Breitbrunn am Chiemsee (amtlich: Breitbrunn a.Chiemsee) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Breitbrunn am Chiemsee.
Die Gemeinde liegt in der Region Südostoberbayern.
Am Nordufer des Chiemsees auf Moränenhügeln des Chiemseegletschers der letzten Eiszeit gelegen, besitzt Breitbrunn zudem die längste Uferlinie aller Anliegergemeinden. Die Ortschaft befindet sich jeweils 25 km von Rosenheim und Traunstein entfernt. Nach Bad Endorf und Prien am Chiemsee sind es jeweils 10 km, zur Bundesautobahn 8 (Anschlussstelle Bernau am Chiemsee) 14 km. Breitbrunn ist verkehrsmäßig wenig erschlossen.
Es gibt 20 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
Naturschutzgebiet Eggstätt-Hemhofer Seenplatte (NSG-00154.01)
Landschaftsschutzgebiet Schutz des Chiemsees, seiner Inseln und Ufergebiete in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein als LSG („Chiemsee-Schutzverordnung“) (LSG-00396.01)
Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Chiemsee (8140-372)
Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Moorgebiet von Eggstädt-Hemhof bis Seeon (8040-371)
Breitbrunn am Chiemsee ist nachweislich einer der ältesten Siedlungsplätze am Chiemsee. Schon vor ca. 6000 Jahren lebten hier Menschen am Nordufer des Chiemsees.
Breitbrunn gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Kling im Kurfürstentum Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Von der Halbinsel Urfahrn ließ sich König Ludwig II. zu seinen Inspektionen auf Herrenchiemsee übersetzen – die Königstraße vom Ortsteil Wolfsberg nach Urfahrn zeigt dies noch heute an.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1249 auf 1542 um 303 Einwohner bzw. um 24,3 %.
Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 65 und im Bereich Handel und Verkehr 67 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 76 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 544. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 571 Hektar, davon waren 381 Hektar Dauergrünfläche.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):
eine Grundschule mit fünf Lehrern und 73 Schülern
Nächster Bahnhof ist der Intercity-Halt Prien am Chiemsee an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg, etwa acht Kilometer (Straßenentfernung) südwestlich von Breitbrunn gelegen. Der Hauptort ist durch die Buslinie 9520 an den Regionalverkehr Oberbayern angebunden. Die Buslinie verbindet Breitbrunn am Chiemsee mit Prien am Chiemsee, Rimsting, Gstadt am Chiemsee, Seebruck, Chieming und Traunstein und dessen Bahnhof.
Eugen Croissant (1898–1976), Chiemseemaler, starb in Breitbrunn
Gunild Keetman (1904–1990), Musikpädagogin, lebte und starb in Breitbrunn
Horst Mönnich (1918–2014), Schriftsteller, lebte seit 1952 und starb in Breitbrunn
Hildebert Wagner (1929–2021), pharmazeutischer Biologe und Phytochemiker, lebte und starb in Breitbrunn
Franz Meußdoerffer (1949–2019), deutscher Biochemiker, lebte und starb in Breitbrunn
Franz Obermair sen.
Johann Thalhauser
Gemeinde Breitbrunn am Chiemsee
Breitbrunn am Chiemsee: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik