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Hohenzollernbrücke (Erfurt)

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Erfurt Hohenzollernbrücke
Erfurt Hohenzollernbrücke

Die Hohenzollernbrücke ist eine Straßenbrücke, die in Erfurt den Flutgraben der Gera überspannt. Es ist die einzige Brücke der Stadt mit künstlerischem Skulpturenschmuck. Sie steht unter Denkmalschutz. Erste Planungen zu einer Straßenbrücke, die im Zuge der damaligen Hohenzollernstraße (später Straße der Einheit, heute Alfred-Hess-Straße) im Erfurter Stadtteil Brühlervorstadt den Flutgraben quert, gab es bereits 1898 im Rahmen der Erschließung des Brühler Dreibrunnenfeldes. Am 17. Januar 1911 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung den Bau einer Bogenbrücke mit der Form eines Korbbogens. Der Bogen mit einer lichten Weite von 25,1 m und einem Stich von 3,25 m hat als statisches System den Zweigelenkbogen bei einer Kämpferdicke von 0,65 m und einer Scheiteldicke von 0,45 m. Das Brückengewölbe wurde im Jahr 1911 aus 230 m³ Stampfbeton errichtet. Die Stirnmauern wurden mit Verblendsteinen verkleidet und bei den Brüstungen wurden massive Steine aus Muschelkalk verwendet. Ende 1912 war die Hohenzollernbrücke fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 62.000 Mark. Aufgrund der Lage der Brücke in einem Villenviertel erhielt das Bauwerk zur Verschönerung besonders gestaltete Flügelbrüstungen mit Skulpturen aus Muschelkalk, allegorischen Figuren vom Erfurter Bildhauer Carl Melville. Auf der südlichen Seite symbolisieren die Figur mit Hammer und Steinplatte die Arbeit und die Figur als Sitzende mit Fruchtschale die Ernte. Auf der nördlichen Seite weist die Liegende mit Spiegel auf die Schönheit und der Liegende mit Weinschale auf den Genuss hin. Die künstlerische Gestaltung war 1913 abgeschlossen und kostete 10.000 Mark. Eine umfangreiche Instandsetzung erfolgte 1992. Dabei wurde die Kiesauffüllung auf dem Gewölberücken durch Beton ersetzt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Hohenzollernbrücke (Erfurt) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Hohenzollernbrücke (Erfurt)
Alfred-Hess-Straße, Erfurt Brühlervorstadt

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Hohenzollernbrücke

Alfred-Hess-Straße
99094 Erfurt, Brühlervorstadt
Thüringen, Deutschland
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Erfurt Hohenzollernbrücke
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In der Umgebung

Alter jüdischer Friedhof (Erfurt)
Alter jüdischer Friedhof (Erfurt)

Der Alte jüdische Friedhof in Erfurt wurde im 19. Jahrhundert für Bestattungen der sich wieder in der Stadt angesiedelten jüdischen Gemeinde genutzt. Antisemitisch motivierte Störungen der Totenruhe sowie Neugestaltungen der Fläche im 20. Jahrhundert ließen den Friedhof nahezu verschwinden. An einer „Sichtbarmachung“ des Friedhofes wird seit 2007 gearbeitet. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war es Juden nach mehr als dreihundert Jahren wieder erlaubt sich in Erfurt anzusiedeln. So entstand in der Stadt wieder eine jüdische Gemeinde. Für Bestattungen konnte vor dem Brühler Tor am Beginn der heutigen Cyriakstraße ein Friedhof angelegt werden, welcher 1811 zum ersten Mal belegt wurde. Die Gemeinde wuchs schnell und so reichte der Platz des Friedhofes für weitere Bestattungen bald nicht mehr aus. Da der Friedhof nicht erweitert werden durfte, wurde ab 1878 der neue Friedhof in der Nähe der heutigen Thüringenhalle für Begräbnisse der jüdischen Gemeinde eingerichtet. Der Friedhof wurde nun zwar nicht mehr für Bestattungen genutzt, dem jüdischen Glauben nach dürfen Gräber aber nicht angetastet und aufgelöst werden, weswegen der Friedhof bestehen blieb. Zerstörungen des Friedhofs fanden 1926 durch jugendliche Mitglieder des Wiking-Bundes statt. Während der Novemberpogrome 1938 wurde der Friedhof ebenfalls geschändet. Kurz darauf wurde das Grundstück durch die Stadt enteignet, 1944 wurden die Grabsteine entfernt. Nach der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Areal an den Landesverband der jüdischen Gemeinden restituiert, jedoch gelangte die Stadt Erfurt 1951 erneut in den Besitz des Geländes und ebnete es ein. Pläne eine Grünfläche zu entwickeln wurden nicht umgesetzt, stattdessen wurden in den 1960er Jahren Garagen errichtet, auch mit Resten der Grabsteine als Fundament. Raphael Scharf-Katz, der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, kritisierte diesen Zustand 1989 als unerträglich für gläubige Juden. 1996 wurde ein Gedenkstein aufgestellt, der an den alten Friedhof erinnert. Pläne den Friedhof wiederherzustellen wurden ab 2007 realisiert: Die Garagen wurden abgerissen und das Areal beräumt, das Friedhofsgelände von einer Grünfläche getrennt. Einige auf dem Neuen Friedhof in Sicherheit gebrachten Grabsteine kamen an ihren einstigen Platz zurück.

