place

Winzerla

Ehemalige Gemeinde (Jena)Ersterwähnung 1325Plattenbausiedlung (DDR)Siedlung (Städtebau) in ThüringenStadtteil von Jena
Winzerla
Winzerla

Winzerla ist ein im Südwesten gelegener Stadtteil der kreisfreien Stadt Jena in Thüringen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Winzerla (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Winzerla
Bauersfeldstraße, Jena Winzerla (Winzerla)

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: WinzerlaBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.89757 ° E 11.57648 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Bauersfeldstraße 7
07745 Jena, Winzerla (Winzerla)
Thüringen, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Winzerla
Winzerla
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Heizkraftwerk Jena
Heizkraftwerk Jena

Das Heizkraftwerk Jena befindet sich in Winzerla im Süden von Jena. Es wurde im Jahre 1969 errichtet, nachdem der Ministerrat der DDR 1965 beschlossen hatte, dass wegen des Ausbaus der Zeiss-Werke und des damit verbundenen Anstiegs der Bevölkerung, vor allem durch den neuerrichteten Stadtteil Neulobeda, ein eigenes Kraftwerk in Jena gebaut werden sollte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. April 1968. Zu seiner Fertigstellung bestand es aus einem Heizkraftwerk, einem Umspannwerk und einem 8-geschossigen Mehrzweckgebäude. Das Investitionsvolumen betrug 200 Millionen Mark. Das Heizkraftwerk Jena wurde nach der Inbetriebnahme 1972 mit schwerem Heizöl betrieben. Während der weltweiten Ölkrise baute man es ab 1979 teilweise auf den einheimischen Energieträger Braunkohle um; die Ölkessel wurden nur noch bei hohem Wärmebedarf (Außentemperatur unter −5 °C) und als Reserve benutzt. Für die Abgasreinigung erhielt das Kraftwerk eine Entstaubungsanlage, jedoch keine Rauchgasentschwefelung. Pro Jahr wurden rund 800.000 Tonnen Kohlendioxid und 18.000 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Die Kohleverbrennung erforderte den Bau des zweiten großen Schornsteines (225 Meter), um die Stadt und das Saaletal nicht direkt mit den Schadstoffen der Braunkohle zu belasten. Während bei der Ölfeuerung ein einfaches Anschlussgleis vom Bahnhof Göschwitz her genügt hatte, wurde für den Antransport der Braunkohle eine umfangreiche Anschlussbahn mit Abstellgleisen, Auftauhalle und Entladungseinrichtungen für alle gängigen Typen offener Güterwagen gebaut. Die Asche wurde per Bahn von einer Verladeanlage an der Lobedaer Straße in die Wismut-Bergbauregion bei Gera transportiert, um dort als Versatzmaterial zu dienen. Der Betrieb erfolgte mit Dampfspeicherlokomotiven, nur ersatzweise mit einer Diesellok der DR-Baureihe V 60. Nach der politischen Wende in der DDR wurde die Gasversorgung von Stadtgas auf das energiereichere Erdgas umgestellt, und die aufwändige Kohleverbrennung konnte eingestellt werden. Der letzte Kohlezug erreichte das Kraftwerk am 20. Juni 1994. Nach Verbrauch des Kohlevorrates wurde das Kraftwerk teilweise stillgelegt und am 16. September 1996 nach zweijährigem Umbau auf Erdgas und Probebetrieb offiziell wieder in Betrieb genommen. Seitdem zählt es als größtes Dampfkraftwerk Thüringens zu den modernsten GuD-Kraftwerken in Deutschland. Die elektrische Leistung beträgt 197 Megawatt und die Fernwärmeleistung 225 MW. 2011 erfolgte ein nochmaliger Umbau mit Wärmespeicher, Sommerkessel und effizienterer Betriebsweise. Von 2019 bis 2021 sollen sechs Gasmotoren mit je 10 Megawatt und ein Wärmespeicher mit 600 Megawattstunden Kapazität hinzu kommen; die Gasturbinen müssen dann nur noch im Winter betrieben werden. Die Investition rentiert sich durch einen bis 2037 laufenden Fernwärme-Abnahmevertrag. In dieser Ausbaustufe werden noch 150.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr emittiert. Das Kraftwerk wird heute von der Thüringer Energie AG betrieben, die erzeugte Fernwärme wird an die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck geliefert. Etwa die Hälfte aller Jenaer Wohnungen werden durch das Kraftwerk mit Heizungswärme und Warmwasser versorgt. Das Kraftwerk einschließlich der ausgekoppelten Fernwärmeleistung hat einen Wirkungsgrad von 70 Prozent. Der Netzanschluss erfolgt auf der 110-kV-Hochspannungsebene in das Stromnetz des Verteilnetzbetreibers TEN Thüringer Energienetze. Das Stadtbild wurde über mehrere Jahrzehnte durch die beiden Schornsteine geprägt. Der 225 Meter hohe, seit 1994 nicht mehr benötigte Schornstein der Kohleverbrennung war bis zum Frühjahr 2019 das höchste Bauwerk Thüringens. Am 28. Juni 2018 begann die Vorbereitung zum Abbruch, der schließlich am 11. April 2019 startete und rund 4 Monate dauerte. Dabei wurde analog des Abrisses der Schornsteine in Gera mittels Spinnenbagger von oben nach unten gearbeitet, der entstehende Schutt fiel ins Innere. Mittelfristig soll auch der 185 Meter hohe Nachbarschornstein verschwinden. Nach dem Abriss der Schornsteine in Erfurt-Ost und Gera ist dieser "kleinere" Schornstein dann, nach dem Sender Bleßberg, das zweithöchste Bauwerk in Thüringen. Danach würde der Jentower das höchste Bauwerk im Freistaat sein.

