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Windmühlenstraße (Weimar)

Straße in EuropaStraße in Weimar
HausSauckel2
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Die Windmühlenstraße in Weimar in der Siedlung Schönblick auf dem Gelmerodaer Berg, der ursprünglich Böckelsberg hieß, wurde nach einer noch vom Baukörper her erhaltene Holländerwindmühle benannt, die 1843 von Gottlieb Wilhelm Letsch errichtet wurde. Damit liegt ihre Entstehung im ursächlichen Zusammenhang. Sie wurde 1908 so benannt. Die Windmühle wurde in den Bereich der Villa Sauckel integriert. Sie tragen die Hausnummern Windmühlenstraße 19/21. Die Villa Sauckel war Sitz des Thüringer Gauleiters Fritz Sauckel. Die von der Gutenbergstraße in westliche Richtung abzweigende Straße steht mit einer Reihe von Gebäuden auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale). Außer der Villa Sauckel betrifft es u. a. die 1906 entstandene Villa Deinhardt in der Windmühlenstraße 16, die von Rudolf Zapfe für den Brauereibesitzer Robert Deinhardt entworfen wurde. Gegenüber der Villa Sauckel stößt das Hasenwäldchen an die Windmühlenstraße. Im Bereich der südwestlichen Stadterweitererung steht zudem die Windmühlenstraße 2 und 4 auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles). Bemerkenswert ist auch eine von Volker Stiefel geschaffene Streichelfigur vor dem alten Gebäude der Diesterwegschule in der Windmühlenstraße 17.Die Wohnanlage Windmühlenstraße 31/33 wird vom Studierendenwerk Thüringen betrieben. In der Windmühlenstraße 15 gibt es eine Kindertagesstätte.

Auszug des Wikipedia-Artikels Windmühlenstraße (Weimar) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Windmühlenstraße (Weimar)
Windmühlenstraße,

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Breitengrad Längengrad
N 50.972008164167 ° E 11.314973831111 °
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Adresse

Verwaltungsschule der Bundesagentur für Arbeit

Windmühlenstraße
99425 , Westvorstadt
Thüringen, Deutschland
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HausSauckel2
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In der Umgebung

Gottlieb Wilhelm Letsch
Gottlieb Wilhelm Letsch

Gottlieb Wilhelm Letsch (genaue Lebensdaten unbekannt) stammte aus Sachsenhausen und war Mühlenbesitzer. Letsch besaß bereits eine Mühle und hatte somit auch gewisse Erfahrung im Bau von Windmühlen. Im Fall der Weimarer Windmühle musste sich Letsch gegen die Widerstände der Wassermühlenbetreiber durchsetzen, die unliebsame Konkurrenz befürchteten. Die Weimarer Windmühle, die schließlich 1843 mit Genehmigung des Großherzogs Carl Friedrich gebaut wurde, wurde bis 1880 in Betrieb gehalten. Dabei hatte der Großherzog die Besitzer künftig um den Betrag zu entlasten, den der Windmüller künftig an Erbzins zu zahlen hatte. Die Mühle erwies sich als recht unrentabel, da sie aufgrund des Windmangels oft still stand. Letsch versuchte als Alternative seine Mühle daher mit einer Dampfmaschine auszustatten, nahm davon jedoch Abstand, weil er eine in Naumburg befindliche Dampfmühle besichtigte und schlechte Erfahrungen damit machte. Schließlich versuchte Letsch am Asbach unweit des Schwansee oder am Faulrasenbach an der Flurgrenze zu Gaberndorf eine Wassermühle zu errichten, was aber an den Grundstücksverhandlungen scheiterte. Der ergebnislose Schriftverkehr zog sich bis 1856 hin. Im Jahr 1850 versuchte Letsch seinen Betrieb um eine Schneidemühle zu ergänzen. Dagegen erhoben die anderen Windmühlenbesitzer prompt Einwände, sodass es nicht dazu kam. Er wollte auch eine Ölpresse einbauen. Die Schneidemühlenvorrichtung durfte er einbauen. Der kommerzielle Erfolg ist indes zweifelhaft. Letsch erscheint bis 1855 als Besitzer der Windmühle, die dann mehrfach den Besitzer wechselte. Der Turm der in Weimar befindlichen Holländerwindmühle Letschs wurde in die Villa Sauckel einbezogen. An den Namen Gottlieb Wilhelm Letsch erinnert sich heute so gut wie niemand mehr. Die von ihm erbaute Windmühle ist aber noch präsent. Auch die unweit davon vorbeiführende Straße heißt seit 1908 Windmühlenstraße.

