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Dorstfeld

Ehemalige Gemeinde (Dortmund)Ersterwähnung im 9. JahrhundertGemeindeauflösung 1914Statistischer Bezirk von Dortmund
Dortmund Statistischer Bezirk Dorstfeld
Dortmund Statistischer Bezirk Dorstfeld

Dorstfeld ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Innenstadt-West und liegt im Westen von Dortmund. Im Norden grenzt Dorstfeld an Wischlingen bzw. Huckarde, im Westen an Marten, im Südwesten an Oespel, im Süden an Barop und die Technische Universität Dortmund und im Osten an die Innenstadt. Dorstfeld erlangte aufgrund seines „Nazi-Kiez“ mit auffälligen Graffiti und als Wohnort diverser einflussreicher Rechtsextremisten (wie der 2021 verstorbene „SS-Siggi“) ab den 2000er Jahren überregionale Bekanntheit. Anfang 2021 haben zeitgleich mehrere einflussreiche Extremisten den Stadtteil verlassen, charakteristische Graffiti und Bemalungen wurden entfernt und Medien berichteten über eine Entspannung der Situation. Sozialwissenschaftliche Analysen zeigten, dass die mediale Darstellung des gesamten Stadtteils als „Nazi-Kiez“ bisweilen überzeichnet war und nicht zuletzt durch eine bewusst provokante Außendarstellung einer rechtsextremen Minderheit verursacht worden ist.

Auszug des Wikipedia-Artikels Dorstfeld (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Dorstfeld
Wilhelmplatz, Dortmund Innenstadt West

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Breitengrad Längengrad
N 51.512777777778 ° E 7.4241666666667 °
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Wilhelmplatz 6
44149 Dortmund, Innenstadt West
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Dortmund Statistischer Bezirk Dorstfeld
Dortmund Statistischer Bezirk Dorstfeld
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In der Umgebung

Haus Schulte-Witten
Haus Schulte-Witten

Das Haus Schulte-Witten im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld ist ein 1880 erbautes Herrenhaus. In den Jahren 1913–1915 wurde das Gebäude im Auftrag von Erich Schulte-Witten durch die Architekten Gröpler, Feldmann und Müller umfangreich im Stil des Neobarocks und des Neoklassizismus erweitert.Archäologische Funde belegen ein Vorgebäude am gleichen Standort, das sich auf den Dreißigjährigen Krieg datieren lässt. Die Familie Schulte-Witten lässt sich auf das Jahr 1394 zurückverfolgen. Ihr gehörten umfangreiche Ländereien in der Gemarkung Dorstfeld, die sie im Zuge der aufkommenden Industrialisierung an Bergbauunternehmen verkaufte. (siehe auch Zeche Dorstfeld). Das Haus Schulte-Witten wird heute an die Stadt Dortmund verpachtet und befindet sich noch im Besitz der Familie Schulte-Witten. Es wird als Stadtteilbibliothek und für sogenannte Ambiente-Trauungen genutzt. Außerdem hatte dort die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund viele Jahre ihren Sitz. Das Haus ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.Im Uhrturm des Hauses wurde im Sommer 1989 ein elektronisches Glockenspiel installiert, welches täglich um 10:05, 12:05, 15:05 und 19:05 Uhr erklingt. Das Glockenspiel wurde vom Dorstfelder Förderverein gestiftet und am 12. August desselben Jahres feierlich eingeweiht. Das Glockenspiel sollte ursprünglich mit dem Steigerlied an den Bergbau in Dorstfeld erinnern. In den frühen 2000er Jahren wurde das Glockenspiel renoviert und das Repertoire mit dem Volkslied Wenn alle Brünnlein fließen sowie mit dem zwischen 9 und 18 Uhr viertelstündlich erklingenden Westminsterschlag erweitert. Das Glockenspiel umfasst zwölf Glocken. Hinter dem Haus befindet sich ein Parkgelände, zur Wittener Straße schließt sich das ehemalige Wirtschafts- und Renteigebäude (heute als Geschäftshaus genutzt) an. Gegenüber dem Schulte-Witten-Haus steht eine Gedenkskulptur, die an die 1938 geschändete und abgebrochene Dorstfelder Synagoge erinnert.

