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Marktstraße (Weimar)

Straße in EuropaStraße in Weimar
Marktstraße in Weimar
Marktstraße in Weimar

Die Marktstraße ist ein parallel zum Markt in Weimar liegender Straßenzug zwischen der Windischenstraße und der Schlossgasse. In dem Kreuzungsbereich endet auch die Kaufstraße. Die Marktstraße ist eine Altstadtstraße, die entlang des ursprünglich ältesten Teils der Stadtbefestigung verläuft. Sie hieß einmal Breite Gasse oder Breitengasse. Um 1850 hatte Johann Peter Eckermann hier sein Wohnhaus in der Marktstraße 2, wo sich die Eckermann-Buchhandlung befindet. Das Haus Marktstraße 13 ist das Geburtshaus von Carl Zeiß. Es befinden sich Renaissance-Häuser mit Barocktüren hier, auch mit Erkern wie u. a das Haus Marktstraße 9. Dieses nannte man auch Haus des Muselmanns. Im Haus Marktstraße 14 lebte Bonaventura Genelli. Eine Gedenktafel weist darauf hin. Die teilweise großflächige Neubebauung hatte ihre Ursache in den Luftangriffen auf Weimar und damit erfolgter Totalzerstörung. Die Marktstraße 20, ein ehemaliges Lichtspieltheater von 1906, verschwand allerdings erst 2014 von der Bildfläche. Die gesamte Marktstraße steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles).

Auszug des Wikipedia-Artikels Marktstraße (Weimar) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Marktstraße (Weimar)
Marktstraße,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.97991 ° E 11.32875 °
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Adresse

Marktstraße 6
99423 , Altstadt
Thüringen, Deutschland
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Marktstraße in Weimar
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Haus des Muselmanns
Haus des Muselmanns

Das Haus des Muselmanns ist eines der ältesten Häuser in der Marktstraße 9 in Weimar, das schon seit 1542 in dem Steuerregister aufzufinden ist. Als häufig wechselnde Eigentümer erschienen Tuchscherer, Fleischer, Strumpfhändler bzw. Kammersekretär. Auffällig ist der reichverzierte Erker, dessen namensgebendes Detail allerdings wohl später angebracht wurde. Auch der Erker selbst stammt wahrscheinlich nicht aus der Erbauungszeit des Hauses. Der Türkenkopf auf dem Konsolstein weist auf einen Eigentümer hin namens „August Muselmann“, der laut Hannelore Henze und Ilse-Sibylle Stapff türkischer Abstammung war. Hinsichtlich dieses August Muselmann machten die beiden noch einige biographische Angaben. Er war demnach Perückenmacher, der es in Weimar zu Reichtum brachte und dieses Haus sich schließlich leisten konnte. Außerdem war er Lakai, Kaufmann und Stadtleutnant. Seinen ursprünglichen Namen kennt man nicht. Doch kam dieser Mann als etwa siebenjähriges Kind (1660–1664) im türkischen Krieg in Ungarn in deutsche bzw. kaiserliche Hände und fiel durch seine golddurchwirkte Kleidung auf. In Sondershausen bekam es seine evangelische Taufe auf den Namen Heinrich August Muselmann, da das Kind die Vornamen der Taufpaten bekam. Der Fürst von Sondershausen bekam den Jungen als Geschenk, gab ihn jedoch weiter an den Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (1662–1728). Das Haus konnte Muselmann schließlich 1722 für 1000 Gulden erwerben. Nach seinem Tode wechselten wieder oft die Besitzer. So war es im Besitz u. a. des Hofkonditors Preller, dem Vater des Malers Friedrich Preller der Ältere und ab 1905 des Tabakhändlers Richard Eismann, der das Haus um eine Etage aufstocken und im Schlussstein seine Initialen und das Baujahr anbringen ließ, die aber wegen der Übertünchung nicht mehr lesbar ist. Die zum Wohnteil führende Barocktür ist noch erhalten. Der Schlussstein über der Eingangstür zeigt die Hausnummer 9. Das Gebäude steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).

Altstadt (Weimar)
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