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Svindersvik

Bauwerk in Stockholms länGemeinde NackaHerrenhaus in SchwedenNordisches Museum
Svindersvik 2009
Svindersvik 2009

Svindersvik ist ein Herrenhaus im Rokokostil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Es befindet sich am südlichen Ufer des Svindersviken in der Gemeinde Nacka, östlich von Stockholm. Der Hof zählt zu einer der am besten bewahrten Rokokoanlagen Schwedens. Das Herrenhaus Svindersvik wurde für den Kaufmann Claes Grill und Familie vom Architekten Carl Hårleman entworfen und um 1740 als Sommerhaus gebaut. Claes Grill (1705–1767) war ein vermögender Herr, ihm gehörte das seinerzeit größte schwedische Handelshaus "Carlos & Claës Grill", und er war einer der Direktoren der Ostindien-Kompanie. Seine beruflichen Kontakte zu fernen Ländern spiegeln sich in der reichen Ausstattung von Svindersvik wider. Das Anwesen besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude aus verputztem Ziegelmauerwerk. Der Grundriss wurde streng symmetrisch angeordnet, mit einer Zentralachse durch Eingang, Speisesaal und Balkon. Auf der linken Seite dieser Achse befindet sich der reich ausgestattete Salon, auf der rechten Seite liegen zwei kleinere Räume, einer davon ist das Schlafgemach. Im Obergeschoss dominiert ein großes Billardzimmer mit dem erhaltenen Originaltisch aus dem 18. Jahrhundert. In den Räumen stehen Kachelöfen mit blauem Dekor und mit Seidenstoff bezogene Sitzmöbel. Die Wände schmücken chinesische Reispapiertapeten mit ostindischen Blumenmustern. Die meisten Möbel stehen unverändert in Svindersvik seit der Gründerzeit. Östlich vom Hauptgebäude liegt der Küchenflügel, errichtet auf einem Kellergewölbe aus dem 16. Jahrhundert. Die Kücheneinrichtung ist intakt und zeigt eine für ihre Zeit sehr moderne Gestaltung mit Einbauschränken, marmornen Arbeitsflächen, Küchenausguss mit Abfluss und einer großen Feuerstelle. Am Strand steht der so genannte Pavillon, erbaut um 1750. Hier befindet sich unter anderem ein Festsaal, der an die 200 Personen aufnehmen konnte. Der Saal wurde durch einen offenen Kamin und einen 4,65 Meter hohen Kachelofen beheizt, vermutlich einer der höchsten Schwedens. Weitere kleinere Gebäude dienten als Wohnhäuser für die Bediensteten und den Gärtner, sie sind heute in Privatbesitz. Das ehemalige Brauhaus ist zu einem Sommerkaffee umgebaut worden. Der ehemalige Garten ist teilweise erhalten, hier stehen uralte Apfelbäume, die noch zur Zeit von Claes Grill gepflanzt worden waren. Im Jahr 1780 verkaufte die Familie Grill Svindersvik, danach kamen viele andere Eigentümer. 1949 ging Svindersvik in den Besitz des Nordischen Museums über, das seitdem die Anlage verwaltet und in den Sommermonaten der Allgemeinheit zugänglich macht. In Hauptgebäude, Küchenflügel und Pavillon sind nie Elektrizität oder eine moderne Heizanlage installiert worden und alles ist im ursprünglichen Zustand belassen worden. Svindersvik ist damit ein einzigartiges Dokument des schwedischen Rokokos.

Auszug des Wikipedia-Artikels Svindersvik (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Svindersvik
Värmdöleden, Nacka kommun

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131 36 Nacka kommun, Finntorp
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Svindersvik 2009
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In der Umgebung

