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Schulmuseum Mühlebach

Gegründet 2002Museum im Kanton ThurgauOrganisation (Amriswil)SchulmuseumSchulwesen (Schweiz)
Schweizerische Bildungsgeschichte
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Das Schulmuseum Mühlebach in Amriswil im Schweizer Kanton Thurgau ist ein überregionales Museum für Schulgeschichte und Aspekte der Schweizer Schulkultur. Die Sammlung setzt in erster Linie auf Objekte aus dem Kanton Thurgau. Träger des Museums ist die Stiftung Schulmuseum Mühlebach. Durch die Aufnahme in das kantonale Kulturkonzept und die Einstufung der Denkmalpflege als «erhaltenswertes Gebäude» etablierte sich das Schulmuseum in schul- und alltagsgeschichtlichen Kreisen. Den Zugang zu schulgeschichtlichen Themen und zur Kulturgeschichte bringt das Museum durch sein verschiedenartiges Raumangebot zur Geltung. Gleichzeitig ist ein Ort der Begegnung entstanden. Schulgeschichtliche Aspekte werden im Rahmen der Aus- und Weiterbildung für Lehrkräfte vermittelt. Im Bereich der Forschung will das Schulmuseum wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Die allgemeine Schulpflicht wurde im Kanton Thurgau im Jahr 1833 eingeführt. 1844 vereinigten sich die drei Schulgemeinden Mühlebach, Biessenhofen und Schocherswil. Daraufhin wurde das Schulhaus Mühlebach gebaut und 1846 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Erst 1942 wurde die Schulgemeinde Mühlebach in die Schulgemeinde Amriswil integriert. Bis 1989 wurde im alten Schulhaus unterrichtet. Im Jahr 1999 sollte das Haus abgebrochen werden. Es schloss sich eine Interessengruppe zusammen und diese gründete die Stiftung Schulmuseum Mühlebach. Die Stiftung wendete den Abbruch ab und erstellte in mühsamer Sucharbeit die Objektsammlung. Im Jahr 2002 wurde das erste und bis dahin einzige Schulmuseum der Schweiz eröffnet. Das ehemalige Schulhaus Mühlebach entspricht in seiner architektonischen Form einem weitverbreiteten Typ; die Bauweise des Schulmuseums als Pisébau auf Lehmbasis hingegen ist aussergewöhnlich. Nach zehnjähriger Sammlungstätigkeit ist der Fundus des Schulmuseums sehr ansehnlich geworden. Das Schulhaus als Permanentausstellung konnte wunschgemäss eingerichtet werden. Seit 2001 wurden drei thematische Ausstellungen realisiert und verschiedene zur Ausleihe angebotenen Museumskoffer aus dem eigenen Sammlungsgut bestückt. Die Sammlung umfasst genug Objekte für weitere Ausstellungen. Die Sammlungstätigkeit verfolgt im Weiteren das Ziel, umfassend genug zu werden um die thurgauische Schulgeschichte repräsentativ zu belegen. Zwei unterschiedliche Sammelstrategien werden verfolgt: exemplarisches Sammeln, um genügend Objekte am Lager zu haben für weitere Ausstellungen und umfangreiche geschichtliche Dokumentationen, die in manchen Bereichen gesammelt werden bis zur Vollständigkeit. Aus diesen Sammlungsstrategien definiert sich eine Nebensammlung und eine Kernsammlung. Der Entscheid, auf den Ausbau bestimmter Teilbereiche der Sammlung zu verzichten, ist zeitgleich mit der Vernetzung anderer schulgeschichtlichen Sammlungen in der Schweiz erfolgt (Schweizer Kindermuseum in Baden, Berner und Waadtländer Sammlung für Schulgeschichte etc.) Die Sammlung wird aufgebaut aus dem Schulgut der thurgauischen Volksschule und exemplarisch ergänzt mit ausserkantonalen Schulutensilien. Sie ist zeitlich begrenzt von der Helvetik, der Aufbauzeit der staatlichen Volksschule, bis zur Gegenwart (200 Jahre Schulgeschichte). Zur Hauptsache ist die Sammlung schülerorientiert, aber auch Nachlässe von Lehrpersonen sind vorhanden. 1. Tatort Schule (2002–2006) Die erste Ausstellung des Schulmuseums war von 2002 bis 2006 zu sehen. Einen Schwerpunkt wurde auf die 1920er und 1930er Jahre gesetzt. In den einzelnen Erlebnisräumen wurden die Anfänge der individualisierten Schule und das reformpädagogische Prinzip der Arbeitsschule dokumentiert. Erleben – Erfahren, Greifen – Begreifen, Messen – Vermessen sowie gemessen werden lauteten die Etappen der Wechselausstellung. Geboten wurde ein vertiefter Einblick in die 1920er und 1930er Jahre. 2. Aller Anfang ist schwer – ABC und 1x1 (2006–2012) Im Zentrum der im August 2006 eröffneten Ausstellung stehen die Kerndisziplinen Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Besucher begeben sich auf eine Zeitreise. Einige ausgewählte Kapitel der 200-jährigen Entwicklung der Volksschule zeigen die «schwierigen Anfänge» der Schule auf. Was täten wir ohne Buchstaben und Zahlen? Wann ist ein Kind schulreif? Wie entwickelte sich die Buchschule zur staatlichen Volksschule? Welche Welten eröffnen sich Kindern, nach der ersten Begegnung mit dem Alphabet? 3. Ansichtssache – Das Bild in der Schule (seit 2012) Bilder sind im Schulunterricht unentbehrlich geworden, auch wenn Wort und Text weiterhin dominieren. Die Lehrkräfte waren sich in der Bildungsgeschichte keineswegs immer einig über den erzieherischen Nutzen der Bilder. Die einen preisen sie noch heute als wertvolle Anschauungsmittel, während andere hingegen vor der Gefahr der Wirklichkeitsverzerrung, ja gar der Manipulation warnen. Sie wollen die Schulkinder die Welt lieber erfahren, erfühlen und erleben lassen als ihnen diese mit Bildern erklären. Schulzimmer 1920 Ergänzt wird die Ausstellung durch das alte Schulzimmer im ersten Obergeschoss. Die beispielhafte Dauerausstellung macht Schulgeschichte erlebbar. Es vermittelt originalgetreu die Stimmung aus den 1920er Jahren. Ein Rundgang führt über zehn Stationen vom Keller bis zum Estrich durch das ganze Museum: Anschauung ist das Fundament der Erkenntnis Die Geschichte des Bildes Visuelle Wahrnehmung Wie funktioniert die Welt? Verzauberte Welt Heimat und Fremde Bild und Religion Künstler gestalten Schulbücher Die Schulfotografie Hans Baumgartner – Lehrer und Fotograf (1911–1996) Die Stiftung Schulmuseum Mühlebach wird durch einen Stiftungsrat vertreten. Museumsleiter und Präsident des Stiftungsrates ist Hans Weber. Juliette Michaëlis, Dominik Joos: Schweizer Sammlungen für Schul- und Kindheitsgeschichte. Schweizer Sammlung für Schul- und Kindheitsgeschichte 2005. ISBN 3-905222-92-2 R. Bieg, A. Bieger, M. Casutt, H. Giezendanner, D. Joos, A. Salathé: Das Schulhaus wird zum Museum. Stiftung Schulmuseum Mühlebach, Amriswil 2002. Alfons Bieger: Die Schulschriften im Kanton Thurgau. Stiftung Schulmuseum Mühlebach, Amriswil 2010. ISBN 978-3-905840-06-3 Andreas Oettli: Thurgauer Pioniere des Experimentierkastens. Stiftung Schulmuseum Mühlebach, Amriswil 2013. ISBN 978-3-033-03702-1 Website des Schulmuseums

