place

Lehmergrund

Geographie (Erzgebirge)Geographie (Johanngeorgenstadt)Tal in Sachsen
Blick in den Lehmergrund
Blick in den Lehmergrund

Der Lehmergrund, ursprünglich Löwner Grund, ist ein vom Bergbau geprägtes Tal im sächsischen Erzgebirge beim Stadtteil Jugel von Johanngeorgenstadt, durch das der Schwefelbach fließt. Der Löwnergrund wurde nach der Fundgrube Goldener Löwe benannt. Daneben gab es den Rothe-Löwen-Stolln. Der Name Lehmergrund wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts auch auf südwestlich anschließenden Talgrund ausgebreitet, durch den der aus Richtung Henneberg kommende Jugelbach fließt und der ursprünglich den Namen Henneberger Grund trug. Dieser Talabschnitt trug noch im 18. Jahrhundert die Bezeichnung Jugelgrund. Überregional bekannt wurde der Lehmergrund durch das schwere Gewitter am 6. Juli 1931, dessen Wassermassen ein Hochwasser auslösten, bei dem erhebliche Schäden in der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg entstanden. Vollkommen zerstört wurde dabei die Pochwäsche der Fundgrube Gotthelf Schaller. Ein weiteres Bergwerk im Lehmergrund war die Getreue Einigkeit. Zu den erhaltenen bergbaulichen Denkmalen im Lehmergrund zählen u. a. der Gegenglück Stolln, der Neu Freiberger Glück Stolln, der Weiße Taube Stolln, die Gabe Gottes (Huthaus) und Reste der Hohneujahrer Pochwäsche.

Auszug des Wikipedia-Artikels Lehmergrund (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.42651 ° E 12.71697 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Lehmergrund

Lehmergrund
08349 , Unterjugel
Sachsen, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Blick in den Lehmergrund
Blick in den Lehmergrund
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Neu Freiberger Glück Stolln
Neu Freiberger Glück Stolln

Der Neu Freiberger Glück Stolln ist eine bergmännische Anlage in Johanngeorgenstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen. Weitere ältere Schreibweisen sind Neu Freybergerglück Stolln, Neu Freybergisch Glück Stolln und Neu Freybergischglücker Stolln. Das Mundloch des Stollns befindet sich im Lehmergrund. Bereits 1698 wurde durch den Freiberger Bürger Georg Zocher eine Grube Freibergisches Glück auf Silber gemutet. Der Betrieb kam aber schon bald zum Erliegen. Da es keine Ortsangabe für diese Grube gibt ist unklar, ob der jetzige Stolln mit der alten Grube identisch ist. Ab 1714 wurde der Stolln Neu Freiberger Glück in mehreren Etappen in den Vorderen Fastenberg getrieben; zwischen 1726 und 1766 als Beilehn des Henneberger Tiefen Erbstollns und zwischen 1768 und 1772 noch einmal als selbständige Grube. 1799 erfolgte der Ankauf durch das Kurfürstentum Sachsen. Der sächsische Staat unterstützte mittels Aufwältigung und der Unterhaltung dieses Stollns die Fundgrube Gottes Seegen und St. Georgen (auch St. Georg) Stolln bei deren Betrieb auf dem Gottes Seegen Spat. Im Jahr 1827 wurde das Mundloch erstmals mittels elliptischer Bruchsteinmauerung und anschließendem Firstgewölbe gegen Einsturz gesichert. Während des bekannten schweren Unwetters am 6. Juli 1931 wurde ein Teil seiner Halde weggespült. Mit der Übernahme der Grubenfelder durch das Objekt 01 der Wismut AG im Jahr 1946 wurde der Stolln als Schacht 17 geführt. Zuständig für die Arbeiten im Stolln war die Geologische Abteilung des Objektes. Im Zuge der Untersuchungsarbeiten wurden aufgefundene Uranvererzungen abgebaut. Die Arbeiten wurden 1950 eingestellt und der Stolln aufgegeben. Unmittelbar nach 1958 wurde das Mundloch gesprengt. Es wurde nach 1990 im Zuge der Anlegung eines Bergbaulehrpfades aus Bruchsteinen rekonstruiert und daneben eine Hinweistafel aufgestellt. Bei Untersuchungen vor dem Ersten Weltkrieg wurde 1908 im Neu Freiberger Glück Stolln gelöstes Radiumsalz nachgewiesen.

