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Beles (Sassenheim)

Ort in LuxemburgSassenheim (Luxemburg)
Coat of arms sanem luxbrg
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Beles (lux.: Bieles, franz.: Belvaux) ist eine Ortschaft in der sogenannten Minettsgéigend (Hütten-/Minengebiet) im Südwesten von Luxemburg. Beles ist das Verwaltungszentrum der Gemeinde Sassenheim (lux.: Suessem), zu welcher auch die drei weiteren Ortschaften Ehleringen, Sassenheim und Zolwer gehören. Beles ist mit 7920 Einwohnern (2021, 2009 noch 5716) die zwölftgrößte Ortschaft in Luxemburg und etwa 18 km von der Hauptstadt Luxemburg entfernt. Der offizielle Name der Ortschaft wird erstmals 1272 als Belevas bzw. in ähnlicher Schreibweise erwähnt. In weiterer Folge ändert sich die Schreibweise etwas, zum Beispiel Belevaus (1327), Belvais (1351), Beluas (1373), Belvis (1541), Belwiss (1552), Belvois (1561). Es wird davon ausgegangen, dass der Name ursprünglich aus dem Keltischen (belo) stammt und ‚hell‘, ‚glänzend‘ bedeutet und in Zusammenhang mit einem Gewässer steht. Wie in Luxemburg üblich, wird im täglichen Gebrauch unter Einheimischen jedoch der luxemburgische Name Bieles verwendet. Das Symbol von Beles ist die Ziege (lux.: Geess), und besonders im Karneval ist diese auf Plakaten etc. zu sehen und es werden Wortwitze verwendet. Die Cyclocross-Weltmeisterschaften 2017 fanden 2017 in Beles statt. Niki Bettendorf (1936–2018), Politiker Offizielle Website der Gemeinde Sassenheim

Auszug des Wikipedia-Artikels Beles (Sassenheim) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 49.511388888889 ° E 5.9291666666667 °
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Adresse

N 31
4478
Luxemburg
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Coat of arms sanem luxbrg
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In der Umgebung

Zolwer
Zolwer

Zolwer (lux.: Zolwer, frz.: Soleuvre) ist eine Ortschaft der Gemeinde Sassenheim (Luxemburg) mit 6.260 Einwohnern (Stand: 2021). Sie grenzt unter anderen an Differdingen. Auf dem Wappen von Zolwer ist ein schwarzer Löwe auf beigefarbenem Hintergrund dargestellt. Zolwer ist die Ortschaft der Gemeinde Sassenheim, die am frühesten erwähnt wird. Im Oktober 793 oder 794 schenkten die Eheleute Garbannus und Ratsint dem Kloster Echternach ’’ihren ganzen Besitz im Wawergau, in der Nähe des Kastells mit Namen Zolveren, in der Villa, die Hagenen genannt wird’’. Also ist ’’Zolwer’’ eigentlich ursprünglich der Name der zukünftigen Burg auf dem Zolwerknapp, ehe er für das Dorf gebraucht wurde. Fast gleich klingt Zolvere (1135, 1192). Wahrscheinlich romanisierte Varianten sind später überliefert: Soloeure (1236) und Soulueur/-Solueuvre (1387). Die Bedeutung des Namens ist bis heute unbestimmt. In den frühen 1860er Jahren lebten größtenteils Bauern in Zolwer. 1911 taten sich drei kleine Hüttengesellschaften zusammen und gründeten die ARBED (heute ArcelorMittal), einen Stahlbetrieb mit damals 23 Hochöfen, Stahl- und Walzwerken und rund 60.000 Arbeitsplätzen. Die Feld- und Landwirtschaft wurde größtenteils durch den Bergbau ersetzt und die Bauern wurden Bergbauarbeiter. Von der ARBED wurden zahlreiche, meistens kleinere Häuser errichtet, die den Gastarbeitern der Stahlwerke zur Verfügung gestellt wurden. So entstanden nach und nach Viertel mit auswärtigen Arbeitern in Zolwer. Im Tal des Zolwerknapps steht die im Mittelalter erbaute römisch-katholische Kirche. Im Zentrum von Zolwer (früher „Basketsterrain“ genannt, da hier auch offiziell Basketball gespielt wurde) befindet sich der Place de l’Indépendance (deutsch Unabhängigkeitsplatz), ein kleiner Hof, auf dem mehrere Springbrunnen stehen. Martin Zeiller: Soluer. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 244 (Volltext [Wikisource]). Website der Gemeinde Sassenheim

