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Metamaucum

Ehemalige Hauptstadt (Venetien)Geschichte VenedigsWüstung in Italien
Admiralty Chart No 1483 Chioggia Malamocco Lido and Venice, Published 1893
Admiralty Chart No 1483 Chioggia Malamocco Lido and Venice, Published 1893

Metamaucum, gelegentlich auch Methamaucum, war eine Stadt am Ostrand des Lido, der die Lagune von Venedig von der Adria abtrennt. Die Stadt, deren genaue Lage nicht gesichert ist, entstand in römischer Zeit und wurde im frühen 12. Jahrhundert nach einer Naturkatastrophe aufgegeben. Bis 742 residierte der Doge in Heracleia, dann zwischen 742 und etwa 810 war Metamaucum Sitz des Dogen und damit Hauptstadt der Lagune, bevor sie von dem heutigen historischen Zentrum Venedigs auf Dauer abgelöst wurde. In innervenezianischen Kämpfen wurde die Stadt 829 niedergebrannt, nachdem sie gut zwei Jahrzehnte zuvor von einem der Söhne Karls des Großen, nämlich Pippin, schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Seit 540 bestand wohl ein Bistum, doch der erste namentlich bekannte Bischof erscheint erst 876 in den Quellen. Kurz vor 900 wurde die Stadt von Ungarn, die nach Italien eingefallen waren, abermals zerstört. Anfang des 12. Jahrhunderts vernichtete schließlich eine Springflut die Stadt. Die überlebenden Bewohner wurden im heutigen Malamocco angesiedelt, und damit auf der Seite der Insel, die der Adria ab- und der Lagune zugewandt ist, das Bistum wurde nach Chioggia an den Südrand der Lagune verlegt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Metamaucum (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Metamaucum
Riva Giovanni Diacono, Venedig Lido-Pellestrina

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Breitengrad Längengrad
N 45.3717 ° E 12.333333333333 °
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Adresse

Riva Giovanni Diacono
30126 Venedig, Lido-Pellestrina
Venetien, Italien
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Admiralty Chart No 1483 Chioggia Malamocco Lido and Venice, Published 1893
Admiralty Chart No 1483 Chioggia Malamocco Lido and Venice, Published 1893
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Santo Spirito (Insel)
Santo Spirito (Insel)

Santo Spirito ist eine Insel in der Lagune von Venedig. Sie liegt südlich von Venedig, zwischen den Inseln San Clemente und Poveglia. Die Fläche der Insel beträgt 2,38 Hektar, bei einer Länge von 200 Metern und einer Breite von 150 Metern. Während des Chioggia-Krieges zwischen Venedig und Genua besetzte 1379 die genuesische Flotte Chioggia, setzte Teile der Truppen im Dezember 1379 ins Kloster, die bis Februar 1380 blieben. Dabei wurde das Kloster beschossen und beim Abzug ließen die Genuesen das Kloster Brondolo abreißen. Die dortigen Mönche erhielten vom Senat das Kloster Santo Spirito auf der gleichnamigen Insel, das von den Augustiner-Chorherren verlassen worden war. Dies wurde 1409 vom Senat und von Papst Gregor XII. bestätigt. Jedoch verschwand das Kloster schon bald wieder. Es wurde bei Gründung der italienischen Zisterzienserkongregation 1497 nicht mehr erwähnt. Heute ist die Insel unbewohnt, in der Vergangenheit befand sich dort eine Kirche von Sansovino. Bis zum Jahre 1806 lebten Mönche auf der Insel, danach verließen sie diese, da Napoleon ihnen zu viele Schwierigkeiten bereitete. Nach dem Wegzug der Mönche baute die französische Besatzung, nicht ohne vorher etliche Häuser niedergerissen zu haben, Unterkünfte für Soldaten und etliche Magazinschuppen. Die Insel macht heute einen verwahrlosten und verfallenen Eindruck, da sich ab Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts niemand um eine Belebung der Insel bemühte. Die einstmals in der Kirche von Santo Spirito befindlichen Gemälde von Palma il Vecchio und Tizian wurden in die Stadt Venedig verbracht.