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Gaisbergturm

Aussichtsturm in Baden-WürttembergAussichtsturm in EuropaBauwerk aus SandsteinErbaut in den 1870er JahrenKulturdenkmal in Heidelberg
Turm in Heidelberg
Gaisbergturm in Heidelberg
Gaisbergturm in Heidelberg

Der Gaisbergturm in Heidelberg ist ein Baudenkmal, das am Übergang der kleinen Hochfläche des 375,6 m ü. NHN hohen Gaisbergs zum Nordwestabhang steht. Entworfen von dem Architekten Fritz Seitz, wurde er 1876 vom Heidelberger Schlossverein erbaut. Der über 13 m hohe Turm lässt sich über 85 unterschiedlich geformten Stufen auf einer außen umlaufenden Wendeltreppe besteigen. Als Vorbild diente vermutlich der Leuchtturm von Alexandria. Außerdem ähnelt die Form einiger orientalischen Spiralminaretten. Das Mauerwerk des Turms besteht aus Buntsandsteinquadern und ist ohne Mörtel oder sonstige Bindemittel aufgeschichtet worden. Der Gaisbergturm wurde in den Jahren 1926/27 und 2003/04 restauriert. Die letzte Restaurierung wurde von der Stadt Heidelberg und dem Stadtteilverein West-Heidelberg durchgeführt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Gaisbergturm (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Gaisbergturm
Gaisbergturmweg, Heidelberg Altstadt (Altstadt)

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Breitengrad Längengrad
N 49.4035 ° E 8.7041944444444 °
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Adresse

Gaisbergturm

Gaisbergturmweg
69117 Heidelberg, Altstadt (Altstadt)
Baden-Württemberg, Deutschland
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Gaisbergturm in Heidelberg
Gaisbergturm in Heidelberg
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Gaisberg (Heidelberg)
Gaisberg (Heidelberg)

Der Gaisberg – teilweise findet man auf offiziellen Karten auch die Schreibung Geißberg – ist ein Berg auf dem Gebiet der Stadt Heidelberg, der dem westlichen Hangabfall des Königstuhls aufsitzt und damit zum Kleinen Odenwald gehört. Als dessen nordwestlicher Ausläufer mit einer Höhe von 375,7 m ü. NHN überragt er die Altstadt Heidelbergs im Neckartal zu seinen Füßen um über 250 m. Seine von Südost nach Nordwest langgezogene, flache Kuppe wird vom Bergstock des Königstuhls durch einen nur etwa 30 m tiefer liegenden Sattel, die Sprunghöhe, getrennt. Unfern des höchsten Punktes steht der Gaisbergturm, der dank einer unterhalb immer wieder ausgehauenen Lichtung Ausblick in westliche bis nördliche Richtung gewährt. Der noch im 16. Jahrhundert nahezu unbewaldet dargestellte Gaisberg erhebt sich heute größtenteils von dichtem Laubwald bestanden über dem westlichen Bereich der Heidelberger Altstadt und der angrenzenden Weststadt am Rande der Oberrheinebene. Aus vielen Richtungen ist er auf teils steilen Pfaden zu ersteigen. Der kürzeste Anstieg aus der Altstadt beginnt am Stadtgarten und führt auf Serpentinen bis zum Gaisbergturm, bei etwa 1,8 km Länge für die einfache Wegstrecke. Auf diesem Weg passiert man die Stelle, wo während des Böhmisch-pfälzischen Krieges das Befestigungswerk Trutzbayer stand; abseits in recht unwegsamem Gelände sind auch noch Trümmer der anderen Befestigung Trutzkaiser zu finden. Von der Birkenbank am oberen nördlichen Bergabfall hat man einen vorzüglichen Blick über den Klingenteich hinweg auf die östliche Altstadt und den entgegenströmenden Neckar, hinter Baumwipfeln sind in der vegetationsfreien Jahreszeit auch Teile des Heidelberger Schlosses auszumachen. Ein großer Tischfelsen, der Riesenstein, befindet sich weiter unten am Nordhang, gleich unterhalb des auf halber Höhe um den Gaisberg führenden Weges zum Speyererhof. Von dem am Hang des Königstuhls auf rund 380 Meter Höhe bei der sogenannten Blockhütte gelegenen Parkplatz am Gaiberger Weg aus ist der Gaisberggipfel von Osten her über die Sprunghöhe, den fast 350 Meter hohen Sattel, zu Fuß erreichbar, bei etwa 1,7 km für Hin- und Rückweg zusammen. Vor allem am nordwestlichen und westlichen Hang stehen zwischen anderen Laubbäumen zahlreiche Esskastanienbäume, was dem Berg im Frühjahr, von ferne aus der Rheinebene gesehen, das Gepräge einer golden überstäubten grünen Haube verleiht. Unter dem Gaisberg und anderen, nördlichen Ausläufern des Königstuhlstocks verläuft in Richtung Südwest-Nordost der etwa 2,5 km lange Königstuhltunnel, der erste Tunnel der Neckartalbahn ab Heidelberg Hauptbahnhof. Weiter nördlich unterquert seinen Hangfuß in einer nicht ganz 300 m langen ehemaligen Eisenbahntunnelröhre die nach Osten führende südliche Spur der Friedrich-Ebert-Anlage, einer Südtangente der Altstadt.

