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Schönblick (Weimar)

Geographie (Weimar)
2021 02 Weimar (23) Am Schönblick 4
2021 02 Weimar (23) Am Schönblick 4

Der Schönblick ist ein in der Weimarer Westvorstadt im Bereich der Windmühlenstraße liegender statistischer Bezirk. In diesem Bereich liegt die Siedlung Schönblick, die bis an das Kirschbachtal heranreicht. Ein Straßenzug heißt Am Schönblick. Die meisten Gebäude sind dem Art deco zuzurechnen. Es gibt aber auch Genossenschaftswohnungen aus den 1970er Jahren. In diesem Bereich liegt auch das Hasenwäldchen. Das jüngste Wohngebiet Weimars ist komplett automobilfrei.

Auszug des Wikipedia-Artikels Schönblick (Weimar) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Schönblick (Weimar)
Am Schönblick,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.9731 ° E 11.3133 °
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Adresse

Am Schönblick 9
99425 , Westvorstadt
Thüringen, Deutschland
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2021 02 Weimar (23) Am Schönblick 4
2021 02 Weimar (23) Am Schönblick 4
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In der Umgebung

Gottlieb Wilhelm Letsch
Gottlieb Wilhelm Letsch

Gottlieb Wilhelm Letsch (genaue Lebensdaten unbekannt) stammte aus Sachsenhausen und war Mühlenbesitzer. Letsch besaß bereits eine Mühle und hatte somit auch gewisse Erfahrung im Bau von Windmühlen. Im Fall der Weimarer Windmühle musste sich Letsch gegen die Widerstände der Wassermühlenbetreiber durchsetzen, die unliebsame Konkurrenz befürchteten. Die Weimarer Windmühle, die schließlich 1843 mit Genehmigung des Großherzogs Carl Friedrich gebaut wurde, wurde bis 1880 in Betrieb gehalten. Dabei hatte der Großherzog die Besitzer künftig um den Betrag zu entlasten, den der Windmüller künftig an Erbzins zu zahlen hatte. Die Mühle erwies sich als recht unrentabel, da sie aufgrund des Windmangels oft still stand. Letsch versuchte als Alternative seine Mühle daher mit einer Dampfmaschine auszustatten, nahm davon jedoch Abstand, weil er eine in Naumburg befindliche Dampfmühle besichtigte und schlechte Erfahrungen damit machte. Schließlich versuchte Letsch am Asbach unweit des Schwansee oder am Faulrasenbach an der Flurgrenze zu Gaberndorf eine Wassermühle zu errichten, was aber an den Grundstücksverhandlungen scheiterte. Der ergebnislose Schriftverkehr zog sich bis 1856 hin. Im Jahr 1850 versuchte Letsch seinen Betrieb um eine Schneidemühle zu ergänzen. Dagegen erhoben die anderen Windmühlenbesitzer prompt Einwände, sodass es nicht dazu kam. Er wollte auch eine Ölpresse einbauen. Die Schneidemühlenvorrichtung durfte er einbauen. Der kommerzielle Erfolg ist indes zweifelhaft. Letsch erscheint bis 1855 als Besitzer der Windmühle, die dann mehrfach den Besitzer wechselte. Der Turm der in Weimar befindlichen Holländerwindmühle Letschs wurde in die Villa Sauckel einbezogen. An den Namen Gottlieb Wilhelm Letsch erinnert sich heute so gut wie niemand mehr. Die von ihm erbaute Windmühle ist aber noch präsent. Auch die unweit davon vorbeiführende Straße heißt seit 1908 Windmühlenstraße.

Hasenwäldchen
Hasenwäldchen

In Weimar gibt es ein kleines Waldstück bzw. Naherholungsgebiet oder einen Park zwischen der Windmühlenstraße und der Zöllnerstraße bzw. Richard-Wagner-Straße, welches Hasenwäldchen oder Hases Ruh genannt wird. Außerdem trägt eine Wohnanlage mit Privatstraße in der Zöllnerstraße 19–25 den Namen Am Hasenwäldchen. Es hat die Benennung nichts mit der Hasenjagd zu tun, sondern das Wäldchen wurde nach dem Weimarer Oberbürgermeister und Stadtdirektor Karl Georg Hase (1786–1862) benannt, der von 1838 bis 1850 im Amt war. In den Jahren 1879 wurden hauptsächlich Eichen und Buchen angepflanzt, mit Kies bestreute Wege angelegt und Bänke aufgestellt. Allerdings geriet die Anlage bald in Verfall, sodass der Zustand bereits 1906 so desolat war, dass neuerliche Pflegemaßnahmen eingeleitet werden mussten. Es hatte einst von hieraus einen schönen Ausblick gegeben, der jedoch längst verbaut ist. Daran erinnern nur der Name eines Spielplatzes in diesem Bereich: Spielplatz am Schönblick beziehungsweise die Straße Am Schönblick. In der Windmühlenstraße, dem Hasenwäldchen gegenüber, befindet sich die Villa Sauckel. Unweit hiervon befindet sich das Nietzsche-Archiv. Auch eine Skulptur eines ruhenden Häschens in Stein gibt es. Im Hasenwäldchen befand sich ein Schutzbunker, in welchem zum Ende des 2. Weltkrieges Schutz vor den Bombenangriffen gesucht wurde. Der Schriftsteller Fritz Kühnlenz hatte dieses in seinem Tagebuch notiert. Es hatte ihn selbst betroffen. Hasenwäldchen

Windmühlenstraße (Weimar)
Windmühlenstraße (Weimar)

Die Windmühlenstraße in Weimar in der Siedlung Schönblick auf dem Gelmerodaer Berg, der ursprünglich Böckelsberg hieß, wurde nach einer noch vom Baukörper her erhaltene Holländerwindmühle benannt, die 1843 von Gottlieb Wilhelm Letsch errichtet wurde. Damit liegt ihre Entstehung im ursächlichen Zusammenhang. Sie wurde 1908 so benannt. Die Windmühle wurde in den Bereich der Villa Sauckel integriert. Sie tragen die Hausnummern Windmühlenstraße 19/21. Die Villa Sauckel war Sitz des Thüringer Gauleiters Fritz Sauckel. Die von der Gutenbergstraße in westliche Richtung abzweigende Straße steht mit einer Reihe von Gebäuden auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale). Außer der Villa Sauckel betrifft es u. a. die 1906 entstandene Villa Deinhardt in der Windmühlenstraße 16, die von Rudolf Zapfe für den Brauereibesitzer Robert Deinhardt entworfen wurde. Gegenüber der Villa Sauckel stößt das Hasenwäldchen an die Windmühlenstraße. Im Bereich der südwestlichen Stadterweitererung steht zudem die Windmühlenstraße 2 und 4 auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles). Bemerkenswert ist auch eine von Volker Stiefel geschaffene Streichelfigur vor dem alten Gebäude der Diesterwegschule in der Windmühlenstraße 17.Die Wohnanlage Windmühlenstraße 31/33 wird vom Studierendenwerk Thüringen betrieben. In der Windmühlenstraße 15 gibt es eine Kindertagesstätte.