Hochöfen von Belval
Hochöfen von Belval

Die Hochöfen von Belval (lux.: Héichiewen Belval) befinden sich im ehemaligen Industriegebiet Belval in der luxemburgischen Stadt Esch-sur-Alzette und waren von 1911 bis 1997 aktiv und die zwei erhaltenen, Hochofen A und B, sind seit 2000 als Industriedenkmale geschützt (nationales Monument). 1909 erwarb die Gelsenkirchener Bergwerks-AG von der Stadt Esch-sur-Alzette den Stadtwald Escher Bësch bzw. Clair-Chêne. Es wurden 39 Hektar Wald für den Bau der Belval-Eisenhütte gerodet. Das Werk bestand ursprünglich aus sechs Hochöfen, einem Stahlwerk und mehreren Walzstraßen und galt seinerzeit als modernstes Werk Europas. Die ersten beiden Hochöfen wurden am 30. Oktober 1911 angefahren. Im Jahr 1913 produzierte die Hütte in Belval etwa 361.000 Tonnen Stahl. Durchschnittlich arbeiteten dort täglich 3000 Menschen. Ab 1919 wurde von einer Gruppe Luxemburger, belgischer und französischer Staatsbürger die Société Métallurgique des Terres-Rouges zwecks Übernahme der Werke und Minen der Gelsenkirchener Bergwerks AG gegründet. 1937 wurde die Hütte durch den 1911 gegründeten Luxemburger Stahlkonzern ARBED (Aciéries Réunies de Burbach-Eich-Dudelange SA, heute ArcelorMittal) übernommen. 1965 wurde der Hochofen A mit einer Tageskapazität von 2300 Tonnen Roheisen in Betrieb genommen (Bauhöhe 82 Meter), 1970 der Hochofen B mit einer Tageskapazität von 3000 Tonnen (Bauhöhe 90 Meter). 1973 waren 7000 Arbeiter in Belval beschäftigt. 1979 folgte die Inbetriebnahme des Hochofens C mit einer Tageskapazität von 4300 Tonnen. Bereits 1995 wurde der Hochofen C wieder stillgelegt und verkauft, 1996/97 abgebaut und nach China an die Kunming Iron&Steel Group Co Ltd (KISCO) gesendet. 1996 erfolgte die Umstellung auf Elektrostahl (Elektrostahlofen) und 1997 die Stilllegung des Hochofens B, welcher der letzte noch aktive Hochofen in Luxemburg war. Durch die Stilllegung der Hochöfen in Belval wurde eine Fläche von etwa 120 Hektar für die zukünftige Stadtplanung in Esch-sur-Alzette frei. 2000 wurden die noch bestehenden Hochöfen A und B in Belval als Industriedenkmal eingestuft. Die Belval-Entwicklungsgesellschaft Agora wurde 2000 gegründet und 2001 folgte der Regierungsbeschluss für den Bau der Cité des Sciences. 2002 wurde der Fonds Belval gegründet. Am 4. Juli 2014 fand die festliche Einweihung der renovierten Hochöfen und ihrer Außenanlagen statt. Das ARBED-Stahl- und Walzwerk im östlichen Teil des Standorts – heute ArcelorMittal Esch-Belval – ist noch aktiv. Auf der restlichen Fläche entwickelt sich ein neues Wohnquartier und finden eine Vielzahl von Unternehmen Platz sowie ein Standort der Universität Luxemburg (Cité des Sciences, de la Recherche et de l’Innovation). Für die Erhaltung der Zeitzeugen der Industriekultur engagiert sich der Hochöfen-Freundeskreis Amicale des Hauts Fourneaux PAB. Das Gelände Belval breitet sich aus in einer Länge von etwa zwei Kilometer von Beles in Richtung Raemerich und über eine Breite von etwa 800 m von der Escher Straße in Beles in Richtung Belval Usines. Die Minen und die Hüttenwerke sind bis auf das heute noch produzierende Walzwerk geschlossen. Fernand Tapella: La fin des hauts fourneaux au Luxembourg. magazine, le périodique du fonds belval Nr. 2/2015, S. 30–39. Simone Heiderscheid: Als Ere͏̈nnerung un d’Leit vun de Schmelzen, Esch/Belval 2009, Amicale des hauts-fourneaux A et B de ProfilARBED, ISBN 978-2-87996-509-3. Gouvernement du Grand-Duché de Luxembourg; Agora SARL: Belval : eine urbane Vision, Esch-sur-Alzette 2008. Belval Entdecken, Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft (der Fonds Belval wurde 2002 gegründet und agiert im Auftrag des Luxemburger Staates), Belval Video-Reportage die Renovierung der Hochöfen, Mai 2011. Belvaler Schmelz – Usine Esch-Belval – Hüttenwerk Esch-Belval, Geschichtlicher Überblick. Guy Bock: Ein Hochofen wandert aus.