Auszug des Wikipedia-Artikels Schulmuseum Mühlebach (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Schulmuseum Mühlebach
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In der Umgebung

Mühlebach bei Amriswil
Mühlebach bei Amriswil

Mühlebach bei Amriswil war früher ein Dorf und ist heute ein Ortsteil der politischen Gemeinde Amriswil im Bezirk Arbon des Kantons Thurgau in der Schweiz. Von 1803 bis 1931 war Mühlebach eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Amriswil im damaligen Bezirk Bischofszell. Am 1. Januar 1932 wurde die Ortsgemeinde Mühlebach von der Ortsgemeinde Amriswil eingemeindet. Mühlebach liegt an den Hauptstrasse 14 Sulgen–Amriswil–Arbon und an der Strasse St. Gallen–Konstanz. Zur Ortsgemeinde gehörten nebst Mühlebach Köpplishaus, Obermühle und Schrofen. Mulibach wurde um 869 erstmals urkundlich erwähnt. Um 869 verlieh die Abtei St. Gallen Besitzungen in Mühlebach. Der Bischof von Konstanz besass den Dinghof Mühlebach und verlieh ihn dem Chorherrenstift St. Pelagius in Bischofszell. Dieses setzte die Freiherren von Bürglen als Vögte ein. Hieraus entstand im Spätmittelalter als Teil der Herrschaft Bürglen das Gericht Mühlebach. 1576 erwarb das Spital St. Gallen das Gericht Mühlebach und 1579 die Stadt St. Gallen die Herrschaft Bürglen, die sie bis 1798 innehatte. Kirchlich teilte Mühlebach stets das Schicksal der Pfarrei Sommeri. Mühlebach hatte vermutlich schon im 9. Jahrhundert eine Mühle. Der Mühlenbetrieb wurde nach der Umstellung vom Getreideanbau auf die Vieh- und Milchwirtschaft und dem Beginn der Käserei um 1900 eingestellt. Die 1512 erwähnte Badstube gehörte St. Pelagius, das sie an Bürglen verlieh. Sie war als Erblehen von 1745 bis zur Auflösung des Erblehenverhältnisses 1816 in der Hand der Familie Straub. 2002 eröffnete in Mühlebach das Schulmuseum. Das ehemalige Schulhaus Mühlebach mit Schulmuseum und das Bohlenständerhaus Schrofen sind in der Liste der Kulturgüter in Amriswil aufgeführt.

