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Schloss Eschelberg

Baudenkmal (Oberösterreich)Bauwerk im Bezirk Urfahr-UmgebungRenaissancebauwerk in OberösterreichSchloss im MühlviertelSchloss in Europa
St. Gotthard im Mühlkreis
Eschelberg Schloss
Eschelberg Schloss

Schloss Eschelberg ist ein Schloss in der Ortschaft Eschelberg in der Gemeinde St. Gotthard im oberösterreichischen Mühlviertel. Es ging aus einer 1209 erstmals erwähnten Burg hervor, die um 1598 zu einem Schloss im Stil der Renaissance umgebaut wurde. Das am Ende des 16. Jahrhunderts errichtete Schloss ist ein dreiflügeliger Bau, dessen Hof im Westen durch eine Mauer geschlossen wird. Es liegt auf einem steil zu beiden Seiten abfallenden Bergrücken in 396 m ü. A. Seehöhe. Teile des mittelalterlichen Palas wurden in die Baustruktur einbezogen. Im Norden befindet sich der Eingangsflügel. Das Renaissancetor aus Granitquadern, über dem noch Wappensteine der Herren von Gera erkennbar sind, ist über eine Brücke erreichbar. Die anschließende Torhalle ist mit einem Turm mit Zeltdach überbaut. Im Südosten der Schlossanlage befindet sich die Schlosskapelle (dem Heiligen Geist geweiht) mit einem Stichkappengewölbe. Sie ist auf den Fundamenten eines ehemaligen Turmes errichtet. Auf dem Weg zum Schloss kommt man linkerhand an dem ehemaligen Brauhaus vorbei, das heute als Atelier des Bildhauers Magnus Angermeier dient. Auf der rechten Hand liegen die Bauten des ehemaligen Meierhofes. Südlich der Schlossbauten liegt die Ruine des mittelalterlichen Vorgängerbaus. Der Kern der Höhenburg, ein rechteckiger Baublock um einen Hof, lag auf dem äußersten Hangsporn im Süden, wo heute noch hohe Mauerreste aufragen. Im Jahr 1209 wurde Eschelberg mit seinem Besitzer Hainricus de Esilberch erstmals urkundlich erwähnt. Später treten auch die Schreibweisen Eschelberch (1287), Eschelwerch (1378) und Eschelburg (1569) in Urkunden auf. Hainricus, vermutlich dem Adelsgeschlecht der Trauner zugehörig, war Lehnsmann des bayerischen Grafen von Leonberg, in dessen Besitz sich die Burg befand. 1283 wurde der Ministeriale Otto von Traun mit Eschelberg belehnt. 1354 befand sich die Herrschaft im Besitz des späteren oberösterreichischen Landeshauptmannes Hans von Traun. Die Lehnshoheit wechselte im 14. Jahrhundert von Leonberg an das Bistum Passau. 1560 erhielten die aus Kärnten stammenden Herren von Gera das Lehen, dessen Besitz mittlerweile auf den österreichischen Landesfürsten übergegangen war. 1598 ließen die von Gera die Burg in ein Schloss umbauen. Christoph von Gera, Verordneter des Herrenstandes Österreich ob der Enns, wurde 1609 bei einer Sitzung des Landhauses vom Schlag getroffen. Sein Sohn Erasmus II. von Gera (1588–1657), als protestantischer Rebell verhaftet, später aber zum Katholizismus konvertiert, verkaufte 1647 die Herrschaft Waxenberg an Konrad Balthasar von Starhemberg. Die Herrschaft Eschelberg mit Lichtenhaag behielt er. Am 31. März 1654 verkaufte Erasmus von Gera seine Herrschaft Eschelberg und Schloss Lichtenhag samt allem Zugehör an Konrad Balthasar von Starhemberg (1612–1687). Eschelberg bildete von da an gemeinsam mit Rottenegg, Oberwallsee und Lichtenhag eine Verwaltungseinheit und hatte insgesamt 313 Untertanen. Schloss Eschelberg ist bis heute im Besitz der Familie Starhemberg. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Oberwallsee zu Eschelberg eines der zwölf Landgerichte im Oberen Mühlviertel, wobei Eschelberg für die Orte Feldkirchen an der Donau, Goldwörth, St. Gotthard im Mühlkreis, Herzogsdorf, St. Martin und Walding zuständig war. Nach 1945 waren im Schloss Flüchtlinge untergebracht, 1962 brannte der Schlossturm durch einen Blitzschlag völlig aus. Die Schlossanlage wurde 2010 renoviert. Heute kann das Areal für Hochzeiten und Firmenfeste gemietet werden. Herbert Erich Baumert, Georg Grüll: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. 3. Auflage. Birken-Verlag, Wien 1988, ISBN 3-85030-046-3, S. 83–84. Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5. Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich. 2. Auflage. Wilhelm Ennsthaler, Steyr 1992, ISBN 3-85068-323-0. Monika Klepp: Zur Geschichte von Schloss Eschelberg. Die Adelsfamilie Gera im Lichte von Zeitdokumenten. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 161, Linz 2016, S. 121–179 (zobodat.at [PDF]). www.schloss-eschelberg.at Schloss Eschelberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 Geschichte und Bilder von Schloss und Ruine bei burgenkunde.at.

