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Lobbe

Ehemalige Gemeinde (Landkreis Vorpommern-Rügen)Geographie (Mönchgut, Gemeinde)Ort auf RügenOrt im Landkreis Vorpommern-Rügen
Lobbe Strand 0707e207
Lobbe Strand 0707e207

Lobbe ist ein zur Gemeinde Mönchgut gehörendes Dorf auf der im Südosten der Ostseeinsel Rügen gelegenen Halbinsel Mönchgut. Zuvor war Lobbe Teil der Gemeinde Middelhagen. Das Dorf liegt südöstlich von Middelhagen an der Landstraße 292 in Richtung Thiessow im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Östlich von Lobbe erstreckt sich die Ostsee. Am Ufer befindet sich als Kap der Lobber Ort, vor dem als Findling der Fritz-Worm-Stein im Wasser liegt. Nur etwas westlich des Dorfs erstreckt sich die zum Greifswalder Bodden gehörende Hagensche Wiek. Nördlich der Ortslage befindet sich der von deutlichen Verlandungstendenzen betroffene Große Lobber See. Noch weiter nördlich lag der bereits verlandete Kleine Lobber See. Markant ist das nordwestlich gelegene technische Denkmal Windschöpfwerk Lobbe. Nördlich von Lobbe und dem Lobber Ort befand sich ein einen Kilometer langes schwedisches Feldwerk gegen eine Küstenanlandung der Preußen. Die Schanzen auf Rügen sind in der Schwedenzeit entstanden. Mehrere Kriege, vom 30-jährigen bis zum Nordischen und der napoleonischen Invasion, sowie mehreren Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg/Preußen und Schweden (1675–79, 1759 usw.) haben die Verteidigungslandschaft Rügens geprägt. Da sie aber nur als Wälle, mit Faschinen verstärkt, angelegt wurden, verfielen sie langsam durch Erosion und Überbauung und sind heute nicht mehr ohne weiteres sichtbar. Südlich von Lobbe befindet sich ein größerer Campingplatz. An der gleichen Stelle befand sich 1807 das Lager der Landungstruppen aus England zur Unterstützung Schwedens im Kampf gegen Napoleon. Ein Teil der Deichanlagen von Lobbe verläuft mit einem gut ausgebauten Radweg am Windschöpfwerk vorbei nach Middelhagen. Zu DDR-Zeiten errichtete und unterhielt ein volkseigenes Wohnungsbaukombinat (WBK) ein Betriebs-Ferienlager für die Kinder seiner Betriebsangehörigen, das seit 1990 dem Verfall preisgegeben ist. In der Vergangenheit lebten die Bewohner des Orts im Wesentlichen vom Fischfang. Heute dominiert jedoch der Tourismus. Im Ort bestehen diverse Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. In einer Fischerhütte in Lobbe traf am 2. November 1990 die sich damals um ein Bundestagsdirektmandat bewerbende Angela Merkel auf mehrere Lobber Fischer. Eine Fotografie dieses Treffens wurde später als typisches Motiv für die ersten politischen Schritte der späteren Bundeskanzlerin bekannt. 2009 wurde das Treffen in der gleichen Hütte wiederholt, wobei jedoch keiner der Fischer mehr seinem ursprünglichen Beruf nachging. Mittlerweile ist die Hütte abgerissen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Lobbe (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 54.317787 ° E 13.719735 °
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Adresse

Lobbe 24
18586 Mönchgut
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Lobbe Strand 0707e207
Lobbe Strand 0707e207
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Windschöpfwerk Lobbe
Windschöpfwerk Lobbe