KZ-Außenlager Dortmund

Das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in Dortmund befand sich vom 29. September 1944 bis zum 16. März 1945 auf dem Gelände der Dortmund-Hoerder Hüttenverein AG (DHHV) an der Huckarder Straße 111 und wurde als Frauenaußenlager Dortmund-Hoerder Hüttenverein AG bezeichnet. Es war eines von insgesamt mehr als 130 Außenlagern und Außenkommandos des KZ-Stammlagers Buchenwald.In diesem Konzentrationslager wurden zwischen 400 und 800 Mädchen und junge Frauen, vorwiegend Polinnen, aber auch Russinnen und Deutsche sowie Angehörige anderer Nationalitäten, unter ihnen viele Jüdinnen, als Zwangsarbeiterinnen für die Produktion von Kriegswaffen der Union, AG für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie festgehalten. Die ersten Häftlinge waren 400 polnische Frauen aus dem KZ Ravensbrück, die fast alle zuvor den Warschauer Aufstand überlebt hatten und als politische Gefangene galten. „Die Gefangenen im Alter von 13 Jahren bis Anfang 20 mussten in der Munitionsproduktion täglich zwölf Stunden Schwerstarbeit leisten.“ Mindestens zehn Frauen kamen ums Leben. Nach dem schweren Bombenangriff auf Dortmund vom 12. März 1945 durch alliierte Luftstreitkräfte wurde die Produktion von Bomben und Geschossen eingestellt und die verbliebenen Frauen ins KZ Bergen-Belsen verschleppt; nur etwa die Hälfte von ihnen erlebte dort am 15. April 1945 die Befreiung durch britisch/kanadische Truppen. In Gebäude Huckarder Straße 111 befindet sich seit 1988 eine außerbetriebliche Ausbildungsstätte der Handwerkskammer Dortmund, zuvor war es im Besitz der Hoesch AG. In einem Schulungsraum erinnern ein Denkmal der Künstlerin Anette Seiler und eine Dokumentation der Geschichtswerkstatt Dortmund an die KZ-Häftlinge.

Verwaltungsgebäude Union
Verwaltungsgebäude Union

Das Verwaltungsgebäude Union ist der ehemalige Firmensitz der Union AG für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund. Nachdem die Dortmunder Union 1910 an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG überging, wurde das Verwaltungsgebäude 1922 von Hugo Stinnes eingeweiht. Die Bauzeit belief sich auf fünf Jahre (1916 bis 1921), finanziert wurde es durch Gewinne aus der Rüstungsindustrie während des Ersten Weltkriegs. Das Gebäude wurde von den Architekten D. & K. Schulze geplant und weist Ähnlichkeiten mit dem Mannesmann-Verwaltungsgebäude in Düsseldorf von Peter Behrens aus dem Jahre 1911/12 auf. Das Union-Gebäude umschließt im Inneren drei Lichthöfe. Nach außen zur Rheinischen Straße präsentiert sich das Gebäude als monumentaler Block. An der Kopfseite des Gebäudes befinden sich zehn Säulen im Stile der Neorenaissance. Oberhalb dieser Säulenreihe prangt weithin sichtbar die Inschrift „Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat.“ Im Inneren des Gebäudes finden sich Motive aus der Montanindustrie, sowie Maschinengewehr, Füllhorn und Lorbeerkranz. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung war der Stahlskelettbau technisch auf der Höhe seiner Zeit. Er verfügte über ein internes Selbstwähltelefonnetz, zentral gesteuerte elektrische Uhren, ein Staubsaugerrohrsystem und eine Warmwasserzentralheizung, welche die Abwärme des Blockwalzwerks der Hüttenanlagen nutzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente ein Sitzungssaal in dem Gebäude, das den Krieg weitgehend unbeschädigt überstanden hatte, als Versammlungsort für die erste Dortmunder Ratssitzung. Zwischen 1995 und 2008 wurde das Gebäude als Versorgungsamt genutzt. Es ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.