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Deutsches Tor (Saarlouis)

Baudenkmal in Saarlouis
Saarlouis01
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Das Deutsche Tor in Saarlouis bildet den Übergang der Innenstadt zu den Verteidigungsanlagen der Stadt und zur Schleusenbrücke. Es befindet sich bei den erhaltenen Kasematten an der Kreuzung Deutsche Straße/Anton-Merziger-Ring. Ursprünglich bestand das Deutsche Tor, das diesen Namen schon in französischen Zeiten trug, tatsächlich aus einem Torgebäude. Dieses wurde allerdings 1886 abgerissen, da es ein Verkehrshindernis auf der Hauptachse der Stadt darstellte. Erst später begann die offizielle Entfestigung der Stadt. In preußischer Zeit wurde gegenüber dem Deutschen Tor auf der der Innenstadt zugewandten Seite das Proviantgebäude errichtet. Dieses Magazin, heute zweigeteilt, bildete ursprünglich eine bauliche Einheit mit einem Tordurchlass. Sowohl das Deutsche Tor als auch die beiden Teile des Proviantgebäudes haben heute den Status eines Einzeldenkmals. Als in den 1970er Jahren der Anton-Merziger-Ring ausgebaut wurde, erfolgte auch eine Restaurierung der Kasemattenköpfe am Deutschen Tor. Jeweils eine Kasemattenachse rechts und links der Fahrbahn wurde als Fußgängerdurchlass angelegt. Der Rest der Kasematten wurde in den Folgejahren auch aus privater Initiative saniert und zu gastronomischen Zwecken umgebaut. Die in den Kasematten aufgereihten Restaurants werden mitunter als „längste Theke des Saarlandes“ bezeichnet. Auf der Außenseite des Deutschen Tores wurden im Zuge der Sanierung Kanonen aufgestellt, die aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 stammen. Eine davon war beim Anlegen des Naherholungsgebietes Saaraltarm im Schlamm gefunden worden, das andere Geschütz wurde hinzugekauft. Beide Kanonen wurden bei Krupp gefertigt. Auf der Innenseite des Tores sind noch das preußische Wappen und die preußische Königskrone zu sehen, die an die Zeit nach 1815 erinnern. Das Pendant des Deutschen Tores, das Französische Tor am Ende der Französischen Straße, existiert nicht mehr. Es wurde in den 1890er Jahren abgerissen. Auch die Spuren der Verteidigungsanlage auf dieser Seite der Stadt wurden getilgt. Über eine Rekonstruktion des Französischen Tores wurde, insbesondere im Zuge der Umgestaltung des Kleinen Marktes 2007 und 2008, zwar nachgedacht, sie wurde aber aus Kostengründen nicht in die Tat umgesetzt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Deutsches Tor (Saarlouis) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Deutsches Tor (Saarlouis)
Deutsche Straße,

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Breitengrad Längengrad
N 49.316773 ° E 6.748809 °
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Adresse

Kasematten

Deutsche Straße 16
66740 (Saarlouis)
Saarland, Deutschland
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In der Umgebung

Hornwerk (Saarlouis)
Hornwerk (Saarlouis)

Das Hornwerk Saarlouis ist Teil der Festungsanlage Saarlouis. Auf dem erhaltenen Teil des Hornwerks befindet sich das Gymnasium Am Stadtgarten. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz und wird auf der Liste der Baudenkmäler des Saarlandes als Einzeldenkmal geführt: „Hornwerk, Eckbastion, Gedenktafeln“. An der Festungsmauer⊙ waren zwei Gedenktafeln angebracht. Die erste, noch existierende, erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen 15 Offiziere, 34 Unteroffiziere und 252 Mannschaften des Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 13. Die zweite, mittlerweile entfernte, Gedenktafel erinnerte an das Maschinengewehrbataillons 13 in Dänemark, Norwegen, Finnland und Russland im Zweiten Weltkrieg, mit der Inschrift "M.G. BTL. 13 / SAARLOUIS / EINSATZ IN / DÄNEMARK / NORWEGEN / FINNLAND". Das Bataillon wurde in Friedenszeiten 1938 in Saarlautern aufgestellt und war in der Graf-Werder-Kaserne stationiert. Es ging aus dem Jägerregiment Nr. 13 hervor. Die Gedenktafel war unter der Rubrik „Kunst im öffentlichen Raum“ des Instituts für aktuelle Kunst gelistet und ungenau mit „wohl nach 1955“ datiert, dem Jahr der Abstimmung über das zweite Saarstatut. Das genaue Datum der Implementierung war September 1981 anlässlich eines Ehemaligentreffens der Bataillonsangehörigen im festlichen Rahmen unter Beteiligung der Obrigkeit (Bürgermeister Willi Jakob, Oberbürgermeister Manfred Henrich und Dechant Heidger), der Bundeswehr, des Bataillonskommandeurs Rudi Borreck, der Arbeitsgemeinschaft Traditionsverbände, des Bundes Deutscher Fallschirmjäger sowie der Verbände Deutscher Soldaten und Deutsches Afrika-Korps. Im Anschluss an einen von Dr. Edi Fries gehaltenen Gottesdienst wurde die Tafel von Oberstudienrat Werner Recktenwald eingesegnet. Nach vier Dekaden wurde die Tafel zum Politikum. In der entsprechenden Klageabweisung wird einerseits die Wertfreiheit festgestellt. Ihr (der Gedenktafel) kommt daher ein rein informatorischer Charakter ohne jede Wertung zu. Andererseits wird in demselben Beschluss die Intension der Erinnerung an Opfer festgestellt. Die Steinplatte eines unbekannten Urhebers erinnert an die Gefallenen des Maschinen-Gewehr-Bataillons Nr. 13. Zudem wurde die Tafel unter dubiosen Umständen an der denkmalgeschützten Festungsmauer angebracht, jedoch dann selbst unter Denkmalschutz genommen. Um die Wogen zu glätten, wurde die Tafel im Dezember 2021 mit einem Sichtschutz abgedeckt. Mittlerweile wurde sie abgenommen und befindet sich unter der Obhut des historischen Museums Saar in Saarbrücken.Chronologie der Gedenktafel für das MG-Btl 13