Adolf-Emil-Hütte
Adolf-Emil-Hütte

Die Adolf-Emil-Hütte (AEH) wurde von 1909 bis 1912 im luxemburgischen Esch-sur-Alzette durch die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) als Hütten-, Stahl- und Walzwerk errichtet. Ihren Namen erhielt sie nach den Montanindustriellen Emil und Adolph Kirdorf, den Leitern der GBAG. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde der letzte Hochofen 1998 ausgeblasen. Mit Ausnahme des noch produzierenden Walzwerks wird das Gelände heute von dem städtebaulichen Entwicklungsprojekt unter dem Namen Esch-Belval eingenommen, das einige historische Anlagen des Hüttenwerks einbezieht. Schon bald nach der Fusion der Gelsenkirchener Bergwerks-AG und des Aachener Hütten-Aktien-Vereins (AHAV) Rothe Erde im Jahre 1907 kam der Gedanke eines Neubaus eines Integrierten Hüttenwerks im luxemburgisch-lothringischen Minettegebiet auf. Die AHVA besaß seit 1899 im luxemburgischen Esch-sur-Alzette die sog. „Brasseur-Schmelz“ sowie bereits seit 1892 im benachbarten lothringischen Audun-le-Tiche (Deutsch-Oth) ein Hüttenwerk sowie mehrere Erzgruben. Die Stadt Esch-sur-Alzette verkaufte der GBAG ein größeres Waldgelände, auf dem 1909–1912 ein Integriertes Hütten- und Walzwerk errichtet wurde. Die GBAG erhöhte zu diesem Zweck mehrfach ihr Aktienkapital. Federführend bei dem Neubauprojekt war die zur Hüttenabteilung der GBAG umgewandelte ehemalige AHAV in Aachen-Rothe Erde unter Adolph Kirdorf und dem Ingenieur Fritz Kintzlé. Gleichzeitig wurden in Aachen neue Walzwerke zur Weiterverarbeitung des Rohstahls errichtet. Die Kohleversorgung wurde durch die Zechen der GBAG im Ruhrgebiet sichergestellt. Die zunächst sechs (geplant waren acht) Hochöfen der AEH wurden zwischen Oktober 1911 und Juli 1912 in Betrieb genommen. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung der deutsch-luxemburgischen Zollunion sah sich die GBAG 1919 gezwungen, die Hütte an die 1911 gegründete ARBED zu verkaufen. Auch die Aachener Werke mussten stillgelegt werden, und die GBAG geriet durch diese Verluste in Schwierigkeiten, die sie in Fusionen mit anderen Unternehmen zwangen. Die nun als „Terres Rouges“ firmierende ehemalige Adolf-Emil-Hütte blieb weiterhin in Betrieb; in den 1960er und 70er Jahren wurden die sechs Hochöfen durch drei größere ersetzt, die in den 1990er Jahren schrittweise stillgelegt wurden. Die verbliebenen Betriebsteile der Hütte gehören heute zu ArcelorMittal. Die Adolf-Emil-Hütte erstreckt sich nordwestlich von Esch-sur-Alzette auf einem ursprünglich etwa 200 Hektar großen Gelände. Die Anlage des Werks folgt streng dem Produktionsablauf. Von Westen her folgen aufeinander die Erzbunker, die in einer Reihe angeordneten Hochöfen, das Stahlwerk und die ausgedehnten Walzwerksanlagen. Ein weitläufiges Schienennetz umgibt und erschließt das Werk. Für die Technische Werksleitung wurde südlich des Walzwerks ein repräsentativer Verwaltungsbau mit vorgelagerten Sozial- und Laborgebäuden errichtet. Die eigentliche Zentralverwaltung für alle drei Hüttenwerke entstand dagegen an der „Brasseur-Schmelz“ oder „Aachener Hütte“: Verwaltungsbau, Kasino (heute Musik-Konservatorium) und Angestelltenwohnhäuser. Vor dem Haupteingang des Werks an der Ostseite entstanden Doppelvillen für leitende Ingenieure, außerdem zwei Arbeitersiedlungen im Stile der Gartenvorstadt in Esch-sur-Alzette. Wohl mit Ausnahme der Technischen Werksleitung wurden alle genannten Bauten von dem deutschen Architekten Paul Tafel entworfen, außerdem das Betriebsbüro der Hochöfen, heute Sitz der Entwicklungsagentur „Agora“. Auch für die benachbarte Hütte von Audun-le-Tiche schuf Tafel Werks- und Sozialbauten. Im Zusammenhang mit der Stilllegung von Hochöfen und Stahlwerk wurde beschlossen, zwei Hochöfen (siehe: Hochöfen von Belval), die Gebläsehalle sowie einige kleinere Bauten als Industriedenkmale zu erhalten und in das städtebauliche Entwicklungsprojekt Esch-Belval zu integrierten. Die „Fonds Belval“ wurde mit der Konservierung und Nutzung der Hochöfen und der Einrichtung einer Zentrums für luxemburgische Industriekultur betraut. Vor allem die „Amicale des Haut-Fournaux“ (Freunde der Hochöfen) setzt sich für die Erforschung der historischen Adolf-Emil-Hütte und den Erhalt der Industriedenkmale ein. Die Adolf-Emil-Hütte in Esch. In: Stahl und Eisen, 33. Jahrgang 1913, Heft 18 (vom 1. Mai 1913), S. 713–745. Max Zilligen: Die Hochofenanlage der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Esch und Deutschroth unter besonderer Berücksichtigung der Neuanlagen. In: Stahl und Eisen, 34. Jahrgang 1914, Heft ... Paul Thomes (Hrsg.): Rohstoffbasis und Absatzmarkt. Die Schwerindustrie des Großherzogtums Luxemburg und das Aachener Revier. (= Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 2.) Shaker, Aachen 2005.

