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Fundplatz Bentumersiel

Archäologischer Fundplatz (Germanen)Archäologischer Fundplatz (Römisches Reich)Archäologischer Fundplatz in EuropaArchäologischer Fundplatz in NiedersachsenGeographie (Jemgum)
Geschichte (Landkreis Leer)Kaiserzeitlicher Fundplatz (Barbaricum)Römischer Import (Germania magna)

Der Fundplatz Bentumersiel befindet sich in der Nähe der Emsmündung am linken Ufer des Flusses auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Jemgum im niedersächsischen Landkreis Leer. Der Fluss markierte zur Zeitenwende die Grenze der Siedlungsgebiete der Friesen und der Chauken, die damals auf dem Gebiet des heutigen Ostfrieslands lebten. Der Fundplatz ist neben dem Römerlager Hedemünden, der Fundregion Kalkriese, dem Römischen Marschlager von Wilkenburg und dem Harzhornereignis eine der wenigen Fundstellen mit römischen Militaria im norddeutschen Raum. Die Ergebnisse verschiedener Grabungskampagnen legen nahe, dass Bentumersiel um die Zeitenwende möglicherweise als Nachschubhafen der römischen Flotte und römischen Feldherren als Versorgungsstützpunkt diente. Eindeutige Belege dafür, dass in Bentumersiel ein römisches Militärlager bestand, gibt es aber nicht.

Auszug des Wikipedia-Artikels Fundplatz Bentumersiel (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Fundplatz Bentumersiel
Jemgumkloster,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 53.246594444444 ° E 7.391225 °
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Adresse

Jemgumkloster

Jemgumkloster
26844
Niedersachsen, Deutschland
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In der Umgebung

Bentumersiel

Bentumersiel ist ein Wohnplatz in Holtgaste, einem Ortsteil der Gemeinde Jemgum. Bentumersiel liegt in der Nähe der Emsmündung am Ostufer des Flusses an der Straße zwischen Soltborg und Jemgum. Der Wohnplatz wurde dort auf dem leicht erhöhten Uferwall in der Flussmarsch des Rheiderlands errichtet.In unmittelbarer Nähe befindet sich der Fundplatz Bentumersiel, der als einer der wenigen Fundstellen mit römischen Militaria im norddeutschen Raum gilt. Die Ergebnisse verschiedener Grabungskampagnen legen nahe, dass Bentumersiel um die Zeitenwende möglicherweise als Nachschubhafen der römischen Flotte und römischen Feldherren als Versorgungsstützpunkt diente. Eindeutige Belege dafür, dass in Bentumersiel ein römisches Militärlager bestand, gibt es aber nicht. Der Fundplatz Bentumersiel war eine germanische Siedlung. Aufgrund der Funde von Keramik und einigen Bronzegegenständen vermutet das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung, dass die Besiedelung des Ortes bereits im dritten oder zweiten Jahrhundert vor Christus begann. Spätestens ist die Siedlung im ersten Jahrhundert vor Christus gegründet worden. 2006 wurde dort die Dame von Bentumersiel entdeckt. Dabei handelt es sich um einen im Block geborgenen Grabfund aus der Zeit um 300 nach Christus. Er hat nichts mit den frühkaiserzeitlichen römischen Funden aus der Siedlung zu tun. Das Grab gilt als ein Beleg für die soziale Differenzierung der Germanen an der unteren Ems. Die älteste Nennung des heutigen Ortes wird auf das 10. Jahrhundert datiert. Damals wurde der Ort in den Werdener Urbaren wohl gemeinsam mit Böhmerwold als „Beddinghem“ genannt. Spätere Bezeichnungen sind „Bentmer Syhl“ (1823) oder „Bedmer Syhl“. Das älteste Siel des Ortes war ein Holzsiel, welches das Bentumertief und über dieses eine Fläche von 1255 Hektar entwässerte. 1753 wurde es auf Befehl von Friedrich II. durch ein Steinsiel ersetzt. Von 1798 bis 1981 gab es in Bentumersiel eine Ziegelei. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand Bentumersiel aus drei Häusern, in denen 13 Einwohner lebten. 1964 wurde das Siel geschlossen.

Jemgum
Jemgum

Jemgum ist eine Gemeinde in Ostfriesland und gehört zum Landkreis Leer in Niedersachsen. Sie liegt im Rheiderland, einem der vier historischen Landstriche des Landkreises Leer. Mit 3655 Einwohnern ist Jemgum nach der Bevölkerungszahl die kleinste Einheitsgemeinde des Landkreises Leer und auch die kleinste Einheitsgemeinde auf dem ostfriesischen Festland. In Jemgum befindet sich mit dem Fundplatz Bentumersiel eine der wenigen größeren Fundstellen römischer Militaria im norddeutschen Raum. Am Unterlauf der Ems in deren Flussmarschen gelegen, sind einzelne Orte der Gemeinde bereits für das Hochmittelalter als dauerhafte Siedlungen nachgewiesen. Im 16. Jahrhundert war der heutige Hauptort Jemgum Schauplatz zweier Schlachten: derjenigen von 1533 im Zuge der für Ostfriesland bedeutenden Geldrischen Fehde und derjenigen von 1568 im Rahmen des niederländischen Freiheitskampfes. Wirtschaftlich ist das Gebiet der heutigen Gemeinde seit Jahrhunderten von der Landwirtschaft, aber auch von der Fischerei geprägt. Seit der frühen Neuzeit war das nördliche Rheiderland zudem eines der Zentren der ostfriesischen Ziegeleiproduktion, was besonders für das 19. und 20. Jahrhundert gilt. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wuchs die Bedeutung des Tourismus. Zum herausragenden kulturellen Erbe der Gemeinde zählen elf Kirchen, wobei selbst die beiden kleinsten Ortschaften mit einer nur zweistelligen Einwohnerzahl über eigene Kirchen verfügen. Die Liudgeri-Kirche in Holtgaste aus dem 13. Jahrhundert gilt als die älteste Kirche des Rheiderlands.