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Ghellerburg

Abgegangenes Bauwerk in BraunschweigErbaut in den 1430er JahrenFachwerkhaus in BraunschweigZerstört im Zweiten WeltkriegZerstört in den 1940er Jahren

Die Ghellerburg, auch Gellerburg oder Ghellerborch, in Braunschweig war ein 1435 errichtetes Fachwerkhaus im Weichbild Neustadt, Alte Waage 2, in Nachbarschaft der Alten Waage. Der sechs Spann breite Bau besaß ein Zwischengeschoss und ein Obergeschoss. Bekannt wurde es durch eine der frühestdatierten Braunschweiger Hausinschriften am Schwellbalken des Obergeschosses: „Du droch, dit is de Ghellerborch, nach heren van Gelleren bin ek ghenannt. Ik ruke den braden vaken ungheladen. MCCCCXXXV. “ Die hochdeutsche Übertragung lautet: „Du Schalk, dies ist die Ghellerburg, nach Herrn von Gheller bin ich genannt, ich rieche den Braten oft ungeladen. 1435.“ Daneben war das Bild eines lüstern aussehenden Menschenkopfes ausgehauen.Mit der spöttisch-derben Inschrift wurde vermutlich auf das naheliegende Neustadtrathaus angespielt, in dem der „Küchenrat“ zusammentraf und politische Beschlüsse fasste. Der Hausbesitzer, wobei für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Hans von Geleren nachweisbar ist, konnte somit unfreiwillig „den Braten riechen“. Eine Familie von Ghellern wohnte bereits 1412 in der Neustadt. Seit 1523 wurde das Haus als „Nigengelreborch“, neue Ghellerburg, bezeichnet. Der Bau wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört.

Auszug des Wikipedia-Artikels Ghellerburg (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Ghellerburg
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Liberei
Liberei

Die Liberei, auch Liberey oder Andreana genannt, in Braunschweig gilt als ältester freistehender Bibliotheksbau nördlich der Alpen. Er wurde zwischen 1412 und 1422 in der Kröppelstraße im Weichbild Neustadt, nur wenige Meter südöstlich der Andreaskirche errichtet. Durch Schenkungen, unter anderem von Johann Ember und vor allem Gerwin von Hameln, war die Bibliothek über die Grenzen der Stadt bekannt und galt bis zu ihrer Auflösung 1753 mehr als 300 Jahre lang als eine der bedeutendsten Bücher- und Handschriftensammlungen im norddeutschen Raum. Die Schenkung von 336 Bänden durch Gerwin von Hameln im Jahre 1495 markiert gleichzeitig Höhe- und auch Wendepunkt in der Geschichte der Bibliothek. Nach Gerwins Tod kam es über Jahrzehnte zu Streitigkeiten zwischen dem Stadtrat und Gerwins Erben, sodass Gebäude und Buchbestand dauerhaft Schaden durch Vernachlässigung und Diebstahl nahmen. Obwohl zeitgenössische Gelehrte wie Johannes Bugenhagen im 16. oder Hermann von der Hardt im beginnenden 18. Jahrhundert sowohl auf die Bedeutung der Liberei als Quelle des Wissens als auch auf ihren bedrohten Zustand hinwiesen, war ihr Niedergang nicht mehr aufzuhalten. 1753 wurden die Restbestände in eine größere Bibliothek überführt. Nach heutigem Forschungsstand sind noch 137 Bände aus Gerwins Nachlass erhalten.Der kapellenartige Backsteinbau misst im Grundriss nur 5,50 Meter × 5,14 Meter. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und erst ab 1963 restauriert. Die Liberei ist das einzige Zeugnis mittelalterlicher Backsteingotik in der Stadt und dürfte zudem das älteste erhaltene Gebäude in Deutschland sein, das ausschließlich als Bibliothek erbaut wurde. Das Bauwerk steht heute unter Denkmalschutz.