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Burgruine Treuenstein

Baudenkmal in BozenBurg in BozenBurg in EuropaBurgruine in SüdtirolErbaut im 13. Jahrhundert
Geschichte Bozens
Gescheibter Turm von Südwesten
Gescheibter Turm von Südwesten

Die Burgruine Treuenstein (auch Troyenstein oder Trojenstein) ist der Überrest einer im 13. Jahrhundert erbauten Burg. Sie erhebt sich am Nordrand der Stadt Bozen, im Stadtteil Gries, unmittelbar am Fagenbach an der neuen Landesstraße (bzw. dem alten, über den Ansitz Rundenstein und St. Georgen führenden Höhenweg) nach Jenesien sowie nahe dem Ausgang des Sarntals gelegen. Komplett erhalten ist nur noch der sehr schlanke, hohe Rundturm, der sogenannte Gscheibte Turm, der bereits 1497 in einer Wasserschutzverordnung König Maximilians I. als „zum Scheyblingen thurn“ urkundlich bezeugt ist. Der Rundturm mit nur etwa drei Meter Innendurchmesser wird von Schwalbenschwanzzinnen gekrönt und war nicht langfristig bewohnbar. Der rundbogige Hocheinstieg befindet sich in etwa acht Metern Höhe. Ansonsten sind nur die dem Hl. Oswald geweihte Burgkapelle (mit einem Bildnis der Kummernuss) und Reste der ehemaligen Ringmauer von der ursprünglichen Anlage erhalten. Erbaut wurde die Burg durch die Herren von Treuenstein, die mit Konrad von Treuenstein urkundlich 1231 erstmals erwähnt werden und zum Geschlecht der Severs-Walbenstein aus der Ministerialität der Grafen von Eppan oder der Bischöfe von Trient zählen; auf sie folgten die jüngeren Treuenstein(er), die aus der Deszendenz des Bozner Bürgers Lantfried stammen. Ein Mitglied dieser Familie, Erhart Treuensteiner, widmete 1426 der Oswaldkapelle ein auf Pergament geschriebenes Graduale-Kyriale-Antiphonar, das sich heute unter den Beständen des Kapuzinerklosters Brixen befindet. 1565 wurde die Burg Cyriak von Troyer-Gießbach als Lehen überlassen. Der etwas unterhalb des Bergfrieds befindliche Ansitz in neogotischen Bauformen des Tudorstils ist ein 1862 nach Plänen von Sebastian Altmann entstandener Umbau eines alten, zur Anlage gehörenden Gehöfts. Das Ensemble wurde 1929 von der Bozner Familie Mayr erworben und befindet sich seither im Familienbesitz Mayr-Drechsel. Unterhalb des Ansitzes befindet sich die Villa Fortuna, Geburtsort des Schriftstellers Franz Tumler. Oberhalb von Treuenstein befand sich seit der Zeit um 1700 eine vom Bozner Hilarion Maier begründete Einsiedelei; 1706 durch einen Brand zerstört, ließ sie Franz Anton Graf Trojer neu erbauen und im selben Jahr auch ein Kirchlein zu Ehren des Hl. Kreuzes und der Maria Magdalena durch den Trienter Bischof weihen. Die Anlage verfiel nach ihrer Säkularisation 1788 allmählich, so dass heute nur noch Mauerreste davon zeugen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Burgruine Treuenstein (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Burgruine Treuenstein
Jenesier Weg, Bozen Gries-Quirein

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N 46.511443 ° E 11.346621 °
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Torre Druso - Gscheibter Turm

Jenesier Weg
39100 Bozen, Gries-Quirein
Trentino-Südtirol, Italien
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Gescheibter Turm von Südwesten
Gescheibter Turm von Südwesten
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In der Umgebung

St. Georgen (Gries)
St. Georgen (Gries)

