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Drususquelle (Xanten)

Archäologischer Fundplatz (Germania inferior)Flusssystem RheinGeographie (Xanten)Naturdenkmal im Kreis WeselQuelle in Nordrhein-Westfalen
XN Hees ND Drususquelle Brunnen 01
XN Hees ND Drususquelle Brunnen 01

Die Drususquelle ist eine Rheokrene mit einem künstlich angelegten Teich am süd-westlichen Waldrand der Hees, südlich von Xanten. Benannt ist sie nach dem römischen Feldherren und Konsul Nero Claudius Drusus. Ihren volkstümlichen Namen erhielt sie aufgrund des in den 1930er Jahren entdeckten Römerlagers Vetera I auf dem Fürstenberg. Die Quelle liegt etwa 450 Meter vom Landhaus „Am Röschen“ entfernt und entspringt einige Meter oberhalb des kleinen Sees mit der Bauminsel am Philosophenweg. Über einen abzweigenden Trampelpfad ist sie im bewaldeten Hügel erreichbar. Etwa drei Meter oberhalb des gemauerten Überlaufbeckens am Wegesrand rinnt das Wasser spärlich aus dem Flirenberg. Dort finden sich Reste einer überwachsenen Trockenmauer aus Naturstein, aus der ein Ziegelrohr mit 10 cm Durchmesser ragt. Diese stammt wahrscheinlich von einer Quellfassung, mit der man das Sickerwasser auffing. Insgesamt umfasst der Quellbereich eine Fläche von 500 m². Er ist ein Naturdenkmal und im Landschaftsplan Sonsbeck / Xanten unter ND 4 – Naturdenkmal Quellbereich („Drususquelle“) gelistet. Zu Zeiten der Römer war die Drususquelle eine der vielen Quellen zwischen Xanten und Sonsbeck, mit denen sie ihre Wasserversorgung im Militärlager Vetera und der später errichteten Binnenhafenstadt Colonia Ulpia Traiana sicherten. Über lange Rohrleitungssysteme leiteten sie das kühle Nass in ihre Städte. Darüber, wie ergiebig die Quelle in der Antike war, kann man nur spekulieren. Die Wassermenge der Rheokrene hängt stark von der Niederschlagsmenge und den Jahreszeiten ab. Während des Zweiten Weltkrieges war die Drususquelle einer der Versorgungsbrunnen der Luftmunitionsanstalt Xanten (MUNA). Ein Großteil der Anlage war von unterirdischen Gängen durchzogen. Nach dem Krieg wurden die Stollen zugeschüttet und die MUNA renaturiert. Durch die großflächigen Erdbewegungen verschob sich die stauende Tonschicht und verringerte die Abflussspende. Heute beträgt die Schüttung durchschnittlich 0,3 Liter in der Sekunde.

Auszug des Wikipedia-Artikels Drususquelle (Xanten) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Drususquelle (Xanten)
Philosophenweg,

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Philosophenweg
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XN Hees ND Drususquelle Brunnen 01
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In der Umgebung

