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Mattenschwelle

Bauwerk im Kanton BernBauwerk in BernFlusssystem AareStaudamm in der Schweiz
Aare panoramio Alistair Cunningham (4)
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Die Mattenschwelle ist ein Längswehr in der Aare in der Stadt Bern. Das Wehr ist bereits im Mittelalter nachgewiesen und dient der Ableitung von Wasser ins Mattequartier, wo sich Gewerbe ansiedeln konnte. Ab 1891 wurde das Wasser auch für den Betrieb des Kraftwerks Matte des Elektricitätswerk der Stadt Bern, der späteren Energie Wasser Bern (EWB) genutzt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Mattenschwelle (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Mattenschwelle
Aarstrasse, Bern

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 46.94572 ° E 7.45178 °
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Adresse

Aarstrasse

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3011 Bern (Stadtteil I)
Bern, Schweiz
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Aare panoramio Alistair Cunningham (4)
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In der Umgebung

Münsterplattform
Münsterplattform

Die Münsterplattform (berndt. auch Pläfe [ˈplæfə]) ist eine dem Berner Münster vorgelagerte rechteckige Terrasse am Abhang zur Aare. Das Geviert liegt parallel zum Kirchenschiff, ist 66 bis 70 Meter tief und misst in der Breite am nördlichen Ende bei der Kirchenmauer 85 m und am südlichen Ende zur Aare hin 86 m. An der Südostecke erhebt es sich 31,5 m über die darunter liegende Badgasse. Der Grundstein zur Terrasse wurde 1334 gelegt, doch der Bau der Stützmauern wurde erst 1514 vollendet; wesentlich beteiligt daran war der Münsterwerkmeister Erhart Küng. Bis zur Berner Reformation von 1528 war die Aufschüttung des Gevierts hinter den Stützmauern noch nicht vollendet; es lag noch 14 m unter dem heutigen Niveau und bildete eine Schutthalde. Bei Grabungsarbeiten auf der Münsterplattform kam es 1986 zum Berner Skulpturenfund, einem spektakulären Fund von Heiligenstatuen, die beim Bildersturm aus dem Münster entfernt und auf die Schutthalde geworfen worden waren. Bis 1531 diente die Plattform als Friedhof und danach als Parkanlage. Sie ist umgeben von Balustraden aus Sandstein und wird zur Aare hin abgeschlossen von zwei Eckpavillons. Bis zum 18. Jahrhundert war sie mit Lindenbäumen und danach mit Rosskastanien bepflanzt. Von 1847 bis 1961 stand auf der Plattform das seit 1968 im Nydegghöfli bei der Nydeggkirche aufgestellte Zähringerdenkmal. Seit 1897 verbindet der Mattenlift, ein elektrischer Personenaufzug, die Plattform mit dem an der Aare liegenden Mattequartier. An der südlichen Balustrade ist eine Gedenktafel für den Studenten Theobald Weinzäpfli angebracht, der am 23. Mai 1654 einen Sturz vom Pferd über die Mauer der Plattform hinaus überlebt hatte und 1694 in hohem Alter als Pfarrer von Kerzers verstarb. Bis zur Anbringung von Auffangnetzen im Jahre 1998 begingen zahlreiche Menschen Suizid durch einen Sprung von der Münsterplattform in die Badgasse. In den frühen 1980er Jahren war die Plattform Standort der 1985 auf die Kleine Schanze verschobenen offenen Drogenszene. In einer Rasenfläche der Münsterplattform ist die «Münster-Plattform», ein Werk des Berner Künstlers Carlo E. Lischetti, eingelassen.

Mattelift
Mattelift

Der Mattelift, im Volksmund auch als Senkeltram bezeichnet, ist ein elektrischer Personenaufzug, der die Münsterplattform in Bern mit der 31,5 Meter tiefer gelegenen Badgasse im Mattequartier verbindet. 1894 wurde ein Initiativkomitee gegründet, das zum Bau des Matteliftes anregte. Die 1896 gegründete Elektrische Personenaufzug Matte–Plattform AG beauftragte das Berliner Unternehmen Siemens & Halske mit der Ausführung. Am 22. April 1897 ging der Lift in Betrieb. Ursprünglich bestand die Anlage aus zwei Kabinen, die im Gegenzug aufgehängt waren. Zur Reduktion der Personalkosten wurde ab 1910 jedoch nur noch eine Kabine betrieben und bei einem Umbau 1920 die zweite Kabine durch Gegengewichte ersetzt. 1952 wurde die noch bestehende Kabine durch eine neue geräumige Kabine aus Metall ersetzt, 1995 die Stahlkonstruktion für 170'000 Franken komplett renoviert. Im Herbst 2008 ersetzte das ortsansässige Unternehmen Emch Aufzüge AG die bestehende Stahlkabine durch eine verglaste, mit einer Bodenheizung versehene Kabine. Ebenso wurde der Antriebsmotor, die elektronische Steuerung und das Stahlseil ersetzt. Die Erneuerung kostete 180'000 Franken. Dabei sind 30'000 Franken für eine Fahrplanverdichtung der Bernmobil-Linie 30 auf einen 20-Minuten-Takt aufzuwenden.Seit 1896 wurde der Lift von Männern betrieben, 2020 kam erstmals eine Frau zum Team.Da die Nutzung nicht kostenlos erfolgt, ist der Aufzug als öffentliches Verkehrsmittel im Sinne des Eidgenössischen Personenbeförderungsgesetzes klassiert. Mit Verfügung vom 1. Februar 2008 wurde diese Einstufung bestätigt und die Konzession bis Ende 2026 verlängert. Es gibt in der Schweiz nur noch einen weiteren Aufzug, der mit eidgenössischer Konzession verkehrt, nämlich der Hammetschwand-Lift am Bürgenstock. Heute ist der Mattelift in den Tarifverbund Libero integriert. Ergänzend gilt ein eigenständiger Haustarif, inklusive eines entsprechenden Abonnements. 1896 kostete das Einzelbillett 10 Rappen, 2021 Fr. 1.40. Der Verkauf erfolgt durch einen Aufzugführer. Es werden täglich etwa 800 Personen befördert, die meisten von unten nach oben. 2007 betrug die Transportleistung 316'500 Personen. Zu Fuss lässt sich die Rückseite des Berner Münsters von der Matte aus auch über die 183 Holzstufen der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Mattetreppe erreichen, die sich in unmittelbarer Nähe der Talstation des Mattelifts befindet.