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Heusnerviertel

Geographie (Bochum)
Bochum Thealozzi
Bochum Thealozzi

Das Heusnerviertel ist ein Wohnquartier im Ruhrgebiet. Bekannt wurde es, als hier in den 1980er Jahren 150 Wohnungen in 40 Häusern besetzt wurden. In den 1970ern überließ die Stadt Bochum zahlreiche Häuser im Heusnerviertel, die auf der geplanten Trasse des Bochumer Rings standen, Studenten zur vorübergehenden Nutzung. Damit sollte der damals herrschende Mangel an Studentenwohnungen gemildert werden. Als in den 1980er Jahren die Häuser dann wegen des Weiterbaus der Umgehungsstraße abgerissen werden sollten, erfolgte hier eine der größten Hausbesetzungen Deutschlands. Nach Umplanungen wurde der überwiegende Teil der Häuser abgerissen. Die ehemalige Schule, die seit der Besetzung als Kulturzentrum dient, blieb erhalten. Fast keine der ehemaligen Hausbesetzer leben noch heute im Umkreis des Viertels. Das 1982 entstandene Kulturzentrum Thealozzi wird bis heute genutzt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Heusnerviertel (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Heusnerviertel
A 448, Bochum Weitmar

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.471286 ° E 7.190101 °
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Adresse

Bochum-Stahlhausen

A 448
44793 Bochum, Weitmar
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Bochum Thealozzi
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In der Umgebung

Zwangsarbeiterlager Hüttenstraße
Zwangsarbeiterlager Hüttenstraße

Das Zwangsarbeiterlager Hüttenstraße war ein Lager im Rahmen der Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid, an der Hüttenstraße in Bochum-Wiemelhausen. Wegen Mangel an Arbeitskräften wurden im Zweiten Weltkrieg ausländische Arbeitskräfte (Kriegsgefangene, „Fremdarbeiter“, „Ostarbeiter“ und KZ-Häftlinge) zur Zwangsarbeit zum Erhalt der Kriegsfähigkeit des Dritten Reiches eingesetzt. Insgesamt mussten über 32.000 Menschen Zwangsarbeit in Bochum leisten. Um 1941 / 1942 wurden hier Baracken für sogenannte Ostarbeiter errichtet, die Zwangsarbeit bei dem Rüstungsunternehmen Bochumer Verein verrichten mussten. Im Jahr 1943 waren hier 1121 (992 weibliche, 148 männliche) Ostarbeiter registriert. Umgangssprachlich wurde es teilweise als Russenlager bezeichnet. Es lag in direkter Nähe zur Rombacher Hütte. Mitarbeiter des Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete besuchten Ende des Jahres 1942 das Ruhrgebiet, um sich über den Einsatz sowjetischer Zivilarbeiter ein Bild zu machen. Der Bericht des Bochumer Vereins über die Ost-Zwangsarbeiter enthält dazu zwei Passagen. Das Lager umfasste ca. 15 Ziegelsteinbaracken mit flach geneigten Satteldächern. Auf zeitgenössischen Fotos kann man das Ziegelmauerwerk erkennen. Es handelt sich dabei um ein bemerkenswertes bauliches Zeugnis. Die Ausführung der Wohnbaracken in Ziegelstein, die – den überlieferten wenigen Fotos und Plänen zufolge – auch in anderen Bochumer Lagern wie beim KZ-Außenkommando Brüllstraße oder dem als Baudenkmal erhaltenen Zwangsarbeiterlager Bergener Straße, ebenfalls zu finden war. Bisher ging man davon aus, dass im Deutschen Reich hauptsächlich Holzbaracken verwendet wurden. Das Lager lag in direkter Nachbarschaft zweier schon damals existenter Schrebergärtenanlagen (Kleingartenanlage Hütten-Aue, KGV Bergmannsheil). Auch gab es damals schon auf der erhöhten Straße Auf der Landwehr Mehrfamilienhäuser. Der heutige Baumbestand der Gegend existierte damals nicht. Es ist heute noch nachvollziehbar, dass man die Vorkommnisse in dem Lager wenigstens zum Teil mitbekam und dass die Lage der Zwangsarbeiter für die deutschen Bürger unübersehbar gewesen sein muss. Das Lager hat den Krieg kaum beschädigt überstanden. Nach dem Krieg wurden viele Gebäude von Zwangsarbeiterlagern wegen des großen Wohnraummangels nahtlos weiter genutzt als Unterkunft für Flüchtlinge oder neu angeworbene Bergleute umgebaut. Im Lager an der Hüttenstraße waren 1950 etwa 300 meldepflichtige Personen aufgeführt, als Besitzer ist der Bochumer Verein eingetragen. Viele hatten Berufe aus Berufssparten, die in den Stahlwerken nötig waren. In den frühen 1960er Jahren wurde das Lager abgerissen. Heute ist die Fläche von der Firma eines Automobilzulieferers überbaut. NS-Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid Zwangsarbeiterlager Bergener Straße, Bochum-Bergen Zwangsarbeiterlager Zeche Lothringen, Bochum-Gerthe KZ-Außenkommando Brüllstraße, Bochum-Wiemelhausen (Stahlhausen) Zwangsarbeiterlager Saure Wiesen, Bochum-Weitmar (Engelsburg) Das Grauen nebenan. In: Kleingärtnerverein Bergmannsheil Bochum e.V. Abgerufen am 30. Juni 2024.