Schocherswil
Schocherswil

Schocherswil ist eine Ortschaft der politischen Gemeinde Amriswil im Bezirk Arbon des Kantons Thurgau in der Schweiz. Schocherswil bildete von 1803 bis 1996 eine Ortsgemeinde in der Munizipalgemeinde Zihlschlacht. Seit dem 1. Januar 1997 ist Schocherswil Teil der Gemeinde Amriswil. Schocherswil liegt auf einer Anhöhe des Aachtals zwei Kilometer südwestlich von Amriswil. Schocherswil wurde vermutlich 883 als Wilare, 1359 als ze dem hangenden Wile und 1413 als Schocherswylen erwähnt. Ausgrabungen in den Jahren 1963 bis 1967 am Burgstock westlich von Schocherswil weisen auf eine mittelalterliche Motte hin, die vermutlich im 13. Jahrhundert die bischöflich-konstanzerischen Ministerialen von Wiler bewohnten. → siehe auch Abschnitt Burgstock im Artikel Biessenhofen TG Das niedere Gericht Schocherswil gehörte zur Herrschaft Eppishausen, die 1447 eine Offnung erhielt und die von 1372 bis 1535 als bischöflich-konstanzisches Lehen in den Händen der von Helmsdorf lag. 1698 bis 1798 besass sie das Kloster Muri. Schocherswil, reformiert seit 1529, teilte kirchlich stets das Schicksal von Sommeri. Seit 1873 besteht eine Chrischona-Gemeinde. Der Getreidebau im Dreizelgensystem bildete die wirtschaftliche Grundlage, daneben wurde Obst-, Gras- und bis 1900 Rebbau betrieben. Ab 1817 wurden auch Kartoffeln angebaut und 1864 eine Käserei eingerichtet. Das Kleingewerbe war u. a. mit einer Bäckerei, Metzgerei und Küferei vertreten. 1878 bis 1895 existierte eine mechanische Stickerei. Von den insgesamt 378 Einwohnern der Ortschaft Schocherswil im Jahr 2018 waren 23 bzw. 6,1 % ausländische Staatsbürger. 164 (43,4 %) waren evangelisch-reformiert und 98 (25,9 %) römisch-katholisch.

Biessenhofen TG
Biessenhofen TG

Biessenhofen ist eine Ortschaft in der politischen Gemeinde Amriswil des Bezirks Arbon im Kanton Thurgau in der Schweiz und liegt an der Hauptstrasse 14 zwischen Erlen und Amriswil. Biessenhofen war von 1803 bis 1978 eine Ortsgemeinde der damaligen Munizipalgemeinde Amriswil. Am 1. Januar 1979 fusionierte die Ortsgemeinde Biessenhofen zur Einheitsgemeinde Amriswil. Biessenhofen wird 848 als Puasunhovun und 1220 als Büesinhouen urkundlich erwähnt. Aus dem Mittelalter stammen Überreste einer Motte, der Burgstelle Biessenhofen. Biessenhofen war ein bischöflich-konstanzisches Lehen und gelangte nach 1372 an die Herren von Helmsdorf auf Eppishausen. Als Teil der Gerichtsherrschaft Eppishausen gehörte es 1698 bis 1798 dem Kloster Muri. 1799 brannten in Biessenhofen 17 Häuser und 16 Scheunen nieder. Biessenhofen war damals noch grösser als das benachbarte Amriswil. Eine freiwillige Bransteuer in Amriswil und Sommeri ermöglichte den Wiederaufbau. Der Brand machte 19 Familien mit insgesamt 78 Personen obdachlos. Kirchlich gehörte das mehrheitlich reformierte Biessenhofen zu Sommeri. 1454 ist der Bau einer Jakobs- und Marienkapelle belegt, 1497 die Stiftung einer Messpfründe. Nachdem die Kapelle von 1529 bis 1630 ausser Gebrauch war, erfolgten 1680 die Anstellung eines Kaplans und 1698 die Inkorporation in das Kloster Muri. 1911 wurde die Kapelle der katholischen Pfarrei Amriswil zugeteilt. Vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert diente der seit 1946 unter Naturschutz stehende Biessenhofer Weiher der Müllerei. Ende des 19. Jahrhunderts löste die Milchwirtschaft mit einer Käserei den Getreide- und Obstbau ab. Von den insgesamt 141 Einwohnern der Ortschaft Biessenhofen im Jahr 2018 waren 11 bzw. 7,8 % ausländische Staatsbürger. 66 (46,8 %) waren evangelisch-reformiert und 40 (28,4 %) römisch-katholisch. 1454 wurde die Kapelle von den beiden Schwestern Grosselsi und Kleinelsi zu Ehren des heiligen St. Jakobus errichtet. 1529 wurde die Kaplanei aufgehoben, weil Biessenhofen mehrheitlich reformiert war, und 1680 durch das Kloster Muri wieder hergestellt. Seit 1911 gehört die Kapelle zur damals neu gebildeten katholischen Kirchgemeinde Amriswil. 1950 wurde sie erneuert, eine weitere Sanierung fand 2010 statt. Die Kapelle in Biessenhofen ist eines der wichtigsten historischen Gebäude in der Gemeinde Amriswil und in der Liste der Kulturgüter in Amriswil aufgeführt. Im Biessenhoferwald, auf dem steil abfallenden Ende eines Moränenzugs westlich von Schocherswil, wurde im 12. Jahrhundert eine eindrückliche hölzerne Motte erstellt. Sie gehörte vermutlich den Ministerialen von Wiler, die im Dienste des Bischofs von Konstanz standen. Die Spornspitze wurde durch einen ehemals gut 4 Meter tiefen Halsgraben abgetrennt, wodurch ein dreieckförmiges Plateau von rund 15 Metern Seitenlänge entstand. Eine Rekonstruktion zeigt einen mehrgeschossigen, aus Holz erbauten Wohnturm, dessen vorragendes Obergeschoss auch als Wehrgang diente. Das spärliche Fundmaterial vom Burgstock Biessenhofen deutet darauf hin, dass die Anlage nicht dauerhaft bewohnt war. Der Biessenhofer Weiher wurde 1650 zwischen zwei Hügeln künstlich angelegt. Anfangs wurde er zur Karpfenzucht benutzt. Später, als der «mittlere Weiher» aufgestaut wurde, dienten beide zum Antrieb von Mühlen. Der jüngste, kleinste Weiher speicherte das Wasser, das während eines Tages für den Mühlenbetriebs nötig war. Im Winter wurde Eis an die Bierbrauereien verkauft. Bis 1940 wurde die Wasserkraft auch zur Stromproduktion genutzt. Um 1990 wurde 42 000 m³ Schlamm aus den drei Weihern entfernt. Seit 1946 ist der grosse Weiher unter Naturschutz. Heute sind die zwei grösseren Weiher ein Amphibienleichgebiet von nationaler Bedeutung.

