Das 1984 gegründete Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) ist eine unabhängige sozialwissenschaftliche und zeitgeschichtliche Forschungsstätte, die von einer Stiftung gleichen Namens getragen wird. Das Institut konzentriert sich in den derzeit existierenden vier Forschungsgruppen „Demokratie und Staatlichkeit“, „Makrogewalt“, „Monetäre Souveränität“ und „Rechtssoziologie“ auf den Dialog v. a. geisteswissenschaftlicher Disziplinen im Bereich empirischer Sozialforschung, historischer Analyse und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung.Zum HIS zählen ferner der Verlag Hamburger Edition, die sechsmal im Jahr erscheinende Zeitschrift „Mittelweg 36“, ein Archiv und eine Bibliothek. Vom HIS wird auch die unabhängige Internetplattform „Soziopolis“ betrieben, die mit den dort veröffentlichten Essays, Buchrezensionen und Fachdebatten mittlerweile zu einem wichtigen Forum der deutschsprachigen Sozialwissenschaften geworden ist. Neben Publikationen tritt das Institut mit Konferenzen, Tagungen und Veranstaltungen an die Öffentlichkeit.
Am 2. April 2015 trat der Göttinger Soziologe Wolfgang Knöbl die Stelle als Direktor des HIS an. In der Leitungsrolle löste er damit Jan Philipp Reemtsma ab, der sich nach 30 Jahren zurückzog.Am 4. Oktober 2018 vergab das Hamburger Institut für Sozialforschung erstmals den von da an jährlich ausgelobten Siegfried-Landshut-Preis. Erster Preisträger war der britische Soziologe Michael Mann, 2019 ging der Preis an den US-amerikanischen Soziologen George Steinmetz, 2020 an die US-amerikanische Historikerin Isabel Hull. Der Name des Preises erinnert an den vor 50 Jahren verstorbenen deutsch-Politikwissenschaftler und politischen Soziologen Siegfried Landshut. Verliehen wird er an interdisziplinär arbeitende Forscherpersönlichkeiten für deren herausragende Arbeiten in den Arbeitsfeldern, in denen auch das HIS tätig ist.