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Juist

Autofreier OrtErsterwähnung 1398Gemeinde in NiedersachsenHeilbadInsel (Europa)
Insel (Niedersachsen)Insel (Nordsee)Insel (Ostfriesische Inseln)JuistOrt im Landkreis AurichSeebad in Niedersachsen
DEU Juist COA
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Juist (dt. [jyːst], niederl. [jœy̑st], fries. [jyːst]) ist eine der ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee und liegt zwischen Borkum im Westen und Norderney im Osten. Die Insel hat eine Länge von 17 Kilometern und ist damit die längste der ostfriesischen Inseln. Die maximale Breite beträgt 900 Meter, die minimale 500 Meter. Auf der Insel befindet sich die gleichnamige Einheitsgemeinde Juist, sie gehört zum Landkreis Aurich in Niedersachsen und hat 1515 Einwohner. Auf der Insel gibt es zwei Ortsteile: den in Westdorf und Ostdorf unterteilten Hauptort sowie Loog.

Auszug des Wikipedia-Artikels Juist (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 53.683333333333 ° E 7 °
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Adresse

Velero

Strandpromenade
26571
Niedersachsen, Deutschland
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DEU Juist COA
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Schule am Meer
Schule am Meer

Die Schule am Meer, engl. School by the Sea, hebr. בית ספר ליד הים, auch als S.a.M. bzw. SaM bezeichnet, war ein privates, ganzheitlich orientiertes und als Internat geführtes reformpädagogisches Landerziehungsheim auf der ostfriesischen Insel Juist im Freistaat Preußen, zwischen Wattenmeer und Nordsee. Sie war die erste reformpädagogische Schule Deutschlands, die auf einer Insel im Meer angesiedelt wurde. Sie gilt als erste reguläre deutsche Freiluftschule, die bis zum Reifezeugnis führte und wurde daher von Eltern teils auch für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ausgewählt. Sie war die einzige deutsche Schule, die eine eigene freistehende Theaterhalle errichtete, die auch der Ausbildung von Laienspiel-Pädagogen für ganz Deutschland dienen sollte.Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Schulen legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf eine musische, physische und handwerkliche Ausbildung ihrer Schüler, betrachtete wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Fächer als gleichwertig. Sie wollte ihren Schülern ein angeleitetes Eigenleben ermöglichen, betrachtete die Jugendphase als Wert und eigenständigen Typus. Das Internat bestand von Anfang Mai 1925 bis Ende März 1934 und erarbeitete sich rasch einen überregionalen Ruf. Es wurde vor dem Hintergrund der NS-„Gleichschaltung“ und des staatlichen Antisemitismus geschlossen.Dem international bekannten Literatur-, Musikwissenschaftler und -Kritiker Hans Mayer blieben Aufführungen der S.a.M.-Schüler auf Profibühnen ein halbes Jahrhundert im Gedächtnis: „Ich habe das schöne Werk [Was ihr wollt-Aufführung 1929 in Köln] nie anmutiger und heiterer erlebt. Jede Aufführung seitdem, auch eine Festspiel-Aufführung in Salzburg, muß dagegen verblassen. Der Kanon Halt’s Maul, Du Hund war unwiderstehlich. Jugend und Anmut noch in der Grobheit“.Der Schriftsteller Carl Zuckmayer, der an der Schule am Meer auch selbst arbeitete, bezeichnete sie als „kulturell auf dem deutschen Höchstniveau“.

Theaterhalle der Schule am Meer
Theaterhalle der Schule am Meer

Die Theaterhalle der Schule am Meer des stark musisch orientierten reformpädagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist war das einzige für diesen Zweck errichtete freistehende Funktionsgebäude einer deutschen Schule. Die 1930/31 errichtete Theaterhalle sollte gemäß Preußischem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung und dem Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin als zentrale deutsche Ausbildungsstätte für Laienspielpädagogen dienen.Während nahezu alle Bauten des Architekten Bruno Ahrends heute unter Denkmalschutz stehen, ein bedeutender Teil davon auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, trifft dies für diese Theaterhalle nicht zu, obwohl sie sowohl in der deutschen Pädagogik als auch der deutschen Architektur bis heute ein Unikat darstellt. Die schulische Theaterhalle im Stil des Neuen Bauens (Moderne) nimmt nicht nur auf der Sandbank Juist zwischen Wattenmeer und Nordsee eine singuläre Stellung ein, sondern in der gesamten überwiegend ländlich geprägten Region Ostfriesland, im damaligen Freistaat Preußen und im heutigen Bundesland Niedersachsen. Zur damaligen Zeit war die Theaterhalle die größte Stahlbeton-Konstruktion Ostfrieslands. Auch heute noch sticht sie signifikant aus ihrem Umfeld heraus.Ortsgeschichtlich ist sie als pädagogische und musische bzw. kulturelle Wirkungsstätte der beiden überregional bekannten Persönlichkeiten Martin Luserke und Eduard Zuckmayer relevant, die nationale und internationale Beachtung fanden. Das Gebäude soll ebenso wie der ehemalige Schulbau Arche (Architekt Josef Rings) seitens des Deutschen Jugendherbergswerks bis 2020 abgerissen werden, um an deren Stelle neue Bettenhäuser zu errichten.