Hasenwäldchen
Hasenwäldchen

In Weimar gibt es ein kleines Waldstück bzw. Naherholungsgebiet oder einen Park zwischen der Windmühlenstraße und der Zöllnerstraße bzw. Richard-Wagner-Straße, welches Hasenwäldchen oder Hases Ruh genannt wird. Außerdem trägt eine Wohnanlage mit Privatstraße in der Zöllnerstraße 19–25 den Namen Am Hasenwäldchen. Es hat die Benennung nichts mit der Hasenjagd zu tun, sondern das Wäldchen wurde nach dem Weimarer Oberbürgermeister und Stadtdirektor Karl Georg Hase (1786–1862) benannt, der von 1838 bis 1850 im Amt war. In den Jahren 1879 wurden hauptsächlich Eichen und Buchen angepflanzt, mit Kies bestreute Wege angelegt und Bänke aufgestellt. Allerdings geriet die Anlage bald in Verfall, sodass der Zustand bereits 1906 so desolat war, dass neuerliche Pflegemaßnahmen eingeleitet werden mussten. Es hatte einst von hieraus einen schönen Ausblick gegeben, der jedoch längst verbaut ist. Daran erinnern nur der Name eines Spielplatzes in diesem Bereich: Spielplatz am Schönblick beziehungsweise die Straße Am Schönblick. In der Windmühlenstraße, dem Hasenwäldchen gegenüber, befindet sich die Villa Sauckel. Unweit hiervon befindet sich das Nietzsche-Archiv. Auch eine Skulptur eines ruhenden Häschens in Stein gibt es. Im Hasenwäldchen befand sich ein Schutzbunker, in welchem zum Ende des 2. Weltkrieges Schutz vor den Bombenangriffen gesucht wurde. Der Schriftsteller Fritz Kühnlenz hatte dieses in seinem Tagebuch notiert. Es hatte ihn selbst betroffen. Hasenwäldchen

Zöllnerstraße (Weimar)
Zöllnerstraße (Weimar)

Im Bereich der südwestlichen Stadterweiterung Weimars liegt die Zöllnerstraße. Sie beginnt an der Trierer Straße in der Westvorstadt und geht fast bis zur Windmühlenstraße im statistischen Bezirk Schönblick. Sie endet an der Kreuzung der Straße Am Schönblick. Sie ist eine Anliegerstraße. Benannt wurde sie nach Johann Otto August Max Zöllner, dem „Wohltäter der Blinden und Taubstummen“, der 1896 mit nur 47 Jahren verstarb. Zöllner war Stadtgutsbesitzer in Weimar. Das Max-Zöllner-Haus hat die Anschrift Gutenbergstraße 29 a. Zöllner hatte sein Vermögen der Großherzoglichen Blinden- und Taubstummen-Anstalt zu Weimar überschrieben, die er testamentarisch zur Universalerbin machte. Entworfen wurde diese 1900/01 entstandene Villa vom Weimarer Baurat Carl Reichenbecher die denkmalgeschützt ist. Hier befindet sich der Sitzungssahl des Thüringer Verfassungsgerichtshofes. Auch die zur Max-Zöllner-Stiftung gehörenden Gebäude in der Schwabestraße sind denkmalgeschützt. Zöllners Grab befindet sich auf dem Historischen Friedhof Weimar. Zöllner war zu seinen Lebzeiten im Haus Ackerwand 4 wohnhaft. Da Zöllner die "Großherzogliche Blinden- und Taubstummenanstalt" zu seiner Universalerbin machte, ging auch sein Wohnhaus an diese über. In der Schwabestraße gehören noch weitere Gebäude zur Max-Zöllner-Stiftung. Die Hausnummer 16 ist das Haus Muthesius, das Wohnhaus des Pädagogen Karl Muthesius, das sein Bruder Hermann Muthesius für ihn entworfen hatte. Sie ist eine der das Hasenwäldchen begrenzenden Straßenzüge. Die Zöllnerstraße steht mit den Nummern 8–16 auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles). Auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale) steht u. a. die Nr. 28, das Blindenheim, Max-Zöllner-Stiftung. Außerdem stehen die Nummern 11, 13, 15, 16 und 17 auf der Liste. Dieses sind Villen.

