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Tinnum

Ehemalige Gemeinde (Kreis Nordfriesland)Gemeindeauflösung 1970Geographie (Sylt, Gemeinde)Ort im Kreis Nordfriesland
Aerial photograph 8111 DxO
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Tinnum ist ein Ortsteil der Gemeinde Sylt. Die Gemarkung hat eine Fläche von 9,11 km². Tinnum wurde 1440 erstmals erwähnt. Von 1547 bis 1868 war hier der Sitz der Sylter Landvögte, und auch das Inselgefängnis sowie das Amtsgericht befanden sich dort. Die 1649 errichtete Alte Landvogtei ist eines der ältesten Häuser auf Sylt. 1970 schloss sich die Gemeinde mit den Nachbargemeinden Archsum, Keitum und Morsum zur Gemeinde Sylt-Ost zusammen. Innerhalb der neuen Gemeinde war Tinnum die größte Siedlung. Zum Stichtag der letzten Volkszählung am 25. Mai 1987 hatte Tinnum eine Bevölkerung von 2228. Am 1. Januar 2009 ging Sylt-Ost in der neuen Gemeinde Sylt auf. Der Ort bildet mit dem westlich gelegenen Westerland einen baulichen Zusammenhang. Hier befinden sich – auch aufgrund der zentralen Lage auf Sylt – mehrere Gewerbegebiete, die für die gesamte Insel für dem Tourismus nachgeordnete Wirtschaftszweige von wesentlicher Bedeutung sind. So hat Tinnum z. B. 8 Supermärkte trotz der geringen Einwohnerzahl. Außerdem befinden sich hier mehrere große Discounter-Märkte, sodass Tinnum – ergänzend zu Westerland – zentrale Versorgungsfunktionen für die Insel und deren Gäste übernimmt. Zum Ort gehörig ist die so genannte Tinnumburg, eine acht Meter hohe kreisförmige Wallanlage mit einem Durchmesser von 120 m, die um Christi Geburt errichtet wurde. Tinnum liegt an der Marschbahn von Hamburg nach Westerland.

Auszug des Wikipedia-Artikels Tinnum (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Tinnum
Zur Eiche, Sylt Tinnum

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Breitengrad Längengrad
N 54.899166666667 ° E 8.3347222222222 °
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Adresse

Zur Eiche 12
25980 Sylt, Tinnum
Schleswig-Holstein, Deutschland
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Tinnumburg
Tinnumburg

Die Tinnumburg (auf Sölring: Borig) ist eine abgegangene Ringwallanlage nahe dem Ortsteil Tinnum der Gemeinde Sylt in Schleswig-Holstein. Während die Archsum-Burg zerstört wurde und die Rantum-Burg unter Dünen begraben liegt, ist sie die am besten erhaltene der drei Sylter Burgen. Im Nordwesten wird sie von einem in das Wattenmeer fließenden Prielstrom, im Südosten von der flachen Marsch begrenzt. Eventuell waren der Prielstrom und der Döplem, ein neben der Burg gelegener See, in der Wikingerzeit schiffbar, so dass die Burg einen Zugang zum Meer hatte. Im Osten war die Burg durch eine Landbrücke mit der Geest verbunden. Die Burg wurde etwa um Christi Geburt erbaut. Der Ringwall hat einen Durchmesser von 120 Metern. Der Wall ist bis zu sieben Meter hoch und hat einen Umfang von rund 440 Metern. Die Basis der Burg liegt etwa zwei Meter über NN. Vor der Marscheindeichung 1938 ragte die Burg bei Sturmfluten inselartig aus dem Wasser. Die Burg hatte mindestens zwei Tore (im Osten und Süden). Vielleicht hatte sie ein drittes Tor im Westen, das auf ein kleines, am Döplem gelegenes Plateau führte. Grabungen in den Jahren 1870, 1948 und 1976 erbrachten den Beweis, dass die Tinnumburg zu den in der frühen römischen Kaiserzeit errichteten Rundwällen auf den nordfriesischen Inseln gehörte. Die Grabungsergebnisse ergaben, dass es sich hierbei um eine germanische Kultstätte handelte. Sie wurde, nachdem sie eine Zeit lang brach lag und vermoorte, erneut im 8. bis 10. Jahrhundert benutzt. Die Innenbebauung bestand aus Sodenwandhäusern. Aus dieser Zeit stammt auch der heute sichtbare Wall, der über dem Wall aus der Zeit um Christi Geburt errichtet wurde. Die gleich alte Lembecksburg auf Föhr brachte Vergleichsfunde zur Tinnumburg.