Auszug des Wikipedia-Artikels Schloss Eschelberg (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Schloss Eschelberg
Eschelbachtal, St. Gotthard im Mühlkreis

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Eschelberg

BW Eschelberg ist eine Ortschaft der Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis im Oberen Mühlviertel im Bezirk Urfahr-Umgebung in Oberösterreich mit 203 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023). Historisches Zentrum der Ortschaft ist das 1205 erstmals erwähnte, gegen Ende des 16. Jahrhunderts im Stil der Renaissance umgebaute Schloss Eschelberg, das sich seit 1674 im Besitz der Familie Starhemberg befindet. Der Wirkungsbereich des dort zeitweise ansässigen Bezirksgerichts Eschelberg ging weit über die heutigen Gemeindegrenzen hinaus. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Eschelberg ein überregional bekanntes und insbesondere für Linzer bedeutendes Wochenendausflugsziel. Neben der Nähe zu Linz ist dies auf den bis 2015 dort betriebenen Gasthof Reingruber (vormals Baumgartner) zurückzuführen, der zu einem Anziehungspunkt der Prominenz der Landeshauptstadt wurde. Einige Honoratioren – manche davon mit nahegelegenem Zweitwohnsitz – blieben Ort und Gasthof auch Anfang des 21. Jahrhunderts treu, darunter etwa die Linzer Großunternehmer Heinz Schachermayer und Friedrich Laska, der frühere Präsident des Obersten Gerichtshofs Leopold Wurzinger sowie der für die Transfusionsmedizin in Oberösterreich prägende Arzt und Universitätsprofessor Hans Bergmann. Ludwig Hann (1827–1867), Rechtsanwalt und Politiker, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1861–1865 Leopold Wurzinger (1921–2011), Richter und Präsident des Obersten Gerichtshofs

Pfarrkirche Lacken
Pfarrkirche Lacken

Die Pfarrkirche Lacken steht im Ort Lacken in der Marktgemeinde Feldkirchen an der Donau im Bezirk Urfahr-Umgebung in Oberösterreich. Die auf das Fest Maria Hilf geweihte römisch-katholische Pfarrkirche – dem Stift Sankt Florian inkorporiert – gehört zum Dekanat Altenfelden in der Diözese Linz. Bereits 1910 wurden erste Planungen für den Bau einer Kirche in Lacken vorgenommen, die mangels finanzieller Mittel nicht realisiert wurden. 1929 wurde der Beschluss zum Bau einer Kirche gefasst, die 1930 bis 1933 nach Plänen von Baumeister Johann Weixelbaumer gebaut wurde und von Prälat Vinzenz Hartl vom Stift St. Florian geweiht wurde. 1942 erhob Bischof Josephus Calasanz Fließer Lacken zur Kooperator-Expositur, im gleichen Jahr wurde die Kirche dem Stift Sankt Florian inkorporiert. 1952/1953 wurde die Kirche erweitert und 1961 ein Glockenturm angebaut. 1997 wurde in Lacken ein neuer Friedhof angelegt und eingeweiht. 2010 wurde auf Wunsch der Pfarre die Zugehörigkeit vom Dekanat Gallneukirchen zum Dekanat St. Johann am Wimberg geändert, seit 2021 gehört Lacken zum Dekanat Altenfelden. Die Kirche stand bis 2015 unter Denkmalschutz (Listeneintrag). An das Langhaus schließt ein eingezogener polygonaler Chor an, im Südosten ist eine Sakristei und eine Kapelle angebaut. Westlich steht ein hoher Turm, im Erdgeschoss mit weitem Rundbogen geöffnet. Die Fassade zeigt eine Putzrahmengliederung über einem Bruchsteinsockel. Der Hauptbau hat Rundbogenfenster. Der Pfarrhof, erbaut 1955, südwestlich der Kirche, ist mit der Kirche mit einer Tormauer verbunden. Das Langhaus zeigt sich innen als breiter Raum mit einer tiefen Westempore und einem breiten rundbogigen Triumphbogen. Die figuralen Buntglasfenster Anbetung Mariae durch Bauern, links Verkündigung, rechts Goldene Pforte, im Chor schuf Alfred Stifter (1931). Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Mühlviertel 2003. Feldkirchen an der Donau, Lacken, Kooperatorexpositur Maria-Hilf, S. 123. Webpräsenz der Pfarre Lacken