Räuchlisberg
Räuchlisberg

Räuchlisberg ist eine Siedlung der politischen Gemeinde Amriswil im Bezirk Arbon des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die 1803 gebildete Ortsgemeinde Räuchlisberg gehörte bis 1978 zur Munizipalgemeinde Amriswil im damaligen Bezirk Bischofszell. Am 1. Januar 1979 fusionierte die Ortsgemeinde Räuchlisberg zur Einheitsgemeinde Amriswil. Der immer noch ländlich geprägte Gemeindeteil mit den Dörfern Hagenwil bei Amriswil und Räuchlisberg sowie den Weilern Bergermühle, Giezenhaus und Spitzenrüüti liegt auf einer Anhöhe südwestlich von Amriswil. Die Siedlung wurde 1413 als Roüchlisberg erstmals urkundlich erwähnt. Hagenwil und Räuchlisberg bildeten seit dem Mittelalter ein gerichtsherrliches Lehen der Abtei St. Gallen, die auch das Mannschafts- und Huldigungsrecht besass. 1684 bis 1798 übte die Abtei die Verwaltung und der thurgauische Landvogt die hohe Gerichtsbarkeit aus. Kirchlich teilte Räuchlisberg wohl stets das Schicksal der Kirchgemeinde Sommeri. 1871 wurden die Katholiken der Pfarrei Hagenwil zugeteilt. Im Hudelmoos besassen Korporationen 70 Jucharten Torfgebiet, sogenanntes Turbenland. Es dominierten Obst-, Wiesen- und Ackerbau sowie Forstwirtschaft, Ende des 19. Jahrhunderts kam Vieh- und Milchwirtschaft hinzu. Die 1593 erwähnte Mühle stellte 1911 den Betrieb ein. 1885 bis 1898 produzierten Jakob und Johann Laib in einem Betrieb in Räuchlisberg Trikot. → siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Hagenwil bei Amriswil → siehe Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Hagenwil bei Amriswil