Kraftwerk Twinerg
Kraftwerk Twinerg

Das Kraftwerk Twinerg (auch: Esch-sur-Alzette CCGT Power Plant Luxembourg) war ein thermisches Kraftwerk in der Gemeinde Esch-sur-Alzette in Luxemburg mit einer installierten Leistung von 375 MW. Es ist seit 2016 außer Betrieb und wird derzeit abgebrochen. Mitte der 1980er Jahre wurde eine erste Machbarkeitsstudie zur Errichtung und den Betrieb eines Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerks (CCGT-Anlage) erstellt. Im Dezember 1995 wurden konkrete Schritte von der Regierung eingeleitet. Das Kraftwerk wurde ab 1998 von Cegedel, Sotel und Electrabel SA gebaut. Es war dies das erste thermische Kraftwerk, welches in Luxemburg gebaut wurde. Die Europäische Investitionsbank hat dem Betreiberunternehmen Twinerg SA den Bau der Kraftwerks mit 80 Millionen Euro finanziert. Die Gesamtkosten wurden mit rund 150.000.000 Euro (6 Milliarden luxemburgische Franc) angenommen. 2001 protestierte Greenpeace gegen das Kraftwerk und installierte symbolisch Leitungen für das inexistente Fernwärmenetz ab der Gas- und Dampfturbine (GUD) Twinerg. Die Aktivisten von Greenpeace waren der – im geschichtlichen Rückblick richtigen – Ansicht, dass die Anlage Twinerg überdimensioniert und ineffizient sei. Es könne mit kleineren Kraftwerken die gleiche Energieleistung bei geringerem Kohlendioxydausstoß erreicht werden und fehle nach wie vor das Fernwärmenetz zur Nutzung der Abwärme. Über die Wintermonate 2015–2016 war das Kraftwerk Teil der strategischen Reserve des belgischen Stromversorgungssystems. Danach war eine weitere Nutzung als Reservekraftwerk für das belgische Stromversorgungssystem nicht mehr erforderlich. Am 7. Juli 2016 hat der Betreiber der Anlage Twinerg entschieden, den kommerziellen Betrieb einzustellen. und im Oktober 2016 wurde die Anlage abgeschaltet. Das Betreiberunternehmen Twinerg SA gehörte zu 65 Prozent dem belgischen Energiekonzern Engie Electrabel, je zu 17,5 Prozent Enovos Luxembourg und ArcelorMittal Luxembourg. Das Gaskraftwerk war ein Wärmekraftwerk in Luxemburg. Die installierte Gesamtleistung betrug 385 bzw. 375 MW. Die Anlage verfügt über einen Block von Gasturbinen. Die Anlage wurde ab 1998 erstellt und 2002 fertig gestellt. Die elektrische Energie wurde bis 2016 in das Industrienetz der Sotel und somit mittelbar über einen der beiden 220-kV-Stromkreise der Kuppelleitung Aubange-NP in das belgische Übertragungsnetz eingespeist. Die ursprünglich geplante Laufzeit betrug 20 Jahren, die aufgrund der reduzierten Produktionsstundenzahl erst auf 25, dann auf 30 Jahre verlängert wurde. Tatsächlich betrug die Laufzeit