Das Windschöpfwerk Lobbe (auch Windrad oder Wassermühle genannt) ist eine denkmalgeschützte Windpumpe bei Lobbe auf der zu Rügen gehörenden Halbinsel Mönchgut. Das Western-Windrad befindet sich östlich von der Landstraße 292 und dem begleitenden Radweg, die Middelhagen und Lobbe verbinden. Es wurde etwa um 1920, nach anderen Angaben bereits 1900, als sogenannter Langsamläufer erbaut und diente zum Abschöpfen von Wasser. Die Grün- und Röhrichtflächen rund um den Großen Lobber See wurden damit entwässert. Die Höhe der Windachse beträgt 14 Meter, der Durchmesser der Windrose 9,9 Meter. Mit Hilfe der Windkraft wurde eine archimedische Schraube betrieben, die das Wasser aus dem zu entwässernden Areal empor förderte. Das Einzugsgebiet betrug etwa 5 km2, wobei die eingedeichte Polderfläche 2,6 km2 betrug. Durch die so erfolgte Entwässerung des Gebiets wurde eine landwirtschaftliche Nutzung möglich. Die Funktion des Windschöpfwerks wurde 1955 durch den Einsatz elektrisch betriebener Pumpen ersetzt. Die heute eingesetzte Pumpe verfügt über einen Motor mit 37 kW und kann in der Stunde bis zu 3150 m3 Wasser fördern. Seit 2015 ist es gänzlich außer Betrieb. 1987/88 rekonstruierte der VEB Meliorationskombinat Rostock, Betriebsteil Gingst, das Windschöpfwerk, wodurch es als letztes der ursprünglich etwa 33 zwischen 1900 und 1965 auf Rügen gebauten Windschöpfwerke erhalten blieb. 1997 erfolgte eine Restaurierung. Bei einem Sturm Mitte November 2018 stürzte die Windrose ab und viele Teile davon wurden zerstört. Die beschädigte Windrose wurde durch die Gemeinde Mönchgut geborgen und sollte bis zum Herbst 2019 repariert werden, wofür Spenden gesammelt wurden. Seit dem 20. Mai 2020 steht das reparierte Windrad wieder. Eine zweisprachige Informationstafel (deutsch, englisch) informiert die Besucher über Zweck und Funktionsweise des Schöpfwerks.

Schulmuseum Middelhagen
Schulmuseum Middelhagen

Das Schulmuseum Middelhagen ist ein Museum zur pädagogischen Entwicklungsgeschichte auf Mönchgut, einer Halbinsel der Insel Rügen, in Middelhagen. Es liegt im Ortszentrum neben der St.-Katharinen-Kirche und gegenüber dem alten Krug. Es wurde am 1. August 1986 im ehemaligen Küsterhaus eröffnet. 1747 wurde der Vorgängerbau des heutigen Küsterhauses erstmals in einem Aktenvermerk erwähnt. Es war ein schornsteinloses Rauchhaus, typisch für die damaligen örtlichen Bauern- und Fischerhäuser. Um 1825 wurde dann das bis heute erhaltene Gebäude errichtet. Zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte benutzte auch der Pfarrer aus Middelhagen dieses Haus, bis dann im Ort selbst das Pfarrhaus errichtet wurde. Im Museum sieht man einen Unterrichtsraum einer Einklassenschule, in dem bis zu 60 Kinder (noch 1946) von der 1. bis zur 8. Klasse unterrichtet wurden. Die Kinder von 6 bis 14 Jahren waren so in einem einzigen Raum untergebracht. Noch Ende des 19. Jahrhunderts war der Unterrichtsstoff so vorrangig auf Schreiben, Rechnen und Lesen (meist des Katechismus und Gesangbuchs) sowie Religion beschränkt. Bis 1962 befand sich in diesem Küsterhaus die einklassige Zubringerschule – zu der Zeit aber schon begrenzt auf die Klassen 1 bis 4 – für die inzwischen errichtete Zentralschule Mönchgut, die an der Straße nach Gager lag. Im Unterrichtsraum sind Wandrollbilder, Leselerntafeln, die Rechenmaschine „Abakus“ und präparierte Tiere als Unterrichtsmittel der damaligen Zeit zu sehen. Neben der Schulstube war es auch üblich, dass sich dort zugleich die Wohnung des Küsters, Kantors und Dorfschullehrers mit Wohn-, Schlaf-, Amtszimmer, dem Studierzimmer und der Küche befanden. So ist es auch jetzt noch im Museum zu besichtigen.