das viergeschossige barocke Traufenhaus wurde 1717 vom damaligen Besitzer Christian Lüning, einem Getreide- und Malthändler, nach schwerer Beschädigung während der Belagerung Stralsunds durch Dänen, Brandenburger und Sachsen im Jahr 1715, bei der es von neun Bomben und 100 Kugeln getroffen worden war, nahezu völlig neu aus Backstein errichtet und verputzt. Das zweite Obergeschoss des Hauses mit der damaligen postalischen Adresse Alter Markt A 194 wurde in Fachwerkbauweise aufgesetzt. Lüning bezahlte bis Dezember 1718 allein 900 Taler für die Restaurierung, wie aus einem Brief an den Rat der Stadt hervorgeht. 1756 erwarb Johann Heinrich Röver das Haus, der es 1795 an seinen Sohn Jürgen Friedrich Röver (beide waren Goldschmiede) vererbte. Ab 1811 gehörte es Schustermeister Christian Tetzloff, ab 1859 Regierungsfeldmesser Carl Schorler und ab 1861 Schneidermeister Adolph Tönnies. Tönnies eröffnete ein „Herren-Garderoben und Tuchgeschäft“ im Erdgeschoss des Gebäudes, das 1869 seine heutige Adresse Alter Markt 12 erhielt. Ende der 1920er Jahre erwarb Buchbinder Karl Schmidt das Haus, der am 17. Februar 1929 die Stadt um die Genehmigung zur Umbauung des Hofes ersuchte. In dem so geschaffenen Raum betrieb er eine Schneidemaschine. 1941 wurde das Gebäude einer Bestandsaufnahme unterzogen, um es wie andere Häuser am Alten Markt und der abgrenzenden Semlower Straße auch „entschandeln“ zu lassen, wozu es allerdings bei diesem Haus aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht mehr kam. Nach dem Krieg befand sich im Haus eine Tierhandlung. 1973 wurde es nahezu vollständig neu aufgebaut. Es gehört seit 1997 Jana und Eduard Albrecht und beherbergt ein Café. Das Haus liegt im Kerngebiet des von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Stadtgebietes des Kulturgutes „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. In die Liste der Baudenkmale in Stralsund ist es mit der Nummer 13 eingetragen.

Artushof Stralsund
Artushof Stralsund

Der Artushof ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Hansestadt Stralsund. Das Gebäude an der Westseite des Alten Marktes an der Ecke zur Mühlenstraße ist 15 Meter breit und 17 Meter tief. Bereits 1316 wurde an dieser Stelle des Alten Marktes ein so genannter „Artushof“ errichtet. Die im 14. Jahrhundert entstandenen Artushöfe fand man vorrangig in den Städten der Hanse. Sie dienten den städtischen Oberschichten als gesellschaftlicher Treffpunkt. Namensgeber war angeblich König Artus. Der Artushof Stralsund diente der Ausrichtung offizieller Empfänge und Feste und wurde für die Unterbringung bedeutender Gäste der Stadt genutzt. Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1541 berichtet vom „Khonig Arendshoff“. Die dem Artushof zugehörige Gastwirtschaft wurde ausschließlich alteingesessenen und angesehenen Stralsunder Bürgern zur Bewirtschaftung verpachtet. Die Stralsundische Zeitung berichtet 1930 davon, dass im Jahr 1499 im Artushof 2020 Hektoliter Bier ausgeschenkt wurden. Das Haus beherbergte im Laufe der Jahrhunderte u. a. den Herzog Philipp I. von Pommern sowie den Schwedenkönig Gustav II. Adolf, der vom 10. Oktober 1630 hier für zwei Wochen Quartier bezog. 1678 wurde ein Fest zu Ehren des Großen Kurfürsten ausgerichtet, der die Stadt erobert hatte. Am 12. Juni 1680 wurde dieses Gebäude Opfer des großen Stadtbrandes. Erst 1702 wurde hier wieder gebaut, nämlich die schwedische Stadtwache. Es folgte eine militärische Nutzung des Gebäudes durch Schweden, Dänen, Franzosen und Sachsen und letztlich ab 1815 Preußen. Im Januar 1900 erwarb der Beauftragte des Berliner Wertheim-Konzerns, Drucker, das Gebäude. Die Stralsundische Zeitung schrieb am 14. Januar 1900 von den Plänen Georg Wertheims, der seinen Konzern einst in Stralsund begründet hatte, dass Wertheim „(…) nach Übernahme des Gebäudes ein großes, allen Anforderungen entsprechendes Geschäftshaus an dieser Stelle errichten will. Es sei noch berichtet, dass natürlich das alte, unmittelbar neben der Hauptwache liegende Geschäftshaus der Firma als solches bestehen bleibt und mit dem neu zu errichtenden Gebäude verbunden wird.“ Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt, dafür wurde nach dem Abriss im Jahr 1911 im darauf folgenden Jahr ein Hotel errichtet, das von Franz Klamm betrieben wurde. Als solches diente das noch heute zu sehende Gebäude bis 1942. In diesem Jahr zog die Städtische Sparkasse hier ein. Bis April 1945 unter diesem Namen fungierend wurde am 1. August an derselben Stelle die Filiale der Stadtbank Stralsund eröffnet. Nach verschiedenen Namenswechseln zog die Sparkasse im Februar 1956 in das schräg gegenüber liegende “Gewerkschaftshaus” (Alter Markt 4) ein. Der Artushof diente im Erdgeschoss nach der Nutzung durch die Pommersche Volksbank ab 2010 wieder im ursprünglichen genutzten Sinne als Gaststätte. Der Artushof liegt im Kerngebiet des von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Stadtgebietes des Kulturgutes „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. In die Liste der Baudenkmale in Stralsund ist es mit der Nummer 9 eingetragen.