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Mühlbach (Talfer)

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Geschichte BozensKanal in EuropaKanal in Italien

Der Mühlbach in Bozen (Südtirol) ist ein kanalisierter, früher offen verlaufender und heute unterirdischer Mühlkanal, der eine linke Ableitung der Talfer bildet. Er spielte für die wirtschaftliche Entwicklung Bozens vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert hinein eine wichtige Rolle. Der Mühlbach nimmt seinen Ausgang unterhalb von Schloss Klebenstein bei der heutigen Kraftwerksanlage Rendlstain (bzw. der früheren Baumwollspinnerei Kofler-Herrmann) und durchquert das Stadtgebiet von Nord nach Süd. Die Wasserader verläuft durch das sogenannte Dorf und St. Johann und zieht sich dann der Mühlgasse und der Gerbergasse entlang, um schließlich in den Eisack zu münden.Der seit dem Spätmittelalter bezeugte künstliche Bachlauf diente ursprünglich dazu, Brauchwasser in den Innenstadtbereich zu führen, das System der offenen Wasserläufe der Stadt (Wieren, Ritschen) zu speisen und die zahlreichen Getreidemühlen und Handwerksbetriebe (Gerber, Schmiede) mit mechanischer Energie zu versorgen. Der Mühlbach ist 1378 als Gærbpach und 1452 als der gemain Mülpach urkundlich genannt. Aus dem Jahr 1412 ist die Lagezeichnung auserhalm Poczen am Mulpach under dem stainerm prüklein, do man get an die czolstang überliefert.

Auszug des Wikipedia-Artikels Mühlbach (Talfer) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Mühlbach (Talfer)
Sankt-Anton-Straße, Bozen Zentrum-Bozner Boden-Rentsch

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Breitengrad Längengrad
N 46.511901 ° E 11.351911 °
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Adresse

Sankt-Anton-Straße 16
39100 Bozen, Zentrum-Bozner Boden-Rentsch
Trentino-Südtirol, Italien
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In der Umgebung

Ansitz Klebenstein
Ansitz Klebenstein

Der Ansitz Klebenstein, oft auch Schloss genannt, befindet sich in Bozen in Südtirol. Den Kern der Anlage bildet ein mittelalterlicher Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, der ursprünglich Karnol hieß. Der Turm entstand an einer Wegkreuzung der Straße von Bozen ins Sarntal und von Jenesien nach Gries und Moritzing. An der Stelle des Turmes führte schon sehr früh eine Brücke über die Talfer. Im Verlauf des 14. bis 16. Jahrhunderts wurde die Anlage mehrfach zu einem Ansitz erweitert, unter anderem um eine Kapelle und mehrere Wohntrakte. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie allerdings erst um 1900. Nach den schon im Jahr 1422/26 in den Kirchpropstrechnungen der Grieser Marienpfarrkirche mit Adam von Clewenstain bezeugten Besitzern von Klebenstein wurde der Ansitz später benannt. Im 19. Jahrhundert war das Anwesen Sitz der Herren von Kofler, die auch das nahe gelegene Schloss Runkelstein verwalteten. Sehenswert ist die kleine barocke St.-Anton-Kirche, die zur Anlage gehört. Die Häuser rund um den Ansitz Klebenstein und dem nahegelegenen Rendelstein bis zu den Füßen von Schloss Runkelstein gehören zum Bozner Stadtteil St. Anton, dessen Name auf die barocke St.-Antonius-Kapelle beim Schloss Klebenstein zurückgeht. Beim Ansitz enden zwei Promenaden: die Talfer-Promenade oder Bozner Wassermauer und die St.-Oswald-Promenade. Unterhalb von Klebenstein nimmt der heute gedeckte Mühlbach, eine künstliche Ableitung der Talfer, seinen Ausgang.

Rendelstein
Rendelstein

Rendelstein (auch „Gschlössl“ genannt) ist ein seit 1953 denkmalgeschütztes Gebäude im Bozner Stadtteil St. Anton in Südtirol. Die Burg Rendelstein entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als befestigter Wohnturm im Umfeld der Burg Runkelstein nahe der Talfer an der Straße vom Sarntal nach Bozen. Ersturkundlich erwähnt wurde sie um 1278 als „Rennilstein“ im Urbar von Stift Neustift bei Brixen. Die darauf sitzenden Ministerialen sind urkundlich erstmals 1294 mit Schwiker von „Renlistein“ fassbar. 1306 wird ein Kunzlin von „Reinlistain“ mit Burg und Turm Rendelstein vom Stift Neustift belehnt. Über Jahrhunderte war die Burg – meist mit dem benachbarten Ansitz Klebenstein – in wechselndem adeligen Besitz, im 14. Jahrhundert gehörte sie etwa der Familie Vintler, später den Hueppher und den Grafen Troyer. Das heutige, eher unscheinbare Aussehen bekam das Gebäude erst in jüngerer Zeit. Nach einem Brand wurde der Turm 1859 unter seinem Besitzer Franz Anton von Kofler, dem Präsidenten der Bozner Handelskammer, abgetragen und der ganze Bau unter ein einheitliches Dach gebracht. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammt ein Zubau an der Ostseite. Neben einem quadergerahmten Rundbogentor weisen vor allem das romanische Sichtmauerwerk und Teile des ehemaligen Burghofes auf die einstige Burg Rendelstein hin. Im Trakt des ehemaligen Gasthauses Gschlössl befindet sich jetzt der Waldorfkindergarten.

