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Lützendorfer Graben

Fluss in EuropaFluss in ThüringenFlusssystem Ilm (Saale)Geographie (Weimar)

Der Lützendorfer Graben ist ein nach dem Weimarer Stadtteil Lützendorf benannter Bach, der am ehemaligen Kammergut Lützendorf vorbeifließt. Der Lützendorfer Graben fließt durch das Waldgebiet des Bernhardtsbergs, der wiederum Bestandteil des Naturschutzgebietes Südhang Ettersberg ist. Der Graben reicht bis etwa zur Schwanseestraße. Der Lützendorfer Graben verläuft teilweise überirdisch, teils unterirdisch. Er durchfließt auch den Bereich der ehemaligen Lützendorf-Kasernen. In der Quellmulde des Lützendorfer Grabens ist eine partielle Siedlungs-Wüstung mit partieller Flurwüstung festgestellt worden.Bis in den Bereich des Lützendorfer Grabens fanden archäologische Grabungen statt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Lützendorfer Graben (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Lützendorfer Graben
Schwanseestraße,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.9878 ° E 11.2983 °
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Adresse

Schwanseestraße
99427 , Lützendorf
Thüringen, Deutschland
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In der Umgebung

Galgenberg (Weimar)
Galgenberg (Weimar)

Der Galgenberg ist eine zusammenhängende Erhebung bei Weimar nördlich der Bundesstraße 7 zwischen Weimar und Tröbsdorf, die sich mit dem Ilmgraben in nordwestlicher Richtung fortsetzt. War vorher eine Kirschplantage dort, so ist es heute eine Kleingartenanlage, die von der Erfurter Straße bis zur Schwanseestraße reicht. Die tektonische Störung zeigt sich an einen kurzen Steilanstieg an der Erfurter Straße, die durch das Hervortreten der Trochitenkalkstufe des oberen Muschelkalks bewirkt wird. Die Höhe liegt bei 270 m. Die Lage der Straße und der Gartenanlage ist nicht ganz identisch mit der des Galgenberges. Einigermaßen sicher ist jedoch, dass sich der Galgenberg nicht allzu weit vom Wallendorfer Heimrichstisch befand, da eine Zeichnung von Alt-Wallendorfauch einen Galgen darstellt nahe am Blattrand, der der Lage grob entspricht.Wie der Name des Berges besagt, wurde hier wohl Halsgericht mit Galgen vollzogen, wenn auch nicht ausschließlich. So wurde der Berg 1431 „obir denn gerichte“, 1557 „aufn gallgenberg“ und 1792 schließlich „und dem gerichte oder Justizstätte zu gelegen“ bezeichnet. Johanna Catharina Höhn wurde am 28. November 1783 vor dem Erfurter Tor, auf dem Galgenberg mit dem Schwert enthauptet. Das Richtschwert ist erhalten geblieben unter Inv.-Nr. 3n L FB 1203 und befindet sich im Stadtmuseum Weimar. Die letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg fand am 29. November 1833 statt. Diese war allerdings mit dem Galgen Johann Friedrich Adam Elschner wegen Raubmordes. In diesem Jahr wurde die Hinrichtungsstätte am Galgenberg mit Elschners Hinrichtung letztmals benutzt und dann abgebrochen.Eine Straße zwischen der Erfurter Straße, die an der Kleingartenanlage vorbeiführt, und der Georg-Haar-Straße heißt Galgenberg. Der Galgenberg war nicht die einzige Richtstätte in Weimar. Nachweisbar sind hierzu auch die auf dem Schweinsmarkt, dem heutigen Goetheplatz und eine am Eisfeld. Seit 1878 wurden die Hinrichtungen im Gebäude des Landgerichts gegenüber dem Donndorfbrunnen, dessen Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört wurde, vollzogen. Bis dahin waren Hinrichtungen ein öffentliches Spektakel.

