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Bant (Insel)

Ehemalige InselGeographie (Landkreis Aurich)Geschichte (Ostfriesland)
Bant emmius
Bant emmius

Bant war der Name einer Insel vor der Küste Ostfrieslands im Gebiet der Kopersand-Itzendorfplate zwischen der Leybucht und der Insel Juist. Von der Insel ist heute nur eine Sandbank übriggeblieben. Im Unterschied zu den heutigen ostfriesischen Inseln, die sich vor etwa 2000 Jahren als sogenannte Schwemmlandinseln aus einem zwischen dem Watt und dem offenen Meer gelegenen Strandwall gebildet haben, war Bant eine Marschinsel ähnlich den Halligen Nordfrieslands.Die Insel war bis Ende des 16. Jahrhunderts bewohnt. Es gab mehrere Salzsiedereien. Dort wurde aus der Asche des Seetorfs, der auf der Insel abgebaut wurde, durch Auslaugung Speisesalz gewonnen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden dort von der Stadt Emden zwei Seezeichen, die „Emder Kapen“, aufgestellt, um die Durchfahrt der Westerbalje zu sichern. Als Folge des Salztorf-Abbaus war Bant zunehmender Erosion ausgesetzt. Der hochwasserfreie Teil der Insel schrumpfte im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts von rund 76 auf 2,5 Hektar. Ursprünglich mag die Insel aber noch deutlich größer gewesen sein, und vielleicht reichte sie sogar bis zum heutigen Borkum Riff. 1780 wurde die Insel völlig überflutet.

Auszug des Wikipedia-Artikels Bant (Insel) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 53.58 ° E 6.99 °
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Bant emmius
Bant emmius
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In der Umgebung

Leysiel
Leysiel

Das Leysiel ist ein kombiniertes Sperrwerk und Siel mit Schleuse nordwestlich von Greetsiel in der Gemeinde Krummhörn (Ostfriesland). Es wurde 1991 fertiggestellt. Das Küstenschutzbauwerk soll drei verschiedene Funktionen erfüllen: zum einen eine tidefreie Zufahrt zum Fischerort Greetsiel ermöglichen, zum anderen die Entwässerung der tief liegenden, binnendeichs gelegenen Gebiete sichern helfen und zum dritten auch dem Naturschutz dienen. Das Leysiel liegt auf einer Leyhörn genannten Landzunge, die seit 1985 künstlich angelegt wurde. Bis 1980 gab es verschiedentlich Pläne, die gesamte Leybucht einzudeichen. Die zuvor letzte große Landgewinnungsmaßnahme war der von 1947 bis 1950 eingedeichte Leybuchtpolder. Da die Leybucht jedoch ein Vogelrastgebiet von internationalem Rang ist und der Naturschutz im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung gewann, entschloss sich die niedersächsische Landesregierung 1980 endgültig, auf eine komplette Eindeichung der Leybucht zu verzichten.Stattdessen wurde nun das Ziel verfolgt, die Zufahrt des zuvor immer wieder von Verschlickung bedrohten Greetsieler Hafens durch eine befestigte, nach Nordwesten ausgerichtete Zufahrt zu sichern. Dies geschah durch die Anlegung jener Landzunge, die beiderseits von Deichen geschützt und in ihrem Inneren größtenteils ein Gewässer ist. Die Landzunge beinhaltet ein Speicherbecken, das bei Sturmfluten (wenn das Wasser nicht nach außendeichs gesielt oder geschöpft werden kann) als Aufnahmereserve für das Binnenwasser dient. Das Leysiel umfasst eine Schleuse, um den derzeit 27 Greetsieler Krabbenkuttern die Aus- und Einfahrt in den Hafen zu sichern. Die Seeschleuse ist insgesamt 120 Meter lang und hat eine lichte Durchfahrtsweite von 14 Metern. Dies erlaubt die gleichzeitige Schleusung von bis zu acht Kuttern. Neben den Fischern wird der Greetsieler Hafen auch von Bootsausflüglern angefahren. Mit der Anlegung der Leyhörn wurde zugleich ein neuer Deich am südöstlichen Rand der Leybucht gebaut. Dieser liegt nur unwesentlich vor dem früheren Hauptdeich, die vorgelagerten Salzwiesen wurden nur minimal berührt. Diese Maßnahme erlaubte es, einen Verbindungskanal, den Störtebekerkanal von Greetsiel zum 1929 angelegten Leybuchtsiel auf Norder Stadtgebiet zu graben. Das Leybuchtsiel entwässert das Norder Tief seitdem nicht mehr direkt in die Nordsee, sondern via Kanal und Speicherbecken über das Leysiel. Es wurde zudem umgebaut und mit einer offenen Durchfahrt versehen. Damit besteht nun eine Kanalverbindung zwischen Norden und Greetsiel. Erstmals seit Anlegung des Leybuchtsiels 1929 hat der kleine Norder Hafen damit wieder Zugang zum offenen Meer, wenn auch nur für Boote.Ein Teil der Landzunge Leyhörn ist als Naturschutzgebiet „Leyhörn“ ausgewiesen. Zudem wurden Ausgleichsflächen bereitgestellt.Das Bauwerk kostete rund 330 Millionen DM.

