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Friedefürst Stolln

Bergbau (Sächsisches Erzgebirge)Breitenbrunn/Erzgeb.Stillgelegtes Bergwerk in Sachsen

Friedefürst Stolln war ein im 18. und 19. Jahrhundert betriebenes Zinn- und Feldspat-Bergwerk im Bergamtsrevier Johanngeorgenstadt und zuletzt im Bergrevier Schwarzenberg unterhalb des Brandberges bei Erlabrunn nahe dem Steinbach im westlichen Erzgebirge. 1733 ebneten die Bergleute bei den im Schwarzenberger Bergamtsrevier gelegenen Gruben Osterlamm und Friedefürst in Erlabrunn und Fällbach den von den Neu-Jahr-Gewerken am Fällbach angelegten Kunstgraben ein. Dagegen wurde vor der Bergkanzlei am Dresdner Hof geklagt. Die Grube baute auf Zinn und Eisen. Bei der Auffahrung des Tiefen Stollns stieß man 1755 auf Kaolin. Wenig später wurde der Grubenbetrieb aufgegeben und der Stolln fiel ins Freie. 1831 mutete Carl Friedrich Schmidt aus Steinbach die Friedefürst Fundgrube und ließ sich den Stolln verleihen. Zu einer Betriebsaufnahme kam es nicht. 1840 wurde das Grubenfeld an den Wolfgangstolln in Henneberg bei Schwarzenberg/Erzgeb. verliehen. Man trieb einen Querschlag zum alten Stolln und wältigte diesen ab dem Durchschlag auf. Ziel war der Abbau des Kaolins. Es kam zu mehreren Wasserdurchbrüchen aus dem Stolln und alten Grubenbauen. In der Folge wurde das Grubenfeld losgesagt und andere Grubenfelder gemutet. Ab 1868 nannte sich das Unternehmen Friedefürst Erbstolln samt Zubehör und ab 1870 Friedefürst Stolln samt Osterlamm Fundgrube am Hinteren Rabenberg. 1879 wurde die Gewerkschaft aufgelöst.

Auszug des Wikipedia-Artikels Friedefürst Stolln (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Friedefürst Stolln
Beyreutherweg, Breitenbrunn/Erzgebirge

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Breitengrad Längengrad
N 50.475 ° E 12.712 °
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Beyreutherweg 1
08359 Breitenbrunn/Erzgebirge
Sachsen, Deutschland
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In der Umgebung

Lattenschuppe

Lattenschuppe war eine Kobalt- und Zinn-Fundgrube im Bergrevier Johanngeorgenstadt am Hinteren Fastenberg zwischen Johanngeorgenstadt und Erlabrunn, oberhalb des Täumerhauses und des Steinbaches. Die Grube, in der hauptsächlich Kobalt und Zinn abgebaut wurde, war im 18. und 19. Jahrhundert in Betrieb. Der zugehörige Stolln wurde im Steinbachtal bei 685 m NN angeschlagen. Nach 470 m schaart der zinnführende Gang, auf dem der Stolln aufgefahren wurde, an die Ausläufer des Michael Spates an. Auf diesem baute später die 1,5 km westlich liegende Himmelfahrt Fundgrube Wismut ab. Ab 1823 war sie mit der Grube Neu Oberhaus Sachsen am Rabenberg (Erzgebirge) konsolidiert, ab 1826 zusätzlich mit der Fortuna-Fundgrube bei Breitenbrunn/Erzgeb. In der Nähe dieser Gemeinde wurde zusätzlich der Kaltwasser-Stolln angekauft. Die Grube verfügte über ein eigenes Zechenhaus, das jedoch abbrannte. Zusätzlich wurde das Pochwerk der Grube Drei Brüder Gesinnung erworben, das durch Wasser aus dem Überlauf vom Walts-Gotter Pochwerk angetrieben und nach kurzem Gebrauch abgerissen wurde. In der Grube verunglückten der Steiger Johann Christian Leicht sowie die beiden Bergleute Gottlob Friedrich Unger und Carl Heinrich Förster durch einen Schlammdurchbruch während eines Gewitters. Der Stolln ist verbrochen. Von 1674 bis 1688 wurde neben dem Pochwerk der Lattenschuppe-Fundgrube die Christoph Fundgrube betrieben, in der Zinn abgebaut wurde. Der frühere Kunstgraben wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert von der Kellerschleiferei genutzt.