Finnboda Varv
Finnboda Varv

Finnboda Varv war eine Werft in Nacka, östlich des Stadtzentrums von Stockholm, Schweden. Die Werft wurde von dem Eisen- und Schiffbauunternehmen Bergsunds Mekaniska Verkstads im Jahre 1878 gegründet, da die Größe der Schiffe, die Bergsunds auf seiner bisherigen Werft am Liljeholmsvik, am westlichen Ende von Södermalm in Stockholm, reparieren oder bauen konnte, durch die Schleuse zum Saltsjön, die „Slussen“, limitiert war. Bergsunds kaufte daher am 31. Dezember 1873 das Eisen- und Drahtwerk Finnboda am Saltsjön in Nacka und legte dort in den Folgejahren eine Werft für erheblich größere Schiffe an. Die Anlage war zunächst nur für Reparaturen gedacht, aber schon bald erhielt Bergsunds Bauaufträge aus dem Ausland, insbesondere Russland, und erweiterte die Finnboda Werft dementsprechend. Im Jahr 1882 beschäftigte die Werft bereits 280 Arbeiter, während es 1878 erst 29 gewesen waren. Das erste bei Finnboda gebaute Schiff war im Jahr 1882 der Frachtdampfer Talmud für Ludwig Nobel in Sankt Petersburg. In den Jahren bis zur Jahrhundertwende entwickelte sich die Finnboda Werft zu einer der größten in Schweden, nur übertroffen durch die Götaverken in Göteborg. Am Ende der 1880er Jahre arbeiteten rund 700 Mann auf der Werft. Die Schwedische Marine war ein wichtiger Auftraggeber in diesen Anfangsjahren. Für sie baute man nicht nur Kanonenboote und andere kleinere Schiffe, sondern auch 1893 das Panzerschiff Thule, das Panzerschiff Oden und 1905/06 den Panzerkreuzer Fylgia. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs geriet Bergsunds, auch wegen der kriegsbedingten Beeinträchtigungen in Handel und Schiffsverkehr, in finanzielle Schwierigkeiten, und im Jahre 1916 wurde die Finnboda Werft an die Stockholms Rederi AB Svea verkauft, die die Werft in eine eigenständige Gesellschaft, AB Finnboda Werft, umstrukturierte. Die im Herbst 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise wirkte sich auch auf die Rentabilität von Finnboda aus, und 1930 gab es Überlegungen, den Geschäftsschwerpunkt vom Schiffbau auf andere Sparten zu verlagern, was aber dann nicht durchgeführt wurde. Mit der Einführung moderner Schweißtechnik im Jahre 1935 kam ein neuer Aufschwung. Die erste Schweißhalle der Werft wurde 1940 gebaut. Gegen Ende der 1950er Jahre wurde die Helling erweitert, so dass nun Schiffe von bis zu 13000 Tonnen Größe gebaut werden konnten. (Allerdings wurde nur ein Schiff dieser Größe bestellt.) Der Bau von Schleusentoren und Brücken half, die vorhandenen Produktionskapazitäten auszulasten. Als die Svea in den späten 1960er Jahren in Schwierigkeiten geriet, verkaufte sie Finnboda im Jahre 1970 an die Salén Reederei, die bereits Eigner der Ekensbergs Werft in Gröndal (Stockholm) war. Ekensberg war, wie schon Bergsunds, durch die Slussen zum Saltsjön gehandicapt und wurde nach der Übernahme von Finnboda geschlossen; Maschinen und Personal wurden nach Finnboda verlegt. Salén modernisierte die Werft, unter anderem mit dem Bau einer neuen Schweißhalle und der Vergrößerung der Helling, auf der nunmehr Schiffe von bis zu 35.000 Tonnen gebaut werden konnten. Die Belegschaft zählte etwa 700 Arbeitskräfte. Die Ölkrise von 1973 brachte auch die schwedischen Werften in schwere Bedrängnis. Finnboda überlebte zunächst noch vor allem mit Schiffsreparaturen und stellte auch Rümpfe für Bohrplattformen her. Aber schon 1974 war Salén gezwungen, Finnboda in die bereits 1971 von Salén übernommenen Götaverken einzugliedern. Nur drei Jahre später, 1977, wurde Götaverken von der staatlichen Svenska Varv übernommen, ebenso wie die Tochtergesellschaft Götaverken Finnboda AB. Drei 35.000 Tonnen Schiffe wurden noch bei Finnboda gebaut, brachten aber einen Verlust von 200 Millionen Kronen ein. Am 11. Juni 1981 lief Finnbodas letzter Neubau vom Stapel, die 4929-BRT, 6700-Tonnen Nordic Link für die Reederei Sea-Link. Die Werft blieb danach die zweitgrößte Schiffsreparaturwerft Schwedens. Als aber ab 1990 die Nachfrage für Schiffsreparaturen stark abnahm, kam 1991 schließlich die Insolvenz und die Abwicklung der Firma.

