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Biblioteca Casanatense

Bibliothek in ItalienBildung und Forschung in RomGegründet 1701Pigna (Rione)
Panoramica biblioteca casanatense
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Die Biblioteca Casanatense ist eine staatliche Bibliothek in Rom, Via S. Ignazio 52, die auf eine Stiftung des Kardinals Girolamo Casanate (1620–1700) zurückgeht und bis 1884 von den Dominikanern bei Santa Maria sopra Minerva betrieben wurde. 1701 wurde sie eröffnet, nachdem auf dem Gelände des Konvents ein eigenes Gebäude nach einem Entwurf des Architekten Antonio Maria Borioni fertiggestellt war, und den testamentarischen Bestimmungen des Kardinals entsprechend als öffentliche Bibliothek geführt. Während der ersten römischen Republik wurde die Bibliothek unter staatliche Kontrolle gestellt und war von 1810 bis 1814 Departementsbibliothek. Ihre Verwaltung erfolgte weiterhin durch die Dominikaner. Ihr Präfekt war Giacomo Alberto Magno, der für die Katalogisierung sorgte. Durch die Bestände Riccy und Baini Mitte des 19. Jahrhunderts während der Präfektur des Giacinto De’ Ferrari erweitert, erfolgte ein Ausbau in Form von Räumlichkeiten entlang der Via S. Ignazio. Von den rund 20.000 Büchern der Privatbibliothek des Kardinals sind allerdings nur wenige noch sicher im heutigen Bestand von nahezu 400.000 Bänden nachzuweisen, von denen 60.000 im Hauptsaal der Bibliothek in vergitterten Regalen stehen. Neben den ca. 6000 Handschriften und den über 2200 Inkunabeln sind 13.000 Drucke des 16. Jahrhunderts (Cinquecentine) vorhanden. Die Casanatense tauschte regelmäßig Dubletten von Manuskripten und Druckwerken mit der Römischen Inquisition, daher verfügt sie über ansehnliche Bestände zur Geschichte der katholischen Missionen in China vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Der Fondo Editti e bandi pontifici umfasst 71.000 gedruckte Dokumente vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis 1870, wichtige Quellen zur Geschichte der Römischen Kurie und des Kirchenstaates. 1500 von diesen Bänden enthalten Material zur römischen Inquisition, dazu kommen 300 weitere aus anderen Beständen, die zusammen die Raccolta di bandi dell'Inquisizione Romana bilden. Etliche Bände beziehen sich auf die Tätigkeit des Stifters Casanate in der für Inquisition und Index zuständigen Kardinalskongregation.Rund 300 von den Handschriften sind illuminiert. Darunter befinden sich liturgische Rollen aus Benevent wie die Exultet-Rolle Cas. 724/III (früher B.I. 13) aus dem 12. Jahrhundert. Die Rollen Cas 724/I und 724/II sind ein Pontificale und ein Benedictionale, ebenfalls aus Benevent. Zu den reinen Texthandschriften gehören Canones apostolorum aus dem 8. Jahrhundert, der Liber Maioris Ecclesiae Beneventanae, mit einem Kalender des 9. Jahrhunderts, ein Pontificale Romanum aus dem 11. Jahrhundert. 1873 wurde das Dekret über die Verstaatlichung kirchlicher Bibliotheken auch auf Rom angewandt. Zunächst wurde den Dominikanern Personal aus der benachbarten römischen Nationalbibliothek zur Seite gestellt und die Verwaltung vereinheitlicht. Präfekt blieb weiterhin ein Dominikaner, nämlich Pio Tommaso Masetti, doch wurde ihm als Verwaltungsfunktionär Prof. Gilberto Govi an die Seite gestellt. Zum Gebäude der Nationalbibliothek wurde auch ein Übergang geschaffen; die Verwaltung der Bibliothek erfolgte gemeinsam mit der Biblioteca Vittorio Emanuele II. 1884 endete der vom Orden gegen die Verstaatlichung der Bibliothek angestrengte Prozess mit einer Niederlage. Daraufhin wurde das dominikanische Bibliothekspersonal vollständig durch Beamte des Königreiches ersetzt, die dem Ministero dell'Istruzione Pubblica unterstellt waren. 1898 wurde der Eingang zur Bibliothek in die Via Sant’Ignazio verlegt, nachdem auch die Räumlichkeiten erweitert worden waren. Hinzu kamen Räume im Mezzanin. Wesentlich zur Reorganisation der Casanatense haben im 20. Jahrhundert ihre Direktoren Ignazio Giorgi (1899–1923) und Luigi De Gregori (1925–1936) beigetragen. Eine letzte Erweiterung erfolgte 1978, als eine Reihe von Räumen im secondo piano, auf der Seite des Innenhofes, hinzugefügt wurde. In dem Gebäudekomplex des ehemaligen Dominikanerkonvents, der auch Insula Sapientiae genannt wird, befindet sich neben der Casanatense seit 1988 auch die Parlamentsbibliothek (Polo bibliotecario parlamentare). Die Sammlungsschwerpunkte, anfangs enzyklopädisch umfassend, konzentrierten sich zunächst auf traditionelle theologische und technologische Bereiche, für kurze Zeit auch auf Studien zum Römischen Recht, zur Wirtschaft und zur Stadt Rom. Ab 1975 wurde das Haus, bis dato dem Ministero della Pubblica Istruzione unterstellt, dem Ministero per i Beni Culturali e Ambientali zugeschlagen. Der Schwerpunkt verlagerte sich auf bibliothekarische und bibliographische Thematiken. 1990 bis 2001 war Angela Adriana Cavarra Direktorin und Nachfolgerin von Serrai, Di Cesare und Janni. Ihr folgte von 2001 bis 2004 Gianni Bonazzi, doch übernahm Cavarra zum 1. Januar 2005 das Amt erneut.