Beutenberg Campus
Beutenberg Campus

Der Beutenberg Campus ist ein Standort für Wissenschaft und Forschung in Jena, der sich im Süden der Stadt befindet. Im Jahr 1950 begründete der Mediziner Hans Knöll am Beutenberg die erste biomedizinische Forschungseinrichtung, die ab 1970 als Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) der Akademie der Wissenschaften der DDR geführt wurde. Schon 1982 wurde auch das erste physikalisch ausgerichtete Institut am Beutenberg angesiedelt. Nach der politischen Wende entstand auf Empfehlung des Wissenschaftsrats ein interdisziplinäres Wissenschaftszentrum. Auf dem Campus sind neun Institute der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft sowie des Landes Thüringen und der Friedrich-Schiller-Universität angesiedelt (eine Liste der Einrichtungen steht weiter unten). Zwei Gründerzentren, der Technologie- und Innovationspark Jena und das BioInstrumentezentrum, beherbergen mehr als 50 Unternehmen. Darüber hinaus hat sich die Wacker Biotech GmbH an diesem Standort mit der Herstellung biotechnologischer Produkte angesiedelt. Der Beutenberg Campus bietet eine interdisziplinäre Wissens- und Technologieplattform zur Bearbeitung von innovativen Forschungsfeldern. Unter dem Leitgedanken Life Science meets Physics hat sich ein Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung etabliert, in dem sich Bereiche der Biologie, (Naturstoff-)Chemie, Umweltforschung und Medizin mit der Physik von Optik, Photonik und optischen Mikrosystemen ideal ergänzen. Insgesamt sind auf dem Campus etwa 3400 Mitarbeiter, darunter mehr als 1500 Wissenschaftler, beschäftigt. Auf dem Beutenberg werden darüber hinaus zahlreiche in- und ausländische Promotionsstudenten im Rahmen von internationalen Graduiertenschulen in enger Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgebildet. Der Jahresetat für Forschung beträgt über 200 Millionen Euro, davon werden ca. 45 % über Drittmittel eingeworben (Stand: 2020). Zwischen 1991 und 2013 investierten der Freistaat Thüringen, Bund und EU mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der Infrastruktur.