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Sächsischer Hof (Weimar)

Ersterwähnung 1429Gasthaus in ThüringenKulturdenkmal in WeimarRenaissancebauwerk in Weimar
Weimar 2016 09 22 Sächsischer Hof (001)
Weimar 2016 09 22 Sächsischer Hof (001)

Der als Sächsischer Hof bezeichnete Gasthof befindet sich in Weimar am Herderplatz zwischen Rittergasse und Eisfeld. Er selbst trägt die Hausnummer Eisfeld 12. Er ist eines der ältesten Gebäude Weimars. Erstmals wurde er 1429 anlässlich eines Besitzerwechsels vom Deutschritterorden zu den Grafen von Schwarzburg erwähnt. Zeitweilig hieß er daher auch „Schwarzburger Hof“. Im Jahre 1809 kaufte der herzogliche Mundkoch François Le Goullon dieses Haus und eröffnete 1810 darin unter dem Namen „Hotel de Saxe“ eine Gaststätte. In diesem Gebäude hatte nach seiner Ankunft in Weimar Johann Wolfgang Goethe vom 7. November 1775 bis zum 18. März 1776 seinen ersten Wohnsitz bei der Familie von Kalb. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der würfelförmige Teil mit dem Renaissancegiebel zum Herderplatz hin wurde Anfang der 1950er Jahre originalgetreu wieder aufgebaut, der rückwärtige Teil jedoch als Neubau ausgeführt. Die Umbenennung in Sächsischer Hof erfolgte 1870. Für den herzoglichen Mundkoch de Goullon wurde am Sächsischen Hof eine Gedenktafel angebracht. Der Sächsische Hof besitzt einen Biergarten und bietet Übernachtungsmöglichkeiten. Der gesamte Herderplatz steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles). Damit ist auch der Sächsische Hof inbegriffen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Sächsischer Hof (Weimar) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Sächsischer Hof (Weimar)
Rittergasse,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.9806353 ° E 11.3287122 °
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Adresse

Rittergasse 3
99423 , Altstadt
Thüringen, Deutschland
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Weimar 2016 09 22 Sächsischer Hof (001)
Weimar 2016 09 22 Sächsischer Hof (001)
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Herders Wohnhaus
Herders Wohnhaus

Das ehemalige Wohnhaus Herder des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder liegt im Zentrum der Altstadt von Weimar am Herderplatz 8, links hinter der Stadtkirche St. Peter und Paul, kurz „Herderkirche“ genannt, in der er bis zu seinem Tode als Oberpfarrer und Generalsuperintendent des Herzogtums Sachsen-Weimar arbeitete. Durch die etwas versteckte Lage im Schatten der Stadtkirche, auf einem unscheinbaren Eckgrundstück des Platzes, erfährt das im Jahre 1726/27 im Barockstil umgestaltete Wohnhaus des Schriftstellers kaum Aufmerksamkeit. Dennoch gehört es seit 1998 als eine von drei Weimarer Herderstätten zum UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“. Herder bewohnte dieses Haus 27 Jahre lang zusammen mit seiner Familie seit dem Jahr 1776, in welchem er durch Goethes Fürsprache von Herzog Carl August nach Weimar berufen wurde, bis zu seinem Tod am 18. Dezember 1803. Seine Familie wurde in Weimar schnell größer, sechs seiner insgesamt acht Kinder wurden in diesem Wohnhaus geboren. Der Schriftsteller und Theaterintendant Franz von Dingelstedt (1814–1881) hatte 1850 Gelegenheit, das damals noch vorhandene Arbeitszimmer Herders zu sehen und verriet in seinen Aufzeichnungen: „Am Fenster ... steht ein Schreibpult, morsch, wackelig und nieder ... ein paar Federn, ... und ein viel gebrauchtes Kaffeebrett. Alles unendlich einfach, für ein modernes Auge beinahe ärmlich zu nennen.“Der sich hinter dem Pfarrhaus erstreckende Hausgarten mit Brunnen, Blumen, Obstbäumen, Beerensträuchern und Gemüsebeeten lag Herder besonders am Herzen. Hier hatte er zu jener Zeit die Wegeführung und Bepflanzung nach seinen Vorstellungen gestalten können. Auf Grundlage seiner Briefe und Gedichte und mit Hilfe eines alten Stadtplans konnte der Herdergarten zusammen mit dem 1846 umgebauten Gartenhäuschen im Jahr 1994, anlässlich des 250. Geburtstages Johann Gottfried Herders, rekonstruiert werden. Der Garten darf im Gegensatz zum Haus, das auch heute noch als Sitz des Superintendenten dient, betreten werden. Eine Gedenktafel über dem Eingangstor kennzeichnet Herders ehemalige Amtswohnung. Im Erdgeschoss des historischen Wohnhauses befindet sich seit April 2005 ein kleiner Kirchenladen, zu dem auch ein Café im Herderhof gehört. Am Westgiebel des Gebäudes steht in großen Lettern Herders Ausspruch: „Das Christentum ist Freiheit und Freude“.

Haus des Muselmanns
Haus des Muselmanns

Das Haus des Muselmanns ist eines der ältesten Häuser in der Marktstraße 9 in Weimar, das schon seit 1542 in dem Steuerregister aufzufinden ist. Als häufig wechselnde Eigentümer erschienen Tuchscherer, Fleischer, Strumpfhändler bzw. Kammersekretär. Auffällig ist der reichverzierte Erker, dessen namensgebendes Detail allerdings wohl später angebracht wurde. Auch der Erker selbst stammt wahrscheinlich nicht aus der Erbauungszeit des Hauses. Der Türkenkopf auf dem Konsolstein weist auf einen Eigentümer hin namens „August Muselmann“, der laut Hannelore Henze und Ilse-Sibylle Stapff türkischer Abstammung war. Hinsichtlich dieses August Muselmann machten die beiden noch einige biographische Angaben. Er war demnach Perückenmacher, der es in Weimar zu Reichtum brachte und dieses Haus sich schließlich leisten konnte. Außerdem war er Lakai, Kaufmann und Stadtleutnant. Seinen ursprünglichen Namen kennt man nicht. Doch kam dieser Mann als etwa siebenjähriges Kind (1660–1664) im türkischen Krieg in Ungarn in deutsche bzw. kaiserliche Hände und fiel durch seine golddurchwirkte Kleidung auf. In Sondershausen bekam es seine evangelische Taufe auf den Namen Heinrich August Muselmann, da das Kind die Vornamen der Taufpaten bekam. Der Fürst von Sondershausen bekam den Jungen als Geschenk, gab ihn jedoch weiter an den Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (1662–1728). Das Haus konnte Muselmann schließlich 1722 für 1000 Gulden erwerben. Nach seinem Tode wechselten wieder oft die Besitzer. So war es im Besitz u. a. des Hofkonditors Preller, dem Vater des Malers Friedrich Preller der Ältere und ab 1905 des Tabakhändlers Richard Eismann, der das Haus um eine Etage aufstocken und im Schlussstein seine Initialen und das Baujahr anbringen ließ, die aber wegen der Übertünchung nicht mehr lesbar ist. Die zum Wohnteil führende Barocktür ist noch erhalten. Der Schlussstein über der Eingangstür zeigt die Hausnummer 9. Das Gebäude steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).