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Kardaun

Ersterwähnung 1190Fraktion in SüdtirolKarneidOrt am EisackOrt in Südtirol
Rosengarten, general view, Tyrol, Austro Hungary LCCN2002711852
Rosengarten, general view, Tyrol, Austro Hungary LCCN2002711852

Kardaun (italienisch Cardano) ist ein Dorf in Südtirol sowie eine Fraktion und der Sitz der Gemeinde Karneid. Kardaun hat rund 500 Einwohner und liegt im äußersten Nordwesten des Gemeindegebiets an der Grenze zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen (genauer zu den Stadtteilen Kampill und Leitach). Kardaun ist mit 300 m s.l.m. das tiefgelegenste Dorf des Eisacktals, das hier seinen schluchtartigen Charakter verliert, ehe es sich im Bozner Talkessel mit dem Etschtal vereint. Bei Kardaun zweigt das Eggental vom Eisacktal Richtung Südosten ab. Der kleine Ortskern liegt im engen Talboden zwischen dem Eisack und dem Kardauner bzw. Eggentaler Bach. In erhöhter Hanglage über dem Ort befinden sich das Dorf Karneid und Burg Karneid. Das Ortsbild von Kardaun ist heute stark von den großen Verkehrsinfrastrukturen bestimmt, die sich von Bozen kommend ins Eisacktal ziehen: die Brennerautobahn, die Brennerstaatsstraße und die Brennerbahn. Knapp östlich des Ortszentrums nimmt die das Eggental erschließende SS 241 ihren Anfang. Zudem führt die Radroute 1 „Brenner–Salurn“ vorbei, die bei Kardaun als Radkunstweg „Augenreise“ gestaltet ist. In Kardaun befinden sich das Rathaus der Gemeinde Karneid, eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe, ein Sozial- und Gesundheitssprengels sowie ein Sozialzentrum mit Behindertenwerkstätte.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kardaun (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Kardaun
Kirchgasse, Salten-Schlern

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 46.4936206 ° E 11.39359 °
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Adresse

Kirchgasse
39053 Salten-Schlern
Trentino-Südtirol, Italien
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Rosengarten, general view, Tyrol, Austro Hungary LCCN2002711852
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In der Umgebung

Leitach
Leitach

Leitach (auch Bozner Leitach, St. Georg, St. Georgen) ist eine Streusiedlung, die sich am Ausgang der Eisackschlucht östlich des Stadtzentrums von Bozen befindet. Sie nimmt auf der orographisch rechten Seite des Eisack – gegenüber von Kardaun – einen Südhang des Rittner Bergs ein. Sie gehörte einst zur Landgemeinde Zwölfmalgreien und liegt heute auf Bozner Gemeindegebiet. Die Örtlichkeit ist ein altes Weinbaugebiet und wird von zahlreichen Weinhöfen bestimmt. Dazu rechnen etwa die Höfe Rieser, Wangger, Trautmann, Mumelter, Partschon, Perl, Baumann und Grel. Mit dem Leitacher wurde traditionell hauptsächlich ein Rotwein hergestellt. Der Weinverkauf der Leitacher Bauern erfolgte in Spätmittelalter und Früher Neuzeit vor dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Leitacher Törl an der Nordseite der Bozner Dompfarrkirche.In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheint mit Jórg Obererlacher ein eigener Viertelhauptmann „zw sand Jórgen im Leitach“, der zugleich als landesfürstlicher Steuereinnehmer fungiert. Die „nachtperschaft im Leitach zu Botzen“ (Nachbarschaft im Bozner Leitach) trat 1525, im Kontext der Tiroler Bauernrevolten, als genossenschaftlich handelnde Dorfgemeinschaft mit an den Tiroler Landesfürsten gerichteten Beschwerden hervor.Alter kirchlicher Mittelpunkt ist das aus dem frühen 13. Jahrhundert stammende und nach den Kriegszerstörungen 1957/58 wieder aufgebaute Kirchlein St. Georg in Wangg. In Leitach liegt auch das 1929 errichtete Wasserkraftwerk Kardaun.

St. Georg in Wangg
St. Georg in Wangg

St. Georg in Wangg ist ein Südtiroler Kirchenbau in Leitach, einem einst zur Landgemeinde Zwölfmalgreien und heute zur Stadtgemeinde Bozen gehörenden Ortsried nahe Kardaun. Die Kirche befindet sich in erhöhter Talrandlange auf einem Weinberghügel über dem Ausgang der Eisackschlucht. Die Kirche wird ersturkundlich in einer Bozner Kaufurkunde vom 2. April 1223 als „ecclesia sancti Georii ... in Banco“ genannt; eine auf derselben Urkunde angebrachte rückseitige Archivnotiz des Bozner Notars Friedrich Schlegel aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts spricht von einem „kheller zu Wank gelegen bey sandt Georgen khirchen“. Im Register des Bozner Notars Jakob Haas von 1242 ist eine Lichtstiftung an der „ecclesia sancti Georii de Banco“ bezeugt. Die Kirche wird im Gesamttiroler Urbar Graf Meinhards II. von 1288 als „ze Panche von Georien“ genannt, da der Landesfürst hier über abgabenpflichtigen Besitz verfügte.Der ursprüngliche, einschiffige Bau mit abgesetztem, gerade abschließenden Chor verfügte über einen Turm, der der ehemaligen Rundapsis aufgesetzt war. Das heute verlorene Apsisfresko von 1473–1474 stammte von den Bozner Malern Bernhard und Jakob. Im Zweiten Weltkrieg wurde die nahe der Brennerbahnlinie gelegene Kirche im Jahr 1944 durch Luftangriffe fast vollständig zerstört und 1957/58 durch einen schlichten Neubau des Architekten Erich Pattis ersetzt. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheint mit Jórg Obererlacher ein eigener Viertelhauptmann „zw sand Jórgen im Leitach“, der zugleich als landesfürstlicher Steuereinnehmer fungiert.Aus den Jahren 1545 bis 1797 sind 87 Rechnungsbücher von St. Georg im Stadtarchiv Bozen überliefert (Hss. 759–857), die von den jeweiligen Kirchpröpsten geführt wurden.