Leyhörn (Naturschutzgebiet)
Leyhörn (Naturschutzgebiet)

Die Leyhörn ist ein Naturschutzgebiet auf der bis 1991 im Zuge von Küstenschutz­maßnahmen entstanden gleichnamigen Halbinsel im Süden der Leybucht in der niedersächsischen Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich. Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG WE 220 ist 646 Hektar groß. Zu einem großen Teil ist das Naturschutzgebiet Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Krummhörn“. Nach Süden und Südosten grenzt es teilweise an das Landschaftsschutzgebiet „Krummhörn“. Das Gebiet steht seit dem 3. Dezember 1994 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Aurich. Das Naturschutzgebiet nordwestlich von Greetsiel umfasst die gesamte Landzunge mit dem darin liegenden Speicherbecken Leyhörn, dem Leyhörner Sieltief und dem Leysiel, sowie die Teiche bei Hauen. Letztere sind auf einer Fläche von circa 65 Hektar vorher landwirtschaftlich genutzter Fläche durch Kleientnahme für den Deichbau entstanden und anschließend naturnah gestaltet worden. Das Naturschutzgebiet grenzt östlich des Leysiels direkt an die Ruhezone (Zone I) des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Westlich des Leysiels ist der Deich aus dem Naturschutzgebiet ausgenommen. Für ihn gelten jedoch bestimmte Schutzvorschriften. Das Gebiet des Naturschutzgebietes ist nach der Mitte der 1980er Jahre durch Eindeichungsmaßnahmen entstanden, nachdem ab Mitte der 1960er Jahre angesichts von Flutkatastrophen in den Niederlanden und Hamburg zum Küstenschutz noch die gesamte Leybucht eingedeicht und die Deichlinie so deutlich verkürzt werden sollte.Im Schutzgebiet findet sich neben den Wasser- und Schlickflächen ausgedehnte Röhrichte, Hochstaudenfluren und Grünlandbereiche. An den Teichen bei Hauen sind ebenfalls ausgedehnte Röhrichtflächen zu finden. Das Naturschutzgebiet hat als Brut- und Rastgebiet für Vögel internationale Bedeutung. So rasten hier beispielsweise Nonnen- und Ringelgänse. Die Leyhörn ist u. a. Lebensraum für Austernfischer, Löffler und Säbelschnäbler.Am Rand des Schutzgebietes befinden sich eine Vogel-Beobachtungshütte und ein Infowagen des Naturschutzbundes Deutschland. Die Beobachtungshütte ist barrierefrei zugänglich. Vom Infowagen aus werden Führungen in das Naturschutzgebiet angeboten, das ansonsten nicht betreten werden darf. Vom Hafen Greetsiel aus werden Kutterfahrten in das Naturschutzgebiet angeboten. Die Abgelegenheit von Leysiel wird seit 2000 vom Landesverband der Imker Weser-Ems und dem Landesverband Buckfastimker Bayern, für die kontrollierte Anpaarung von Bienenköniginnen genutzt.