Die St.-Georgs-Kirche (auch St. Georg am Kofel im Sand oder St. Georgen) ist ein spätmittelalterlicher Kirchenbau in Südtirol, gelegen auf einer Höhe von 593 m s.l.m. in verebneter Hanglage an der Berglehne von Gries, einem Stadtteil von Bozen, im dortigen Viertel Sand. Südwestlich grenzt St. Georgen, getrennt durch die Fagenbachschlucht, an die Höhen des Guntschnabergs. Der Bau ist erstmals in einer Gerichtsurkunde des Hochstifts Freising vom 3. Dezember 1165 als „sanctus Ieorius“ genannt. Die Kirche wird auch im Gesamttiroler Urbar Graf Meinhards II. von 1288 als „pei sand Georien“ erwähnt, da der Landesfürst hier über abgabenpflichtigen Besitz verfügte. Im Jahr 1417 werden die Kirche und die aus mehreren Höfen gebildete umliegende Siedlung als „sand Jörgen“ bezeichnet. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheint mit Urban am Stain (Steinbauer im Sand) ein eigener Viertelhauptmann von St. Georgen, der zugleich als landesfürstlicher Steuereinnehmer fungiert. Die Kirche ist im Atlas Tyrolensis von 1774 als S. Georg genannt. Der Turm mit Triforienfenstern stammt aus der Zeit um 1300, dessen gemauerter Spitzhelm aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Das Langhaus wurde um 1400 errichtet. Der dreiseitige Chorschluss ist mit einem sechsarmigen Rippengewölbe versehen, das Schiff mit einem Kreuzrippengewölbe. An der südlichen Außenwand befinden sich skulptierte Konsolen mit Baldachinen. Im Aufsatz des neugotischen Flügelaltars befindet sich eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Marienstatue mit dem Christkind. Im bekannten Greifenstein-Lied Oswalds von Wolkenstein (KL 85), das – in der literarischen Tradition eines Scheltlieds – auf die Belagerung von Burg Greifenstein im Frühjahr 1418 Bezug nimmt, werden die Bauern von St. Georgen als gepawren von Sant Jörgen, die ganz gemaine, die hetten uns gesworen falsch unraine herabgewürdigt.Aus den Jahren 1597 bis 1807 sind 79 Rechnungsbücher von St. Georgen im Stadtarchiv Bozen überliefert (Hss. 1091–1170), die von den jeweiligen Kirchpröpsten geführt wurden. Seitlich abgesetzt neben dem Kirchhügel befindet sich der Weinhof Messner, dessen Bauleute früher auch die Kirchpropst- und Mesnerdienste versahen. Die Kirche wurde 1977 unter Denkmalschutz gestellt. Das Viertel Sand bzw. St. Georgen ist von Einzelhöfen geprägt, die großteils Wein- und Obstbau betreiben. Dazu rechnen Glöss, Messner, Kofler auf Ceslar, Unterfichtmann, Steinbauer, Toll, Prötsch, Steger und Baumann.

Ansitz Klebenstein
Ansitz Klebenstein

Der Ansitz Klebenstein, oft auch Schloss genannt, befindet sich in Bozen in Südtirol. Den Kern der Anlage bildet ein mittelalterlicher Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, der ursprünglich Karnol hieß. Der Turm entstand an einer Wegkreuzung der Straße von Bozen ins Sarntal und von Jenesien nach Gries und Moritzing. An der Stelle des Turmes führte schon sehr früh eine Brücke über die Talfer. Im Verlauf des 14. bis 16. Jahrhunderts wurde die Anlage mehrfach zu einem Ansitz erweitert, unter anderem um eine Kapelle und mehrere Wohntrakte. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie allerdings erst um 1900. Nach den schon im Jahr 1422/26 in den Kirchpropstrechnungen der Grieser Marienpfarrkirche mit Adam von Clewenstain bezeugten Besitzern von Klebenstein wurde der Ansitz später benannt. Im 19. Jahrhundert war das Anwesen Sitz der Herren von Kofler, die auch das nahe gelegene Schloss Runkelstein verwalteten. Sehenswert ist die kleine barocke St.-Anton-Kirche, die zur Anlage gehört. Die Häuser rund um den Ansitz Klebenstein und dem nahegelegenen Rendelstein bis zu den Füßen von Schloss Runkelstein gehören zum Bozner Stadtteil St. Anton, dessen Name auf die barocke St.-Antonius-Kapelle beim Schloss Klebenstein zurückgeht. Beim Ansitz enden zwei Promenaden: die Talfer-Promenade oder Bozner Wassermauer und die St.-Oswald-Promenade. Unterhalb von Klebenstein nimmt der heute gedeckte Mühlbach, eine künstliche Ableitung der Talfer, seinen Ausgang.

Rendelstein
Rendelstein

Rendelstein (auch „Gschlössl“ genannt) ist ein seit 1953 denkmalgeschütztes Gebäude im Bozner Stadtteil St. Anton in Südtirol. Die Burg Rendelstein entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als befestigter Wohnturm im Umfeld der Burg Runkelstein nahe der Talfer an der Straße vom Sarntal nach Bozen. Ersturkundlich erwähnt wurde sie um 1278 als „Rennilstein“ im Urbar von Stift Neustift bei Brixen. Die darauf sitzenden Ministerialen sind urkundlich erstmals 1294 mit Schwiker von „Renlistein“ fassbar. 1306 wird ein Kunzlin von „Reinlistain“ mit Burg und Turm Rendelstein vom Stift Neustift belehnt. Über Jahrhunderte war die Burg – meist mit dem benachbarten Ansitz Klebenstein – in wechselndem adeligen Besitz, im 14. Jahrhundert gehörte sie etwa der Familie Vintler, später den Hueppher und den Grafen Troyer. Das heutige, eher unscheinbare Aussehen bekam das Gebäude erst in jüngerer Zeit. Nach einem Brand wurde der Turm 1859 unter seinem Besitzer Franz Anton von Kofler, dem Präsidenten der Bozner Handelskammer, abgetragen und der ganze Bau unter ein einheitliches Dach gebracht. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammt ein Zubau an der Ostseite. Neben einem quadergerahmten Rundbogentor weisen vor allem das romanische Sichtmauerwerk und Teile des ehemaligen Burghofes auf die einstige Burg Rendelstein hin. Im Trakt des ehemaligen Gasthauses Gschlössl befindet sich jetzt der Waldorfkindergarten.