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Reichsnährstand

Aufgelöst 1948Behörde (Deutsches Reich, 1933–1945)Essen und Trinken (Nationalsozialismus)Gegründet 1933Geschichte (Goslar)
Körperschaft des öffentlichen RechtsLandwirtschaftliche Organisation (Deutschland)Nationalsozialistische AgrarpolitikOrganisation (Goslar)
Reichsnährstand Symbol
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Der Reichsnährstand (RNST) war eine ständische Organisation der Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich in den Jahren 1933 bis 1945, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts (Selbstverwaltungskörperschaft) mit eigener Satzung sowie eigenem Haushalts-, Beitrags- und Beamtenrecht eingerichtet war und bis 1948 bestand. Sitz des Reichsnährstandes war seit 1933 die spätere Reichsbauernstadt Goslar. Das Reichserntedankfest wurde zwischen 1933 und 1937 als zentrale Veranstaltung auf dem Bückeberg in der Nähe Hamelns gefeiert. Die Arbeit des RNST konzentrierte sich vor allem auf die Lenkung der Produktion, des Vertriebs und der Preise von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Zudem gehörten die sozialen und kulturellen Belange seiner Mitglieder zu seinen Aufgaben. Anhaltende Auseinandersetzungen des RNST mit den Gauleitern und der Deutschen Arbeitsfront führten im Laufe der Jahre zu einer Aushöhlung der organisatorischen Selbstverwaltung. So wurde der RNST, der im polykratisch organisierten nationalsozialistischen Herrschaftssystem eine Politik als „halbstaatliche“ Institution betrieb, mit Beginn des Zweiten Weltkrieges mehr und mehr zu einem Instrument des Landwirtschaftsministeriums beziehungsweise der Partei.

Auszug des Wikipedia-Artikels Reichsnährstand (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Reichsnährstand
Dessauer Straße, Berlin Kreuzberg

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Breitengrad Längengrad
N 52.503955555556 ° E 13.378252777778 °
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Dessauer Straße 26
10963 Berlin, Kreuzberg
Berlin, Deutschland
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In der Umgebung

Schöneberger Hafen
Schöneberger Hafen

Der Schöneberger Hafen war ein Binnenhafen am Landwehrkanal in Berlin. Das Hafenbecken befand sich am Landwehrkanal zwischen der Köthener Straße und der Schöneberger Straße. Das Gelände gehört heute zum Ortsteil Kreuzberg. Der Hafen wurde im Jahr 1853 und damit kurz nach dem Bau des Landwehrkanals (1850–1852 durch Peter Joseph Lenné) in der damaligen Friedrichsvorstadt in Betrieb genommen und war der älteste Hafen Berlins. Er besaß eine mittlere Länge von 130 Metern, eine Breite von 90 Metern und verfügte über Gleisanschluss, Ladestraßen und Lagerflächen. Vor allem die wichtigen Bahnstrecken der Potsdamer Bahn und der Anhalter Bahn in unmittelbarer Nähe machten den Hafen als Verladestation attraktiv.Der Hafen verlor bereits wenige Jahre nach der Einweihung seine wirtschaftliche Bedeutung, da Schiffsladungen größer und Umschlagzeiten kürzer wurden. Zudem reichte die Länge der Anlegeplätze nicht mehr aus und Verladevorgänge wurden in der Folge am gesamten Landwehrkanal vorgenommen, was jedoch den Durchgangsverkehr beeinträchtigte. Ab den 1890er Jahren wurden Verladevorgänge schließlich im wenige Kilometer entfernten Urbanhafen vorgenommen. Das Becken des Schöneberger Hafens wurde 1960 zugeschüttet.Auf dem Gelände befindet sich heute der von 1960 bis 1967 errichtete Mendelssohn-Bartholdy-Park. Auch die Uferstraße Hallesches Ufer konnte erst 1960 von der Schöneberger Straße bis zur Köthener Straße über das ehemalige Hafengelände verlängert werden. An den ehemaligen Hafen erinnert noch die Straße Hafenplatz, die ursprünglich ein Platz war und die nordöstliche Begrenzung des Hafenbeckens bildete.

Radialsystem III
Radialsystem III

Das Radialsystem III ist ein Teilbereich der Berliner Kanalisation, der 1877 in Betrieb ging. Baurat James Hobrecht plante ab 1860 zwölf solcher als Radialsystem bezeichneter Anlagen für Berlin, welche die Abwässer aus dem damaligen Stadtgebiet auf die außerhalb des Stadtkerns liegenden Berliner Rieselfelder pumpten. Die Pumpstation des Radialsystems III am Halleschen Ufer 78 war ursprünglich das erste Abwasserpumpwerk Berlins und ist damit das älteste Wahrzeichen für die Berliner Kanalisation. Es diente von 1978 bis 2009 als Berliner Lapidarium. Durch die rasch anwachsenden Bevölkerungszahlen und die Industrialisierung Berlins war es ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts notwendig geworden, die entstehenden Abwässer zu kanalisieren. In der Zwischenzeit verschlechterten sich die hygienischen Zustände in der Stadt stetig. 1869 wurde ein Gremium unter der Leitung des Arztes Rudolf Virchow ins Leben gerufen, um die bisherigen Entwürfe zu prüfen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Hobrecht erhielt den Auftrag, in Kreuzberg ein Versuchsgelände einzurichten, um die natürliche Reinigung von Abwässern durch Einleitung in landwirtschaftliche Nutzflächen zu untersuchen. Die positiven Ergebnisse dieser Berieselungsversuche führen zur Einrichtung der Rieselfelder. Als erstes entstand das Radialsystem III mit seinem Pumpwerk. Die Stadtverordneten genehmigten im März 1873 sechs Millionen Mark für den Bau und zwischen 1873 und 1876 wurde es nach den Entwürfen des Baurates James Hobrecht errichtet. Es sammelte die Abwässer aus der damaligen Friedrichstadt, der Dorotheenstadt, aus Alt-Cölln und dem Tiergartenviertel; dieses Gebiet war mit über 100.000 Einwohnern das am dichtesten besiedelte in Berlin. 1878 wurde das Radialsystem III mit einer Kanalanlage von insgesamt über 80 Kilometern Länge abgeschlossen. Die Fertigstellung am 1. Januar 1878 gilt als offizielles Datum für die Inbetriebnahme der Berliner Kanalisation.