Nietzsche-Archiv
Nietzsche-Archiv

Das Nietzsche-Archiv war die erste Einrichtung, die sich der Archivierung, Erschließung und Herausgabe von Dokumenten zu Leben und Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche widmete. Heute trägt das Museum in der Villa Silberblick diesen Namen. Das Archiv wurde 1894 in Naumburg gegründet und befand sich seit 1896 in Weimar. Seine Geschichte ist bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts eng mit seiner Gründerin und jahrzehntelangen Leiterin Elisabeth Förster-Nietzsche, der Schwester des Philosophen, verknüpft. Obwohl es von Beginn an teilweise heftiger Kritik ausgesetzt war, konnte sich das – seit 1908 als Stiftung Nietzsche-Archiv geführte – Archiv bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als zentrale Stelle der Nietzsche-Rezeption in Deutschland halten. In der DDR wurde es den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar angeschlossen und 1956 formal aufgelöst. Seine Bestände wurden westlichen Forschern zugänglich gemacht, welche die fragwürdigen früheren Nietzsche-Ausgaben durch wissenschaftlich haltbare ersetzen konnten. In der DDR blieb Nietzsche allerdings ein faktisch verbotener Autor. Heute werden die ehemaligen Archivbestände in verschiedenen Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar verwahrt. Der frühere Sitz des Archivs, die Villa Silberblick, wird als Museum und als Sitz des Kollegs Friedrich Nietzsche verwendet. Auch dieses Gebäude wird manchmal als Nietzsche-Archiv bezeichnet und trägt heute wieder diesen Schriftzug über seinem Eingang. Im Nietzsche-Archiv befinden sich auch Teile (ungeordnet) des Peter-Gast-Archivs (Heinrich Köselitz).

Schwabestraße (Weimar)
Schwabestraße (Weimar)

Die Schwabestraße in der Westvorstadt wurde nach dem, Generaloberstabsarzt Bruno Schwabe, der Weimarer Garnisonsarzt war. Seit 1914 trägt sie seinen Namen. Vorher hieß sie 1911 Wildenbruchstraße. Die an der Kreuzung zur Thomas-Müntzer-Straße bzw. Jahnstraße beginnende Schwabestraße endet als Sackgasse kurz vor der Gutenbergstraße. Die Schwabestraße steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles) mit Schwabestraße 2. Einige Gebäude stehen zudem auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale) und zwar die Schwabestraße 9, 11, 18, 20, 22, 24. Dabei handelt es sich ursprünglich um Beamtenwohnhäuser, siehe auch Cranachstraße 48 und 49. Diese sind im Art-déco-Stil der 1920er Jahre errichtet. Max Zöllner errichtete ein Gebäude in der Schwabestraße 20/22 als Blindenwerkstatt, das die Inschrift „Dem Wohltäter der Blinden Max Zöllner zum Ehrengedächtnis“ trägt. Es war hier ein Internat für die Blinden- und Seeschwachenschule untergebracht. Seit 1904 gibt es in Weimar auch die Zöllnerstraße. Das 2,5 ha große Areal in der Schwabestraße wird sicher nicht von Ungefähr als „Altes Zöllnerviertel“ bezeichnet. Im Bereich Schwabestraße/Cranachstraße gab es eine frühgeschichtliche Begräbnisstätte. In der Schwabestraße 2 wohnte der mutmaßlich am Mord an dem Reichskanzler Kurt von Schleicher beteiligte SD-Mann Johannes Schmidt. Schmidt hatte überhaupt eine Vielzahl von Wohnsitzen. So in Weimar außerdem in der Schwabestraße 11 und in der Herbststraße 35.