Tunnelbelüftungsgebäude am Königstuhl (Heidelberg)
Tunnelbelüftungsgebäude am Königstuhl (Heidelberg)

Das Tunnelbelüftungsgebäude am Königstuhl erhebt sich inmitten des Heidelberger Stadtwalds, am Johannes-Hoops-Weg. Das an eine spätmittelalterliche Festung erinnernde technische Gebäude, mit seiner außergewöhnlichen Turmarchitektur, wurde als obertägiges Maschinenhaus im Rahmen der Erbauung des Königstuhltunnels (1909/12) im Jahr 1912 in Betrieb genommen. Der damals im Stadtrat umstrittene Gebäudekomplex diente der Ent- bzw. Belüftung der 2487 m langen Tunnelröhre der Neckartalbahn zwischen Heidelberg Hbf (Kopfbahnhof bis 1955, danach Heidelberg/Weststadt) und Karlstorbahnhof (ab 2009 in Bf Heidelberg-Altstadt umbenannt). Insbesondere der Gasausstoß der Diesel- und Dampflokomotiven musste fortlaufend abgesaugt werden. Auch im Brandfall innerhalb des Tunnels sorgt eine Tunnelbelüftung für mehr Sicherheit. Mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke und dem Abschied der Dampflokomotive aus dem Bahnverkehr folgte 1971 die Stilllegung der Anlage. Die quadratische turmartige Kaminöffnung wurde mit Beton verfüllt und das Maschinenhaus in den 1990er Jahren zum Wohnhaus umgebaut. Der verschlossene Abluftschacht innerhalb des Königstuhltunnels wurde 2007 fotografisch dokumentiert. Das Foto zeigt auch eine Zugangstür vor Ort. Das ca. 110 Jahre alte Gebäude am Johannes-Hoops-Weg 8 unterliegt heute dem Denkmalschutz. Bemerkenswert ist auch der benachbarte angepflanzte Mammutbaum, der vermutlich gleichen Alters ist.

Jüdischer Friedhof Klingenteich
Jüdischer Friedhof Klingenteich

Der Jüdische Friedhof Klingenteich ist der ältere der beiden noch vorhandenen jüdischen Friedhöfe in Heidelberg. Er liegt am Südrand der Heidelberger Altstadt. Erstmals wurde ein Jüdischer Friedhof in Heidelberg im Jahre 1344 erwähnt. Er lag in der Plöck im Bereich zwischen Sandgasse und Theaterstraße, östlich der heutigen Turnhalle der Theodor-Heuss-Realschule, und wurde 1369 erweitert. Bei der Vertreibung der Juden aus der Kurpfalz 1391 wurde auch der Friedhof geschlossen und anschließend abgeräumt, Spuren sind heute nicht mehr vorhanden. Das Fragment eines Grabsteins aus dem 14. Jahrhundert, der 1971 bei Restaurierungsarbeiten in einem Haus in der Unteren Straße entdeckt wurde, befindet sich heute in der archäologischen Abteilung des Kurpfälzischen Museums, eine Nachbildung in der neuen Heidelberger Synagoge in der Weststadt. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurden Juden aus Heidelberg vermutlich in Worms, im 17. Jahrhundert in Wiesloch bestattet. 1688 wurde in der Plöck erneut ein jüdischer Friedhof eingerichtet, diesmal östlich der St.-Anna-Kirche auf dem Grundstück mit der heutigen Hausnummer 6. Er wurde spätestens 1702 wieder aufgegeben, Reste sind nicht erhalten. Nachdem sich ab 1648 wieder dauerhaft jüdische Familien in Heidelberg angesiedelt hatten, wurde 1701 abermals ein jüdischer Friedhof in der Stadt eröffnet, diesmal in der etwa auf Höhe der Peterskirche von der heutigen Friedrich-Ebert-Anlage bergan zum Königstuhl führenden Klingenteichstraße, und zwar etwa 100 Meter oberhalb des Klingentores. Er diente nicht nur Juden aus Heidelberg, sondern auch solchen aus dem Umland als Begräbnisstätte. 1876 erhielt die jüdische Gemeinde einen Teil des kommunalen Bergfriedhofes für ihre Bestattungen zugewiesen, diese finden dort bis heute statt. Der alte Friedhof wurde geschlossen und ist daher auch nicht frei zugänglich, eine Besichtigung ist aber nach Anmeldung bei der Jüdischen Kultusgemeinde möglich. Es sind 180 Grabsteine vorhanden, der älteste aus dem Jahre 1784. Die Fläche des Friedhofes beträgt knapp 20 Ar. Das schmiedeeiserne Eingangstor ist mit zwei runden Scheiben verziert, auf denen eine Taube mit einem Palmzweig im Schnabel als Zeichen des Lebens sowie ein Arm mit einer Sichel als Symbol für den Tod zu sehen sind.