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Bispinghof (Münster)

Abgegangenes Bauwerk in MünsterEhemalige Burganlage in Nordrhein-Westfalen
Bischopinck Wappen alt
Bischopinck Wappen alt

Der Bispinghof, ursprünglich Bischopinkshof, war einer der vier Höfe, auf deren Gebiet später die Stadt Münster entstand. Erstmals wurde der Hof bei Bischof Swidger (993–1011) als „in curte sua“ erwähnt und bereits 1213 hieß er „Bischopinchof“. Der Bispinghof diente der Versorgung der Domburg, war aber auch Sitz mehrerer Burgmannen. Ihm stand ein vom Bischof eingesetzter Verwalter vor, der sogenannte Villicus. Dieser war Ministeriale, d. h. Dienstmann der Fürstbischöfe zu Münster und stammte aus der nach dem Hof benannten Familie Bischopinck. Der Villicus übte die Gerichtsbarkeit auf dem Bispinghof aus. Das Amt war erblich. Im 12. Jahrhundert wurde der Wirtschaftshof zu einem befestigten Stützpunkt ausgebaut und bewehrt. Doch der neue Wohnsitz wurde von den Bischöfen nur selten genutzt und verlor im Laufe des 13. Jahrhunderts an Bedeutung. Mit dem Friedensvertrag zwischen Bischof Everhard von Diest und der Stadt Münster wurde der Hof schließlich an die Stadt abgetreten. Teile der Befestigung, die in die Stadt ragten, wurden geschleift. Nach dem Bispinghof ist heute eine Straße in Münster benannt. Der Hof lag hier in Höhe der Straße Georgskommende, die nach der Georgskommende Münster benannt ist.Von 1908 bis 1910 wurde die neue Hauptverwaltung der Landesversicherungsanstalt, der späteren Deutschen Rentenversicherung Westfalen, unter der Leitung von Hubert Holtmann am Bispinghof errichtet. Heute werden die Gebäude am Bispinghof von der Westfälischen Wilhelms-Universität genutzt. Seit 1999 werden am Bispinghof diejenigen Szenen der Fernsehserie Wilsberg gedreht, die am Münsteraner Polizeirevier spielen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Bispinghof (Münster) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Bispinghof (Münster)
Bispinghof, Münster Altstadt (Münster-Mitte)

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N 51.960414 ° E 7.619283 °
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Bispinghof 9-14
48143 Münster, Altstadt (Münster-Mitte)
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Bischopinck Wappen alt
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In der Umgebung

Nordkirchener Hof
Nordkirchener Hof

Der Nordkirchener Hof war eine städtische Adelsresidenz in Münster. Er lag an der Aegidiistraße, wo sich später ein Kolpinghaus befand und heute ein Hotel steht. Gerhard III. von Morrien, Erbmarschall des Fürstbistums Münster, erwarb 1531 ein Gebäude in Münster, um eine dauerhafte Residenz in der Landeshauptstadt zu besitzen. Durch Ankauf von konfiszierten Täuferhäusern und anderen benachbarten Gebäuden in den Jahren 1536 bis 1539 erweiterte er den anfangs schlichten Bau zu einer repräsentativen Anlage. Diese gelangte gemeinsam mit dem Morrienschen Hauptsitz in Nordkirchen im Oktober 1694 an den Fürstbischof von Münster, Friedrich Christian von Plettenberg-Lenhausen, der den Besitz seinem Neffen Ferdinand von Plettenberg vererbte. Dieser schmiedete 1721/22 Pläne für den Neubau eines prächtigen Stadthofs, um es seinem Onkel Bernhard Engelbert Christian von Beverförde-Werries und seinem Schwager Ferdinand Dietrich von Merveldt zu Westerwinkel gleichzutun. Sie hatten sich um 1700 mit dem Beverfoerder Hof und dem Merveldtschen Hof prachtvolle Stadtpalais in Münster errichten lassen. Die für Plettenbergs Adelshof angefertigten Entwürfe der Brüder Gottfried Laurenz Pictorius und Peter Pictorius des Jüngeren für Neubauten im Stil eines römischen Palazzos und im französischen Pavillonstil sind erhalten. Plettenberg machte eine glänzende Karriere am Hofe des Fürstbischofs, dem er 1723 auch die Wahl zum Erzbischof von Köln sichern konnte. Als Dank dafür ernannte Clemens August von Bayern ihn zum Premierminister seiner Fürstentümer. Das neue Amt bedingte aber auch, dass sich Ferdinand von Plettenberg nicht mehr hauptsächlich in Münster, sondern am kurfürstlichen Hof in Bonn aufhielt. Und so widmete er sich fortan dem Ausbau seines Plettenberger Hofs in Bonn. Erhaltene Entwürfe für einen Neubau in Münster von Johann Conrad Schlaun und Dominique Girard aus dem Jahr 1725 bezeugen zwar, dass Ferdinand von Plettenberg die Neugestaltung seines Münsteraner Stadtpalais nie vollends aufgegeben hat, die Pläne kamen aber nie zur Ausführung. Heute steht an der Stelle des Nordkirchener Hofs ein moderner Hotelbetrieb, der dort zwischen 1992 und 1994 entstand. Er ersetzte ein 1906 errichtetes Kolpinghaus der Kolpingfamilie Münster.