Haus Bärendorf

Haus Bärendorf war ein Rittergut im Ortsteil Bärendorf des Bochumer Stadtteils Weitmar und geht auf das Jahr 1479 zurück. Es wurde von dem Dortmunder Detmar von der Berswort angelegt, der aus der Dortmunder Patrizierfamilie Berswordt stammte. Die Abtei Werden belehnte ihn mit dem Grünerhof. Der Name Bärendorf lässt sich auf „Bevinktorp“ zurückführen, das „Dorf, in dem die Sippe des Bevo wohnt“ bedeutet. Vom Grünerhof wurde ein Stück abgetrennt und zum Rittersitz ausgebaut. Sein Besitznachfolger war sein Sohn Adrian, der von 1538 bis 1563 genannt wurde, dann dessen Bruder Detmar, dann dessen Neffe Detmar von Dinsing, der von 1576 bis 1593 Richter des großen Amtes Bochum war. Dieser wurde 1591 von spanischen Freibeutern gefangen genommen und erst gegen ein Lösegeld von 600 Reichstalern freigelassen. Sein Erbe war Detmar, der schon vor 1621 verstorben war. Das Gut kam an dessen Tochter Elisabeth. Ihre Erben waren die Eheleute Matthias von Schaden zu Wilshausen und die Eheleute Ludwig von Stockhausen. Sie verkauften das Gut 1652 an den Drosten des Amtes Bochum Wennemar von Neuhoff († 1665). Das Wohnhaus des Rittersitzes wurde schon vor 1782 abgebrochen, zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Gräfte, Garten, Baumgarten und zwei Fischteiche vorhanden. 1833 wurde der Besitz parzelliert und stückweise verkauft. Das Gelände ist vom Gewerbegebiet Rombacher Hütte geprägt. Vom Rittergut ist heute nichts mehr erhalten.

Colosseum (Bochum)
Colosseum (Bochum)

Mit Colosseum werden die Reste einer Stützmauer in Bochum am Eingang des ehemaligen Krupp-Geländes an der Alleestraße bezeichnet. Sie bildet heute die südliche Begrenzung des Westparks. Das 16 Meter hohe Stützmauerwerk aus circa 2,8 Millionen Ziegelsteinen wurde 1911 erbaut und sichert die dahinter liegenden Erdmassen ab. Auf dieser Fläche standen das Martin-Stahlwerk I von 1874/1889 und das 1912 in Betrieb genommene Martin-Stahlwerk II mit Gaserzeugerhalle, Mischerhalle, Ofenhalle und Gießhalle, insgesamt war der Hallenkomplex 300 Meter lang und 100 Meter tief. 1983 wurden die Werke geschlossen und alle Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Erhalten geblieben sind die Reste des Gebäudes in der westlichen Stützmauer und die daran anschließende Rundbogenfassade im südlichen Bereich. Im Gebäude waren Waschkauen, Büros und Materiallager untergebracht. Es gibt noch diverse Überreste der ehemaligen Nutzung, zum Beispiel Waschbecken und Wannen. Im unteren Teil existieren noch Kriechgänge, die im Zweiten Weltkrieg als Bunkerersatz für die Arbeiter dienten und zu einem weiträumigen, unterirdischen Luftschutzsystem gehörten. Die Rundbogenfassade dient vorläufig zur Präsentation von sieben Stahlskulpturen des Bochumer Künstlers Friedrich Gräsel. 1994 waren sie bereits dort ausgestellt, zwischenzeitlich auf einer Wanderausstellung und seit 2001 – nach Erwerb durch die „Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft“ – wurden sie dort bis zum Umbau des Gebäudes platziert. Sie bestehen aus industriellen Normteilen, meistens Rundrohren, die der Künstler zwischen 1985 und 1990 zu Stahlstelen zusammengeschweißt und verschiedenfarbig nach DIN 1511 angestrichen hatte. Das gesamte Gebäude war stark baufällig, mit Rissen im Mauerwerk, das fünfte Obergeschoss abgebrochen und fehlendem Dachaufbau. 2005 wurde von der Landesentwicklungsgesellschaft NRW und der Stadt Bochum ein Projekt zur Renovierung in Auftrag gegeben, 40 Arbeitslose sollten dabei durch eine ARGE-Qualifizierung einen Job bekommen, was vom Erwerbslosen Forum Deutschland heftig kritisiert wurde. Anfang März 2010 wurde der Platz vor dem Colosseum und das Gebäude selbst nach der abgeschlossenen Renovierung wieder eröffnet. Seitdem werden die Figuren Gräsels dort wieder präsentiert.