Sibyllentürmchen
Sibyllentürmchen

Das Sibyllentürmchen ist eine Andachtssäule am Gothaer Platz unterhalb der Cyriaksburg im Westen von Erfurt (Brühlervorstadt). Es ist etwa in der Zeit zwischen 1370 und 1380 im gotischen Stil entstanden. Das Sibyllentürmchen zeigt Szenen aus der Passionsgeschichte in steinernen Reliefs auf seinen vier Seiten. Im ersten Relief ist der betende Christus in einem felsigen Garten zu sehen. Im zweiten Relief wird der Judaskuss, im dritten die Kreuzigung Jesu und im vierten die Beweinung Jesu dargestellt. Die Reliefs sind handwerklich roh gearbeitet und orientieren sich an den Arbeiten von Johann Gerhart, der einige Plastiken in der Severikirche hergestellt hat. Im Jahr 1716 ließ der Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn das Türmchen wiederherstellen. Dabei wurde es auch auf einen neuen Sockel gestellt. Im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt nach Westen, sodass das vorher frei in der Flur stehende Türmchen in die Platzgestaltung einbezogen wurde. 1993 wurde das Sibyllentürmchen saniert. Woher das Türmchen seinen Namen hat, ist nicht überliefert. Hierzu existieren mehrere Hypothesen, etwa dass es nach der Aufhebung der Belagerung Erfurts durch Kaiser Karl IV. im Jahr 1375 errichtet wurde. Eine andere Sage erzählt, dass Sibylle von Käfernburg ein Denkmal für ihren hier erschlagenen Bräutigam errichten ließ. Das Sibyllentürmchen diente der Andacht von Reisenden, die auf der Via regia von Westen in die Stadt kamen. Es ist die einzige erhaltene Andachtssäule aus dieser Zeit in Erfurt.

Egapark
Egapark

Der egapark (ega: Erfurter Gartenbauausstellung) in Erfurt gehört mit einer Fläche von 36 Hektar zu den großen Garten- und Freizeitparks Deutschlands. Das Parkgelände liegt im Südwesten der Stadt auf dem 265 Meter hohen Cyriaksberg. Aus einer ehemaligen Stadtfestungsanlage hervorgegangen, wurde das Gebiet ab 1885 zur öffentlichen Grünanlage umgestaltet und in der Folgezeit weiter ausgebaut. Nach einer ersten Gartenschau im Jahr 1950 fand ab 1961 mit der regelmäßig veranstalteten Internationalen Gartenbauausstellung (iga) die größte und bedeutendste Veranstaltung dieser Art in der DDR und im sozialistischen Lager statt. Die ganzjährig geöffnete, eintrittspflichtige Anlage vereint verschiedene Ausstellungshallen, Pflanzenschauhäuser, themenbezogene Gärten und Ruhezonen. Zu den Hauptattraktionen im egapark zählen, neben dem mit 6000 Quadratmetern größten zusammenhängenden Blumenbeet Europas, ein Aussichtsturm, eine Sternwarte sowie der größte Kinderspielplatz Thüringens und das einzige Gartenbaumuseum des Landes. Der wegen seiner einzigartigen gartenbaulichen Gestaltungskonzeption seit 1992 denkmalgeschützte Park zählt zu den Hauptwerken des Landschaftsarchitekten Reinhold Lingner und gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Gartenarchitektur der 1960er Jahre in Deutschland. Das die lange Gartenbau-Tradition der „Blumenstadt“ Erfurt repräsentierende Gartenschaugelände wurde seit 1961 von über 45 Millionen Gästen besucht. Mit durchschnittlich 450.000 Besuchern pro Jahr ist der egapark – neben der Wartburg – die meistbesuchte touristische Attraktion in Thüringen.