Luftmunitionsanstalt Xanten
Luftmunitionsanstalt Xanten

Die Luftmunitionsanstalt Xanten war eine Munitionsanstalt der deutschen Luftwaffe in der Zeit des Nationalsozialismus bei Birten, einem Stadtteil von Xanten im Kreis Wesel. Sie war nicht nur für die Produktion von Munition, sondern auch für „die Bergung, Analyse und Entschärfung auf Reichsgebiet abgeworfener feindlicher Munitionen“ zuständig. Leiter der Munitionsanstalt und zugleich Standortältester war Major Friedel, später zum Oberstleutnant befördert. Während – wie im übrigen Reichsgebiet – auch in Xanten Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Militärinternierte eingesetzt wurden, kann der „Einsatz ausländischer Arbeitskräfte oder Kriegsgefangener in der Luftmunitionsanstalt […] jedoch für den belegbaren Zeitraum ausgeschlossen werden.“Erste Planungen für den Bau im Raum Xanten begannen 1938. War zunächst ein Standort in der Bönninghardt ins Auge gefasst worden, entschied sich das Reichsluftfahrtministerium für einen Standort in dem bewaldeten Höhenzug Hees. „Die Hees wurde offensichtlich aufgrund der besseren Tarnung und Infrastruktur ausgewählt.“ Als dicht bewaldetes Gebiet eignete sich der Ort ideal für das Geheimprojekt. Zudem gab es in der Nähe zwei Bahnhöfe. Vom Bahnhof Birten aus fuhr die Boxteler Bahn nach Wesel und vom Bahnhof Winnenthal nach Duisburg. Das Luftgaukommando VI Münster stellte zum 1. Oktober 1940 ein Vorkommando der Munitionsanstalt auf. Die Übertragung des Besitzes vom Reichsforstamt auf das Reichsluftfahrtministerium konnte erst im März 1944 abgeschlossen werden. Die Anlage erstreckte sich auf einer Fläche von über 1,6 km². Auf der Westseite vom Heesberg und Wolfsberg befand sich der Großteil der über 100 Munitions- und Zünderlagerhäuser. Umgeben von einem breiten Schutzwall hatten sie einen rechteckigen Grundriss von ca. 15 × 18 m, bestanden aus verputzten Ziegelmauern mit einer 18 cm dicken Stahlbetondecke und mit meist zwei Eingängen. Die Zünderlager waren etwa halb so groß und hatten nur einen Eingang. Zum Weg hin lag die etwa ein Meter hohe Laderampe, die über Treppenaufgänge erreichbar war. Über Wirtschaftswege waren sie mit den Arbeits- und Lagerhäusern, Garagen der Transportfahrzeuge, sowie dem Verladebahnhof der MUNA auf der Ostseite der Hees verbunden. Dort, wo heute das St. Josef-Hospital steht, befand sich das Verwaltungsgebäude, eine Schlosserei, eine Tischlerei und Versorgungseinrichtungen wie ein Brunnen mit Wasserpumpe. Teile der Munitionsfabrik befanden sich unterirdisch und durchzogen den Berg mit einem weitreichenden Stollennetzwerk. Mit 1.200 Beschäftigten war die Luftmunitionsanstalt der größte Arbeitgeber in der Region. Am 20. November 1942 kam es im Arbeitshaus 4 beim Zusammenbau einer B-1000 Luftmine zu einer Explosion, die den Tod von 43 Menschen (1 Feuerwerker, 40 Arbeiter, 2 Arbeiterinnen) verursachte. Zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe wurde nach dem Krieg gegenüber dem Unglücksort ein Denkmal aufgestellt. 1944 wurde die Anstalt nach Martinroda in Thüringen verlegt. Im Zuge der Verlegung kamen weitere 35 Soldaten bei einer Explosion am 6. Oktober 1944 ums Leben, möglicherweise aufgrund eines alliierten Luftangriffs. Mit dem Heranrücken der alliierten Truppen wurden umfangreiche Munitionsbestände im alten Rheinarm versenkt und liegen vermutlich noch heute dort. Überreste der ehemaligen Luftmunitionsanstalt sind heute noch in der Hees zu finden. Sie zählt zu den bedeutendsten militärgeschichtlichen Bodendenkmälern aus dem Zweiten Weltkrieg in Nordrhein-Westfalen und ist im Rheinland einzigartig. Die Munitions- und Zünderlagerhäuser und einige Lagerhäuser wurden 1948 von den Alliierten gesprengt und sind heute nur noch als baufällige und von Bäumen und Gestrüpp überwachsene Ruinen erhalten. Die Stollen sind zugemauert und renaturiert. Von den Gleisanlagen blieben nur die Trassen und Dämme übrig. Erhalten sind heute noch die Brunnenanlagen, einige Werkstätten und Garagen, Wachhaus, Stabsgebäude und das Verwaltungsgebäude, in das 1953 das heutige Krankenhaus einzog. Etwa 9 ha sind umzäunt und waren bis 2016 Bundeswehreigentum. Von hier aus wurde die Kerosinpipeline der NATO betreut. Heute wird das Gelände vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser verwaltet. Bei einer Wanderung durch das Naherholungsgebiet sollte man schon allein aus Selbsterhaltungstrieb auf den Wegen bleiben. Im Boden befinden sich immer noch Munitionsreste.