Hohneujahrer Pochwäsche
Hohneujahrer Pochwäsche

Die Hohneujahrer Pochwäsche, zeitgenössisch Hohneujahr- und Unverhoffglück Pochwerk, auch Neuejahrs Pochhaus, war eine bergmännische Anlage im Bergrevier Johanngeorgenstadt, Erzgebirgskreis, Sachsen. Das Pochwerk, in der das Erz vom tauben Gestein getrennt wurde, befand sich im heutigen Ortsteil Jugel der Bergstadt Johanngeorgenstadt und entstand um 1755 im Jugelgrund. Zum Betrieb wurde das Wasser des Jugelbaches und des Pechöfer Grabens genutzt. Die 1838 gebildete Gewerkschaft Vereinigt Feld im Fastenberge nutzte das Pochwerk nicht mehr selbst und verpachtete es zunächst an Fremdpocher. Jedoch deckten die Pochzinseinnahmen nicht den Aufwand für die Erhaltung, zudem führte das Pochen von Braunstein zu einem erhöhten Verschleiß der Anlagen. Nachfolgend wurde das Pochwerk an verschiedene Unternehmer verpachtet, die darin u. a. eine Lohmühle (1831), eine Leistenfabrik und danach bis zu deren Konkurs im Jahre 1853 die Gewehrfabrik Nestler & Krutzsch betrieben. 1886 wurde ein neues, aus sechs Stempeln bestehendes Pochwerk eingebaut, das ab 1919 bei Wasserknappheit des Jugelbaches mit einem Benzolmotor betrieben werden konnte. Durch den Wolkenbruch am 6. Juli 1931 im Lehmergrund erlitt das Gebäude stärkere Schäden, so dass der bereits kaum noch lohnende Pochwerkbetrieb fortan eingestellt wurde und das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Im Zuge des Bergbaus des SDAG Wismut erfolgte im Mai 1955 der Abriss des Gebäudes. Nach 1990 wurden die Grundmauern durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen freigelegt und eine Erläuterungstafel aufgestellt. Unmittelbar neben der einstigen Pochwäsche befindet sich das Mundloch des Gegenglück Stollns. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg stand dort auch das Gegenglücker Zechenhaus. Der Maler Arthur Großer aus Johanngeorgenstadt fertigte ein Gemälde vom Hohneujahrer Pochwerk im Winter.

Rosengarten Stolln
Rosengarten Stolln

Der Rosengarten Stolln ist eine ehemalige bergmännische Anlage in Johanngeorgenstadt, Erzgebirgskreis, Sachsen. Das Mundloch des Stollns befindet sich westlich des Eleonorenweges, der früher auch den Namen Hohegenister Weg trug, da er vom Zentrum der Bergstadt Johanngeorgenstadt zur Grube Hohes Genist bzw. Himmelfahrt Christi führte. Das Mundloch des bei 757,14 m NN liegenden Stollns wurde 1799 ausgemauert, woran heute noch die entsprechende Jahreszahl und die Buchstaben „C.F.R.G. Stolln“ (= Chur Fürstlicher Rosen Garten Stolln) erinnern. Die gekreuzten Kurschwerter geben den Hinweis, dass der Stolln 1799 in kurfürstlichen Besitz überging. Gleichzeitig mit diesem Stolln wurde 1799 auch der 1777 stillgelegte Gegenglück Stolln im Lehmergrund wieder in Betrieb genommen. Allerdings erfüllten sich die hohen Erwartungen in den Rosengarten Stolln nicht. Im Jahr 1862 ließ sich die Stadt einen Teil des Stollnwassers zur Wasserversorgung verleihen. 1864 erfolgte die Lossagung als königlicher Stolln. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente er ab dem 1. März 1948 dem Bergbau durch die Wismut AG und erhielt die Bezeichnung Schacht 161, woran zuletzt die heute nicht mehr vorhandene Jahreszahl 1960 erinnerte. Nach der Einstellung des Bergbaues wurde das Stollnmundloch mit Erdreich verfüllt und erst Ende der 1980er-Jahre auf Anregung eines ortsansässigen Geschichtsstudenten wieder freigelegt und zu Beginn der 2000er-Jahre fachmännisch saniert.