Ölmühle von Waldemarsudde
Ölmühle von Waldemarsudde

Die Ölmühle von Waldemarsudde ist eine Windmühle im südlichen Djurgården in Stockholm. Die Mühle wurde 1784 von Baumeister Johann Diderick Lundholm errichtet. Auf einer Planke in der Türöffnung steht „Die. Erste. Mühle. In Schweden. Erbaut und gemacht von Baumeister J. D. Lundholm im Jahr 1784.“ Die Ölmühle von Waldemarsudde ist weltweit eine von fünf noch erhaltenen Öhlmülen ihrer Art und daher ein wichtiges Industriedenkmal. Die Mühle steht auf der Halbinsel Waldemarsudde südlich von Prinz Eugens Kunstgalerie und war Motiv für viele Bilder des Malerprinzen Eugen. Die 1784 erbaute Mühle diente dazu Leinöl zu produzieren. Die Ölmühle auf Waldemarsudde hat keine Flügel mehr, ist aber sonst gut erhalten. Sie ist eine industriehistorische Rarität und wahrscheinlich eine der am besten erhaltenen Ölmühlen aus dem 18. Jahrhundert. Unterhalb der Mühle steht ein falunrot gestrichenes Gebäude mit großen Fenstern, Waldemaruddes Orangerie. Mitte der 1780er-Jahre gab es zwei Windmühlen holländischen Typs auf Waldemarsudde. Die eine war eine Sägemühle, abgebrannt im Jahr 1849, die andere die noch erhaltene Ölmühle. In Waldemarsuddes Ölmühle wurde Leinöl aus Leinsamen produziert; die Reste wurden an die Pferde der Armee verfüttert. Die Mühle trieb auch ein Raspelwerk zur Herstellung von Pigmentfarben an. Die Mühle wurde fünf-etagig gebaut. Das Erdgeschoss wurde für die Herstellung von Leinöl verwandt, das wegen der Brandgefahr in einem Haus nebenan gekocht wurde. Zwei Treppen höher wurde wahrscheinlich der Leinsamen aufbewahrt. Reste nach dem ersten Pressen wurden in drei Rüttelpressen aufgebrochen und dann in zwei keilförmigen Pressen im Erdgeschoss zerdrückt. Die Außenfassade des Gebäudes ist kupferverkleidet. Von einer Brücke, die rund um die Mühle ging, konnte man mittels einer Stange die Flügel in den Wind drehen. In den 1830er Jahren endete die Produktion von Leinöl in der Mühle und Illustrationen aus den 1860er Jahren zeigen einen gebrochenen Flügel. In den 1870er oder 1880er Jahren wurden die Flügel demontiert. Auf Gemälden Prinz Eugens ist die Ölmühle ohne Flügel zu sehen. 1899 wollte die Verwaltung von Djurgården die Mühle abreißen lassen, sie verschandele die Umgebung, aber das ließ Prinz Eugen nicht zu und die Ölmühle blieb erhalten. 1923 wurde eine technische Untersuchung durch den Architekten Ferdinand Boberg durchgeführt, zusammen mit dem Technischen Museum. Man entdeckte die industriehistorische Bedeutung der Ölmühle. 1953 fand eine größere Renovierung durch die Stadt Stockholm statt. Bei einer Renovierung im Inneren der Mühle 1961 wurden die Maschinen restauriert und funktionstüchtig gemacht. Die letzte Renovierung wurde 2010 durchgeführt.