bis zum Abbruch ab 2017 nur rund 14 Jahre. Die CO2-Emissionen des Kraftwerks betrugen im Jahr 2008 749.260 Tonnen. Baujahr 1998 Erstinbetriebnahme: 7. Mai 2002 Eröffnung: 15. November 2002 Lieferant: Alstom Type: Gaskraftwerk (Combined Cycle Gas Turbine - CCGT) mit 9001FA Gasturbine KWK Primärenergieträger: Erdgas Leistung thermisch: 1 × 385 MW Leistung elektrisch: 375 MW Die Fernwärme aus dem Kraftwerk wurde der Stadt Esch-sur-Alzette geliefert. Die Wärme wurde im Jahre 2008 mit einer auskoppelbaren Gesamtleistung von 28 MWth in Betrieb genommen und ist bis zum Jahre 2015 für die Fernwärmeversorgung auf eine Gesamtlast von maximal 12 MWth gelangt. Die zur Verfügung gestellte Wärmeleistung betrug insgesamt weniger als 5 % der gesamten auskoppelbaren Wärmeleistung des Kraftwerks Twinerg. Durch die Stilllegung der industriellen KWK-Anlagen (CEDUCO, CEGYCO) sowie der Twinerg reduziert sich die thermische KWK-Leistung in Luxemburg sehr stark. Das Fernwärmenetz wird nun mit den Gas und Heizöl befeuerbaren Kesseln des Fernwärmenetzes Sudcal beliefert. Am 8. September 2014 wurde beim Hochfahren des Kraftwerkes nach monatelangem Stillstand eine gelblich-braune Wolke ausgestoßen, die auf die umliegenden Häuser und Gärten abregnete. Wenige Wochen später, am 2. Oktober, folgte eine weitere Umweltverschmutzung durch das Kraftwerk durch eine Staubwolke. Einige Monate später, am 3. Februar 2015, wurde wiederum eine gelbliche Staubwolke emittiert (vermutlich wieder Stickstoff-Oxid). Das Kraftwerk hätte das luxemburgische und belgische Stromsystem zur Deckung der Stromnachfrage (insbesondere zur Zeit der Spitzenlast) und Bereitstellung von Systemdienstleistungen dienen sollen. Da der Bedarf derzeit gemäß dem luxemburgische Übertragungsnetzbetreiber Creos als auch des belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia nicht gegeben sei, fehlt die Systemrelevanz des Kraftwerks. Aufgrund der Markterwartungen und der mittelfristig andauernden Preissituation am elektrischen Energiemarkt sei der Betrieb von Großkraftwerken insbesondere auf Basis von Erdgas sowie generell die Errichtung neuer Kraftwerke im momentanen Marktumfeld nicht wirtschaftlich. Dies ist eine Tendenz in vielen Ländern Europas bei Gaskraftwerken, die derzeit unter wirtschaftlichen Druck stehen, weil die Energiepreise bis 2021 niedrig waren und im Markt Überkapazitäten bestehen, wodurch viele Gaskraftwerke kaum ausgelastet und nur ein paar hundert Stunden pro Jahr in Betrieb sind. Der Restwert des Kraftwerks Twinerg in Höhe von 71,3 Millionen Euro wurde komplett abgeschrieben. Liste von Kraftwerken in Luxemburg

