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Atzwang

Ersterwähnung 1242Fraktion in SüdtirolOrt am EisackOrt in SüdtirolRitten (Gemeinde)
Parish church Atzwang
Parish church Atzwang

Atzwang (italienisch Campodazzo) ist ein Dorf mit rund 40 Einwohnern in Südtirol und eine Fraktion der Gemeinde Ritten. Atzwang nimmt eine kleine Weitung des südlichen, hier vom Eisack schluchtartig ausgeformten Eisacktals ein. Die wenigen Häuser befinden sich auf der westlichen, orographisch rechten Talseite am Fuß des Ritten. Die Örtlichkeit ist ersturkundlich in der Imbreviatur des Bozner Notars Jakob Haas im Jahr 1242 als Azzewanch genannt. Das Toponym bedeutet „Wiese eines Azzo“. In einer Traditionsnotiz des Hochstifts Brixen von ca. 1270/80 ist eine Irmgard von Lengstein, Gattin des Eblin de Azwange, bezeugt. Im Jahr 1288 ist ein hof ze Atzwanch im landesfürstlichen Gesamturbar von Herzog Meinhard II. von Kärnten-Tirol ausgewiesen.Die Brennerstaatsstraße führt durch den Ort. Einst bestand hier auch eine Haltestelle der Brennerbahn, seit der Inbetriebnahme des Schlerntunnels verläuft diese jedoch im Berg auf der anderen, östlichen Talseite. Die alte Bahntrasse ist nun Teil der Radroute 1 „Brenner–Salurn“. Nach Atzwang benannt ist auch ein Viadukt der Brennerautobahn, der allerdings auf der gegenüberliegenden Talseite im Gemeindegebiet von Völs am Schlern steht. In der kleinen Ortschaft gibt es eine beträchtliche Anzahl denkmalgeschützter Gebäude, darunter der um 1550 von Johann von Atzwanger, dem Zöllner und Postmeister von Kollmann, erbaute Ansitz Hochatzwang, das Gasthaus Schwarzer Adler, die Atzwanger Brücke über den Eisack und die Pfarrkirche St. Josef.

Auszug des Wikipedia-Artikels Atzwang (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 46.5337541 ° E 11.4921109 °
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Adresse

SS12
39040 Ritten
Trentino-Südtirol, Italien
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Parish church Atzwang
Parish church Atzwang
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In der Umgebung

St. Peter am Bichl (Völs)

Die 1371 erstmals erwähnte Kirche St. Peter am Bichl steht auf einem seit der älteren Bronzezeit besiedelten Hügel westlich des Ortszentrums von Völs, einer Gemeinde Südtirols. Das Langhaus, die Apsis und der untere Teil des Turmes stammen aus dem 13. Jahrhundert. 1498 begannen Umbauarbeiten zu spätgotischen Formen mit einem Netzrippengewölbe statt der ursprünglichen Holzdecke. Dadurch wurden die Dachneigung steiler und beide Giebel erhöht. Das ebenfalls veränderte Südportal aus rötlichem Sandstein zeigt über der Tür zu beiden Seiten der gekreuzten Petrusschlüssel die Wappen der Familien Thun und Firmian, entsprechend den beiden Ehefrauen Regina von Thun und Katharina von Firmian des Leonhard des Älteren von Völs. Der 1510 vermutlich anlässlich des Endes der Umbauarbeiten gestiftete Flügelaltar ist aus Sicherheitsgründen im Pfarrmuseum ausgestellt. In der Predella ist auf goldenem Untergrund links die heilige Katharina, rechts die heilige Barbara zu sehen. Das ursprünglich die Mitte einnehmende Relief der Anna selbdritt wurde an der Wende zum 20. Jahrhundert verkauft und durch eine Kopie ersetzt, die wiederum 1937 gestohlen wurde. Die Flügel zeigen im geschlossenen Zustand eine Verkündigung mit dem Engel mit Spruchband und Hirtenstab links und Maria am Betpult rechts. Die Innenseiten der Flügel zeigen Reliefs des hl. Paulus links und des hl. Andreas rechts. Im Schrein ist der Kirchenpatron mit Tiara und Buch flankiert von den beiden Johannes zu sehen. Eine Kanzel (um 1600) an der Nordwand und die gleichzeitig herausgebrochenen Langhausfenster sind die letzten baulichen Veränderungen im Kirchenschiff. Das Dach des Turmes mit dem Krüppelwalmdach stammt allerdings erst aus dem Jahr 1862 als Ersatz für das durch einen Blitzschlag zerstörte Original.

St. Michael (Völs)
St. Michael (Völs)

St. Michael am Friedhof ist eine Kapelle am Friedhof der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Völs. Der Bau ist in zwei Geschosse unterteilt. Unten befindet sich das ursprüngliche Beinhaus, oben ein Kultraum, im Westen schließt das Gebäude mit einer Glockenmauer ab. Die Kapelle wurde in der Bauzeit der zweiten Pfarrkirche, also im 12. Jahrhundert, errichtet. Aus dieser Zeit stammt die Rundapsis, die markant an der Ostfassade hervorsteht, andere Bauelemente wie die beiden Rundbogenfenster wurden aber vermutlich erst zu späterer Zeit vermauert. Im Dorfbrand von 1440 wurde das Gebäude beschädigt, aber sehr schnell wieder instand gesetzt. Die alte Holzdecke des Obergeschosses wurde dabei durch ein spätgotisches Sterngewölbe mit Rippen ersetzt. 1724 wurde auf Anordnung der kirchlichen Obrigkeit die Gruft aufgebrochen und, nachdem man die Gebeine entfernt hatte, zu einer Totenkapelle umgestaltet. Die Wände wurden mit barocken Motiven ausgemalt: Ein Tod, der Pfeile schießt, Chronos mit Stundenglas und Sense, sowie mehrere Bußsprüche und eine große Pietà. Die Oberkapelle, die im 20. Jahrhundert als Abstellraum und kurzzeitig als Theatersaal diente, gab im Zuge der Restaurierung 1979 einige Kunstwerke frei. An der Ostwand fand man Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert. Sie stellen die Verkündigung Mariens dar: Maria sitzt an einem Lesepult, während Gabriel sie segnet und Gottvater das Jesuskind aus seinen Armen in ihre Richtung entlässt. Die Szene wird von 6 Heiligen begleitet, die jedoch vom später hinzugefügten Gewölbe teilweise verdeckt werden. Heute befindet sich im Obergeschoss das Völser Pfarrmuseum, das erste Pfarrmuseum Südtirols. An der Nordfassade befindet sich ein 1980 entdecktes Wandbild, das älteste bisher bekannte in Völs. Das Fresko aus dem 14. Jahrhundert stellt die Anbetung der Könige dar, ein in der Gegend sehr beliebtes Motiv. Die Szene zeigt von links nach rechts Josef, der ein bisschen abseits steht, Maria mit Kind, die drei Weisen, einen Diener mit Pferd, sowie einen nicht näher bestimmten Heiligen. Gleichwohl das Fresko technisch gut gemalt wurde, ist es sehr schlecht erhalten.