Zu dem vierteiligen Vogelschutzgebiet Rhäden von Obersuhl und Auen an der mittleren Werra gehören die Flächen der Naturschutzgebiete „Rohrlache von Heringen“, „Rhäden bei Obersuhl und Bosserode“ und „Obersuhler Aue“ die am Ostrand des Landkreises Hersfeld-Rotenburg liegen sowie das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Werraaue von Herleshausen“ am Südostrand des Werra-Meißner-Kreises. Das Vogelschutzgebiet wurde im Rahmen der Verpflichtung zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union eingerichtet. Es hat zum Ziel die Lebensbedingungen der hier vorkommenden Brut-, Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsvögel zu verbessern.
Naturräumlich werden die Flächen des Vogelschutzgebiets dem „Osthessischen Bergland“ zugeordnet und gehören dort mit den Untereinheiten „Neustädt-Hörscheler Werratal“ und „Berkaer Becken“ zu dem „Salzunger Werrabergland“. Die von Feuchtgebieten, offenen Wasserflächen, Brachen, Röhrichten, Großseggenrieden und Weidengehölzen geprägte Wiesenlandschaft wird für drei vom Aussterben bedrohte Vogelarten als das wichtigste Brutgebiet in Hessen angesehen. Für weitere Arten gehört es zu den fünf hessischen Schwerpunktgebieten. Landesweit gilt es als eines bedeutendsten Rastgebiete für Wasser-, Wat- und Schreitvögel. Alle Teilgebiete unterliegen einer intensiven avifaunistischen Langzeitbeobachtung, für drei Teilgebiete liegen auch detaillierte Managementpläne vor.