Schule am Meer
Schule am Meer

Die Schule am Meer, engl. School by the Sea, hebr. בית ספר ליד הים, auch als S.a.M. bzw. SaM bezeichnet, war ein privates, ganzheitlich orientiertes und als Internat geführtes reformpädagogisches Landerziehungsheim auf der ostfriesischen Insel Juist im Freistaat Preußen, zwischen Wattenmeer und Nordsee. Sie war die erste reformpädagogische Schule Deutschlands, die auf einer Insel im Meer angesiedelt wurde. Sie gilt als erste reguläre deutsche Freiluftschule, die bis zum Reifezeugnis führte und wurde daher von Eltern teils auch für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ausgewählt. Sie war die einzige deutsche Schule, die eine eigene freistehende Theaterhalle errichtete, die auch der Ausbildung von Laienspiel-Pädagogen für ganz Deutschland dienen sollte.Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Schulen legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf eine musische, physische und handwerkliche Ausbildung ihrer Schüler, betrachtete wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Fächer als gleichwertig. Sie wollte ihren Schülern ein angeleitetes Eigenleben ermöglichen, betrachtete die Jugendphase als Wert und eigenständigen Typus. Das Internat bestand von Anfang Mai 1925 bis Ende März 1934 und erarbeitete sich rasch einen überregionalen Ruf. Es wurde vor dem Hintergrund der NS-„Gleichschaltung“ und des staatlichen Antisemitismus geschlossen.Dem international bekannten Literatur-, Musikwissenschaftler und -Kritiker Hans Mayer blieben Aufführungen der S.a.M.-Schüler auf Profibühnen ein halbes Jahrhundert im Gedächtnis: „Ich habe das schöne Werk [Was ihr wollt-Aufführung 1929 in Köln] nie anmutiger und heiterer erlebt. Jede Aufführung seitdem, auch eine Festspiel-Aufführung in Salzburg, muß dagegen verblassen. Der Kanon Halt’s Maul, Du Hund war unwiderstehlich. Jugend und Anmut noch in der Grobheit“.Der Schriftsteller Carl Zuckmayer, der an der Schule am Meer auch selbst arbeitete, bezeichnete sie als „kulturell auf dem deutschen Höchstniveau“.

Theaterhalle der Schule am Meer
Theaterhalle der Schule am Meer

Die Theaterhalle der Schule am Meer des stark musisch orientierten reformpädagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist war das einzige für diesen Zweck errichtete freistehende Funktionsgebäude einer deutschen Schule. Die 1930/31 errichtete Theaterhalle sollte gemäß Preußischem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung und dem Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin als zentrale deutsche Ausbildungsstätte für Laienspielpädagogen dienen.Während nahezu alle Bauten des Architekten Bruno Ahrends heute unter Denkmalschutz stehen, ein bedeutender Teil davon auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, trifft dies für diese Theaterhalle nicht zu, obwohl sie sowohl in der deutschen Pädagogik als auch der deutschen Architektur bis heute ein Unikat darstellt. Die schulische Theaterhalle im Stil des Neuen Bauens (Moderne) nimmt nicht nur auf der Sandbank Juist zwischen Wattenmeer und Nordsee eine singuläre Stellung ein, sondern in der gesamten überwiegend ländlich geprägten Region Ostfriesland, im damaligen Freistaat Preußen und im heutigen Bundesland Niedersachsen. Zur damaligen Zeit war die Theaterhalle die größte Stahlbeton-Konstruktion Ostfrieslands. Auch heute noch sticht sie signifikant aus ihrem Umfeld heraus.Ortsgeschichtlich ist sie als pädagogische und musische bzw. kulturelle Wirkungsstätte der beiden überregional bekannten Persönlichkeiten Martin Luserke und Eduard Zuckmayer relevant, die nationale und internationale Beachtung fanden. Das Gebäude soll ebenso wie der ehemalige Schulbau Arche (Architekt Josef Rings) seitens des Deutschen Jugendherbergswerks bis 2020 abgerissen werden, um an deren Stelle neue Bettenhäuser zu errichten.