Oberkorn

Oberkorn (luxemburgisch Uewerkuer, französisch Obercorn) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Differdingen im Kanton Esch-Alzette in Luxemburg. Sie hat ca. 3 000 Einwohner und verfügt über ein Freibad. Differdingen wurde 1907 der Titel Stadt vom Großherzog verliehen. Die Gemeinde Differdingen bestand seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts aus den vier Ortschaften Differdingen, Oberkorn, Niederkorn und Lasauvage. Das Viertel Fousbann entwickelte sich erst nach und nach im 20. Jahrhundert und umfasst die Siedlungen Cité Henry Grey, die Cité Kauffmann. Unterhalb des Ronneberges und des Kiemrichs (Kiemreech) südlich von Oberkorn befand sich von 1871 bis 1920 das Dreiländereck zwischen Luxemburg, dem Deutschen Reich und Frankreich. Die Namen Oberkorn und Niederkorn kommen vom Maas-Zufluss Korn, der in Oberkorn entspringt und auch durch Niederkorn fließt. Das Schwimmbad in Oberkorn ist in der Region bekannt. Im Juli 2008 zählte es 7400 Besucher, einen Rekord brachte 2006 auch der Monat Juli, man zählte 20 000 Besucher. Das Kulturzentrum Centre Noppeney. Der Hügel Rattem mit 387 m ist der höchste in der Umgebung. Das alte Wasserreservoir zum Ausstellungsraum umfunktioniert, als Espace H2O bekannt, auf dem Rattem. Kirche Oberkorn Die britische Musikgruppe Depeche Mode hat 1982 ein Instrumentalstück Oberkorn – It’s a Small Town (B-Seite der Single The Meaning of Love) nach dieser Ortschaft benannt. Es spielt auf einen Auftritt der Band im Rainbow Club in Oberkorn am 30. März 1982 an. Julien Darui (1916–1987), Fußballspieler Henri Klein (1944–1995), Fußballspieler Ady Claude (1913–1942), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Differdingen Niederkorn Lasauvage Flüsse in Luxemburg Offizielle Website der Gemeinde