Heimrichstisch
Heimrichstisch

Der Heimrichstisch, abgeleitet vom Heymeltisch, gehegtes Gericht, befindet sich an der Damaschkestraße in Weimar. Ursprünglich in einer eingehegten Wiese befindlich, liegen dort heute Gartenanlagen. Der Heimrichstisch gehörte zur Flur der Wüstung Wallendorf, an die sonst noch die in der Paul-Schneider-Straße befindliche Wallendorfer Mühle erinnert. Die Tischplatte besteht aus grobkörnigem Granit, während die Steinbänke aus Travertin und Berkaer Buntsandstein bestehen. Markant tritt am Tischsockel die Zahl „1600“ entgegen, vermutlich das Jahr seiner Errichtung. An diesem Ort hielten die Besitzer der Wallendorfer Flur bis 1852 Gericht. Sie bildeten eine eigene Flurgenossenschaft, die sich 1877 auflöste. Die Stadt übernahm diesen Stein von der sich auflösenden Flurgenossenschaft unter der Bedingung diesen „auf ewige Zeiten“ zu erhalten. Das geschah mit einem Beschluss vom 3. November 1876, wofür die Stadt aus der Wüstungskasse 60 Taler erhielt. Es ist wie die gesamte Wüstung Wallendorf ein eingetragenes Bodendenkmal der Stadt Weimar. Im Weimarer Stadtarchiv befindet sich zum Heimrichstisch u. a. die historische Aktenüberlieferung in Hinsicht auf die Verpachtung von Gemeindeareal, welches sich an den Heimrichstisch anschließt beziehungsweise unter der Rubrik „Denkmäler der Stadtaufsicht“.Eine Zeichnung von Alt-Wallendorf zeigt auch den Heimrichstisch, um dem sich eine Gruppe Männer versammelt hat.Mit dem Heimrichstisch(en) hatte es hinsichtlich der gerichtlichen Festbräuche seine besondere Bewandtnis, wovon u. a. Helene Böhlau Mitteilungen gemacht hat. Das betraf den „Heimrich“ oder „Heymel“ bzw. das „Hegemahl“ oder „Hegemal“ (Flurgericht). Ein solches Hegemal gab es auch anderenorts wie z. B. im Rheinland. In Thüringen war es jedenfalls weit verbreitet. Das Feldgericht u. a. in Frankfurt am Main hat die gleiche Bedeutung. Helene Böhlau's Schilderungen zufolge gab es einst in der Umgebung Weimars mehrere Heimrichstische. Sie schreibt über einen im Rödchen, nicht jedoch von dem in Wallendorf. Außerdem nennt sie diesbezüglich „uralte Steintische“ und spricht nicht von einem „uralten Steintisch“. Von den anderen derartigen Steintischen in der Umgebung Weimars, die Helene Böhlau erwähnt hat, ist wohl nichts (mehr) zu finden oder bekannt.

Rabenwäldchen
Rabenwäldchen

Das Rabenwäldchen in Weimar-West gelegen zwischen Prager Straße und Moskauer Straße gegenüber dem Bahnhof Weimar-West ist ein kleines Waldgebiet, ein reiner Laubwald, dem drei Quellen entspringen, die sog. Rabenquellen, welche dem kleinen Waldstück ihren Namen gaben. Der Name hat nichts mit einem Ort für Hinrichtungen zu tun, wie es beim Rabensteinplatz in Leipzig der Fall gewesen ist, sondern leitet sich von den Krähen ab, die im Volksmund mit Raben gleichgesetzt wurden. Diese nutzten das Gehölz als Schlafstätte.Die dortigen Brunnenstuben, errichtet 1849, dienen der Wasserversorgung Weimars. An Röhrenfahrten angeschlossen werden nahezu sämtliche Brunnen in Weimar mit Wasser versorgt. Das wurde möglich, weil 1984 und 1986 bereits zwei von drei Brunnenstuben wieder freigelegt und restauriert wurden. Die Brunnenstuben bestehen aus kleinformatigen Muschelkalksteinen. Die Bedachungen sind als Tonnengewölbe oder als Tonnendach ausgeführt. Das dritte wurde 1997 restauriert. Das ist dort auch über dem Eingang zu lesen. Das Gebiet um das Rabenwälchen ist auch für die Siedlungsgeschichte des Weimarer Lands von Bedeutung. 1977 wurde bei den vorbereitenden Beräumungsarbeiten zur Errichtung des neuen Stadtteils im Bereich der Quellmulde Rabenwäldchen eine deutsch-slawische Siedlung aus dem 9. und 10. Jahrhundert freigelegt. Mit über 2500 Keramikbruchstücken gehörte dieser Fundplatz mit zu den bedeutendsten in Thüringen.