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Cecilienhof

Baudenkmal in PotsdamBauwerk des Historismus in PotsdamCecilie zu Mecklenburg als NamensgeberErbaut in den 1910er JahrenHohenzollern
Schloss in PotsdamSchlösser und Parks von Potsdam und BerlinStiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Schloss Cecilienhof, ein Gebäude­ensemble im englischen Landhausstil, entstand in den Jahren 1913–1917 nach Plänen des Architekten Paul Schultze-Naumburg. Es liegt im nördlichen Teil des Neuen Gartens in Potsdam, unweit vom Ufer des Jungfernsees. Der letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde unter Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie aus dem Haus Mecklenburg-Schwerin errichtet. Weltgeschichtlich bekannt wurde Cecilienhof als Ort der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945. Auf der Rasenfläche im Ehrenhof befindet sich seither ein fünfzackiger Sowjetstern aus roten Blumen, dessen Erstbepflanzung Gartenoberinspektor Paul Molske (1875–1947) auszuführen hatte.

Auszug des Wikipedia-Artikels Cecilienhof (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Cecilienhof
Im Neuen Garten, Potsdam Nauener Vorstadt

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Breitengrad Längengrad
N 52.419166666667 ° E 13.070833333333 °
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Adresse

Schloss Cecilienhof

Im Neuen Garten 11
14469 Potsdam, Nauener Vorstadt
Brandenburg, Deutschland
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Webseite
spsg.de

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Muschelgrotte im Neuen Garten
Muschelgrotte im Neuen Garten

Die Crystall- und Muschelgrotte im Neuen Garten liegt im Norden der Potsdamer Parkanlage am Ufer des Jungfernsees, südöstlich in Sichtweite der Meierei und nördlich des Schlosses Cecilienhof. Friedrich Wilhelm II. beauftragte den Oberhofbaurat Andreas Ludwig Krüger mit der Planung einer Grotte, die unter Leitung dessen Sohnes Friedrich Ludwig Carl Krüger zwischen 1791 und 1794 an einem eigens dafür angelegten Hügel errichtet wurde. Als Vorbild diente die bereits um 1754/56 erbaute Grotte im Schlossgarten von Oranienburg. Im Gegensatz zum dortigen Bau, der als Gartenarchitektur erkennbar war, sollte die Grotte im Neuen Garten wie von der Natur geschaffen wirken. Um diese Natürlichkeit zu erreichen, ließ Krüger den Ziegelbau mit Raseneisenstein aus Golzow, Kalktuff aus Rothenburg ob der Tauber, Gipsstein aus dem Harz sowie Schlacke und verschmolzene, versinterte Ziegelsteine, sogenanntem „Schmolz“, verkleiden. Entgegen dem natürlich gehaltenen Äußeren waren die drei Innenräume kunstvoll ausgestaltet. Einer offenen, sich nach innen verjüngenden Eingangs-Halle im Südosten, folgte ein Kabinet, ein Saal und wieder ein Kabinet. Mit der Dekoration der Innenräume wurde der Stuckateur Constantin Philipp Georg Sartori beauftragt, der die Wände und Kabinett-Gewölbe mit Materialien wie farbig unterlegtem Marienglas, grünem Serpentinit, blauem und rotem Glasfluss aus schlesischen Hütten, Muscheln und Schnecken dekorativ ausschmückte. Die Flachdecke des mittleren Saals gestaltete der Dekorationsmaler Bartolomeo Verona als ovale, offene Kuppel. Den Rand des gemalten Ovals zierte eine Balustrade mit Vögeln und Schilfrohr. Im Mittelteil schwebte ein Adler mit Band. Die mit Nischen und Spiegeln gegliederten Wandflächen öffneten sich nach Nordosten zum Jungfernsee durch Fenstertüren. Ab der Regierungszeit Friedrich Wilhelms III. wurde die Grotte nur noch selten genutzt, jedoch durch notwendige Reparaturen baulich erhalten. Durch den Bau der Berliner Mauer lag sie im Grenzstreifen und verfiel. Seit 2004 wird die Muschelgrotte durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit Unterstützung des „Förderkreises Muschelgrotte im Neuen Garten Potsdam e. V.“ schrittweise restauriert. Die Crystal- und Muschelgrotte diente als versteckter Aufenthaltsort für Teegesellschaften und zum Speisen, wofür eine kleine Küche erforderlich wurde. 1796 entstand südwestlich vom Grottenbau ein mit Eichenrinde verkleideter Holzständerbau auf kreisrundem Grundriss. Aus der Mitte des mit Schilfrohr gedeckten Daches ragte als Schornstein ein Baumstamm aus getriebenem Eisenblech mit einer Eule auf der Spitze heraus. 1958 wurde die Borkenküche wegen Baufälligkeit abgerissen und von 2010 bis 2012 wieder aufgebaut.

Einsiedelei am Potsdamer Jungfernsee
Einsiedelei am Potsdamer Jungfernsee

Die Einsiedelei am Potsdamer Jungfernsee, auch Eremitage genannt, wurde 1796 von Friedrich Wilhelm II. in der Nähe des Cecilienhofs im Neuen Garten auf der in den Jungfernsee vorspringenden Landzunge „Am Quapphorn“ in Potsdam angelegt. Die Baumeister waren Carl Gotthard Langhans und Hofzimmerermeister Johann Gottlob David Brendel (1753–1803). Es handelte sich um einen kleinen Pavillon aus Holz ohne Fenster auf einer Fläche von etwa 7,3 × 5,7 Metern. Er erhielt Licht nur durch ein Oberlicht in seinem Reetdach. Die Fassade war vollständig mit Eichenborke verkleidet. Im Gegensatz zum schlichten Äußeren war der Innenraum aufwendig ausgestattet. Schwarzer Brabanter und weißer italienischer Marmor wurden für den Fußboden von Heinrich Friedrich Kambly (1750–1801) verwendet. In der Raummitte war eine Weltkarte mit Marmorintarsien in den Boden eingelassen, die evtl. nach Karten von Anton Friedrich Büsching oder Johann Elert Bode gestaltet wurde. Die holzvertäfelten Wände zeigten Abbildungen von astronomischen Messgeräten, die eingewölbte Decke war mit Personifikationen der acht Planeten bemalt. Gipskopien antiker Statuen der „Lykomedesgruppe“ von Constantin Philipp Georg Sartori schmückten die vier Ecken des Raumes. Der Raum war nur sparsam mit zwei Tischen und zwei mit blauer Seide überzogenen Sofas möbliert.Der Pavillon wurde infolge des Mauerbaus 1964 komplett abgetragen, denn die Grenze zu Westberlin verlief im Jungfernsee wenige Meter vom Pavillon entfernt. Teile der Innenausstattung konnten gesichert und von der Schlösserverwaltung eingelagert werden. Nach dem Mauerfall wurde 1995/96 der erhaltene Sockel restauriert, die Eremitage wurde 2007 auf dem alten Sockel neu errichtet, vorerst jedoch ohne einen Innenausbau. Der Rotary-Club Potsdam finanzierte den Neubau über Spendengelder. Die Verkleidung der Eremitage mit Platten aus Eichenborke konnte 2012 realisiert werden. 2018 wurden einige Originalplatten des Fußbodens entdeckt.