Zihlschlacht
Zihlschlacht

Zihlschlacht ist eine ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde und eine Ortschaft in der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf des Bezirks Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Zihlschlacht liegt an der Strasse von Bischofszell nach Amriswil. Am 1. Januar 1997 fusionierte Zihlschlacht zur politischen Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf. Die Munizipalgemeinde Zihlschlacht bestand von 1803 bis 1996 aus den Ortsgemeinden Schocherswil, Sitterdorf und Zihlschlacht. Zihlschlacht wurde 817 als Zilleslata erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster St. Gallen von Kaiser Ludwig dem Frommen zwei Huben erhielt. Im Spätmittelalter besassen sowohl der Bischof von Konstanz als auch die Abtei St. Gallen Güter und Rechte in Zihlschlacht. 1955 schlossen sich Blidegg, Sitterdorf und Zihlschlacht zur ersten Abschlussklassen-Gemeinschaft des Kantons Thurgau zusammen. Zihlschlacht war Teil der kleinen Gerichtsherrschaft Blidegg, zu der auch Hauptwil und Degenau gehörten. Blidegg gehörte vom 14. bis 16. Jahrhundert den Ryff, ab 1561 den von Hallwyl und 1769 bis 1798 der Stadt Zürich. Zihlschlacht war 1803 bis 2010 Teil des Bezirks Bischofszell. Ab 1529 predigte der reformierte Pfarrer von Sitterdorf in Zihlschlacht. Ab 1712 bestand eine Filiale. Die 1352 erwähnte Kapelle St. Afra wurde zur Kirche ausgebaut. Die Schule von 1650 war bis 1879 eine Gesamtschule. Neben Korn-, Obst-, Wiesen- und Flachsbau, Milch- und Viehwirtschaft – um 1900 wurde eine Käserei erstellt – wurden auch Leinen- und Baumwollweberei betrieben und Torf gestochen. Im 19. Jahrhundert existierte eine Papierfabrik, 1880 bis 1931 eine mechanische bzw. Schifflistickerei. Die 1891 gegründete Nervenheilanstalt Friedheim wurde in eine Rehabilitationsklinik umgewandelt. Am 1. Januar 1997 fusionierten die Ortsgemeinden Sitterdorf und Zihlschlacht mit der Munizipalgemeinde Zihlschlacht zur politischen Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf. Gleichzeitig vereinigte sich die Ortsgemeinde Schocherswil mit der Einheitsgemeinde Amriswil. Bereits 1874 wurde der Weiler Hummelberg (1900: 24 Einwohner) von der Ortsgemeinde Sitterdorf abgetrennt und der Ortsgemeinde Hohentannen zugeteilt. Blasonierung: In Gelb ein steigender schwarzer Steinbock. Der Steinbock stammt aus dem Wappen der Welter von Blidegg, die gelbe Farbe verweist auf das Kloster St. Gallen. Von den insgesamt 1440 Einwohnern der Ortschaft Zihlschlacht am 31. Dezember 2023 waren 194 bzw. 13,5 % ausländische Staatsbürger. 575 (39,9 %) waren evangelisch-reformiert und 336 (23,3 %) römisch-katholisch. Johann Georg Kreis (* 2. September 1803 in Zihlschlacht; † 24. Mai 1863 ebenda), Politiker (Nationalrat) und Richter Bernhard Koch (* 16. Januar 1949 in Zihlschlacht), Politiker, Regierungsrat im Kanton Thurgau → siehe auch Liste der Kulturgüter in Zihlschlacht-Sitterdorf → siehe auch Naturschutzgebiet Hudelmoos Das Dorf Zihlschlacht ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.

Engishofen

Engishofen ist eine Ortschaft in der Gemeinde Erlen im Kanton Thurgau in der Schweiz. Engishofen bildete von 1816 bis 1994 eine Ortsgemeinde der ehemaligen Munizipalgemeinde Erlen. Das abseits der Verkehrsverbindung Sulgen–Amriswil liegende Strassendorf weist ein architekturhistorisch interessantes Siedlungsbild mit Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert auf. Zwischen 770 und 774 ist der Ort erstmals erwähnt als Ongiseshoua (?). Die Vogtei Engishofen ist 1346 als Lehen des sankt-gallischen Abts und vom 15. Jahrhundert bis 1798 als Lehen des Bischofs von Konstanz belegt. 1492 gehörte Engishofen zur Gerichtsherrschaft Eppishausen, später gelangte es zum Niedergericht Oberaach, das 1646 bis 1798 als bischöflich-konstanzisches Lehen im Besitz der Familie von Salis-Soglio war, jedoch von der in Oberaach ansässigen Familie Häberli verwaltet wurde. Kirchlich gehörte das überwiegend reformierte Engishofen stets zur Pfarrei Sommeri. Im 19. Jahrhundert wurden Acker- und Obstbau, Leinwandhandel und Baumwollweberei betrieben. Um 1900 kam eine Maschinenstickerei, 1906 eine Käserei hinzu. Trotz Neubauten in jüngster Zeit hat Engishofen seinen bäuerlichen Charakter bewahrt. 1990 waren 61 % der Arbeitsplätze im ersten Wirtschaftssektor. Von den insgesamt 208 Einwohnern der Ortschaft Engishofen am 31. Dezember 2023 waren 30 bzw. 14,4 % ausländische Staatsbürger. 112 (53,8 %) waren evangelisch-reformiert und 33 (15,9 %) römisch-katholisch. Das Wohnhaus an der Hauptstrasse 19 ist in der Liste der Kulturgüter in Erlen aufgeführt. Verena Rothenbühler: Engishofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.Dieser Artikel basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.