Klever Tor (Xanten)
Klever Tor (Xanten)

Das Klever Tor ist ein 1393 erbautes Doppeltor in Xanten am Niederrhein. Es war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, von der später weite Teile aus Kostengründen abgerissen wurden. Nachdem bereits 1821 das „Marstor“ und 1825 das „Scharntor“ abgerissen worden waren, lehnte der Xantener Stadtrat 1843 den Abbruch des Klever Tors jedoch ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde es als Arresthaus benutzt. Das Klever Tor besteht aus zwei Toren, die über eine Brücke miteinander verbunden sind. Früher führte diese Brücke über einen ringförmig um die Xantener Innenstadt gelegenen Stadtgraben, welcher heute als Stadtpark dient. Das innere Tor besteht aus einem einzelnen quadratischen Turm, in dem heute drei mietbare Appartements als Ferienwohnung angeboten werden. Das äußere Tor wird durch zwei Rundtürme, die sogenannten „Eulentürme“, und einen Mauerbogen gebildet. Im Jahre 1843 befand sich das Tor in einem miserablen Zustand, so dass Franz Langenberg beauftragt wurde, es zu restaurieren. Das Dach der Eulentürme fehlte völlig, das Mauerwerk war an manchen Stellen schadhaft, und der Bogen oberhalb der Durchfahrt drohte einzustürzen. Aus diesem Grund wurden Mauern innerhalb des Tores, die nachträglich zur Nutzung des Tores als Arresthaus hinzugefügt worden waren und nun das Fundament zu stark belasteten, abgerissen und das Tor von Grund auf renoviert. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die oberen Stockwerke des Tores rekonstruiert werden, der ursprüngliche Unterbau von 1393 ist jedoch noch immer erhalten.

Kriemhildmühle
Kriemhildmühle

Die Kriemhildmühle ist eine historische Windmühle in Xanten und die einzige Mühle des Niederrheins, welche täglich betrieben wird. Erbaut wurde die Mühle als Teil der Xantener Stadtbefestigung in Form eines Wach- und Wehrturms (als sogenannte Bärwindmühle) am Ende des 14. Jahrhunderts. Die Türme, die im bis 1648 dauernden Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurden, dienten bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 als Wohnraum für Bedienstete der Stadt. So wurde die Kriemhildmühle zu diesem Zeitpunkt als Nachtwächterturm bezeichnet, da dort die Nachtwächter der Stadt einquartiert worden waren. In der Folgezeit wurden die Türme aus Kostengründen verkauft und zu großen Teilen von den Käufern abgerissen. 1778 wurde der Nachwächterturm an den Kaufmann Gerhard Schleß verkauft, welcher die Wände des Turms erneuern ließ und ein Gartenhaus im Turm einrichtete. 1804 baute er den Turm zu einer Ölmühle in Form einer 19,3 m hohen Windmühle um. Bald darauf verkaufte er die Mühle an einen Müller, worauf die Kriemhildmühle zu einer Getreidemühle wurde und später in den Besitz der Stadt Xanten gelangte. 1843 wurde der Abriss der Mühle und des nahe gelegenen Klever Tors vom Xantener Stadtrat abgelehnt, nachdem zuvor bereits große Teile der Stadtbefestigung abgerissen worden waren. Seit 1992 wird in der Mühle wieder Brot gebacken und direkt dort wie auch auf Wochenmärkten in der Umgebung verkauft. Die Mühle kann während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Die Flügel der Mühle sind mit einem Segelgatterwerk alter holländischer Art ausgestattet. Seit 1992 sind die Flügel mit einer Fokwiek nach dem Patent des Holländers P.L. Fauël (1891–1992) ausgestattet. Ihren Namen verdankt die Kriemhildmühle Kriemhild aus der Nibelungensage. Eine Mühle, die den Namen Siegfried von Xantens trug, existierte ebenfalls, diese ist jedoch nicht mehr in Betrieb.