Djurgårdsbrunnskanalen

Der Djurgårdsbrunnskanalen ist ein Kanal im südlichen Djurgården in Stockholm, er erstreckt sich vom Djurgårdsbrunnsviken im Westen zur Ostseebucht Lilla Värtan im Osten. Der Kanal ist ca. einen Kilometer lang und wird von einer Drehbrücke überquert. Hier gab es schon sehr früh eine natürliche Wasserstraße, aber Mitte des 18. Jahrhunderts hörte Djurgården auf, eine Insel zu sein, denn durch die fortschreitende Landerhöhung und Versumpfung wurde die Verbindung zu einem schmalen, unbrauchbaren Rinnsal. Der gegenwärtige Kanal kam durch die Initiative von König Karl XIV. Johan zustande. Er wollte Djurgården verschönen und gleichzeitig die Versorgung der Stadt mit Gemüse erleichtern, das auf den Inseln der Schären angebaut wurde. Der Kanal wurde eine teure und langwierige Angelegenheit. Es dauerte fast zehn Jahre, den ca. einen Kilometer langen, 9,5 m breiten und 2,1 m tiefen Kanal zu bauen. Im Jahre 1834 war er endlich fertig. Heute ist der Djurgårdsbrunnskanalen ein beliebtes Ausflugsziel mit seinen schattigen Uferpromenaden, die mit Eichen und Ahorn bepflanzt sind. Zur Sommerzeit ist auch reges Treiben im Kanal, wenn sich Sightseeingboote, Freizeitboote und Sportboote dort drängeln. Der Ruderklub Stockholms Roddförening hat am Kanal sein Klub- und Bootshaus, das 1913 nach den Plänen des renommierten Architekten Sigurd Lewerentz eingeweiht wurde. Seit 1994 ist der Djurgårdsbrunnskanalen auch Teil des ersten Nationalstadtparks der Welt, dem Ekoparken.

Schloss Rosendal
Schloss Rosendal

Schloss Rosendal ist ein Lustschloss im Stockholmer Stadtteil Djurgården, das König Karl XIV. Johann im 19. Jahrhundert erbauen ließ. Das Gelände war ursprünglich ein Wohnplatz für Tierwächter und wurde von Gustav III. an seinen Sekretär Georg De Besche verschenkt. Dieser ließ um 1790 ein Holzgebäude errichten. 1798 verkaufte er die Stelle an die Gräfin Aurora de Geer. Danach war sie im Besitz des Direktors Hans Niclas Schwan. Dieser überließ das Grundstück dem Generalmajor L. M. De Camps, der es wiederum an Kronprinz Karl Johann verkaufte. Nachdem das erste Gebäude, das der Architekt Fredrik August Lidströmer in Karl Johanns Auftrag geplant hatte, 1819 niederbrannte, ließ Karl Johann die heutige königliche Villa zwischen 1823 und 1827 nach Plänen des Architekten Fredrik Blom errichten. Das Schloss ist ein vorgefertigtes Holzhaus mit 17 Räumen auf zwei Etagen, das mit verputztem Verblendstein versehen wurde. Der Architekt für die Inneneinrichtung war Emanuel Limnell. Die Veranda über zwei Etagen auf der Nordseite kam in den 1860er Jahren dazu. Der „Speisesaal“, der an der westlichen Kurzseite anschließt, ist wie ein Zelt eingerichtet und wurde in den 1870er Jahren hinzugefügt. Ursprünglich enthielt der Speisesaal eine Sammlung von Pistolen und anderer Waffen Oskars II. Der zweistöckige „Pavillon für die Königin“ (Drottningens paviljong) an der Ostseite war schon vor dem Hauptgebäude errichtet worden. Die kostbaren Möbel und andere Einrichtungsgegenstände sind typische Beispiele für den Empirestil. Vor die nördliche Fassade wurde 1825 eine gewaltige Vase (3 Meter hoch, 4 Meter Durchmesser) aus Porphyr gestellt, der nahe Älvdalen gewonnen wurde. In der Nähe des Schlosses befindet sich eine später entstandene Orangerie. Nach dem Tod Oskars II. wurde das Schloss 1913 in ein Museum über Karl XIV. Johann und die Dynastie Bernadotte umgewandelt. Während der Öffnungszeiten in den Sommermonaten können die Besucher Gegenstände aus den 1820er und 1830er Jahren besichtigen, die im so genannten Karl-Johann-Stil gehalten sind, der schwedischen Entsprechung des Empirestils. Zu den Besonderheiten gehören die Bibliothek, welche Karl Johanns unveränderte Buchsammlung zeigt, und das Schlafgemach Karl Johanns, dessen Einrichtung 1913 aus dem Stockholmer Schloss nach Rosendal überführt wurde. Das Gebäude wird zu den „zehn königlichen Schlössern“ (Schlösser im Besitz des Königshauses) Schwedens gerechnet. Seit 1935 steht es als Byggnadsminne unter Denkmalschutz. Gleich westlich des Schlosses schließt Rosendals trädgård, der Garten Rosendal an. Dieser entstand zwischen 1861 und 1911 mit Gewächshaus und Baumschule unter Leitung der Schwedischen Gartenvereinigung (Svenska trädgårdsföreningen).