Amriswil
Amriswil

Amriswil, in der Ostschweizer Ortsmundart älter Ammerschwiil [ˈɑmːərˌʃʋiːl], ist eine politische Gemeinde und eine Stadt im Bezirk Arbon des Kantons Thurgau, Schweiz. Die seit 1979 bestehende Gemeinde umfasst die ehemalige Munizipalgemeinde Amriswil mit deren ehemaligen Ortsgemeinden Amriswil, Biessenhofen, Oberaach und Räuchlisberg sowie seit 1997 Schocherswil. Das verstädterte Industriedorf liegt im Oberthurgau an der Kreuzung der Strassen Winterthur – Arbon und Konstanz – St. Gallen und wird von der Bahnstrecke Winterthur – Romanshorn erschlossen. Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Amriswil (9769 Einwohner, Stand 2000), Oberaach/Biessenhofen (853 Einwohner), Hagenwil/Räuchlisberg (242 Einwohner), Schocherswil (336 Einwohner) und Schrofen (387 Einwohner). 799 wird Amriswil erstmals als Amalgeriswilare erwähnt. Es handelt sich dabei um eine Zusammensetzung des althochdeutschen männlichen Personennamens Amalgēr und des althochdeutschen Appellativs wīlāri «kleines Dorf, Weiler, Gehöft». Der Ortsname bedeutet damit «beim Gehöft des Amalger». Vermutlich existierte bereits zu römischen Zeiten eine Römerstrasse, die von Vitudurum (Oberwinterthur) durch das heutige Gebiet von Amriswil nach Arbor Felix (Arbon) verlief. Im Mittelalter war Amriswil zusammen mit Brüschwil bischöflich-konstanzisches Lehen, während die von Helmsdorf auf Eppishausen vom 15. Jahrhundert an die Gerichtsherrschaft innehatten. Im frühen 17. Jahrhundert gelangte Amriswil an den Glarner Adam Tschudi, und 1665 wurde die Herrschaft dem Spital St. Gallen verkauft. Das Gericht, bestehend aus Amriswil, Hölzli und Brüschwil sowie Häusern in Rüti und Giezenhaus, wurde nun der stadtsanktgallischen Herrschaft Bürglen einverleibt, deren Schicksal es bis 1798 teilte. Mitte des 14. Jahrhunderts entstand eine Marienkapelle, die zur Pfarrei Sommeri gehörte. Während man in Sommeri nach der Reformation (1529) mehrheitlich zum alten Glauben zurückkehrte, blieben die Einwohner von Amriswil dem evangelischen Bekenntnis treu, weshalb die Kapelle den Reformierten zugesprochen wurde. Ab 1630 wurden dort Wochenpredigten, ab 1680 regelmässige Sonntagsgottesdienste abgehalten, und seit 1710 wohnt der evangelische Pfarrer in Amriswil. Sommeri und Amriswil blieben in einer gemeinsamen Pfarrei verbunden, doch veränderte die Zuwanderung im 19. Jahrhundert die konfessionellen Verhältnisse. 1891 erfolgte der Bau einer grossen evangelischen Kirche in Amriswil, 1911 Trennung der Katholiken Amriswils von Sommeri und die Gründung einer selbstständigen Pfarrei sowie 1939 die Einweihung der katholischen Kirche St. Stephan. Bis um 1830 war Amriswil ein unscheinbares Bauerndorf mit Acker- und Rebbau. Die Einführung eines Viehmarkts im Jahr 1833 und eines Monatsmarktes 1840, die Gründung einer Käserei in Sommeri im Jahr 1852, das Aufkommen der Kattun­weberei und die Eröffnung einer Wirkerei durch den deutschen Flüchtling Joseph Sallmann im Jahr 1849 standen am Anfang eines Strukturwandels, der sich nach der Eröffnung der Nordostbahn (1855) intensivierte. Zwischen dem Marktplatz und dem Bahnhof entstand ein neues Siedlungsgebiet, und das Zentrum verschob sich von den bisherigen Siedlungskernen um den Marktplatz und die Strassenkreuzung in Köpplishaus nach Nordosten. Die rasche Industrialisierung kann jedoch weder mit der Verkehrslage noch mit den bescheidenen Wasserkräften befriedigend erklärt werden. Vielmehr scheinen initiative Unternehmer wichtige Impulse gegeben zu haben. So wurde Amriswil mit den Firmen Sallmann, Laib und Tuchschmid zu einem Zentrum der Trikoterie, und die Bekleidungs- und Schuhindustrie fand mit den Firmen Esco und Löw ebenfalls bedeutende Vertreter. Das Wachstum führte zu strukturellen Problemen insbesondere bei der Wasserversorgung, die erst 1952 mit dem Bezug von Wasser aus dem Bodensee endgültig gelöst werden konnten. Mit der Zuwanderung, vor allem aus Italien, stieg der Anteil ausländischen Einwohner zwischen 1870 und 1910 von 7 % auf 29 %. Im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor ― Handelsfirmen, Gastgewerbe, Banken, Behindertenwerkstätte (1909), das kantonale Kindergärtnerinnenseminar (1975) ― entstanden neue Arbeitsplätze. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Trikoterie blieb jedoch bis um 1980 bestehen, als diverse Betriebe ihre Produktion einstellen mussten. Mittlerweile ist die Wirtschaftsstruktur ausgeglichener: 1990 gab es neben 90 landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben ca. 3300 Arbeitsplätze im zweiten und dritten Wirtschaftssektor, wovon 47 % zum Dienstleistungsbereich zählten. Überregionale Beachtung fanden im 20. Jahrhundert die Erfolge der lokalen Turn- und Sportvereine, z. B. von Volley Amriswil, sowie die kulturellen Aktivitäten der vom Schriftsteller Dino Larese 1937 gegründeten «Akademie Amriswil». Im 20. Jahrhundert fanden mehrere Gemeindefusionen statt, an denen Amriswil beteiligt war. Der Ortsgemeinde Amriswil schlossen sich 1925 die Einheitsgemeinde Hemmerswil und 1932 die Ortsgemeinde Mühlebach bei Amriswil an. 1979 vereinigten sich die Ortsgemeinden Amriswil, Biessenhofen, Oberaach und Räuchlisberg zur Einheitsgemeinde Amriswil. 