Auszug des Wikipedia-Artikels Biblioteca Casanatense (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Biblioteca Casanatense
Piazza di San Macuto, Rom Municipio Roma I

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Hadrianeum
Hadrianeum

Als Hadrianeum (italienisch Tempio di Adriano) werden die imposanten Reste eines Tempels an der Piazza di Pietra in Rom bezeichnet, der zu Ehren des vergöttlichten römischen Kaisers Hadrian im Jahre 145 von seinem Nachfolger Antoninus Pius geweiht wurde. In antiken Quellen wird als „Hadrianeum“ mitunter auch das Mausoleum Hadrians, die Engelsburg, bezeichnet. Der Tempel, im korinthischen Stil erbaut, bestand ursprünglich mutmaßlich aus 13 weißen Marmorsäulen auf jeder Langseite und je 8 Säulen an den Schmalseiten. Dies lässt sich aus dem klassischen Bautyp eines oktastylen Peripteros rekonstruieren. Die Säulen erreichen einen maximalen Durchmesser von 1,44 Meter und eine Höhe von knapp 15 Metern. Das Podium des Tempels war 4 Meter hoch, 27 Meter breit und 45 Meter lang. Eine breite Treppe führte zum nach Osten ausgerichteten Tempel empor. Wie die Cella bestand das Podium aus Peperin. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war sie mit Marmorplatten verkleidet. Eingebettet war das Heiligtum in eine 108 × 98 Meter messende Quadriportikus. Innerhalb der Cella befanden sich einst Reliefplatten mit personifizierten Darstellungen römischer Provinzen sowie einige darauf Bezug nehmende Waffenreliefs. Übrig geblieben sind vom Tempel, der einst gemeinsam mit dem Tempel des Mark Aurel die Mark-Aurel-Säule einrahmte, lediglich 11 der wahrscheinlich ehemals 13 korinthischen Säulen der nördlichen Längsseite der Ringhalle nebst Teilen des Gebälks, die nördliche Cellawand mit verbliebenen Befestigungsspuren der ehemaligen Verkleidungsplatten und das mächtige Podium. Bereits im 17. Jahrhundert scheinen nur noch diese Teile übrig gewesen zu sein, denn auf Anordnung von Papst Innozenz XII. wurden die Ruinen des Tempels in ein neues Zollhaus, das im typischen Barockstil errichtet wurde, integriert. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Zollamt zum Bahnhof verlegt wurde, gestaltete Virgino Vespignani die Anlage 1878 zum Sitz der römischen Börse und der Handelskammer um. Das Gebäude ist heute noch Sitz der Handelskammer Rom, die Wertpapierbörse besteht seit 1997 nicht mehr. Im Zuge der Umbauarbeiten in den Jahren 1878 und 1928 wurden die noch erhaltenen antiken Säulen und die Cellawand wieder freigelegt. Bis Ende 2008 wurde die Säulenfront grundlegend saniert.

Santa Maria sopra Minerva (Rom)
Santa Maria sopra Minerva (Rom)

Santa Maria sopra Minerva (lateinisch Basilica Sanctae Mariae supra Minervam), vollständig Basilica di Santa Maria sopra Minerva, ist der einzig bedeutende Kirchenbau Roms aus der Zeit der Gotik und eine der Hauptkirchen des Dominikanerordens. Seit 1566 ist die Basilica minor eine Titelkirche der römisch-katholischen Kirche. Sie befindet sich an der Piazza della Minerva im Rione Pigna, einem historischen Zentrum Roms, dem Marsfeld südöstlich des Pantheon. Südlich grenzt die Straße Via di S. Caterina da Siena an, benannt nach der Heiligen Katharina von Siena, deren Grab sich unter dem Hauptaltar der Kirche befindet. Die Kirche wurde über den Ruinen der Saepta Julia und in der Nähe eines römischen Minerva-Tempels errichtet, daher der Name (italienisch sopra, lateinisch supra „über“). Unter Papst Nikolaus III. begann ca. 1280 die Entstehungsgeschichte des heute existierenden Kirchenbaus, der innen endgültig 1453 und die Fassade 1725 unter Papst Benedikt XIII. fertig gestellt wurde. Umbauten im Barock und im 19. Jahrhundert verliehen der Kirche ihr heutiges Aussehen. Sie ist Grabeskirche der Päpste Leo X., Clemens VII., Paul IV., Benedikt XIII. und Urban VII., zahlreicher Kardinäle sowie Künstler. Ferner ist Santa Maria sopra Minerva bekannt durch eine Vielzahl von Kunstwerken, unter anderen von Michelangelo, Filippino Lippi, Andrea Bregno und Gian Lorenzo Bernini. Die Kirche war Schauplatz von zwei Papstkonklaven und wichtiger Inquisitionsverfahren, so etwa die Prozesse gegen Galileo Galilei, Luigi Pasquali, Giordano Bruno, Miguel de Molinos und Giovanni Mollio. Die Kirche und das angrenzende Kloster dienten dem Dominikanerorden lange Zeit als Generalkurie.