St. Peter auf Karnol
St. Peter auf Karnol

St. Peter auf Karnol ist ein Südtiroler spätmittelalterlicher Kirchenbau im Weiler St. Peter, einem Stadtteil von Bozen in der ehemaligen Landgemeinde Zwölfmalgreien. Die Kirche befindet sich in erhöhter Talrandlange auf den Ausläufern des Rittner Bergs, unmittelbar oberhalb des Stachlhofs. Der romanische Bestand, im Jahr 1213 als „ecclesia sancti Petri“ in einer Urkunde Graf Alberts III. von Tirol erwähnt, wurde im 15. Jahrhundert als einfacher, tonnengewölbter Bau mit Rundapsis, Spitzturm und einer Seitenkapelle mit Spitzbogenfenstern und Kreuzgratgewölbe vergrößert. Die romanisierende Fassadengestaltung stammt aus dem 19. Jahrhundert. 1288 wird die Kirche im landesfürstlichen Gesamturbar Graf Meinhards II. von Tirol-Görz als „sand Pêter“ genannt. 1295 ist ein Weinhof „ad Curnol ad sanctum Petrum“ im Register des Bozner Notars Jakob Tugehenn belegt. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheint mit Ulrich Rueb ein eigener Viertelhauptmann „zu sand Peter auf Karnol“, der zugleich als landesfürstlicher Steuereinnehmer fungiert.Der neuromanische Nischenaltar wurde von Josef Überbacher geschnitzt, die Statuen von ca. 1880 wurden von Anton Kob gefertigt. Aus den Jahren 1603 bis 1806 sind 69 Rechnungsbücher von St. Peter auf Karnol im Stadtarchiv Bozen überliefert (Hss. 1251–1320), die von den jeweiligen Kirchpröpsten geführt wurden.Die Kirche wurde 1977 unter Denkmalschutz gestellt.

Burgruine Treuenstein
Burgruine Treuenstein

Die Burgruine Treuenstein (auch Troyenstein oder Trojenstein) ist der Überrest einer im 13. Jahrhundert erbauten Burg. Sie erhebt sich am Nordrand der Stadt Bozen, im Stadtteil Gries, unmittelbar am Fagenbach an der neuen Landesstraße (bzw. dem alten, über den Ansitz Rundenstein und St. Georgen führenden Höhenweg) nach Jenesien sowie nahe dem Ausgang des Sarntals gelegen. Komplett erhalten ist nur noch der sehr schlanke, hohe Rundturm, der sogenannte Gscheibte Turm, der bereits 1497 in einer Wasserschutzverordnung König Maximilians I. als „zum Scheyblingen thurn“ urkundlich bezeugt ist. Der Rundturm mit nur etwa drei Meter Innendurchmesser wird von Schwalbenschwanzzinnen gekrönt und war nicht langfristig bewohnbar. Der rundbogige Hocheinstieg befindet sich in etwa acht Metern Höhe. Ansonsten sind nur die dem Hl. Oswald geweihte Burgkapelle (mit einem Bildnis der Kummernuss) und Reste der ehemaligen Ringmauer von der ursprünglichen Anlage erhalten. Erbaut wurde die Burg durch die Herren von Treuenstein, die mit Konrad von Treuenstein urkundlich 1231 erstmals erwähnt werden und zum Geschlecht der Severs-Walbenstein aus der Ministerialität der Grafen von Eppan oder der Bischöfe von Trient zählen; auf sie folgten die jüngeren Treuenstein(er), die aus der Deszendenz des Bozner Bürgers Lantfried stammen. Ein Mitglied dieser Familie, Erhart Treuensteiner, widmete 1426 der Oswaldkapelle ein auf Pergament geschriebenes Graduale-Kyriale-Antiphonar, das sich heute unter den Beständen des Kapuzinerklosters Brixen befindet. 1565 wurde die Burg Cyriak von Troyer-Gießbach als Lehen überlassen. Der etwas unterhalb des Bergfrieds befindliche Ansitz in neogotischen Bauformen des Tudorstils ist ein 1862 nach Plänen von Sebastian Altmann entstandener Umbau eines alten, zur Anlage gehörenden Gehöfts. Das Ensemble wurde 1929 von der Bozner Familie Mayr erworben und befindet sich seither im Familienbesitz Mayr-Drechsel. Unterhalb des Ansitzes befindet sich die Villa Fortuna, Geburtsort des Schriftstellers Franz Tumler. Oberhalb von Treuenstein befand sich seit der Zeit um 1700 eine vom Bozner Hilarion Maier begründete Einsiedelei; 1706 durch einen Brand zerstört, ließ sie Franz Anton Graf Trojer neu erbauen und im selben Jahr auch ein Kirchlein zu Ehren des Hl. Kreuzes und der Maria Magdalena durch den Trienter Bischof weihen. Die Anlage verfiel nach ihrer Säkularisation 1788 allmählich, so dass heute nur noch Mauerreste davon zeugen.