1997 fusionierte die von der früheren Munizipalgemeinde Zihlschlacht abgetrennte Ortsgemeinde Schocherswil mit der Einheitsgemeinde Amriswil. Seit dem 1. Januar 2005 gilt Amriswil statistisch als Stadt. → siehe auch Abschnitte Geschichte in den Artikeln Almensberg, Biessenhofen, Hagenwil bei Amriswil, Hemmerswil, Mühlebach bei Amriswil, Niederaach, Oberaach, Räuchlisberg und Schocherswil Blasonierung: In Weiss ein grüner Baum mit roten Äpfeln. 1979 wurde das schon länger bestehende Wappen von der neu gebildeten Einheitsgemeinde Amriswil übernommen. Von den 13'460 Einwohnern der Gemeinde Amriswil im Jahr 2018 waren 4284 bzw. 31,8 % ausländische Staatsbürger. 4118 (30,6 %) waren römisch-katholisch und 3598 (26,7 %) evangelisch-reformiert. Die Ortschaft Amriswil zählte zu diesem Zeitpunkt 11'892 Einwohner. Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Amriswil: SVP 37,7 %, FDP 12,6 %, SP 12,0 %, CVP 11,9 %, Grüne 10,5 %, glp 6,4 %, EDU 4,2 %, BDP 4,0 %, EVP 2,4 %. Im Jahr 2016 bot Amriswil 4661 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 3,4 % in der Land- und Forstwirtschaft, 35,5 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 61,2 % im Dienstleistungssektor tätig. Mitten in Amriswil befindet sich die reformierte grosse Kirche in neugotischem Stil, deren 75 m hoher Kirchturm der höchste im Kanton Thurgau ist. Die katholische Kirche St. Stefan von 1939 ist eine der ersten modernen Kirchenbauten des Kantons Thurgau. Das Gemeindehaus mit dem Dorfplatz bildet eine Einheit. Die «Festhütte», eine grosse Festhalle aus dem Jahr 1907, wurde 2006 abgebrochen und durch den im Herbst 2007 fertiggestellten fünfeckigen Neubau «Pentorama» ersetzt, der durch seine auffallende Architektur das neue Wahrzeichen der Stadt wurde; im Frühjahr 2009 wurde er auf einer Briefmarke der Schweizer Post dargestellt. Im Dorf Hagenwil liegt das Wasserschloss Schloss Hagenwil, in dem ein Restaurant untergebracht ist und Kunstausstellungen stattfinden. Hagenwil ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. 1989 wurde in einem Teil der Textilfabrik Sallmann das Museum der Stadt Amriswil eröffnet. Es zeigt in über 4000 Exponaten und zahlreichen Broschüren die Geschichte des über 1200 Jahre alten Ortes. Das Museum ist dort, wo Joseph Sallmann im Jahre 1850 die erste Tricotfabrik der Schweiz gegründet hatte. Das Bohlenständerhaus im Schrofen stammt aus dem Jahre 1538. Die typische Bauform im mittleren und östlichen Thurgau bis Ende des 16. Jahrhunderts ist nur noch in wenigen Ständerbauten erhalten und einzig hier als Wohnmuseum öffentlich zugänglich. 2002 wurde das nationale Schulmuseum Amriswil eröffnet. Etwa zwei Kilometer südwestlich von Amriswil wurde 2012 ein Aussichtsturm errichtet, der wegen der Finanzierung durch den damals hundertjährigen Amriswiler Gewerbeverein (und zahlreiche Sponsoren) Gewerbeturm heisst. Seit 1999 ist Amriswil durch eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Radolfzell am Bodensee verbunden. Damit wurde eine langjährige Verbundenheit der beiden Gemeinden besiegelt: Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten Radolfzeller Kinder Amriswiler Familien besuchen und aus Amriswil wurden Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter nach Radolfzell geschickt. Amriswil ist ein Verkehrsknotenpunkt für den regionalen Strassenverkehr, wo sich die Hauptstrasse 14 von Romanshorn nach Frauenfeld mit den Landstrassen Kreuzlingen – St. Gallen sowie den Strassen nach Arbon und Bischofszell kreuzt. Amriswil verfügt über einen Bahnhof im Norden des Stadtzentrums. Das «Weltdorf» ist Haltepunkt der Intercity-Züge der Strecke Romanshorn-Zürich. Es gibt eine weitere Station auf Gemeindegebiet bei Oberaach. Amriswil ist ein Busknotenpunkt im Oberthurgau. Bus Oberthurgau betreibt Buslinien nach Arbon, Romanshorn, Bischofszell und nach Muolen. Es gibt eine Postautoverbindung zum Spital in Münsterlingen und eine via Dozwil nach Obersommeri. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 erhält Amriswil versuchsweise einen Orts- bzw. Stadtbus. Der Versuch wird auf zwei Jahre beschränkt sein. Hans Brühlmann (1878–1911), Maler Fritz Enderlin (1883–1971), Lehrer, Dialektologe, Mundart-Schriftsteller und Kirchenlied-Dichter Hans Müller (1900–1965), schweizerisch-amerikanischer Physiker und Hochschullehrer Marianne Straub (1909–1994), Textildesignerin Dino Larese (1914–2001), Dichter Gottfried Weilenmann (1920–2018), Radsportler Peter Kummer (1945–2017), Politiker, Stadtammann und Ehrenbürger Marco Krattiger (* 1994), Volleyball- und Beachvolleyballspieler Stefan Länzlinger, Martin Lengwiler und Thomas Meyer: Amriswil. Geschichte von der Mitte des 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Gemeinde, Amriswil 1999, ISBN 3-9521685-0-5. Gregor Spuhler: Amriswil. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Offizielle Website der Stadt Amriswil