Kirche Oberkorn
Kirche Oberkorn

Die römisch-katholische Kirche Oberkorn (auch: St-Stephanus-Kirche bzw. Kirche Saint-Étienne; lux.: Kierch vun Uewerkuer; franz.: Église Saint-Étienne) in Differdingen, Ortsteil Oberkorn (lux.: Uewerkuer), gehört zur Pfarrei Déifferdeng Saint-François-d’Assise und damit zum Dekanat Esch-sur-Alzette und zum Erzbistum Luxemburg (lux.: Äerzbistum Lëtzebuerg), welches das gesamte Großherzogtum Luxemburg umfasst. Der Schutzpatron der Kirche ist der heilige Stephanus (lux.: Hellege Stephanus, franz. Namensvariante: Saint Étienne), dessen Fest am 26. Dezember gefeiert wird. Die Pfarrei von Oberkorn gehört zu den ältesten Pfarreien in Luxemburg. Es wird davon ausgegangen, dass zumindest zwei Pfarrkirchen bereits hier zuvor bestanden. Der direkte Vorgängerbau, eine barocke Pfarrkirche, wurde 1737 errichtet. Von diesem Vorgängerbau ist der Kirchturm erhalten geblieben. Erstmals 1803, dann endgültig 1861, wurde von der Pfarrei Oberkorn die Pfarrei Differdingen losgelöst und zu einer eigenständigen Pfarrei. Die 1911/1912 neu erbaute Kirche Oberkorn wurde am 1. Juli 1912 von Bischof Johannes Joseph Koppes eingeweiht. 1996/1997 wurde die Kirche renoviert. Am 5. November 2002 wurde der Kirchturm in das Inventar der Liste der klassifizierten Denkmäler in Luxemburg aufgenommen. Die Kirche befindet sich an der Kreuzung der Rue Prommenschenkel mit der Rue de Belvaux (N31) auf einem Hügel oberhalb des Ortes Differdingen. Um die Kirche gruppiert sich der Ortsteil Oberkorn. Nördlich, neben der Kirche, befindet sich das Kulturzentrum Marcel Noppeney. Das Gebäude der heutigen Kirche wurde 1911/1912 in neugotischem Stil errichtet. Das Kirchenschiff hat etwa eine Länge von 44 und eine Breite von 25,40 Meter. Das Gewölbe befindet sich in etwa in 14,20 Metern Höhe. Das nordöstlich befindliche Haupteingangsportal wird vom Kirchturm und einem runden Torturm flankiert bzw. eingeengt. Über dem Portal befinden sich ein Rundfenster (Rosette) mit einer Darstellung der hl. Caecilia. Außen, in Nischen im Kirchturm befinden sich Kopien von Statuen der Immaculata (unbefleckte Empfängnis Mariens), des hl. Stephanus und des hl. Nikolaus. Die Originale der Statuen befinden sich in der Kirche im Querhaus neben dem rechten Seitenaltar. Der Chorraum wurde 1997 von Adolphe (Ady) Deville anlässlich der Renovierung der Kirche neu gestaltet. Auf der nunmehrigen Tabernakelsäule befindet sich ein um 1500 entstandenes Kruzifix. Das Bild Christus von Orval hinter der Tabernakelsäule stammt von ihm. Links befindet sich im Chor ein Glasgemälde mit der Darstellung Maria reicht dem hl. Dominikus einen Rosenkranz und rechts mit der Darstellung der Heiligen Familie. Beide Bilder von J. Bradtke (um 1900 entstanden). Der linke und der rechte Seitenaltar entstammt der Greeff-Werkstätte. Der linke Seitenaltar zeigt eine Statue der Trösterin der Betrübten, des hl. Joachim und der hl. Anna. In der oberen Nische die Immaculata-Statue. Der rechte Seitenaltar weist eine Statue des hl. Nikolaus, des hl. Bartholomäus und des hl. Laurentius auf. In der oberen Nische der auferstandene Christus. Weitere liturgische Einrichtungsgegenstände (z. B. Statuen, Taufbecken, Kanzel etc.) der Kirche stammen ebenfalls aus dem barocken Vorgängerbau. Das Gemälde der Steinigung des hl. Stephanus stammt von J. P. Huttert stammt aus dem Jahr 1737. Links und rechts des Gemäldes befinden sich Teile des Hochaltars des barocken Vorgängerbaus der heutigen Kirche. Im Korpus der Kanzel befinden sich Medaillons mit Darstellungen der vier Evangelisten. Die Kreuzwegstationen stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die sechs Glasfenster im Kirchenschiff stammen von Camille Croat und stellen volkstümliche Heilige dar (hl. Barbara, hl. Elisabeth, hl. Irmina, hl. Willibrord, hl. Stephanus, hl. Nikolaus). Die Orgel wurde 1930 von der Fa. Georges Haupt aus Lintgen hergestellt. Sie ist bis heute weitgehend unverändert erhalten. Einzig 1985 bei einer Renovierung wurde eine elektropneumatische Traktur eingebaut.