Zihlschlacht-Sitterdorf
Zihlschlacht-Sitterdorf

Zihlschlacht-Sitterdorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die Gemeinde entstand 1997 im Zuge der Thurgauer Gemeindereorganisation durch den Zusammenschluss der Ortsgemeinden Zihlschlacht und Sitterdorf. Die Geschichte der Gemeinde beginnt gut drei Jahre vor ihrer Gründung mit den Vorbereitungsarbeiten und der Zustimmung der Bevölkerung am 16. Juni 1995. Am 1. Januar 1997 entstand die Politische Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf aus der bisherigen Munizipalgemeinde Zihlschlacht, zu der die Ortsgemeinden Zihlschlacht, Sitterdorf und Schocherswil gehörten. Schocherswil hat sich Amriswil angeschlossen. Rund 1200 Jahre alt sind sowohl der Gemeindeteil Zihlschlacht wie auch Sitterdorf. Der Name Zihlschlacht stammt vermutlich von den Alemannen, die den Wald in der Gegend schlugen. Der Name Sitterdorf wurde erstmals 787 n. Chr. als Sidruna erwähnt. Namensgebend war der Fluss Sitter, der durch das Dorf fliesst und teilweise auch die Gemeindegrenzen bildet. Im 15. Jahrhundert überschnitten sich in der Gegend die Interessen des Hochstifts Konstanz und Fürstabtei St. Gallen, weil beide geistlichen Fürsten hier Güter und Rechte besassen. → siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Zihlschlacht → siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Sitterdorf Blasonierung: Schräg geteilt von Gelb mit steigendem schwarzem Steinbock und von Blau mit weissem Hirschrumpf. Das 2012 festgelegte neue Gemeindewappen ist eine Kombination der Wappen der ehemaligen Ortsgemeinden Sitterdorf und Zihlschlacht. Der Steinbock stammt aus dem Wappen der Welter von Blidegg, die gelbe Farbe verweist auf das Kloster St. Gallen. Der weisse Hirsch in Blau war das Wappen der Truchsessen von Singenberg. Zwei unterschiedliche Tierarten im gleichen Wappen sind höchst selten. Von den insgesamt 2385 Einwohnern der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf im Jahr 2018 waren 321 bzw. 13,5 % ausländische Staatsbürger. 973 (40,8 %) waren evangelisch-reformiert und 732 (30,7 %) römisch-katholisch. Im Jahr 2016 bot Zihlschlacht-Sitterdorf 977 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 8,3 % in der Land- und Forstwirtschaft, 17,8 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 74,0 % im Dienstleistungssektor tätig. Bei ihrer Gründung im Jahre 1997 hatte die Gemeinde 62 Landwirtschaftsbetriebe und rund 600 Arbeitsplätze. Ca. 40 % der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten innerhalb der Gemeinde, insbesondere im Gewerbe, in der Landwirtschaft mit Obst-, Ackerbau und Milchwirtschaft sowie in der Stiftung Wohnheim Sonnenrain und in der Rehaklinik Zihlschlacht. → siehe Abschnitt Söhne und Töchter der Gemeinde im Artikel Zihlschlacht Zihlschlacht-Sitterdorf konnte den ländlichen Charakter mit liebevoll restaurierten Riegelbauten in den Weilern und in Zihlschlacht mit einem speziellen Schutzplan bewahren. Das Dorf Zihlschlacht und Blidegg-Degenau sind im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Bekannt ist die Gemeinde auch durch den kleinen Flugplatz Sitterdorf. → siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Sitterdorf → siehe auch Liste der Kulturgüter in Zihlschlacht-Sitterdorf → siehe Abschnitt Bilder im Artikel Zihlschlacht → siehe Abschnitt Bilder im Artikel Sitterdorf